Ozeanograph / Ozeanographin
Ausbildung & Beruf
Schon seit du klein bist, begleitet dich die Faszination für das Meer. Dein Wunsch war es schon immer, die Tiefen des Ozeans zu verstehen. Für dich war klar: Ein Beruf in diesem Bereich muss her. Kein Wunder also, dass du Ozeanograph geworden bist. Bald steht für dich eine Expedition an. Das ist natürlich nicht ganz unanstrengend, aber es gefällt dir an deinem Job in der Ozeanographie einfach besonders gut.
Berufsbild Ozeanograph / Ozeanographin
Was macht ein Ozeanograph (m/w/d)?
Als Ozeanograph oder Ozeanographin kümmerst du dich um verschiedenste Daten und Informationen rund um Meere und Ozeane. Der Fokus liegt dabei auf den physikalischen Abläufen. Zu deinen Aufgaben gehört es also, das Meerwasser zu analysieren, den Meeresgrund zu untersuchen oder Strömungen und Gezeiten zu erfassen.
Die Forschungsdaten sammelst du beispielsweise auf Forschungsschiffen. Du misst etwa Temperatur, Salzgehalt oder Strömungsgeschwindigkeiten. Möglich ist es in der Ozeanographie darüber hinaus auch, Fernmessungen mithilfe von Satelliten oder Flugzeugen durchzuführen.
Um gesammelte Daten dann zu analysieren, wendest du verschiedene statistische, physikalische und mathematische Verfahren an. Du erstellst des Weiteren etwa Gezeitenstromkarten, Gezeitentafeln oder Stromatlanten. Aber auch Modellstudien führst du durch. Das heißt, du führst Simulationen durch, um unterschiedliche Phänomene und ihre Auswirkungen näher zu betrachten.
Wie sieht der Berufsalltag als Ozeanograph aus?
Welcher Arbeitsalltag dich tatsächlich erwartet, kann je nach Einsatzgebiet variieren. Teil deines Jobs kann es sein, Lehrveranstaltungen zu geben oder in Büroräumen Präsentationen vorzubereiten, aber auch im Labor oder am Wasser bist du tätig. Grundsätzlich gilt für den Beruf als Ozeanographin, dass du große Verantwortung übernimmst. Triffst du beispielsweise Vorhersagen über den Seegang, potenzielle Sturmfluten oder auch Sandbewegungen, kann das starke Auswirkungen auf Personen und auch Sachwert haben. In dieser Hinsicht spielt auch Sorgfalt und Präzision in der physikalische Ozeanographie eine große Rolle. Gerade bei der Anfertigung von Stromatlanten oder Gezeitentafeln ist es daher sehr wichtig, stets konzentriert vorzugehen.
Ein wichtiger Teil der Arbeit ist dementsprechend die Aufbereitung und Auswertung von Daten am Bildschirm. Du wendest nicht nur statistische, sondern auch mathematische und physikalische Methoden dabei an. Bei der Erhebung von Daten dagegen stehen technische Geräte im Vordergrund. Du arbeitest mit Messinstrumenten, Sonden und unterschiedlichsten Laborgeräten.
Bei der Arbeit im Freien können erschwerte Arbeitsbedingungen auf dich zukommen. Befindest du dich auf Forschungsschiffen, gehören Kälte, Hitze, Nässe oder Zugluft dazu. Was damit ebenfalls einhergeht: Du bist öfter mal von zu Hause weg.
Zum Job kann es auch dazugehören, mit Kunden in Kontakt zu stehen. Gerade im Bereich der Schifffahrt fungierst du als wichtiger Berater. Du unterstützt bei Fragen hinsichtlich der Eisbedeckung, Strömungen oder Unwettern.
Wo arbeiten Ozeanographen?
Ozeanographen können in den verschiedensten Branchen tätig werden, darunter etwa Bereiche wie die Natur- und Ingenieurwissenschaften, Sicherheit und Brandschutz, Abfallwirtschaft und Recycling oder auch Forschung und Lehre. Beschäftigung findest du beispielsweise an Forschungsinstituten, an Hochschulen, in der öffentlichen Verwaltung oder auch bei Unternehmen, die sich der Beseitigung von Meeresverschmutzung verschrieben haben.
Während der Arbeit bist du je nach Arbeitsbereich in Labors, in Büros oder auch Hörsälen unterwegs. Darüber hinaus kannst du als Ozeanograph aber auch im Freien oder auf Forschungsschiffen tätig sein. Mitunter ist daneben aber auch die Arbeit aus dem Homeoffice oder Mobile Office denkbar.
Ausbildung zum Ozeanographen / zur Ozeanographin
Wie läuft die Ausbildung zum Ozeanographen ab?
Ozeanograph kannst du nicht über eine duale Ausbildung werden – vielmehr benötigst du ein abgeschlossenes Studium, um in diesem Berufsfeld Fuß zu fassen. Dieses wiederum solltest du im Bereich Geophysik absolvieren.
In der Regel schließt du das Studium innerhalb von 6 bis 8 Semestern ab. Der Bachelor dauert also bis zu 4 Jahre. Möchtest du zusätzlich noch den Master drauflegen, kommen dann nochmal etwa 2 Jahre auf dich zu.
Während deines Studiums bist du vor allem an deiner Uni oder Hochschule. Du bist dabei in Hörsälen, Seminar- und Übungsräumen oder auch in der Bibliothek und Labors. Nicht nur Theorie kommt dabei auf dich zu. Zu der Studienzeit gehört es auch dazu, geophysikalische Laborarbeiten durchzuführen oder an Geländepraktika teilzunehmen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Ozeanographen (m/w/d)?
