Die hessische Landeshauptstadt ist gut aufgestellt im Bank- und Versicherungswesen sowie der IT und dem Consulting. Doch nicht nur in diesen Branchen könntest du eine Ausbildung in Wiesbaden beginnen, auch klassische Ausbildungsberufe im kaufmännischen Bereich, dem Handwerk, der Pflege oder dem Einzelhandel stehen dir offen. Ob die Stadt lebenswert ist, wie hoch die Mieten sind und wie du deine Ausbildung in Wiesbaden bekommst, erklären wir dir in den folgenden Abschnitten.
Welche Ausbildung kann ich in Wiesbaden machen?
Wiesbaden ist im Bank- und Versicherungswesen gut aufgestellt, mit einer Ausbildung als Bankkaufmann bist du hier also ziemlich gut beraten. Doch auch andere klassische kaufmännische Ausbildungsberufe wie Bürokaufmann oder Kaufmann für Versicherungen und Finanzen sind eine gute Wahl.
Darüber hinaus ist die IT ein starker Wirtschaftszweig in Wiesbaden. Im Bereich Informationstechnik könntest du z. B. eine Ausbildung als Fachinformatiker absolvieren und dich dabei auf Bereiche wie Systemintegration oder Anwendungsentwicklung spezialisieren. Auch eine Ausbildung als Kaufmann für IT-Systemmanagement ist in Wiesbaden möglich.
Ganz in der Nähe von Wiesbaden liegt übrigens Langen, wo du eine Ausbildung als Fluglotse machen kannst. Diese Ausbildung absolvierst du direkt bei der Deutschen Flugsicherung und den Theorieunterricht kannst du nur in der firmeneigenen Akademie im hessischen Langen absolvieren. Die Praxiseinheiten folgen dann in einem der DFS-Kontrollzentren in ganz Deutschland – beispielsweise in Frankfurter.
Die Landeshauptstadt Hessens beherbergt allerdings Unternehmen aus nahezu allen Bereichen, also sind auch beliebte Ausbildungen wie Verkäufer bzw. Kaufmann im Einzelhandel, Pflegefachmann oder Kfz-Mechatroniker möglich.
Das Bank- und Versicherungswesen ist ein starker Wirtschaftszweig in Wiesbaden. Eine Ausbildung in diesem Bereich kannst du bei einer der großen Banken, z. B. Postbank, Deutsche Bank, Targobank oder BB Bank machen. Auch Versicherungsunternehmen gehören zu den großen Ausbildungsbetrieben in Wiesbaden – zu nennen sind hier beispielsweise die Ergo Group oder Die Continentale.
Du möchtest lieber eine der beliebtesten Ausbildungen, nämlich die als Verkäufer bzw. Kaufmann im Einzelhandel, beginnen? Auch das ist in Wiesbaden kein Problem. Bewerben kannst du dich bei namhaften Ketten wie Rossmann, Netto oder Rewe.
Auch eine Ausbildung im Bereich Tourismus kannst du in der hessischen Landeshauptstadt machen. Als Ausbildungsunternehmen kommen dann z. B. DER Touristik, Galeria Reisen oder das SUR Reisebüro in Frage.
Daneben gibt es auch einige Unternehmen, die ihren Hauptsitz oder einzigen Standort in Wiesbaden haben. Im Bereich Energie- und Wasserversorgung kannst du deine Ausbildung bei ESWE, dem Energieversorger im Raum Wiesbaden, oder dem Trinkwasserversorger in Südhessen, Hessenwasser, absolvieren. Und auch der Zement- und Baustoffhersteller Dyckerhoff hat seinen Sitz in Wiesbaden. Eine Beamtenlaufbahn kannst du außerdem beim Oberlandesgericht Hessens, dem OLG Frankfurt, einschlagen – nämlich mit einer Ausbildung als Justizfachwirt im mittleren Justizdienst.
Hessen ist besonders stark im Bank- und Versicherungswesen vertreten, nicht zuletzt wegen der Finanzmetropole Frankfurt. Auch in Wiesbaden kannst du in diesen Bereichen ausgebildet werden – und dabei ein gutes Ausbildungsgehalt erwarten. Als Bankkaufmann oder Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen liegt dein Ausbildungsgehalt im Schnitt bei 1.100 Euro im Monat. Als Informatikkaufmann winkt dir ein Ausbildungsgehalt von 1.000 Euro.
In der Regel verdienst du übrigens im Süden und Westen Deutschlands besser als im Norden und Osten. Das trifft auch schon auf die Ausbildungsgehälter zu. Gute Nachrichten zu deiner Ausbildung in Wiesbaden: In Hessen gehörst du oft zu den Top-Verdienern in ganz Deutschland. Das bedeutet, dass du auch in weniger gut bezahlten Ausbildungen mehr verdienst als der Rest von Deutschland. Als angehender Bäcker oder Friseur liegt dein Ausbildungsgehalt beispielsweise bei 700 Euro im Monat, in anderen Regionen verdient man leider deutlich weniger.
