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Freiwilliges Praktikum: Vorteile, Kosten & Bewerbung

Freiwilliges Praktikum – Junge Frau freut sich

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Was ist ein freiwilliges Praktikum?

Ein freiwilliges Praktikum machst du aus eigener Entscheidung – also ohne, dass es von der Schule oder Hochschule verlangt wird. Es hilft dir, die Arbeitswelt kennenzulernen und erste Berufserfahrungen zu sammeln. Besonders wenn du noch unsicher bist, ob du eine Ausbildung oder ein Studium beginnen möchtest, kann ein freiwilliges Praktikum dir bei der Entscheidung helfen. Auch für deinen Lebenslauf ist ein solches Praktikum ein Pluspunkt, denn es zeigt Eigeninitiative und Engagement.

Freiwillige Praktika kannst du grundsätzlich in jeder Branche und zu fast jeder Zeit machen – egal ob vor, während oder nach der Schulzeit. Auch ein Praktikum für Studenten ist sinnvoll. Wichtig ist nur, dass du dabei nicht mehr als drei Monate am Stück bei demselben Unternehmen arbeitest, wenn du unter 18 bist. Andernfalls gelten besondere Vorschriften aus dem Jugendarbeitsschutzgesetz. Über 18-Jährige haben hier mehr Freiheiten, können aber je nach Dauer des Praktikums auch unter arbeitsrechtliche Regelungen wie etwa den Mindestlohn fallen.

Ein freiwilliges Praktikum ist außerdem nicht an ein bestimmtes Alter oder einen Bildungsabschluss gebunden. Du brauchst also keine speziellen Voraussetzungen zu erfüllen, außer Interesse am Berufsfeld und Motivation. Manche Unternehmen setzen allerdings ein gewisses Mindestalter, eine gute Bewerbung oder sogar Vorkenntnisse voraus. Informiere dich am besten frühzeitig über die Anforderungen des Unternehmens, bei dem du dich bewerben möchtest.

Was sind die Vor- und Nachteile eines freiwilligen Praktikums?

Ein freiwilliges Praktikum hat viele Vorteile, bringt aber auch ein paar Nachteile mit sich. Es ist wichtig, dass du dir vorher überlegst, was du aus dem Praktikum mitnehmen willst und welche Rahmenbedingungen für dich passen. So kannst du besser einschätzen, ob sich ein freiwilliges Praktikum für dich lohnt. Im Folgenden findest du die wichtigsten Vor- und Nachteile auf einen Blick.

Vorteile:

  • Praktische Erfahrung: Du sammelst wertvolle Einblicke in den Arbeitsalltag und kannst theoretisches Wissen anwenden.
  • Berufliche Orientierung: Ein freiwilliges Praktikum als Orientierungspraktikum hilft dir, verschiedene Berufsfelder auszuprobieren und herauszufinden, welcher Bereich dir liegt.
  • Netzwerkaufbau: Du knüpfst Kontakte zu Fachleuten und potenziellen Arbeitgebern, was später bei der Jobsuche hilfreich sein kann.
  • Lebenslaufaufwertung: Praktische Erfahrungen machen sich gut im Lebenslauf und können dich von anderen Bewerbern abheben.

Nachteile:

  • Keine Vergütung: Oftmals sind freiwillige Praktika unbezahlt oder nur gering vergütet.
  • Fehlende Jobgarantie: Ein Praktikum führt nicht automatisch zu einer festen Anstellung.
  • Kostenaufwand: Fahrtkosten, Unterkunft und Verpflegung müssen häufig selbst getragen werden.
  • Geringe Verantwortung: In manchen Unternehmen übernehmen Praktikanten nur einfache Aufgaben.

Welche Kosten sind mit einem freiwilligen Praktikum verbunden?

Ein freiwilliges Praktikum kann dich – je nach Rahmenbedingungen – auch Geld kosten. Gerade wenn du für das Praktikum umziehen oder pendeln musst, summieren sich die Ausgaben schnell. Deshalb ist es wichtig, vorher zu kalkulieren, was auf dich zukommt. Die häufigsten Kostenpunkte sind:

  • Lebenshaltungskosten: Miete, Verpflegung und weitere persönliche Ausgaben.
  • Fahrtkosten: Tägliche Fahrten zum Praktikumsplatz oder Kosten für eine Unterkunft vor Ort.
  • Versicherungen: Eventuell zusätzliche Versicherungen, falls du nicht über Familie oder Bildungseinrichtung abgesichert bist.
  • Arbeitskleidung und Materialien: Je nach Branche können auch hier Kosten entstehen.

Gibt es finanzielle Unterstützung für freiwillige Praktika?

Wenn du ein freiwilliges Praktikum machst, stellt sich oft die Frage nach finanzieller Unterstützung. Staatliche Hilfen wie BAföG gibt es in der Regel nicht für freiwillige Praktika. Allerdings kann dir der gesetzliche Mindestlohn helfen, sofern du bestimmte Bedingungen erfüllst. Hier findest du die wichtigsten Punkte:

  • Mindestlohnanspruch: Bei einem freiwilligen Praktika, was mehr als drei Monate dauert, hast du Anspruch auf den Mindestlohn.
  • Keine Förderung durch BAföG: Freiwillige Praktika außerhalb von Schule oder Studium sind meist nicht förderfähig.
  • Unterstützung durch Eltern oder Nebenjob: Viele finanzieren sich ein freiwilliges Praktikum durch Ersparnisse oder einen Nebenjob als Student bzw. Schüler.
  • Evtl. Vergütung: Manche Unternehmen zahlen freiwillig eine Vergütung, informiere dich vorher über mögliche Zahlungen.

Wie schreibe ich eine Bewerbung für ein freiwilliges Praktikum?

Eine gute Bewerbung für dein Praktikum ist der erste Schritt. Auch wenn es „nur“ ein freiwilliges Praktikum ist, solltest du dir Mühe geben und zeigen, warum du motiviert bist. Achte darauf, dass deine Bewerbungsunterlagen vollständig sind und auf das Unternehmen zugeschnitten. So erhöhst du deine Chancen, eine Zusage zu bekommen:

Junger Mann schreibt Bewerbung fuer Freiwilliges Praktikum
  • Anschreiben: Beschreibe, warum du dich für das Unternehmen interessierst und was du im Praktikum lernen möchtest.
  • Lebenslauf: Zeige deinen bisherigen schulischen Werdegang, Kenntnisse und Interessen.
  • Anlagen: Zeugnisse, Zertifikate oder Bescheinigungen über ehrenamtliche Tätigkeiten werten deine Bewerbung auf.
  • Individuelle Gestaltung: Vermeide Standardanschreiben – passe deine Bewerbung auf das Unternehmen an.

Fazit: Das musst du bei einem freiwilligen Praktikum beachten

Ein freiwilliges Praktikum ist eine tolle Möglichkeit, um erste Einblicke ins Berufsleben zu bekommen. Du kannst herausfinden, welcher Job zu dir passt und wichtige Erfahrungen sammeln. Gleichzeitig solltest du dir über mögliche Kosten und den Zeitaufwand bewusst sein. Mit einer guten Planung und Vorbereitung holst du das Beste aus deinem Praktikum heraus – und legst den Grundstein für deinen weiteren Berufsweg.

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