Fachplaner / Fachplanerin
Ausbildung & Beruf
Du hast die Pläne für dein neuestes Projekt vor dir: Es ist ein Bürogebäude. Gerade widmest du dich der Frage, wie die eingesetzte Heiztechnik mit der verwendeten Raumluft- und Kältetechnik harmonieren kann. Im Idealfall kannst du sogar die Abwärme der Computer, Drucker und anderen technischen Geräte für die Beheizung der Büroräume nutzen. Eine komplexe Aufgabe, aber als Fachplaner sieht genau so deine tägliche Arbeit aus.
Berufsbild Fachplaner / Fachplanerin
Was macht ein Fachplaner (m/w/d)?
Als Fachplaner bzw. Fachplanerin für Energie- und Gebäudetechnik kümmerst du dich um gebäudetechnische Anlagen und Geräte. Du arbeitest dabei entweder dem Architekten bei der technischen Gebäudeausrüstung neuer Bauprojekte zu, oder kontrollierst und optimierst die Ausstattung bereits bestehender Immobilien.
Zum Beruf gehört, Steuerungs- und Regelungseinrichtungen aufzusetzen, die dazugehörigen Steuerprogramme zu entwerfen und Verteilerpläne oder Schaltschrankaufbaupläne zu schreiben. Bevor die Anlagen und Geräte in Betrieb gehen, führen Fachplaner Probeläufe durch und ermitteln deren Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus führt ein Fachplaner Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit durch und dokumentiert die Ergebnisse.
Außerdem können Fachplaner auch für die Organisation und Leitung des Baustellenbetriebs zuständig sein. Dann wählen sie geeignete Materialien aus oder prüfen die Qualität der Arbeiten. Teilweise arbeiten sie sogar selbst praktisch mit.
Fachplaner für Energie- und Gebäudetechnik sind auch als TGA-Fachplaner bekannt. TGA steht für Technische Gebäudeausrüstung.
Wie sieht der Berufsalltag als Fachplaner aus?
Fachplaner für Energie- und Gebäudetechnik arbeiten viel am PC. Dort projektieren und kalkulieren sie Projekte. Zum Handwerkszeug eines Fachplaners gehören CAD-Programme.
Darüber hinaus sind sie auch auf den Baustellen tätig. Neben der Planung und Einrichtung sind sie nämlich auch für die Überwachung, Wartung und Instandsetzung von gebäudetechnischen Anlagen zuständig. Ihre Arbeit wird bei Anlagen der Automatisierungstechnik, Elektroinstallations- und Kommunikationstechnik sowie Sicherheitstechnik gebraucht.
Auf Baustellen tragen Fachplaner Schutzkleidung wie Sicherheitsschuhe und Helm. Sind sie in den Werkhallen unterwegs, um z. B. Anlagen zu warten, kann es mitunter auch laut werden.
In ihrer täglichen Arbeit haben sie viel Kontakt zu anderen Personen. Sie sprechen z. B. mit Architekten, Kunden, Lieferanten, Bauherren oder Polieren. Arbeiten sie als Projektleitung, führen und motivieren Fachplaner ihr Team und koordinieren die Zusammenarbeit. Teilweise beraten sie auch Privatpersonen oder öffentliche Einrichtungen über den umweltschonenden Energieeinsatz in Gebäuden.
Wo arbeiten Fachplaner?
Fachplaner haben einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag und sind an unterschiedlichen Orten tätig. Ein großer Teil der Arbeit findet in Büroräumen am PC statt. Doch auch auf Baustellen oder in Werkstätten und Fertigungshallen, Testlabors oder an Prüfständen sind sie tätig. Einige Aufgaben können aber auch im Homeoffice bzw. mobil erledigt werden.
Fachplaner für Energie- und Gebäudetechnik sind in erster Linie bei Betrieben der Elektroinstallation bzw. Energieversorgung, in Ingenieurbüros oder bei Bauinstallationsbetrieben angestellt. Darüber hinaus können sie aber auch in Unternehmen der Immobilien- und Gebäudewirtschaft oder in Architekturbüros arbeiten.
Ausbildung zum Fachplaner / zur Fachplanerin
Wie läuft die Ausbildung zum Fachplaner ab?
Die Ausbildung zum Fachplaner für Energie- und Gebäudetechnik ist eine Weiterbildung. Das bedeutet, du hast theoretischen und praktischen Unterricht an einer Bildungseinrichtung. Diese dauert in Vollzeit 12 Monate und wird mit einer Prüfung abgeschlossen.
Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang übrigens nicht verpflichtend.
