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Außerbetriebliche Ausbildung: Ablauf, Berufe & Bewerbung

Junge Frau macht eine ausserbetriebliche Ausbildung

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Was ist eine außerbetriebliche Ausbildung?

Die außerbetriebliche Ausbildung (BaE) richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die keinen Ausbildungsplatz in einem Betrieb finden konnten. Sie wird von Bildungsträgern wie Berufsbildungswerken oder anderen Einrichtungen durchgeführt und bietet eine Alternative zur klassischen betrieblichen Ausbildung. Ziel ist es, den Auszubildenden einen anerkannten Berufsabschluss zu ermöglichen und sie auf das Arbeitsleben vorzubereiten.

Während der BaE erfolgt die praktische Ausbildung entweder direkt beim Bildungsträger oder in Kooperation mit Unternehmen, bei denen Praktika absolviert werden. Parallel dazu besuchen die Auszubildenden die Berufsschule, um den theoretischen Teil der Ausbildung zu erlernen. Zusätzlich erhalten sie Unterstützung durch sozialpädagogische Begleitung, Nachhilfe und Prüfungsvorbereitungen.

Was sind die Unterschiede zwischen betrieblicher und außerbetrieblicher Ausbildung?

Der Hauptunterschied zwischen einer betrieblichen und einer außerbetrieblichen Ausbildung liegt im Ausbildungsort und der Organisation:

  • Betriebliche Ausbildung: Hier findet die Ausbildung hauptsächlich in einem Unternehmen statt. Die Auszubildenden sind direkt beim Betrieb angestellt und absolvieren dort den praktischen Teil ihrer Ausbildung. Die theoretischen Kenntnisse werden in der Berufsschule vermittelt.
  • Außerbetriebliche Ausbildung: Diese wird von Bildungsträgern organisiert und richtet sich an Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz in einem Betrieb gefunden haben. Die praktische Ausbildung erfolgt entweder beim Bildungsträger selbst oder in kooperierenden Betrieben. Neben der Berufsschule erhalten die Auszubildenden zusätzliche Unterstützung wie Nachhilfe und sozialpädagogische Betreuung.

Außerbetriebliche Ausbildung: Kosten und Finanzierung

Die Kosten für eine außerbetriebliche Ausbildung werden in der Regel von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter übernommen. Dies umfasst sowohl die Ausbildungsvergütung als auch zusätzliche Leistungen wie Fahrtkosten, Unterbringung und Verpflegung, falls erforderlich. Für die Auszubildenden entstehen somit keine direkten Kosten.

Zusätzlich können Auszubildende unter bestimmten Voraussetzungen Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen, um ihren Lebensunterhalt während der Ausbildung zu sichern.

Kann ich während der außerbetriebliche Ausbildung Geld verdienen?

Ja, während einer außerbetrieblichen Ausbildung erhalten die Auszubildenden eine monatliche Ausbildungsvergütung. Diese wird von der Agentur für Arbeit finanziert und soll den Lebensunterhalt während der Ausbildungszeit sichern. Die genaue Höhe der Vergütung kann variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Ausbildungsberuf und regionalen Gegebenheiten.

Welche Berufe bieten außerbetriebliche Ausbildung an?

Die außerbetriebliche Ausbildung wird in einer Vielzahl von anerkannten Ausbildungsberufen angeboten. Besonders häufig sind dies Berufe im handwerklichen, kaufmännischen und sozialen Bereich. Beispiele hierfür sind:

  • Fachpraktiker für Bürokommunikation
  • Fachpraktiker im Verkauf
  • Fachpraktiker Hauswirtschaft
  • Fachpraktiker für Holzverarbeitung
  • Fachpraktiker Metallbau

Die Auswahl an Berufen kann je nach Region und Bildungsträger variieren.

Wie finde ich außerbetriebliche Ausbildungsplätze?

Um einen Platz für eine außerbetriebliche Ausbildung zu finden, empfiehlt es sich, folgende Schritte zu unternehmen:

  • Berufsberatung: Vereinbare einen Termin bei der Agentur für Arbeit. Die Berufsberater können dich über aktuelle Angebote und Voraussetzungen informieren.
  • Bildungsträger kontaktieren: Informiere dich über Bildungsträger in deiner Region, die außerbetriebliche Ausbildungen anbieten, und frage nach freien Ausbildungsplätzen.
  • Online-Recherche: Nutze Online-Portale und Webseiten, um nach außerbetrieblichen Ausbildungsangeboten zu suchen.

