Arbeitsbedingungen sind ein wichtiger Faktor für die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen. Die Arbeitswelt ist vielfältig, daher können auch die Arbeitsbedingungen in den verschiedenen Berufen und Branchen sehr unterschiedlich aussehen.
- Büros gibt es in fast jedem Betrieb; ein Großteil aller Arbeitnehmer:innen ist in einem Büro tätig.
- Es gibt sowohl kleine Büros mit wenigen Mitarbeiter:innen als auch sogenannte Großraumbüros mit sehr vielen Kolleg:innen.
- Ein typischer Vorteil des Büros ist die Unabhängigkeit von Wind und Wetter. Ein Nachteil ist der Mangel an Bewegung. Ohne Ausgleichssport sind Rückenprobleme keine Seltenheit.
- Die Arbeit in einer Werkstatt oder Fertigungshalle ist vielseitig. Es wird geschraubt, produziert oder repariert.
- Daneben müssen sämtliche Prozesse geplant, gesteuert und überwacht werden.
- Viele mögen es, dass „sich etwas tut“ und man „nah dran“ an der Produktion ist. Jedoch können Lärm, Schmutz und Neonlicht auch anstrengend sein, auch wenn bei modernen Anlagen zunehmend auf gesunde Arbeitsbedingungen geachtet wird.
- Im Labor oder in einer Forschungseinrichtung stehen Wissenschaft und Analyse im Vordergrund. Es finden Experimente statt, Qualitätskontrollen werden vorgenommen usw. Das Spektrum reicht von chemischen Substanzen über gesundheitliche Themen bis hin zu Schwermetallen.
- Mitarbeitende im Labor finden es häufig spannend, Neues zu entdecken oder Rätsel zu lösen.
- Als nachteilig werden die oftmals hohen Sicherheitsstandards empfunden. Diese sind nötig, da nicht selten mit gefährlichen Stoffen oder Apparaturen gearbeitet wird.
- Messen, Konzerte und Großveranstaltungen sind besonders bei jungen Menschen sehr beliebt.
- Der Event-Charakter und die ständige Abwechslung werden als Pluspunkte angeführt. Andere schätzen den ständigen Kontakt zu verschiedenen Menschen.
- Allerdings ist der Arbeitsmarkt im Veranstaltungsgeschäft seit Jahren überlaufen. Man hört nicht selten, dass gerade junge Arbeitnehmer:innen von den Veranstaltern ausgenutzt werden. Also lieber sehr genau hinschauen, wenn man sich für einen Job in diesem Bereich entscheidet.
- Bei „Baustellen“ denken viele ausschließlich an Mörtel, Zement, Steine und Erde. Das stimmt zwar, ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Daneben werden Kabel verlegt, Rohre angeschlossen, Holzverkleidungen angefertigt usw.
- Auch Architekt:innen und Vermessungstechniker:innen verbringen einen Teil ihrer Arbeitszeit auf Baustellen.
- Auf der Baustelle ist der Erfolg der eigenen Arbeit schnell sichtbar und es „rührt sich etwas“. Allerdings muss man mit dem Schmutz und bisweilen mit widrigem Wetter zurechtkommen.
- Damit sind sowohl die Arbeit mit Pflanzen und Tieren gemeint als auch weitere Tätigkeiten, die vorwiegend im Freien stattfinden.
- Ein großer Vorteil der Arbeit im Freien ist der Kontakt zum Tageslicht. Viele Arbeitnehmer:innen in anderen Arbeitsumfeldern sind durch den überwiegenden Aufenthalt in Innenräumen gesundheitlich beeinträchtigt, z. B. durch Schlafstörungen.
- Allerdings ist die Zahl der Stellen sehr begrenzt. Wer an Aufstiegschancen und hohen Gehältern interessiert ist, muss hier ebenfalls aufpassen. Und nicht vergessen, dass unter Umständen auch bei Kälte, Wind und Regen gearbeitet wird.
