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Allgemeinmediziner / Allgemeinmedizinerin
Ausbildung & Beruf

Es ist Montag, es ist Grippezeit. Das Wartezimmer ist voll und aus dem Behandlungsraum heraus hörst du das Klingeln des Telefons an der Anmeldung. Als Allgemeinmediziner hast du immer viel zu tun, legst aber trotzdem Wert darauf, dir genug Zeit für all deine Patienten zu nehmen. Schließlich kommen viele von ihnen schon seit Jahren zu dir. So auch dein nächster Patient, der dich mit einem „Hatschi!“ begrüßt – Grippe?

Berufsbild Allgemeinmediziner / Allgemeinmedizinerin

Was macht ein Allgemeinmediziner (m/w/d)?

Wer Allgemeinmedizinerin wird, ist oft erster Ansprechpartner für alle Krankheiten oder gesundheitlichen Probleme der Patienten. Wichtig ist dabei der ganzheitliche Ansatz und nicht nur die Behandlung von Symptomen. Der Hausarzt ist mehr als ein Krankschreiber: Er behandelt natürlich akute Erkrankungen, berät aber auch bei Bluthochdruck, Übergewicht, Rückenschmerzen oder Diabetes. Du erstellst Therapiepläne, veranlasst Laboruntersuchungen, wirst aber auch in Notfällen aktiv.

Neben der Behandlung der Patienten kommen als niedergelassener Allgemeinarzt auch Verwaltungsarbeiten auf dich zu. Schließlich musst du deine Leistungen mit den Krankenversicherungen abrechnen, deine Mitarbeiter führen und bezahlen oder dich um Neuanschaffungen kümmern. Nicht vergessen darfst du die Weiterbildung: Die Teilnahme an Fortbildungen oder Kongressen ist für Allgemeinmediziner ebenfalls von hoher Bedeutung.

Wie sieht der Berufsalltag als Allgemeinmediziner aus?

Ein Allgemeinarzt wechselt im Alltag oft zwischen akut Erkrankten und Terminpatienten, die beispielsweise zu Impfterminen oder zur Blutabnahme kommen. Zunächst steht dabei immer die Anamnese im Vordergrund: die Besprechung der Beschwerden und der Vorgeschichte. Viele Untersuchungen können Allgemeinärzte selbst durchführen, bei Verdacht auf bestimmte Erkrankungen erfolgt aber die Überweisung zum Fachspezialisten.

Als Hausarzt verschreibst du Medikamente, Salben oder Physiotherapie, besprichst mit deinen Patienten aber auch, wie sie sich nach einer Tumorerkrankung verhalten sollen oder wie Ernährung und Bewegung sich auf Krankheiten wie Diabetes auswirken.

Nicht immer hast du es dabei nur mit „deinen“ Patienten zu tun, denn im Urlaubs- oder Krankheitsfall vertreten sich Hausärzte gegenseitig. Abhängig von dem Angebot deiner Praxis können Patienten auch online einen Termin, zum Beispiel über Doctolib, buchen. Du musst dich also stets flexibel auf die Menschen einstellen, denen du begegnest. Das können auch schwerkranke Personen sein, sodass du palliativmedizinisch oder in der Sterbebegleitung tätig bist. Auch psychisch belastende Situationen gehören daher zum Job.

Allgemeinmediziner besprechen Untersuchungsergebnisse Allgemeinmedizinerin gibt Spritze Allgemeinmedizinerin im Gespräch mit Patienten

Wo arbeiten Allgemeinmediziner?

Meist ist ein Facharzt für Allgemeinmedizin in einer eigenen Praxis oder als angestellter Arzt in einer Arztpraxis tätig. Hier hast du Untersuchungs- und Behandlungsräume, die mit allem ausgestattet sind, was du brauchst. Einige Allgemeinmediziner führen zudem Hausbesuche durch, sodass du dich auf unterschiedliche Arbeitsorte einstellen musst.

Ausbildung zum Allgemeinmediziner / zur Allgemeinmedizinerin

Wie läuft die Ausbildung zum Allgemeinmediziner ab?

Die Grundlage für die Arbeit als Allgemeinarzt bildet ein Medizinstudium. Erst danach kannst du dich spezialisieren. Nach deinem 6-jährigen Studium der Humanmedizin und der erfolgten Approbation, also der Erlaubnis, als Arzt zu arbeiten, kannst du dich für die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin entscheiden.

Diese dauert 5 Jahre, die in verschiedene Tätigkeitsblöcke aufgeteilt sind: 2 Jahre bist du in der ambulanten hausärztlichen Versorgung tätig. Dabei bildet dich ein Allgemeinarzt aus, der zur Weiterbildung befugt ist. Dazu kommen Blöcke in der stationären Akutversorgung im Bereich Innere Medizin und einem weiteren Fachgebiet bei der unmittelbaren Patientenversorgung. Mit dem Bestehen der Weiterbildung und der Zulassung als Vertragsarzt von der Kassenärztlichen Vereinigung kannst du dann als Allgemeinarzt arbeiten.

Was lernt man in der Ausbildung zum Allgemeinmediziner (m/w/d)?