Jetzt fragst du dich bestimmt auch, was der Studiengang überhaupt auf Lager hat. Du belegst dabei unter anderem Module wie Allgemeine Geophysik, Geodynamik, Grundlagen der Informatik, Grundlagen der Geowissenschaften oder Geoinformationssysteme. Zusätzlich kannst du dir aber auch Inhalte in Bereichen wie Softwareentwicklung, Grundlagen der Geofernerkundung oder Magnetik aneignen.
Abseits der Theorie erwarten dich oftmals aber auch Praktika. Diese kannst du an der Hochschule, aber auch in Ingenieurbüros, bei Behörden oder bei geophysikalischen Gesellschaften absolvieren.
Ozeanographin zu werden, wäre dein Traum? Dann solltest du dich umgehend über die Anforderungen in diesem Berufsfeld informieren. Einen Überblick über die schulischen und persönlichen Voraussetzungen geben wir dir im Folgenden.
- Physik
- Geografie
- Mathe
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Interesse für mathematische Modelle und Methoden
- Organisationstalent
- Umfeld: Büros, Labors, im Freien
- Häufige Abwesenheit von zu Hause
- Kommunikation mit Kunden
Um zum Studium zugelassen zu werden, brauchst du in der Regel Abitur oder Fachabitur. Abgesehen davon kannst du natürlich auch mit guten Noten punkten. Gerade in den Naturwissenschaften sowie Geografie und Englisch solltest du gut abgeschnitten haben. Vorwissen in Physik und Geografie zum Beispiel brauchst du, da diese Fächer im Studium sehr zentral sind. Auch in Mathe solltest du gut sein, da dich während der Studienzeit nicht nur statistische Methoden, sondern auch Differential-, Infinitesimal- und Vektorrechnungen erwarten. Die Fachliteratur ist darüber hinaus meist auf Englisch. Du solltest daher in der Lage sein, diese lesen und verstehen zu können.
Deine schulischen Leistungen sind natürlich wichtig, aber noch lange nicht alles. Um später auch im Beruf zufrieden und erfolgreich zu sein, brauchst du auch die passenden Stärken. Dazu gehört unter anderem eine sorgfältige, selbstständige und präzise Arbeitsweise. Darüber hinaus sollte dir die Arbeit mit Zahlen, Modellen und mathematischen Methoden Spaß machen. Auch die Bereitschaft, über längere Zeit von zu Hause weg zu sein, solltest du mitbringen.
Wie viel verdient ein Ozeanograph in der Ausbildung?
Da du Ozeanograph über das Studium der Geophysik wirst, erhältst du in der Regel kein Gehalt während der Ausbildung. Oftmals kommen stattdessen Kosten auf dich zu. An manchen Universitäten fallen Studiengebühren an, zusätzlich dazu erwarten dich als Student auch Einschreibgebühren und Semesterbeiträge.
Für die Praxisphasen können mitunter aber auch andere Regeln gelten. Teilweise kannst du hier eine Vergütung erhalten.
Ozeanograph zu werden, könnte genau das Richtige für dich sein, wenn
- du gerne studieren möchtest
- du dich schon immer für Physik und Mathe interessiert hast
- dir die Arbeit mit technischen Geräten Spaß macht
- du Abwechslung liebst
Vermutlich eignet sich ein anderer Beruf besser für dich, wenn
- du auf keinen Fall am Wasser arbeiten möchtest
- Analysen dir gar keinen Spaß machen
- du ungern über längere Zeit von zu Hause weg bist
- es dir schwerfällt, dich auf wechselnde Situationen einzustellen
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Super, du hast dein Studium erfolgreich abgeschlossen und es in den Beruf als Ozeanographin geschafft. Denkst du darüber, dir noch mehr Kompetenzen anzueignen, solltest du Weiterbildungen ins Auge fassen. Zur Auswahl stehen dabei folgende 3 Arten:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Mithilfe einer Anpassungsweiterbildung sorgst du dafür, dass dein Wissen auf dem aktuellen Stand bleibt. Befassen kannst du dich beispielsweise mit Entwicklungen in Bereichen wie Physik, Gewässerschutz, Wasserwirtschaft, Geoinformationssysteme oder auch Rohstoffgewinnung.
Möchtest du dagegen deine Karriere auf ein neues Level befördern, eignet sich eine Aufstiegsweiterbildung für dich. Als Ozeanograph steht dir hier vor allem der Weg über ein weiterführendes Studium offen.
Hast du also noch keinen Master, kannst du über die folgenden weiterführenden Studiengänge nachdenken:
- Geophysik
- Meeresbiologie
- Wasser- und Bodenmanagement, Wassertechnologie
Auch die Tätigkeit als Ozeanograph entwickelt sich weiter. Für dich bedeutet das: Du hast die Möglichkeit, verschiedenste neue Technologien und Verfahren in deinen Arbeitsalltag zu integrieren. Wie wäre es zum Beispiel mit der Nutzung von digitalen topografischen Karten, um deine Forschungsfahrten effizienter zu planen?
Liegt dir besonders der Umweltschutz am Herzen, kannst du dich mithilfe von Weiterbildungen natürlich auch auf dieses Thema spezialisieren. Eine Möglichkeit ist es dabei, eine Anpassungsweiterbildung im Bereich Umweltrecht zu absolvieren.
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Bildnachweis:
„Ozeanograph bei der Arbeit“ ©carles - stock.adobe.com
„Ozeanograph zeigt auf Daten“ ©carles - stock.adobe.com