- Das Spektrum reicht vom Auto über den Lieferwagen bis hin zum Schwerlasttransporter.
- Die Fahrten können einen Tag oder sogar mehrere Wochen dauern.
- Unterwegs kann man die eigene Entscheidungsfreiheit genießen, dabei verzichtet man jedoch auf regelmäßigen Austausch mit Kolleg:innen.
- Pilot:in, Astronaut:in oder Lokführer:in gehören für viele Kinder zu den absoluten Traumberufen. Später werden dann das Büro, das Geschäft oder die Werkstatt für viele interessanter.
- In der Personenbeförderung gibt es eine ganze Reihe von interessanten Berufen, von Pilot:innen über Busfahrer:innen bis hin zu Zugführer:innen oder U-Bahn-Fahrer:innen.
- Typisch für die Personenbeförderung ist die Verantwortung für das Leben und die Gesundheit anderer Menschen. Die einen empfinden dies als große Befriedigung, andere eher als Last.
- Die Bandbreite reicht vom kleinen Laden um die Ecke bis hin zum großen Warenhaus. Allen gemeinsam ist der ständige Kontakt mit Kund:innen.
- Von vielen wird der persönliche Kontakt als etwas sehr Positives empfunden. Allerdings muss man auch mit ungeduldigen, aufgebrachten und gestressten Leuten zurechtkommen.
- Höflichkeit, Aufgeschlossenheit und ein freundliches Wesen machen die Arbeit im Laden sehr viel leichter.
- In einem Atelier oder in einer Künstlerwerkstatt herrscht oft eine ganz besondere Stimmung. Kunst und Kreativität stehen im Vordergrund, es wird gestaltet, sinniert, interpretiert.
- Für Menschen mit künstlerischer Ader ist ein Beruf in diesem Arbeitsumfeld oft das Schönste, was sie sich vorstellen können.
- Allerdings ist die Zahl der Stellen im künstlerischen Bereich sehr beschränkt. Man muss es sich also gut überlegen, ob man den Sprung in die Künstlerszene wagen möchte. Und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sparen die Menschen am ehesten bei der Kunst.
- Die Gastronomie ist ein sehr großes und vielseitiges Gewerbe. Sie reicht von der kleinen Kneipe bis hin zum 5-Sterne-Luxushotel.
- Mitarbeiter:innen in der Gastronomie schätzen den häufigen Kundenkontakt. Als belastend könnte empfunden werden, dass der Gast immer im Mittelpunkt steht.
- Pünktlichkeit, Freundlichkeit und Serviceorientierung sind in der Gastronomie Pflicht. Je mehr Sterne das Hotel oder Restaurant hat, desto weniger werden Fehler verziehen.
- Die Bereiche Gesundheitswesen und Pflege umfassen die Beratung, Behandlung und Rehabilitation von kranken oder schwachen Menschen. Der Bereich Betreuung erstreckt sich auch auf Kinder, Jugendliche und sozial benachteiligte Menschen.
- Menschen zu helfen, kann persönlich sehr bereichernd sein. Allerdings können das Leid und die persönlichen Probleme anderer Menschen auch als belastend empfunden werden.
- In allen 3 Bereichen fallen sowohl praktische als auch kaufmännische Tätigkeiten an.
- Feste Zeiten sind ähnlich wie in der Schule: Du kommst und gehst zu vereinbarten Zeiten.
- Dadurch ist dein Arbeitstag sehr berechenbar. Du weißt, wann die Arbeit losgeht und wann sie wieder vorbei ist.
- Allerdings bist du nicht flexibel. Einfach mal später kommen oder früher gehen, ist nicht drin.
- Bei flexiblen Zeiten kannst du deine Arbeitszeit bis zu einem gewissen Grad selbst bestimmen.
- Üblich ist es, zwischen 08:00 und 10:00 Uhr anzufangen und nach 8 bis 10 Stunden Arbeit in den Feierabend zu gehen.
