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Angstbewältigung: Übungen und Prävention

Angst ist ein Gefühl, das jeder kennt. In der Ausbildung kann sie besonders belastend sein. Neue Situationen, Prüfungen und soziale Interaktionen können Angst auslösen. Es ist wichtig, Strategien zur Angstbewältigung zu kennen, um erfolgreich und entspannt durch die Ausbildungszeit zu kommen. In diesem Artikel erfährst du, welche Arten von Angst es in der Ausbildung gibt und wie du sie bewältigen kannst.

Ursachen und Formen von Angst

Angst ist ein häufiges Phänomen in der Ausbildung. Viele Auszubildende erleben verschiedene Formen von Angst, die ihren Alltag und ihre Leistung beeinflussen können. Die häufigsten Ursachen und Formen von Angst in der Ausbildung sind die Angst vor dem Unbekannten, Prüfungsangst sowie soziale Ängste und Versagens- bzw. Zukunftsängste.

Angst vor dem Unbekannten

Die Angst vor dem Unbekannten tritt oft zu Beginn einer Ausbildung auf. Neue Umgebungen, unbekannte Aufgaben und das Kennenlernen neuer Kolleg:innen können Stress und Unsicherheit verursachen. Diese Angst kann überwältigend wirken, wenn man nicht weiß, was einen erwartet und wie man die neuen Herausforderungen meistern soll. Um diese Angst zu lindern, hilft es, sich gut vorzubereiten und Informationen über den neuen Arbeitsplatz zu sammeln. Ein offenes Gespräch mit Vorgesetzten oder Kolleg:innen kann ebenfalls dabei helfen, Unsicherheiten abzubauen.

Prüfungsangst

Prüfungsangst ist eine weit verbreitete Form der Angst unter Auszubildenden. Der Druck, in Prüfungen gut abzuschneiden, kann zu Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und sogar zu körperlichen Beschwerden führen. Viele haben Angst vor dem Versagen und den möglichen Konsequenzen für ihre berufliche Zukunft. Um Prüfungsangst zu bekämpfen, ist es wichtig, frühzeitig mit dem Lernen zu beginnen und sich einen realistischen Lernplan zu erstellen. Entspannungstechniken und positive Visualisierungen können ebenfalls dabei helfen, die Nervosität vor Prüfungen zu reduzieren.

Soziale Ängste und Zukunftsängste

Soziale Ängste betreffen das Zusammensein mit anderen Menschen, wie Kolleg:innen oder Vorgesetzten. Auszubildende machen sich Sorgen darüber, wie sie von anderen wahrgenommen werden und ob sie den Erwartungen entsprechen. Zukunftsängste beziehen sich auf die Unsicherheit über den weiteren Karriereweg und die Frage, ob man die eigenen beruflichen Ziele erreichen kann. Es kann hilfreich sein, soziale Kompetenzen zu trainieren und regelmäßig Feedback von Kolleg:innen und Vorgesetzten einzuholen. Zukunftsängste können durch eine gründliche Karriereplanung und das Setzen von Zwischenzielen gemindert werden.

Methoden zur Angstbewältigung

Es gibt verschiedene Methoden, um Angst zu bewältigen. Diese lassen sich in langfristige und kurzfristige Strategien unterteilen. Langfristige Strategien zielen darauf ab, die Angst durch kontinuierliche Anwendung zu reduzieren, während kurzfristige Strategien in akuten Stresssituationen schnell helfen sollen. Beide Ansätze sind wichtig und können je nach Bedarf kombiniert werden.

Langfristige Strategien zur Angstbewältigung

Langfristige Strategien zur Angstbewältigung beinhalten das Erlernen von Techniken, die über einen längeren Zeitraum hinweg angewendet werden. Dazu gehören:

  • Regelmäßige Entspannungsübungen
  • Das Führen eines Tagebuchs zur Selbstreflexion
  • Das Setzen realistischer Ziele

Diese Strategien helfen dabei, ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen und die Angst langfristig zu reduzieren. Darüber hinaus können Hobbys und soziale Aktivitäten dazu beitragen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und Stress abzubauen. Es ist auch ratsam, regelmäßig über persönliche Fortschritte nachzudenken und sich für kleine Erfolge zu belohnen.

Kurzfristige Strategien zur Angstbewältigung

Kurzfristige Strategien können in akuten Angstsituationen angewendet werden. Dazu gehören:

  • Atemübungen, um den Puls zu senken und sich zu beruhigen
  • Ablenkungstechniken, wie z. B. das Zählen von Objekten im Raum oder das Hören von beruhigender Musik
  • Positive Selbstgespräche, um negative Gedankenmuster zu durchbrechen
  • Bewegung, wie ein kurzer Spaziergang, um den Kopf freizubekommen und Stress abzubauen

Diese Methoden helfen dabei, die Angst schnell zu lindern und sich wieder zu konzentrieren. Weitere hilfreiche Techniken sind das Kauen von Kaugummi, womit das Nervensystem beruhigt werden kann, sowie das Halten von einem beruhigenden Objekt, wie ein Stressball. Kurze Pausen und frische Luft können ebenfalls Wunder wirken, um den Geist zu klären und neue Energie zu tanken.

