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Abwassermeister / Abwassermeisterin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Abwassermeister

Du stehst mit dem Auszubildenden vor dem Klärbecken. Heute zeigst du ihm, wie man eine Wasserprobe entnimmt, sie fachgerecht transportiert und im Labor untersucht. Über die Probenentnahme führt ihr Protokoll und tragt die Ergebnisse später ins Computerprogramm ein. Auch nach einigen Jahren als Abwassermeister fasziniert es dich noch, wie aus schmutzigem Abwasser sauberes Trinkwasser wird.

Berufsbild Abwassermeister / Abwassermeisterin

Was macht ein Abwassermeister (m/w/d)?

Ein Abwassermeister bzw. eine Abwassermeisterin überwacht Abwasseranlagen und sorgt für deren reibungslosen Ablauf. Bei ihren täglichen Rundgängen überprüfen Abwassermeister, ob alle Anlagen einwandfrei funktionieren. Dabei schauen sie z. B., dass die zugeführte Menge Schmutzwasser korrekt ist, nehmen Proben davon und werten diese im Labor aus. Ebenso muss die Behandlung und sachgerechte Entsorgung des Klärschlamms gewährleistet werden.

Die automatischen Abläufe der Anlagen können sie vom Leitstand aus überprüfen. Bei Bedarf justieren sie auch die Steuerungs- und Regelungsabläufe. Stellen sie fest, dass Anlagen gewartet werden müssen, prüfen Abwassermeister mögliche Maßnahmen und veranlassen die Reparatur.

Neben der Kläranlage sind Abwassermeister für das komplette Kanalnetz zuständig. Auch die ordnungsgemäße Ableitung des Schmutzwassers sowie dessen Zuführung zur Abwasseranlage haben sie im Blick.

Als Meister leiten sie andere Fachkräfte an und sind für die betriebliche Ausbildung verantwortlich.

Wie sieht der Berufsalltag als Abwassermeister aus?

Abwassermeister verbringen den Großteil des Tages im Klärwerk. Dort sorgen sie für den reibungslosen Ablauf, kontrollieren Anlagen und Geräte und lassen diese bei Bedarf warten. Für ihre Arbeit setzen sie technische Geräte ein oder legen selbst Hand an.

Auch Büroarbeit gehört zum Beruf des Abwassermeisters. Sie halten wichtige Daten über Durchsatz- und Schmutzmengen fest und protokollieren Analysewerte der verschiedenen Reinigungsstufen. Darüber hinaus müssen Betriebstagebücher geführt und Berichte an den Klärwerksbetreiber oder das Wasserwirtschaftsamt geschickt werden.

Teilweise sind Abwassermeister auch im Außendienst tätig. Gibt es Probleme mit dem Kanalnetz, fahren sie zur betroffenen Stelle. Mithilfe von Spezialkameras orten sie die Fehlerquelle oder begehen die Stelle direkt. Anschließend werden Maßnahmen eingeleitet, um den Defekt zu beseitigen.

Darüber hinaus steht auch Arbeit im Labor an. Hier werden verschiedenste Proben, z. B. vom Schmutzwasser oder vom gereinigten Trinkwasser, auf ihre Zusammensetzung und Qualität geprüft. Dazu werden Mikroskope verwendet.

Gerade an den Klär- und Absatzbecken kann es schon mal unangenehm riechen, damit müssen Abwassermeister klarkommen. Außerdem arbeiten sie meist im Schichtdienst und auch Bereitschaftsdienste sind üblich.

Abwassermeister kontrollieren Störung an Anlage Abwassermeisterin kontrolliert Zwischenklärbecken Abwassermeister entnimmt Probe Abwassermeister untersuchen beschädigte Leitung

Wo arbeiten Abwassermeister?

Abwassermeister arbeiten in der Abwasserwirtschaft. Zu ihren Arbeitgebern gehören in erster Linie Betriebe von Kläranlagen sowie der Sammelkanalisation.

Zu ihren Arbeitsorten zählen Leitstände, Labore und in Büroräume, doch auch im Freien sind sie tätig.

Ausbildung zum Abwassermeister / zur Abwassermeisterin

Wie läuft die Ausbildung zum Abwassermeister ab?

Abwassermeister wirst du über eine berufliche Weiterbildung – genauer gesagt, eine Meisterweiterbildung. Die Meisterprüfung ist bundesweit einheitlich geregelt. Eine solche Weiterbildung kannst du in Vollzeit oder Teilzeit absolvieren. Meist wird der Lehrgang aber berufsbegleitend in Blockform absolviert, dann dauert er mehrere Wochen.

Am Ende der Weiterbildung musst du eine Meisterprüfung ablegen. Hast du diese bestanden, darfst du dich Geprüften Abwassermeister bzw. Geprüfte Abwassermeisterin nennen.

Übrigens: Für die Zulassung zur Prüfung musst du nicht zwingend vorher an einem Lehrgang teilgenommen haben. Empfehlenswert ist die Teilnahme allerdings.

Was lernt man in der Ausbildung zum Abwassermeister (m/w/d)?

