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Ausbildung wechseln, aber richtig!

Azubi ist glücklich über Ausbildungswechsel

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Die Ausbildung, eine spannende Zeit, die dich in den nächsten Jahren erwartet. Du wirst neue Menschen kennenlernen und für eigene Aufgaben verantwortlich sein. Die Ausbildung stellt die Weichen für deine berufliche Zukunft. Umso wichtiger, dass alles stimmt, du gerne zur Arbeit gehst und dich für den richtigen Ausbildungsberuf entschieden hast. Aber was, wenn dem nicht so ist? Wenn sich die Ausbildung nicht so gestaltet, wie du es dir vorstellst oder der Beruf dir keinen Spaß macht? In diesen Fällen kannst du deinen Ausbildungsbetrieb oder auch deinen Ausbildungsberuf wechseln. Wie du bei einem Ausbildungswechsel richtig vorgehst, haben wir hier als kleinen Ratgeber zusammengefasst.

Kann ich die Ausbildung wechseln?

Bist du mit deiner Ausbildung unzufrieden und möchtest wechseln, hast du grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

  • Ausbildungsbetrieb wechseln
  • Ausbildungsberuf wechseln

Allgemein ist es besser, den Ausbildungsbetrieb zu wechseln. In diesem Fall musst du in der Regel nicht von vorne anfangen, sondern kannst dir deine bisherige Ausbildungszeit anrechnen lassen. Wechselst du dagegen den Ausbildungsberuf, musst du eine andere Ausbildung ganz neu anfangen.

Welche Möglichkeiten du genau hast, zeigen wir dir im Folgenden.

Welche Gründe sprechen für einen Wechsel des Ausbildungsplatzes?

Die Gründe, die für einen Wechsel in der Ausbildung sprechen, können sehr vielfältig sein. Manchmal liegt es am Ausbildungsbetrieb, manchmal am Ausbildungsberuf selbst oder an den persönlichen Umständen. Wichtig ist, dass du dir ausreichend Gedanken über einen möglichen Wechsel machst. Dieser sollte das letzte Mittel sein und ist eigentlich vom Berufsbildungsgesetz nicht vorgesehen.

Ausbildungsbetrieb wechseln

Die meisten Auszubildenden, die den Ausbildungsbetrieb wechseln möchten, sind entweder mit dem Betriebsklima, den Arbeitszeiten oder den Vorgesetzten unglücklich. Bevor du den Entschluss fasst, deinen Ausbildungsbetrieb zu wechseln, solltest du dir folgende Fragen stellen:

  • Ist das schlechte Betriebsklima von Dauer oder ist es nur eine Phase?
  • Was kannst du selbst dazu beitragen, um das Betriebsklima zu verbessern?
  • Sind die Arbeitszeiten in einem anderen Betrieb besser oder anders?
  • Fallen genauso viele Überstunden an?
  • Verbessert ein Gespräch mit deinem Vorgesetzten eure Zusammenarbeit?
  • Handelt es sich nur um eine zeitlich begrenzte Zusammenarbeit mir deinem Vorgesetzten? Falls ja, lohnt es sich dann durchzuhalten?

Suche auf jeden Fall das Gespräch mit deinem Ausbilder. Manchmal haben diese Personen bereits Erfahrungen und gute Lösungen für dein Problem in der Schublade. Siehst du keine andere Möglichkeit mehr, als den Beruf zu wechseln, solltest du ein paar Dinge beachten:

Wie finde ich einen neuen Ausbildungsplatz?

Wenn du die Ausbildung wechseln möchtest, dann solltest du dich möglichst vor deiner Kündigung um eine Alternative kümmern. Eine gute Möglichkeit ist es, in der Berufsschule zu fragen. Vielleicht wissen deine Mitschüler, ob in deren Betrieb noch freie Ausbildungsplätze vorhanden sind. Auch die Lehrer haben gute Kontakte und wissen häufig, wo noch etwas möglich ist.