Praktische Übungen zur Reduktion von Angst

Es gibt verschiedene Übungen, die helfen können, Angst zu reduzieren. Diese sind leicht zu erlernen und können in den Alltag integriert werden. Durch regelmäßiges Üben können diese Techniken zu einem festen Bestandteil der täglichen Routine werden und langfristig zu mehr innerer Ruhe und Gelassenheit führen. Sie bieten nicht nur sofortige Linderung, sondern helfen auch dabei, ein nachhaltiges Gefühl der Sicherheit und Kontrolle zu entwickeln. Ob vor einer wichtigen Prüfung oder in stressigen Alltagssituationen – die folgenden Übungen sind wertvolle Werkzeuge zur Angstbewältigung.

Atemtechniken

Atemtechniken sind eine effektive Methode zur sofortigen Reduktion von Angst. Eine einfache Übung ist die Bauchatmung: Dabei legt man eine Hand auf den Bauch und atmet tief durch die Nase ein, sodass sich der Bauch hebt. Beim langsamen Ausatmen durch den Mund senkt sich der Bauch wieder. Diese Technik beruhigt und entspannt den Körper. Weitere Atemtechniken umfassen die 4-7-8-Methode, bei der man 4 Sekunden lang einatmet, 7 Sekunden lang den Atem anhält und 8 Sekunden lang ausatmet. Diese Technik hilft, den Körper schnell zu beruhigen und die Herzfrequenz zu senken.

Progressive Muskelentspannung

Die „Progressive Muskelentspannung“ nach Jacobson ist eine weitere wirkungsvolle Methode. Hierbei werden verschiedene Muskelgruppen nacheinander angespannt und dann wieder entspannt. Dies hilft, körperliche Anspannung abzubauen und ein Gefühl der Ruhe zu erzeugen. Es ist wichtig, diese Übungen regelmäßig zu machen, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Beginne mit den Muskeln in den Zehen und arbeite dich langsam bis zum Kopf hoch. Jede Muskelgruppe sollte für etwa 5 Sekunden angespannt und dann für 20 Sekunden entspannt werden.

Mentaltraining und Visualisierung

Mentaltraining und Visualisierungstechniken können helfen, sich auf positive Gedanken zu konzentrieren und Ängste zu reduzieren. Eine Übung besteht darin, sich einen sicheren Ort vorzustellen, an dem man sich wohl und entspannt fühlt. Diese Vorstellung kann in Stresssituationen beruhigend wirken. Zudem kann man sich positive Szenarien aus der Zukunft vorstellen, in denen man erfolgreich und zufrieden ist. Dies stärkt das Selbstvertrauen und hilft, eine optimistische Perspektive zu entwickeln. Regelmäßiges Mentaltraining kann die Fähigkeit zur positiven Selbstregulation verbessern und die emotionale Stabilität erhöhen.

Langfristige Maßnahmen zur Prävention von Angst

Neben akuten Maßnahmen sind auch langfristige Präventionsstrategien wichtig, um Angst vorzubeugen. Diese Strategien zielen darauf ab, die allgemeinen Stresslevel zu senken und die psychische Widerstandsfähigkeit zu stärken. Durch die Integration gesunder Gewohnheiten und Techniken in den Alltag kann man die Wahrscheinlichkeit reduzieren, dass Angst überhaupt erst entsteht. Es ist wichtig, diese Maßnahmen konsequent und regelmäßig umzusetzen, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Langfristige Präventionsstrategien tragen nicht nur zur Angstbewältigung bei, sondern fördern auch das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität.

Gesunde Lebensweise und Selbstfürsorge

Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßiger Bewegung stärkt die psychische Gesundheit. Auch regelmäßige Pausen und Freizeitaktivitäten sind wichtig, um Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu fördern. Ein strukturierter Tagesablauf kann ebenfalls helfen, sich sicherer und kontrollierter zu fühlen. Vermeide den übermäßigen Konsum von Koffein und Zucker, da diese Substanzen die Angst verstärken können. Stattdessen sollten Lebensmittel gewählt werden, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind, um die körperliche und geistige Gesundheit zu unterstützen.

Regelmäßige Entspannungsübungen

Regelmäßige Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation können helfen, die innere Balance zu finden und Stress abzubauen. Diese Übungen sollten fest in den Alltag integriert werden, um langfristig wirksam zu sein. Auch Techniken wie Tai-Chi oder Achtsamkeitstraining können hilfreich sein. Die regelmäßige Praxis solcher Übungen kann nicht nur Angst reduzieren, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität verbessern. Indem man täglich nur wenige Minuten in diese Übungen investiert, kann man langfristig erhebliche Vorteile für die mentale Gesundheit erzielen.

Professionelle Hilfe und Therapieoptionen

Bei starken Ängsten kann professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Therapeut:innen und auf Angstbewältigung spezialisierte Personen können individuelle Strategien entwickeln und unterstützen. In schweren Fällen kann auch eine Therapie in einer spezialisierten Klinik sinnvoll sein. Dabei gibt es verschiedene Therapieformen, wie die kognitive Verhaltenstherapie, die darauf abzielt, negative Denkmuster zu erkennen und zu ändern. Gruppen- und Einzeltherapien bieten zusätzliche Unterstützung und Austausch mit anderen Betroffenen. Sich professionelle Hilfe zu suchen, ist ein mutiger Schritt hin zu einem besseren und angstfreien Leben.

Angstbewältigung ist ein wichtiger Aspekt in der Ausbildung. Mit den richtigen Strategien und Übungen kann man lernen, mit Angst umzugehen und sie langfristig zu reduzieren.

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Bildnachweis: „Angstbewältigung“ ©contrastwerkstatt - stock.adobe.com