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Feedback geben: Techniken und Fehler

Feedback geben

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Feedback geben ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags – besonders in der Ausbildung. Es hilft dabei, Leistungen zu verbessern, Missverständnisse zu klären und die Zusammenarbeit im Team zu fördern. Aber wie gibt man Feedback richtig? Und welche Techniken und Fehler sollte man kennen? In diesem Artikel erfährst du, warum Feedback wichtig ist, welche Arten von Feedback es gibt und wie du Feedback richtig anwendest.

Warum ist Feedback geben wichtig?

Feedback geben ist entscheidend für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Gerade in der Ausbildung ist es wichtig, regelmäßig Feedback zu erhalten und zu geben, um das eigene Verhalten zu reflektieren und sich zu verbessern. Feedback zeigt auf, was gut läuft und wo es Verbesserungspotential gibt. Dies fördert nicht nur die eigene Leistung, sondern auch das Miteinander im Team.

Durch konstruktives Feedback können Missverständnisse im Keim erstickt werden und Lernprozesse beschleunigt werden. Auszubildende bekommen so klare Hinweise, was von ihnen erwartet wird und wie sie ihre Aufgaben besser bewältigen können. Darüber hinaus stärkt gutes Feedback das Selbstvertrauen und die Motivation – es zeigt, dass die eigene Arbeit wahrgenommen wird.

Arten von Feedback: Feedback geben im Team

Im Team ist Feedback ein unverzichtbarer Bestandteil einer guten Zusammenarbeit. Unterschiedliche Arten von Feedback können helfen, verschiedene Situationen zu bewältigen und Konflikte zu vermeiden. Hierbei ist es wichtig, den richtigen Ton zu treffen und Feedback immer respektvoll und konstruktiv zu formulieren.

Konstruktives Feedback

Konstruktives Feedback ist die Grundlage für Verbesserungen. Es zielt darauf ab, nicht nur Kritik zu üben, sondern auch Lösungen vorzuschlagen. Im Ausbildungsumfeld bedeutet dies, klare Hinweise zu geben, wie der Auszubildende seine Arbeit verbessern kann. Wichtig ist dabei, dass das Feedback immer auf eine konkrete Situation bezogen und sachlich bleibt.

Positives Feedback

Positives Feedback bestärkt Mitarbeitende in ihrem Verhalten und fördert ihre Motivation. Es zeigt auf, was gut gelaufen ist, und ermutigt dazu, diesen Weg weiterzugehen. Gerade in der Ausbildung ist positives Feedback essenziell, um Azubis zu zeigen, dass ihre Anstrengungen wahrgenommen und geschätzt werden. Es gibt ihnen Sicherheit und fördert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Negatives Feedback und seine richtige Anwendung

Negatives Feedback muss vorsichtig formuliert werden. Es sollte niemals als reine Kritik verstanden werden, sondern immer konstruktiv sein. Wichtig ist, dass es lösungsorientiert bleibt und den Betroffenen hilft, aus Fehlern zu lernen. Wenn negatives Feedback falsch gegeben wird, kann es demotivierend wirken und die Beziehung zwischen Kollegen oder Vorgesetzten belasten.

360-Grad-Feedback

Das 360-Grad-Feedback ist eine Methode, bei der nicht nur Vorgesetzte, sondern auch Kollegen, Mitarbeitende und sogar Kunden Feedback geben. Diese Form des Feedbacks ermöglicht eine umfassende Sichtweise auf das eigene Verhalten und die eigene Leistung. Für Azubis kann diese Methode sehr lehrreich sein, da sie von verschiedenen Perspektiven lernen und ihr Verhalten umfassend reflektieren können.

Anders als bei traditionellem Feedback, das meist nur von einer Führungskraft kommt, sammeln beim 360-Grad-Feedback mehrere Personen Rückmeldungen. Jede Person gibt anonym Feedback zur Leistung, zum Verhalten und zu den Kompetenzen der bewerteten Person. Das Feedback wird dann in einem Bericht zusammengefasst, der der betroffenen Person hilft, ein umfassenderes Bild ihrer Stärken und Entwicklungsfelder zu erhalten.

Das Ziel dieser Methode ist es, ein vollständigeres und objektiveres Feedback zu geben, indem verschiedene Blickwinkel berücksichtigt werden. Für Azubis und Berufseinsteiger ist das 360-Grad-Feedback besonders wertvoll, da es zeigt, wie sie in unterschiedlichen Situationen und aus verschiedenen Perspektiven wahrgenommen werden.

Methoden und Techniken für effektives Feedback

Damit Feedback seine volle Wirkung entfaltet, ist es wichtig, die richtigen Methoden und Techniken zu kennen und bewusst einzusetzen. Unstrukturiertes oder unsachliches Feedback kann leicht zu Missverständnissen führen und sogar demotivieren. Bewährte Feedback-Techniken sorgen dafür, dass das Feedback nicht nur verständlich, sondern auch konstruktiv und nachvollziehbar ist.