In deiner Ausbildung zum Abwassermeister, also der Meisterweiterbildung, lernst du die Grundlagen im Umweltschutzrecht, Arbeitsrecht und in Arbeitsschutzbestimmungen. Auch betriebswirtschaftliches Handeln, Projektmanagement, Kostenkalkulation und Rechnungslegung stehen auf deinem Stundenplan. Wichtig ist natürlich auch, dass dir der Betrieb, die Überwachung und Instandhaltung der Kläranlage und des Klärnetzes näher gebracht werden.

Da du als Meister Personalverantwortung haben wirst, spielen auch Personalführung, Personalentwicklung und Konfliktlösungstechniken eine Rolle.

Abwassermeister: Voraussetzungen für die Ausbildung

Wenn du den Beruf Abwassermeister spannend findest, möchtest du sicher auch wissen, ob du dafür geeignet bist? Die Voraussetzungen für die Meisterweiterbildung findest du hier.

Schulfächer
  • Mathe
  • Wirtschaft/Recht
  • Technik
Stärken
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Organisationstalent
  • Führungskompetenz
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Kläranlage, Büro
  • Umgang mit Normen und Vorschriften
  • unangenehme Gerüche

Um zur Meisterprüfung zugelassen zu werden, brauchst du in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung. Wer Abwassermeister werden möchte, hat meist eine Ausbildung als Umwelttechnologe für Abwasserbewirtschaftung oder als Ver- und Entsorger mit elektrotechnischer Qualifikation absolviert und bereits Berufserfahrung gesammelt.

Ebenso wichtig wie deine Ausbildung sind aber die persönlichen Fähigkeiten, die du mitbringst. Verantwortungsbewusstsein und genaues Arbeiten sind sehr wichtig für deinen Beruf. Organisationstalent solltest du ebenso mitbringen. Für deine Arbeit als Führungskraft sind Empathie, Führungskompetenz und Konfliktlösefähigkeiten unerlässlich.

Wie viel verdient eine Abwassermeisterin in der Ausbildung?

Die Weiterbildung zum Abwassermeister wird nicht vergütet. Während der Vorbereitungslehrgänge bekommst du schließlich keine Ausbildungsvergütung.

Da die Weiterbildung aber meist berufsbegleitend absolviert wird, hast du währenddessen ja ein Einkommen.

Passt die Ausbildung zum Abwassermeister zu mir?

Du bist für den Beruf Abwassermeister gut geeignet, wenn

  • du gerne Verantwortung übernimmst
  • du dich für den Umweltschutz einsetzen willst
  • du gerne koordinierst und organisierst
  • du Führungskraft werden möchtest

Vielleicht passt ein anderer Beruf besser zu dir, wenn

  • du kein Interesse an Umweltschutz hast
  • du keine Leitungsposition haben möchtest
  • du nicht gerne mehrere Aufgaben gleichzeitig bearbeitest
  • dich unangenehme Gerüche stören

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Abwassermeister bist du bereits über eine Weiterbildung geworden. In welche Richtung du dich trotzdem noch weiterentwickeln kannst, erklären wir dir im Folgenden. Generell unterscheidet man zwischen 3 Formen der Weiterbildung:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Aufstiegsweiterbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Abwassermeister / zur Abwassermeisterin

Mit einer Anpassungsweiterbildung hältst du dein Fachwissen aktuell und bildest dich in konkreten Themen weiter. In Frage kommen z. B. Fortbildungen in den Bereichen

  • Abwasser, Gewässerschutz, Wasserwirtschaft
  • Kanalbau und -betrieb
  • Umweltrecht
  • Qualitätsmanagement und -sicherung
  • Betriebliche Organisation, Arbeitsstudium
  • Mitarbeiterführung, Teamarbeit und -führung
  • Betriebliche Aus- und Fortbildung

Es gibt Aufstiegsweiterbildungen, die speziell für Absolventen einer vorherigen Weiterbildung, in deinem Fall die zum Abwassermeister, konzipiert sind. Diese bauen auf vorhandenen Qualifikationen auf und erweitern das Kompetenzprofil. Denkbar wäre hier beispielsweise die Prüfung als Technischer Betriebswirt.

Eine weitere Möglichkeit, dein Fachwissen zu erweitern, ist ein Studium. Mit einer Meister-Weiterbildung erwirbst du nämlich die Hochschulzugangsberechtigung. Passende Studiengänge wären:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Abwassermeister

Abwassermeister ist ein sehr nachhaltiger Beruf – schließlich sorgst du mit deiner Arbeit dafür, dass schmutziges Abwasser in sauberes Trinkwasser verwandelt wird. Dabei müssen sie immer neue Verunreinigungen aus dem Wasser filtern und neue Methoden anwenden. Dass diese so umweltfreundlich und nachhaltig wie möglich sind, spielt auch eine große Rolle im Job.

Auch in puncto Digitalisierung entwickelt sich das Berufsfeld immer weiter. Mit 3D-Laserscannern werden Kanäle und Rohre überprüft, Drohnen können Schadstellen aus der Luft prüfen. Vernetzte Kläranlagen informieren in Echtzeit über Störungen, Wartungs- und Instandhaltungsroboter kommen bei Reparaturen zum Einsatz. Mit Hilfe von Predictive Maintenance Systemen können Ausfälle und Schäden zudem präventiv vermieden werden.

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„Abwassermeister entnimmt Probe“ ©samopauser - stock.adobe.com

„Abwassermeister untersuchen beschädigte Leitung“ ©reewungjunerr - stock.adobe.com