- Ein Sonderfall ist die Vertrauensarbeitszeit: Hier wird deine Arbeitszeit nicht kontrolliert. Stattdessen trägst du sie eigenständig in eine Liste ein.
- „Flexible Zeiten“ klingt gut, führt aber nicht selten zu Mehrarbeit, damit man keine Stunden „vergisst“.
- Als Nachtarbeit gilt in Deutschland die Zeit zwischen 23:00 und 06:00 Uhr.
- Eine große Herausforderung der Nachtarbeit ist die Belastung für den Körper, insbesondere wenn sie über längere Zeit erfolgt.
- Als Ausgleich werden häufig Zuschläge gewährt. Diese sind bis zu gewissen Grenzen sogar steuerfrei.
- Im Jugendschutzgesetz ist festgehalten, dass Jugendliche erst ab 18 Jahren nachts arbeiten dürfen.
- Beim Schichtdienst wechseln sich Früh-, Spät- und Nachtschicht ab.
- Typische Arbeitszeiten wären für die Frühschicht von 06:00 bis 14:00 Uhr, für die Spätschicht von 14:00 bis 22:00 Uhr und für die Nachtschicht von 22:00 bis 06:00 Uhr.
- Für manche ist es ein Vorteil, dass bei der Frühschicht bereits ab 14:00 Uhr Feierabend ist.
- Ein Nachteil ist die gesundheitliche Belastung durch den Schichtdienst (wechselnde Schlafenszeiten).
- Während des Bereitschaftsdienstes muss man nicht zwingend am Arbeitsplatz sein.
- Man hält sich „bereit“ und muss mit der Arbeit innerhalb kürzester Zeit beginnen können.
- Bereitschaftsdienst ist gesundheitlich weniger belastend als Nachtarbeit.
- Wer samstags arbeitet, hat in der Regel einen Tag unter der Woche frei.
- Die einen finden es nicht gut arbeiten zu müssen, während die meisten anderen frei haben.
- Andere empfinden es als Vorteil, dass beim Einkaufen, bei Freizeitaktivitäten usw. weniger los ist als am Wochenende.
- Sonntagsarbeit ist in Deutschland streng gesetzlich geregelt.
- Von Ausnahmen abgesehen soll am Sonntag nicht gearbeitet werden. Geschieht es dennoch, muss als Ersatz ein freier Tag unter der Woche gewährt werden.
- Finanziell kann sich Sonntagsarbeit lohnen, da als Ausgleich häufig ein Zuschlag gezahlt wird.
- Der Staat stellt Zuschläge auf Sonntagsarbeit bis zu gewissen Grenzen von der Steuer frei.
- Von Zeit zu Zeit können Dienstreisen in jedem Job vorkommen.
- Ein typisches Beispiel sind Schulungen oder Fortbildungen an einem anderen Ort.
- Davon abgesehen bist du abends aber in der Regel zu Hause.
- Wenn du nur selten reist, hast du auch keine Beeinträchtigungen in deiner Freizeit und kannst deinen Hobbys oder sonstigen Tätigkeiten nachgehen.
- Bei manchen Jobs sind Dienstreisen alle paar Tage oder Wochen üblich.
- Manchmal bist du nur ein paar Stunden unterwegs, ein anderes Mal vielleicht auch einige Tage.
- Wenn du hin und wieder Abwechslung haben möchtest, ohne dauerhaft unterwegs sein zu müssen, könnte ein Beruf mit gelegentlichen Dienstreisen das Richtige für dich sein.
- „Mehrtägige Dienstreisen“ bedeutet, mehrere Nächte hintereinander im Hotel oder in der Pension zu verbringen.
- Dies könnte zu dir passen, wenn du gerne unterwegs bist und kein Problem damit hast, mehrere Tage am Stück nicht zu Hause zu sein.
- Wenn du deine freie Zeit gerne in vertrauter Umgebung verbringst, passen mehrtägige Dienstreisen wahrscheinlich nicht zu dir.
- Bei mehrwöchigen Dienstreisen bist du für längere Zeit von zu Hause weg.
