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Selbstwirksamkeit: Bedeutung und Übungen

Selbstwirksamkeit – Junge Frau steht selbstbewusst an Wand

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Selbstwirksamkeit ist der Schlüssel, um Herausforderungen im Alltag und in der Ausbildung erfolgreich zu meistern. Sie beschreibt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Ziele zu erreichen und Probleme zu lösen. In diesem Artikel erfährst du, warum Selbstwirksamkeit so wichtig ist, wie du sie stärken kannst und welche psychologischen Grundlagen dahinterstecken. Entdecke praktische Übungen und wertvolle Tipps, um dein Selbstbewusstsein zu steigern und erfolgreicher durchs Leben zu gehen!

Was ist Selbstwirksamkeit?

Selbstwirksamkeit beschreibt das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Herausforderungen zu bewältigen und Ziele zu erreichen. Dieses Konzept wurde von dem kanadischen Psychologen Albert Bandura in den 1970er Jahren entwickelt und ist seither ein zentraler Begriff in der Psychologie. Vor allem für Auszubildende und junge Menschen in der Ausbildung ist es wichtig, dieses Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken, um berufliche und persönliche Ziele erfolgreich zu erreichen.

Das Konzept der Selbstwirksamkeit geht über einfaches Selbstvertrauen hinaus. Es bezieht sich speziell auf die Überzeugung, durch eigenes Handeln positive Ergebnisse zu erzielen. Diese Überzeugung beeinflusst, wie wir an Aufgaben herangehen, wie wir Hindernisse überwinden und wie wir mit Rückschlägen umgehen. In der Psychologie wird davon ausgegangen, dass eine starke Selbstwirksamkeitserwartung zu einer höheren Motivation und Ausdauer führt, während eine schwache Erwartung oft dazu führt, dass Menschen schnell aufgeben.

Die Bedeutung von Selbstwirksamkeit im Alltag

Selbstwirksamkeit spielt im Alltag und insbesondere in der Ausbildung eine zentrale Rolle. Sie wirkt sich darauf aus, wie wir Probleme lösen, Entscheidungen treffen und neue Herausforderungen angehen. Menschen, die an ihre Fähigkeit glauben, schwierige Situationen zu meistern, sind in der Regel erfolgreicher und zufriedener.

Vorteile von Selbstwirksamkeit

Eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung bringt viele Vorteile mit sich, die besonders für Auszubildende und junge Menschen von Bedeutung sind:

  • Stressbewältigung: Wer fest daran glaubt, eine Aufgabe erfolgreich bewältigen zu können, bleibt in stressigen Situationen ruhiger und kann sich besser konzentrieren. Das reduziert die negativen Auswirkungen von Stress und fördert die psychische Gesundheit.
  • Motivation: Menschen mit einer starken Überzeugung, ihre Ziele erreichen zu können, zeigen in der Regel eine höhere Motivation. Sie sind eher bereit, Anstrengungen zu unternehmen und sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen.
  • Erfolg und Misserfolg: Selbstwirksamkeit beeinflusst, wie wir Erfolg und Misserfolg wahrnehmen. Wer überzeugt ist, dass er durch eigene Anstrengungen Erfolg haben kann, wird Misserfolge weniger als persönliche Niederlage sehen, sondern als Gelegenheit, zu lernen und zu wachsen.

Für Auszubildende ist es daher von Vorteil, ihre Selbstwirksamkeit zu stärken, um sowohl berufliche als auch persönliche Herausforderungen besser meistern zu können.

Wege zur Stärkung von Selbstwirksamkeit

Es gibt verschiedene Methoden und Strategien, um das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken. Diese können leicht in den Alltag integriert werden und helfen, die eigene Selbstwahrnehmung positiv zu beeinflussen.

Positive Erfahrungen sammeln

Eine der effektivsten Methoden zur Stärkung der Selbstwirksamkeit besteht darin, positive Erfahrungen zu sammeln. Wenn du eine Aufgabe erfolgreich meisterst, stärkt das dein Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten. Es ist wichtig, sich dieser Erfolge bewusst zu machen und sie als Beweis für die eigene Kompetenz zu sehen. Dabei müssen es nicht immer große Erfolge sein – auch kleine Erfolge tragen dazu bei, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken.

Es kann hilfreich sein, ein Erfolgstagebuch zu führen, in dem du regelmäßig notierst, was dir gut gelungen ist. Diese Aufzeichnungen kannst du dir in schwierigen Zeiten durchlesen, um dich daran zu erinnern, was du bereits erreicht hast und dass du auch zukünftige Herausforderungen meistern kannst.

Komfortzone verlassen

Um die eigene Selbstwirksamkeit weiterzuentwickeln, ist es notwendig, regelmäßig die Komfortzone zu verlassen und sich neuen, unbekannten Herausforderungen zu stellen. Das Verlassen der Komfortzone kann anfangs unangenehm sein, doch es ist ein wesentlicher Schritt, um persönliche und berufliche Fähigkeiten zu erweitern. Mit jeder gemeisterten Herausforderung wächst das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, und zukünftige Aufgaben erscheinen weniger bedrohlich.