Die Ausbildung zur Allgemeinmedizinerin beinhaltet neben allgemeinen Inhalten wie ethische und rechtliche Grundlagen ärztlichen Handelns, die Aufklärung von Patienten, die Durchführung von Notfallmaßnahmen oder besondere Nachweisverfahren auch ein breites Spektrum an spezifischen allgemeinmedizinischen Inhalten.

Einen großen Teil der Facharztausbildung nehmen übergreifende Inhalte ein, wozu die Versorgung und Koordination von Patienten gehört, aber auch Hausbesuche und die Bewertung der Leistungs- und Arbeitsfähigkeit oder der Pflegebedürftigkeit. Als Hausarzt kommst du auch mit Toten in Kontakt, lernst also, wie du die ärztliche Leichenschau durchführst.

Weitere Weiterbildungsinhalte sind das Erkennen und Behandeln von funktionellen Störungen und Krankheiten, das Durchführen von diagnostischen und therapeutischen Verfahren oder die Arbeit im Bereich Prävention und Rehabilitation.

Allgemeinmediziner: Voraussetzungen für die Ausbildung

Davon, als Allgemeinmediziner bzw. als Allgemeinmedizinerin zu arbeiten, träumst du schon seit deiner Kindheit. Doch damit dieser Traum in Erfüllung geht, musst du auch einige Voraussetzungen erfüllen. Welche das sind, erklären wir dir hier.

Schulfächer
  • Biologie
  • Chemie
  • Mathe
Stärken
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Einfühlungsvermögen
  • Sorgfältige & genaue Arbeitsweise
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: In Praxen
  • Tragen von Schutzkleidung
  • Psychisch belastende Situationen

Willst du in Deutschland als Allgemeinarzt arbeiten, sind dafür neben der Approbation als Arzt die abgeschlossene Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin und die Anerkennung durch die zuständige Landesärztekammer erforderlich.

Ein Studienplatz in Humanmedizin ist schwer zu ergattern: Meistens brauchst du dafür entweder einen sehr guten Notenschnitt oder musst einen internen Eignungstest bestehen, um zum Studium der Humanmedizin zugelassen zu werden.

Neben den fachlichen Voraussetzungen solltest du aber auch über persönliche Voraussetzungen verfügen, die bedeutend für eine Tätigkeit als Allgemeinmediziner sind: Ein einfühlsames Wesen und die gute Kommunikation mit Patienten ist für diese Arbeit ebenso wichtig wie eine gute Merkfähigkeit und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein.

Du solltest dich mündlich gut ausdrücken können und verschwiegen sein. Gleichzeitig ist wichtig, dass du dich persönlich von den Problemen deiner Patienten abgrenzen und belastende Situationen bei der Arbeit gut verarbeiten kannst.

Wie viel verdient ein Allgemeinmediziner in der Ausbildung?

In deiner Ausbildungszeit bist du bereits Assistenzarzt und wirst so entsprechend dem jeweiligen Tarifvertrag bezahlt. Das heißt, dass du – je nach Ausbildungsjahr – etwa zwischen 5.100 und 6.550 Euro monatlich verdienst.

Passt die Ausbildung zum Allgemeinmediziner zu mir?

Hausarzt ist der passende Berufszweig für dich, wenn

  • du zwar Mediziner sein, aber keine Operationen durchführen willst
  • du deine Patienten gern langfristig und ganzheitlich betreust
  • du ein vielseitiges Arbeitsumfeld schätzt
  • du dich schnell auf neue Situationen einstellen kannst

Vielleicht passt ein anderer Beruf besser zu dir, wenn

  • du schnell überlastet bist
  • du lieber chirurgisch tätig werden möchtest
  • du dir einen Job an der frischen Luft wünschst
  • du risikoscheu bist und lieber nach Anleitung statt eigenverantwortlich arbeitest

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Es ist doch ein ganz schön langer Weg, bis du dann als Allgemeinmediziner bzw. als Allgemeinmedizinerin arbeiten kannst. Trotzdem gibt es auch in diesem Beruf noch immer Möglichkeiten der Weiterbildung. Und wie sehen diese aus?

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Allgemeinmediziner / zur Allgemeinmedizinerin

Als Hausarzt berätst und behandelst du deine Patienten umfassend. Weiterbildungen und Zusatz-Schwerpunkte können dafür sorgen, dass du trotzdem einen Fokus auf Konzepte oder Therapien legen kannst, die dir persönlich liegen. Denkbar sind Weiterbildungen in Medizintechnik, in Strahlenschutz oder im Gesundheitsmanagement.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Allgemeinmediziner

Die hausärztliche Versorgung ist gerade auf dem Land nicht so gut, wie sie sein könnte, schließlich zahlen Krankenhäuser oft mehr Geld und der Verwaltungsaufwand im Gegensatz zu einem niedergelassenen Allgemeinmediziner ist geringer. Dabei kann die Arbeit als Hausarzt sehr erfüllend sein, zudem sind die Jobaussichten sehr gut. Wichtig ist, dass du dich selbst nicht aus dem Blick verlierst, aber in einer Gemeinschaftspraxis ist das oft gut möglich. Viele Verbände setzen sich in den Bundesländern zudem aktiv für attraktive Arbeitsbedingungen für Allgemeinmediziner ein.

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