- Das könnte interessant für dich sein, wenn du längere Reisen spannend findest und eher zu Fernweh als zu Heimweh neigst.
- Du hast die Chance, verschiedene Städte oder Länder kennenzulernen.
- Problematisch sind mehrwöchige Reisen, wenn du eine Familie hast oder stark in deiner Heimat verwurzelt bist.
- Bist du z. B. Mitglied in einem Verein oder lernst ein Instrument? Dann musst du hier Einschränkungen in Kauf nehmen.
- Wenn man sie richtig dosiert, ist körperliche Belastung gesund.
- Ungesund wird es bei Überlastung und dauerhafter Überanstrengung des eigenen Körpers.
- Zu beachten ist, dass die körperliche Belastbarkeit von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ist.
- Grundsätzlich kann man bei allen Berufen unterscheiden, ob Dienstleistungen erbracht (z. B. in der Gastronomie oder Logistik) oder Produkte hergestellt (z. B. im Handwerk oder in der Industrie) werden.
- Eine Dienstleistung wird erbracht, ohne dass dabei zwingend ein neues Produkt entsteht.
- Bei der Erstellung von Produkten hingegen hält man früher oder später ein fertiges Ergebnis in den Händen.
- Neue Technologien (z. B. Nanotechnologie oder Mikrosystemtechnik) üben auf viele Menschen eine große Faszination aus.
- Einige erfüllt es mit großem Stolz, an der Entwicklung von neuartigen Technologien beteiligt zu sein.
- Für andere ist das zweitrangig oder sie arbeiten lieber an der Weiterentwicklung von Bewährtem.
- Kontakt mit anderen Menschen hat man in fast jedem Job, in einigen Berufen aber besonders häufig und intensiv. Das schließt aber nicht nur Kund:innen mit ein, sondern z. B. auch Kolleg:innen aus anderen Abteilungen.
- Nicht alle mögen es, sich auf neue Personen einzustellen, Kompromisse einzugehen, Meinungsverschiedenheiten zu haben usw.
- Andere finden genau dies reizvoll und mögen es, im Beruf mit den unterschiedlichsten Menschen im Austausch zu stehen.
- Die einen mögen Routine, die anderen bevorzugen Abwechslung.
- Abwechslung und neue Aufgaben fordern den Menschen, können aber auch Ungewissheit und Druck nach sich ziehen.
- Routine kann langweilig sein, gibt aber auch Sicherheit und Berechenbarkeit.
- In wechselnden Projektarbeiten können sich viele verschiedene Aufgabenstellungen ergeben. Das gilt auch in Berufen, in denen Kreativität und Konzeptionsleistungen gefordert sind.
- In manchen Berufen ist es üblich, nach ein paar Jahren oder auch Monaten den Arbeitsort zu wechseln.
- In einigen Fällen wird dies vom Arbeitgeber erwartet oder zumindest gewünscht.
- Häufig kann man sich durch einen Ortswechsel auch beruflich weiterentwickeln. Gleichzeitig lässt man aber Freund:innen und ein vertrautes Umfeld hinter sich.
- Große Unternehmen bieten in der Regel mehr Aufstiegschancen.
- Auch die soziale Absicherung ist in einem großen Unternehmen häufig besser.
- Ein oft empfundener Nachteil sind längere Entscheidungswege innerhalb des Unternehmens und das Ausmaß an Bürokratie.
- Auch der persönliche Einfluss ist geringer als im kleinen Unternehmen und das Umfeld weniger familiär.
- Im Ausland lernt man eine andere Arbeitskultur kennen und verbessert die eigenen Sprachkenntnisse.
- Auch schließen Arbeitgeber aus Auslandsaufenthalten auf Flexibilität und Offenheit.
- Nicht immer leicht ist die Eingewöhnung an andere Sicherheits-, Arbeits- und Ordnungsstandards.
- Auch verlässt man – zumindest für eine bestimmte Zeit – Heimat, Freund:innen und Familie.
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