Dies kann durch kleine Schritte geschehen, wie etwa das Übernehmen einer neuen Aufgabe im Ausbildungsbetrieb oder das Erlernen einer neuen Fähigkeit. Wichtig ist, dass du dir dabei realistische, aber dennoch herausfordernde Ziele setzt, die dich aus deiner gewohnten Routine herausholen.

Vorbilder suchen

Vorbilder können eine wertvolle Unterstützung sein, um die eigene Selbstwirksamkeit zu stärken. Wenn du jemanden beobachtest, der erfolgreich eine Herausforderung gemeistert hat, kann das dein eigenes Vertrauen in deine Fähigkeiten stärken. Vorbilder zeigen dir, dass Hindernisse überwunden werden können und dass auch du in der Lage bist, ähnlichen Erfolg zu haben.

Such dir Vorbilder, die in einem Bereich erfolgreich sind, in dem du dich verbessern möchtest. Beobachte, wie sie mit Schwierigkeiten umgehen und welche Strategien sie anwenden. Das kann dir helfen, eigene Lösungsansätze zu entwickeln und dein Vertrauen in deine Fähigkeit, erfolgreich zu sein, zu stärken.

Psychologische Grundlagen der Selbstwirksamkeit

Um Selbstwirksamkeit besser zu verstehen, ist es hilfreich, sich mit den psychologischen Grundlagen des Konzepts auseinanderzusetzen. Albert Banduras Theorie bildet dabei das Fundament für viele Ansätze zur Stärkung des Selbstvertrauens und der eigenen Fähigkeiten.

Banduras Theorie der Selbstwirksamkeit

Albert Bandura, einer der einflussreichsten Psychologen des 20. Jahrhunderts, entwickelte die Theorie der Selbstwirksamkeit im Rahmen seines sozial kognitiven Ansatzes. In seinem Werk „Self-Efficacy: The Exercise of Control“, das 1997 in Englewood Cliffs veröffentlicht wurde, beschreibt Bandura vier Hauptquellen, aus denen sich das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten speist:

  1. Erfolgserlebnisse: Frühere Erfolge sind die wichtigste Quelle für die Entwicklung von Selbstwirksamkeit. Wenn du bereits in der Vergangenheit erfolgreich warst, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du auch in Zukunft an deine Fähigkeiten glaubst.
  2. Beobachtung von Vorbildern: Das Beobachten von Menschen, die erfolgreich eine Aufgabe gemeistert haben, kann das eigene Vertrauen stärken. Besonders hilfreich ist es, wenn diese Personen dir ähnlich sind oder sich in einer ähnlichen Situation befinden.
  3. Soziale Überzeugung: Ermutigung durch andere Menschen, wie etwa durch Lehrer, Ausbilder oder Kollegen, kann das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten erhöhen. Positive Rückmeldungen und Unterstützung durch andere sind wichtige Faktoren, um Selbstwirksamkeit zu entwickeln.
  4. Physische und emotionale Zustände: Wie du dich körperlich und emotional fühlst, beeinflusst ebenfalls dein Vertrauen in deine Fähigkeiten. Stress, Angst oder Müdigkeit können das Selbstbewusstsein schwächen, während positive Gefühle wie Freude oder Ruhe das Vertrauen stärken.

Diese Theorie zeigt, dass Selbstwirksamkeit nicht angeboren ist, sondern durch verschiedene Erfahrungen und Einflüsse entwickelt und gestärkt werden kann.

Übungen zur Stärkung der Selbstwirksamkeit

Es gibt verschiedene Übungen, die du in deinen Alltag integrieren kannst, um das Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten zu stärken:

  • Ziele setzen: Setze dir klare, erreichbare Ziele. Diese sollten herausfordernd, aber realistisch sein. Indem du diese Ziele erreichst, sammelst du Erfolgserlebnisse, die dein Vertrauen in dich selbst stärken.
  • Visualisierung: Stell dir vor, wie du eine bevorstehende Herausforderung erfolgreich meisterst. Diese Technik hilft dir, dich mental auf die Aufgabe vorzubereiten und stärkt dein Vertrauen in deine Fähigkeiten.
  • Erfolgstagebuch führen: Notiere dir täglich, was dir gut gelungen ist und welche Fortschritte du gemacht hast. Das hilft dir, positive Erfahrungen bewusst wahrzunehmen und dich auf deine Stärken zu konzentrieren.
  • Selbstgespräche: Achte darauf, wie du mit dir selbst sprichst. Ersetze negative Gedanken durch positive und motivierende Selbstgespräche. Das fördert eine positive Einstellung und stärkt dein Vertrauen in deine Fähigkeiten.

Diese Übungen sind einfach umzusetzen und können einen großen Unterschied in deinem Alltag und deiner Ausbildung machen. Indem du das Konzept der Selbstwirksamkeit verstehst und gezielt daran arbeitest, kannst du nicht nur deine Ausbildung erfolgreicher gestalten, sondern auch insgesamt ein positives Mindset zu dir selbst und deinen Fähigkeiten entwickeln.

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Bildnachweis: „Selbstwirksamkeit – Junge Frau steht selbstbewusst an Wand“ ©Jacob Lund Photography – stock.adobe.com