Mit welcher Ausbildung verdient man am meisten in Wiesbaden?
In Langen, nahe Wiesbaden, kannst du bei der Akademie der Deutschen Flugsicherung (DFS) eine Ausbildung als Fluglotse absolvieren. Und diese ist bei Weitem die bestbezahlte Ausbildung in ganz Deutschland. Im ersten Ausbildungsjahr liegt dein Ausbildungsgehalt bereits bei 1.600 Euro, im zweiten dann bei 4.000 Euro brutto im Monat.
Doch auch im Finanzwesen erwarten dich hohe Ausbildungsgehälter. Machst du eine Ausbildung zum Finanzwirt in Wiesbaden, liegen deine Anwärterbezüge bei fast 1.300 Euro im Monat. Ebenso gut verdienst du übrigens in der Pflege, wenn du eine Ausbildung als Pflegefachmann absolvierst nämlich.
Wiesbaden, die Hauptstadt Hessens, hat etwa 280.000 Einwohner und ist damit deutlich kleiner als Frankfurt. Vielleicht ist es die angenehme Größe, die sie zu einer lebenswerten Stadt mit einer reichen Kultur und einer wunderschönen Umgebung macht. Einzigartig in Europa sind die heißen Quellen von Wiesbaden: Mitten im Stadtzentrum sprudeln 26 Thermalquellen, von denen einige sogar bis zu 67 Grad Celsius heiß sind. Die bekanntesten dieser heißen Quellen sind der Kochbrunnen und der Bäckerbrunnen.
Einer der zentralen Plätze und Sehenswürdigkeiten der Stadt ist der Schlossplatz. Umgeben von historischen Gebäuden wie dem Wiesbadener Stadtschloss ist dies der perfekte Ort, um zu entspannen, die Atmosphäre zu genießen und das Stadtleben zu beobachten. Der Kurpark ist ein wunderschöner Park im Herzen der Stadt. Hier kannst du spazieren gehen, picknicken oder die Enten im Teich beobachten. Vom Neroberg aus hast du eine herrliche Aussicht über die Stadt.
Auch zum Shoppen ist Wiesbaden bestens geeignet. Die Innenstadt bietet mit einer Vielzahl von Geschäften, Boutiquen und Einkaufszentren alles, was das Herz begehrt. Möchtest du danach etwas entspannen, lädt die Rheinuferpromenade zu einem Spaziergang entlang des Wassers ein. Hier findest du auch Restaurants, Bars und Cafés, in denen du eine Pause einlegen und die Aussicht genießen kannst.
Willst du abends ausgehen, ist die Wilhelmsstraße ein guter Anlaufpunkt. Hier findest du eine Vielzahl von Lokalen mit unterschiedlichen Atmosphären und Musikstilen. Auch das Dichterviertel ist bei jungen Leuten beliebt – dort kannst du bis spät in die Nacht feiern und die lebendige Atmosphäre genießen. Der Kulturpark ist ein ehemaliges Fabrikgelände, das in einen Veranstaltungsort für Konzerte, Partys und kulturelle Events umgewandelt wurde. Und auch im Kulturzentrum Schlachthof finden regelmäßig Konzerte, Theateraufführungen und andere Veranstaltungen statt.
Wo kann ich während meiner Ausbildung in Wiesbaden wohnen?
Obwohl die Mietpreise nicht so hoch sind wie in Frankfurt, ist das Wohnen in Wiesbaden dennoch nicht gerade günstig. Für eine Einzimmerwohnung mit 30 Quadratmetern musst du etwa 500 Euro einplanen. Das liegt unter dem Durchschnitt in Hessen, aber über dem deutschen Durchschnitt. Wohnst du in einem WG-Zimmer, kommst du etwas günstiger weg.
Und natürlich hängen die Mietpreise auch immer von den Wohngegenden ab. Das Westend, Nordost und das Rheingauviertel sind besonders schöne Viertel in Wiesbaden, werden aber wahrscheinlich auch mehr kosten als Schierstein oder Naturod. Diese Stadtteile liegen etwas weiter entfernt vom Stadtzentrum. Eine günstige und gut angebundene Option ist Biebrich, ein beliebtes Viertel im Westen des Zentrums. Und auch in Mainz-Kastel, das eigentlich zu Mainz gehört, aber nicht weit entfernt liegt, kannst du günstig wohnen.
Täglich sprudeln rund zwei Millionen Liter heißes Mineralwasser aus den 26 Wiesbadener Thermalquellen. Mit rund 67 Grad gehören sie übrigens zu den heißesten Quellen Europas. Es wird geschätzt, dass die Quellen mindestens 200.000 Jahre alt sind.