Der klassische Weg führt über die Zeitung und die Stellenportale wie AZUBIYO im Internet. Bevor du dich auf eine Stelle bewirbst, solltest du vorher anrufen und deine Situation kurz erklären. Auf diese Weise kannst du bereits aussortieren, ob dich Unternehmen mitten im Ausbildungsjahr als Azubi einstellen wollen. Achte aber darauf, nicht über deinen aktuellen Arbeitsplatz zu lästern und deine Situation sachlich zu erläutern.

Die besten Anlaufstellen auf der Suche nach einem neuen Ausbildungsplatz sind die Handels- und Handwerkskammern sowie die Bundesagentur für Arbeit. Diese haben meist einen direkten Draht zu den Ausbildern und wissen sicher, welches Unternehmen dich mitten in der Ausbildung einstellen würde.

Aufgepasst: Ausbildungsplatz wechseln kann teuer werden!

Wenn du deinen Ausbildungsplatz wechseln möchtest, dann ist das nur möglich, wenn dein Ausbildungsbetrieb damit einverstanden ist. Kündigst du einfach so deinen Ausbildungsplatz und beginnst woanders neu, machst du dich gegenüber deinem ehemaligen Betrieb schadensersatzpflichtig. Besser ist es, das Gespräch frühzeitig zu suchen und um einen Aufhebungsvertrag zu bitten, sobald du eine Alternative gefunden hast.

Folgende Regeln gelten bei der Kündigung

  • In der Probezeit können beide Vertragsparteien jederzeit fristlos kündigen, ohne einen Grund angeben zu müssen.
  • Ist die Probezeit bereits beendet, kann von bei Vertragsparteien „aus wichtigem Grund“ gekündigt werden. Dieser Fall ist gegeben, wenn eine Fortsetzung des bestehenden Berufsausbildungsverhältnisses nicht möglich ist.
  • Eine Kündigung ist nach der Probezeit auch möglich, wenn du als Azubi die Ausbildung aufgeben oder eine andere Ausbildung (neuer Beruf) beginnen möchtest. Beachte aber hierbei unbedingt: Diesen Grund kannst du nicht vorschieben, wenn du die gleiche Ausbildung in einem anderen Betrieb fortführen möchtest. Begehst du diesen Fehler, kann dein bisheriger Ausbildungsbetrieb Schadensersatz von dir verlangen.
  • Sinnvoll ist es in diesem Fall, den Ausbildungsvertrag einvernehmlich aufzuheben.

Ausbildung wechseln (Beruf wechseln)

Wenn sich herausstellt, dass der Beruf, den du gewählt hast, doch nicht der Richtige für dich ist, kannst du die ganze Ausbildung wechseln. Doch bedenke bitte, dass du in dem Fall ganz von vorn anfangen musst und deine bisherige Ausbildung nicht anerkannt werden kann.

Tipp: Wenn du dich in deinem Ausbildungsbetrieb eigentlich wohlfühlst, frag einfach nach, ob ein anderer Ausbildungsberuf zur Verfügung steht. In großen Unternehmen etwa wird häufig in verschiedenen Berufen ausgebildet!

Ausbildungsstelle wechseln aus persönlichen Gründen

Manchmal sind persönliche Gründe die Ursache dafür, den Ausbildungsplatz zu wechseln. Vielleicht musst du in eine andere Stadt umziehen oder du kannst deine Ausbildung aus gesundheitlichen Gründen nicht fortführen? Dafür gibt es Lösungen, die du vielleicht sogar mit deinem Ausbilder gemeinsam finden kannst. Eventuell besteht die Möglichkeit, die Ausbildung in einer Außenstelle deines Ausbildungsbetriebes weiterzuführen oder ein befreundetes Unternehmen übernimmt dich in die Ausbildung. In jedem Fall solltest du das Gespräch in deinem Ausbildungsbetrieb suchen.

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Bildnachweis: „Azubi ist glücklich über Ausbildungswechsel“ ©merla – stock.adobe.com