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Mindestlohn im Einzelhandel

Einzelhandel Mindestlohn – Verkaeuferin und Kundin in Geschaeft

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Kurz vor Abschluss deiner Berufsausbildung stehen viele Entscheidungen für dich an. Wenn dir die Chance auf die Übernahme in deinem Ausbildungsbetrieb geboten wird, überlegst du, ob du das Angebot annehmen sollst. Oder hast du ein anderes Jobangebot in der Tasche und fragst dich, ob das Einkommensangebot üblich ist? Hier findest du einen Überblick, wie hoch der Verdienst im Einzelhandel ist und ob ein Mindestlohn im Einzelhandel berücksichtigt wird.

Wie hoch ist der Mindestlohn?

Der gesetzliche Mindestlohn ist allgemeinverbindlich. Es bedeutet, dass in jeder Branche eine Lohnuntergrenze bezahlt werden muss.

  • Seit 01.01.2025 beträgt der gesetzliche Mindestlohn 12,82 Euro brutto pro Stunde

Der Mindestlohn ist die vom Gesetzgeber vorgeschriebene unterste Grenze, die ein Unternehmen seinen Mitarbeitenden bezahlen muss. Es wird zwischen dem gesetzlichen Mindestlohn und Branchen-Mindestlohn unterschieden.

Branchen-Mindestlöhne sind Untergrenzen für Arbeitende, die in bestimmten Branchen arbeiten. Aktuelle Branchen mit Mindestlöhnen sind:

  • Abfallwirtschaft
  • Dachdeckerhandwerk
  • Elektrohandwerk
  • Fleischwirtschaft
  • Gebäudereinigung
  • Gerüstbauer-Handwerk
  • Pflegebranche
  • Schornsteinfegerhandwerk
  • Steinmetz- und Steinhauerhandwerk

Verdienst im Einzelhandel

Einen Branchen-Mindestlohn im Einzelhandel gibt es nicht, dafür sind andere Regelungen ausschlaggebend. Die Höhe des Lohns hängt im Einzelhandel meist vom Tarifvertrag ab, sofern das Unternehmen tarifgebunden ist. Viele Arbeitgeber orientieren sich an diesen Tarifen, auch wenn sie nicht dazu verpflichtet sind.

Dennoch gilt der gesetzliche Mindestlohn im Einzelhandel, der für alle Arbeitnehmer gilt und nicht unterschritten werden darf. Je nach Region und Unternehmen kann es außerdem Unterschiede bei der Bezahlung geben, etwa durch Zulagen oder Sonderzahlungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld.

Einzelhandel-Gehalt in Tarifverträgen

Arbeitsverhältnisse im Einzelhandel unterliegen häufig einer Tarifbindung. Tarifbindung bedeutet, dass das Einkommen und die Arbeitsbedingungen in einem Tarifvertrag geregelt sind. Gerade die größeren Einzelhandelsketten sind tarifgebunden. In kleineren Handelsbetrieben wie kleinen Modeläden oder bei einzelnen Händlern sind die Einkommen dagegen oft nicht tariflich geregelt.

Tarifgebundene Betriebe sind Mitglied einer Arbeitgeberorganisation, die gemeinsam mit einer Gewerkschaft einen Tarifvertrag verhandelt. Die Gewerkschaft vertritt die Interessen der Arbeitnehmer/-innen gegenüber dem Verband der Arbeitgeber.

In tarifgebundenen Betrieben im Einzelhandel liegt das Gehalt für Einzelhandelskaufleute durchschnittlich bei ca. 2.630 Euro brutto pro Monat. Allerdings musst du bedenken, dass das Gehalt am Anfang deiner Karriere deutlich weniger sein wird.

Auch kommt es darauf an, in welchem Bundesland du arbeiten wirst. Im Einzelhandel haben die Gewerkschaften mit den Arbeitgeberverbänden in jedem Bundesland eigene Tarifverträge verhandelt. Der Verdienst im Einzelhandel ist also je Bundesland unterschiedlich. Die Tarifgehälter liegen je nach Bundesland, Position und Berufserfahrung zwischen 2.119 Euro und 5.790 Euro.

Verdienst im Einzelhandel ohne Tarifvertrag

Das durchschnittliche Einzelhandel-Gehalt in Betrieben ohne eine Tarifbindung ist wesentlich geringer als in Unternehmen, in denen ein Tarifvertrag gilt. Im Schnitt verdienen Einzelhandelskaufleute mit Tarifvertrag 14 % mehr. Auch in den freien Betrieben sind Gehaltsunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern zu erkennen, jedoch spielt hier die Unternehmensgröße eine wichtigere Rolle.

Beschäftigte in Handelsbetrieben mit mehr als 1000 Beschäftigten verdienen durchschnittlich 2.413 Euro. Händler mit einer Betriebsgröße mit weniger als 500 Beschäftigten zahlen dahingegen im Schnitt nur noch 2.038 Euro.

Die hier aufgeführten Einkommen sind nur Durchschnittswerte und können sehr unterschiedlich ausfallen. Womit du auf jeden Fall rechnen kannst, ist der gesetzliche Mindestlohn. Berechnet bei einer 40 Stunden Arbeitswoche beträgt der gesetzliche Mindestlohn im Einzelhandel etwa 2.230 Euro brutto pro Monat.

Unser Tipp für ein gutes Einstiegsgehalt nach der Ausbildung

Wenn du nach deiner Berufsausbildung mit einem lukrativen Gehalt starten möchtest, solltest du darauf achten, dass dein neuer Arbeitgeber tarifgebunden ist. Wenn du mehrere Angebote vorliegen hat, solltest du auf jeden Fall vergleichen und bedenken, dass nicht nur das Gehalt, sondern auch andere Dinge wie etwa Arbeitszeit und Sonderzahlungen eine wichtige Rolle spielen.

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Bildnachweis: „Einzelhandel Mindestlohn – Verkäuferin und Kundin in Geschäft" ©Boggy – stock.adobe.com