Was lernt man in der Ausbildung zum Fachplaner (m/w/d)?
In der Ausbildung zum Fachplaner hast du theoretischen und praktischen Unterricht. Dabei eignest du dir fachspezifisches Wissen an, zum Beispiel im Bereich Mess- und Regeltechnik, Leistungselektronik oder zur Industrieautomatisierung. Die Grundlagen der Kommunikations- und Gebäudetechnik lernst du natürlich auch. Dazu gehören auch Kenntnisse in den relevanten DIN-Normen und der EnEV (Erneuerbare-Energien-Verordnung). Ebenso steht Projektplanung auf dem Stundenplan.
Darüber hinaus hast du aber auch Lerneinheiten zu Themen wie Unternehmensstrategie, Unternehmensführung oder Personalmanagement.
Für den Beruf als Fachplaner solltest du ein paar Voraussetzungen mitbringen. Welche das sind, erfährst du im Folgenden.
- Mathe/Physik
- Werken/Technik
- Wirtschaft
- Verständnis für Zahlen und Technik
- Sorgfältige und genaue Arbeitsweise
- Organisationstalent
- Umfeld: Büro, Baustellen, Produktions- und Werkhallen
- Kundenkontakt
- ggf. Arbeit bei Hitze, Kälte und Lärm
Rein rechtlich ist kein bestimmter Schulabschluss für die Ausbildung als Fachplaner für Energie- und Gebäudetechnik vorgesehen. Allerdings ist meist eine Meisterprüfung Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung – z. B. als Elektrotechnikermeister (Schwerpunkt Energie- und Gebäudetechnik oder Schwerpunkt Systemelektronik) oder als Informationstechnikermeister.
Wichtig ist außerdem, dass du einige persönliche Fähigkeiten mitbringst. Für den Beruf als Fachplaner solltest du ein gutes Verständnis für Zahlen und Fakten besitzen und sorgfältig und genau arbeiten. Organisationstalent hilft dir beim Projektmanagement.
Wie viel verdient eine Fachplanerin in der Ausbildung?
Während der Ausbildung als Fachplaner verdienst du leider nichts, denn eine Weiterbildung ist in der Regel unvergütet. Bei privaten Bildungseinrichtungen kommen sogar noch Kosten auf dich zu, beispielsweise Lehrgangsgebühren oder Zulassungsgebühren zur Prüfung.
Der Beruf Fachplaner für Energie- und Gebäudetechnik ist wie für dich gemacht, wenn du
- Interesse für Technik mitbringst
- sorgfältig und genau arbeitest
- abwechslungsreiche Tätigkeiten magst
- du Dinge gut koordinieren kannst
Ein anderer Beruf ist vielleicht geeigneter für dich, wenn du
- nicht gut in Mathe und Physik bist
- nicht gut im eigenständigen Planen bist
- nicht gerne mit anderen Menschen zusammenarbeitest
- schon während der Ausbildung etwas verdienen möchtest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Fachplaner im Bereich Energie- und Gebäudetechnik wirst du bereits über eine Weiterbildung. Das reicht dir noch nicht? Kein Problem, denn dir stehen noch weitere Möglichkeiten der Weiterbildung offen.
Eine Anpassungsweiterbildung sorgt dafür, dass dein Wissen stets auf dem aktuellen Stand bleibt. Als Fachplaner kannst du dich beispielsweise in Bereichen Gebäudesystemtechnik, Elektrische Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, SPS-Technik, Controlling oder Personalplanung weiterbilden.
Hast du deine Weiterbildung als Fachplaner bzw. Fachplanerin erfolgreich absolviert, erhältst du auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium. Dann kommen Studiengänge wie Gebäudetechnik/Gebäudeenergietechnik, Facility-Management/Technisches Gebäudemanagement, Elektrotechnik, Energietechnik oder Versorgungstechnik in Frage.
Vor allem in puncto Digitalisierung wird sich dein Beruf als Fachplaner immer weiterentwickeln. So kommen immer mehr 3D-Simulationen zum Einsatz, um den Nutzen und die Leistung einer Anlage zu prüfen. Sensoren und Ambient Assisted Living (AAL) werden zur automatischen Raumtemperaturregelung benutzt. Smart-Home-Anwendungen und Smart-Grid-Systeme vernetzen Gebäude.
Auch beim Thema Nachhaltigkeit nimmst du als Fachplaner eine große Rolle ein. Du arbeitest daran, dass die gebäudetechnischen Anlagen und Geräte immer effizienter und vor allem ressourcensparender werden.
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Weitere Infos
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