Vorteile von außerbetrieblicher Ausbildung

Außerbetriebliche Auszubildende lernen zusammen fuer eine Pruefung

Die außerbetriebliche Ausbildung bietet mehrere Vorteile:

  • Individuelle Betreuung: Durch die enge Begleitung von Ausbildern, Lehrkräften und Sozialpädagogen erhalten Auszubildende gezielte Unterstützung.
  • Zusätzliche Förderangebote: Nachhilfe, Prüfungsvorbereitung und Unterstützung bei Alltagsproblemen helfen, den Ausbildungserfolg zu sichern.
  • Flexibilität: Die Ausbildung kann auf individuelle Bedürfnisse und Lebenssituationen angepasst werden, beispielsweise durch Teilzeitmodelle.

Wie kann ich mich für eine außerbetriebliche Ausbildung bewerben?

Der Bewerbungsprozess für eine außerbetriebliche Ausbildung unterscheidet sich von dem einer betrieblichen Ausbildung:

  1. Kontaktaufnahme mit der Agentur für Arbeit: Vereinbare einen Beratungstermin
  2. Teilnahme an vorbereitenden Maßnahmen: Diese Maßnahme ist nicht immer erforderlich
  3. Vermittlung an einen Bildungsträger: Die Agentur für Arbeit vermittelt dich an einen passenden Bildungsträger
  4. Bewerbung beim Bildungsträger: Bewirb dich mit deinen Bewerbungsunterlagen inklusive Lebenslauf, Bewerbungsschreiben und deinen letzten Zeugnissen
  5. Vorstellungsgespräch und Eignungstest: Hier wird geprüft, ob du für die gewählte Ausbildung geeignet bist

Welche Voraussetzungen gibt es für die Teilnahme an einer außerbetriebliche Ausbildung?

Um eine außerbetriebliche Ausbildung machen zu können, musst du dich zunächst bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter melden. Voraussetzung ist, dass du trotz eigener Bemühungen keinen Ausbildungsplatz gefunden hast. Auch Faktoren wie ein fehlender Schulabschluss, Lernschwierigkeiten oder persönliche Probleme können eine Rolle spielen. Ob du teilnehmen kannst, entscheidet deine Beratungsstelle – sie hilft dir auch bei der Suche nach einem passenden Bildungsträger.

Wie wirken sich außerbetriebliche Ausbildungen auf die Jobchancen aus?

Auch mit einer außerbetrieblichen Ausbildung hast du gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Du bekommst einen anerkannten Abschluss und sammelst praktische Erfahrungen, häufig in Partnerbetrieben. Viele starten direkt nach der Ausbildung ins Berufsleben – oft sogar im Betrieb, in dem sie ihr Praktikum gemacht haben. Durch die intensive Betreuung und Unterstützung bei der Jobsuche stehen deine Chancen meist genauso gut wie bei einer betrieblichen Ausbildung.

Fazit: Außerbetriebliche Ausbildung als Chance für deinen Karrierestart

Die außerbetriebliche Ausbildung ist eine wertvolle Alternative für alle, die keinen Platz in einem regulären Ausbildungsbetrieb gefunden haben. Sie bietet dir die Möglichkeit, trotz Startschwierigkeiten einen anerkannten Abschluss zu machen und dich beruflich zu qualifizieren. Mit individueller Betreuung, gezielter Förderung und realistischen Jobaussichten ist sie besonders für junge Menschen geeignet, die zusätzliche Unterstützung benötigen. Wenn du motiviert bist und bereit, Verantwortung für deine Zukunft zu übernehmen, kann die außerbetriebliche Ausbildung dein Sprungbrett ins Berufsleben sein.

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Bildnachweise: „Junge Frau macht eine außerbetriebliche Ausbildung“ ©aerogondo – stock.adobe.com; „Außerbetriebliche Auszubildende lernen zusammen für eine Prüfung“ ©Jacob Ammentorp Lund – stock.adobe.com