Sie helfen den Feedback-Nehmenden, konkrete Ansätze zur Verbesserung zu erkennen und motivieren dazu, an den eigenen Schwächen zu arbeiten. Darüber hinaus fördern gut strukturierte Techniken eine respektvolle Kommunikation, die das Arbeitsklima und die Zusammenarbeit im Team stärkt. Mit den passenden Methoden wird Feedback zum wertvollen Instrument der Weiterentwicklung.

Die Sandwich-Methode

Die Sandwich-Methode kombiniert positives und konstruktives Feedback. Sie beginnt mit einem Lob, gefolgt von konstruktiver Kritik und endet wieder mit positiven Worten. Diese Methode sorgt dafür, dass das negative Feedback besser angenommen wird und der Empfänger nicht demotiviert wird. Besonders für Auszubildende ist diese Methode geeignet, da sie das Selbstvertrauen stärkt und gleichzeitig Raum für Verbesserungen bietet.

SBI-Methode (Situation-Behavior-Impact)

Die SBI-Methode hilft dabei, Feedback konkret und objektiv zu formulieren. Sie besteht aus drei Schritten: Zuerst wird die Situation beschrieben, dann das beobachtete Verhalten und zuletzt der Einfluss dieses Verhaltens auf andere. Diese Methode ist besonders hilfreich, um Feedback nachvollziehbar und faktenbasiert zu gestalten, ohne dass es persönlich wirkt.

Ich-Botschaften verwenden

Ich-Botschaften sind ein wichtiges Werkzeug, um Feedback zu geben, ohne den anderen anzugreifen. Statt „Du hast einen Fehler gemacht“ könnte man sagen: „Ich habe bemerkt, dass hier ein Fehler passiert ist.“ Dies nimmt die Schärfe aus dem Feedback und sorgt dafür, dass der Empfänger es besser annehmen kann. Für Azubis ist dies besonders wichtig, da sie oft sensibel auf Kritik reagieren.

Zukunftsorientiertes Feedback

Statt sich auf vergangene Fehler zu konzentrieren, sollte Feedback zukunftsorientiert sein. Das bedeutet, dass nicht nur auf Fehler hingewiesen wird, sondern auch konkrete Vorschläge gemacht werden, wie diese in Zukunft vermieden werden können. Diese Form des Feedbacks motiviert den Empfänger, sich zu verbessern, und zeigt gleichzeitig Wege auf, wie dies gelingen kann.

Regeln für erfolgreiches Feedback

Erfolgreiches Feedback folgt bestimmten Regeln. Es sollte immer zeitnah erfolgen, damit die Feedback-Nehmenden die Situation noch vor Augen haben. Feedback muss konkret sein – allgemeine Aussagen wie „Du machst das gut“ oder „Das war schlecht“ helfen nicht weiter. Stattdessen sollten klare Beispiele genannt werden, um die Kritik oder das Lob nachvollziehbar zu machen.

Häufige Fehler beim Feedback geben

Beim Feedback geben können einige Fehler passieren, die es zu vermeiden gilt. Hier sind einige typische Fehler:

  • Zu spät Feedback geben: Feedback sollte immer zeitnah erfolgen.
  • Zu allgemeines Feedback: Aussagen wie „Gut gemacht!“ oder „Das war schlecht“ sind wenig hilfreich.
  • Feedback im falschen Tonfall: Ein aggressiver oder vorwurfsvoller Ton kann die Beziehung schädigen.
  • Nur negatives Feedback: Ständiges Kritisieren wirkt demotivierend.
  • Feedback vor anderen geben: Kritik sollte immer unter vier Augen gegeben werden.

Wenn diese Fehler vermieden werden, kann Feedback seine volle Wirkung entfalten.

Feedback bekommen: Wie verhalten Sie sich richtig

Nicht nur Feedback zu geben, sondern auch Feedback zu erhalten, ist eine Kunst. Hier sind einige Tipps, wie du dich verhalten solltest, wenn du Feedback bekommst:

  • Höre aktiv zu: Versuche, das Feedback ohne Unterbrechungen anzunehmen.
  • Nicht sofort rechtfertigen: Es ist wichtig, das Feedback erst einmal zu reflektieren, bevor du reagierst.
  • Nachfragen stellen: Wenn etwas unklar ist, frage nach, um das Feedback besser zu verstehen.
  • Dankbarkeit zeigen: Egal ob positiv oder negativ – bedanke dich für das Feedback, da es dir die Chance gibt, dich zu verbessern.

Mit diesen Tipps kannst du Feedback als Chance sehen, um dich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Hast du dir erstmal die Kompetenz angeeignet, richtig Feedback zu geben, wird sich diese Fähigkeit auch im Studium oder während deiner gesamten Karriere, sowie im Privaten auszahlen.

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Bildnachweis: „Richtig Feedback geben – Eine wichtige Fähigkeit“ ©BullRun – stock.adobe.com