Altenpfleger / Altenpflegerin
Ausbildung & Beruf
Du hilfst schon immer gerne anderen Menschen. In der Schule wusstest du bereits, welchen Beruf du erlernen möchtest: Altenpfleger. Die Möglichkeit, jeden Tag aufs Neue pflegebedürftigen Menschen zu helfen, erfüllt dich noch heute. Auch wenn deine Arbeit nicht immer einfach ist, beendest du deine Schicht mit einem Lächeln. Für das Lächeln sorgen auch die Menschen. Sie wissen, was du für sie tust und dass du ihnen mit deiner Arbeit hilfst. Und genau das zeigen sie dir. Mit lieben Worten, netten Geschichten oder einem einfachen Lächeln. Auch nach mehreren Jahren im Job weißt du, dass der Job für dich die richtige Wahl ist.
Achtung: Die Ausbildung Altenpfleger / Altenpflegerin wurde 2020 durch die Ausbildung zum Pflegefachmann ersetzt!
Berufsbild Altenpfleger / Altenpflegerin
Was macht ein Altenpfleger (m/w/d)?
Als Altenpfleger bzw. Altenpflegerin pflegst, betreust und unterstützt du hilfsbedürftige ältere Menschen in ihrem täglichen Leben. Dazu gehört beispielsweise die Körperpflege oder das Anziehen. Auch beim Essen hilfst du älteren Menschen und leistest ihnen dabei Gesellschaft. Bei persönlichen Angelegenheiten begegnest du ihnen mit offenen Ohren. Für eine aktivere Freizeitgestaltung motivierst und unterstützt du. Damit ermöglichst du älteren Menschen ein aktives und dennoch weitestgehend selbstbestimmtes Leben. Ob in der Wohnung der Pflegebedürftigen oder in Pflegeheimen, du stehst ihnen jederzeit zur Seite.
Neben der Pflege begleitest du die Menschen bei Behördengängen oder Arztbesuchen. Zusätzlich übernimmst du medizinisch-pflegerische Aufgaben. Du wechselst Verbände, reinigst Wunden und sorgst für die korrekte Einnahme der Medikamente. Dabei beachtest du die ärztliche Verordnung und stehst im engen Kontakt mit den Ärzten.
Neben der Arbeit mit den Menschen erwarten dich in diesem Beruf Organisations- und Verwaltungsaufgaben.
Wie sieht der Berufsalltag als Altenpfleger aus?
In deinem Berufsalltag als Altenpfleger arbeitest du viel mit pflegebedürftigen Menschen. Aufgrund der benötigten Pflege arbeitest du im Schichtdienst. Die Arbeit ist durchaus körperlich anstrengend. Besonders beim Anziehen, Waschen und Verbandswechsel benötigst du körperliche Fitness. Bei deiner gesamten Arbeit sprichst du viel. Du hast ein offenes Ohr, motivierst und spendest Zuversicht. Dazu übernimmst du im Alltag auch unangenehmere Aufgaben, wie das Waschen oder die Begleitung beim Toilettengang. Das Wohlergehen der Patienten hat für dich oberste Priorität. Daher kontrollierst du auch die Vitalwerte, wie Puls, Körpertemperatur oder Blutdruck.
Einen Teil deines Arbeitstages verbringst du im Büro. Dort dokumentierst du deine Arbeiten und wertest eingeleitete Maßnahmen aus. Dadurch stellst du eine optimale Behandlungspflege sicher. Die Dokumentation hilft zusätzlich dem behandelnden Arzt, um sich schnell einen Überblick zu verschaffen. Gab es beispielsweise Auffälligkeiten seit dem letzten Besuch? All das hältst du in den Unterlagen und Akten fest.
Wo arbeitet man als Altenpfleger?
Mit deiner Ausbildung als Altenpfleger bzw. Altenpflegerin arbeitest du in Altenwohn- und Pflegeheimen. Du findest Beschäftigung in der ambulanten Altenpflege oder in Betreuungsdiensten. Auch in der geriatrischen Abteilung eines Krankenhauses kannst du deine Fähigkeiten einsetzen. Außerdem stehen dir Hospize sowie Pflege- und Rehabilitationskliniken offen.
Für alle, die lieber Videos als Texte konsumieren, haben wir in unserem YouTube-Video einmal zusammengefasst, wie du Altenpfleger wirst, was man als Altenpflegerin macht und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 21.06.2023
Ausbildung zum Altenpfleger / zur Altenpflegerin
Wie läuft die Ausbildung zum Altenpfleger ab?
Die Ausbildung zum Altenpfleger/ zur Altenpflegerin dauert in der Regel 3 Jahre und endet mit einer staatlich anerkannten Abschlussprüfung. Die Ausbildung zum Altenpfleger ist eine in Deutschland einheitlich geregelte schulische Ausbildung, die an einer Berufsfachschule für Altenpflege durchgeführt wird.
Neben dem theoretischen Teil der Ausbildung zur Altenpflegerin bzw. zur Pflegekraft findet auch ein praktischer Teil an der Berufsfachschule statt. In dieser Altenpflegeschule lernst du beispielsweise, wie man ältere und demente Menschen bei der Lebensgestaltung unterstützen kann, wie die rechtlichen Rahmenbedingungen sind, was die Hauptaufgaben als ausgelernter Altenpfleger sind & wie die Körperpflege der älteren Menschen erfolgen sollte.
Ergänzt wird die Altenpflegeschule durch eine praktische Ausbildung in einer Einrichtung der Altenpflege, meist einem Altenheim. Diesen Praxisteil kannst du entweder in einer stationären Pflegeeinrichtung, bei einem ambulanten Pflegedienst oder in einem Heim absolvieren.
Kann ich die Ausbildung zum Altenpfleger verkürzen?
Je nachdem, welche Voraussetzungen du bereits mitbringst, kannst du die Ausbildung zur Pflegekraft auf 2 oder 2,5 Jahre verkürzen. Je nach Bildungsgang kann eine andere Ausbildung im Umfang ihrer Gleichwertigkeit angerechnet werden.
- Bereits ausgelernte Gesundheits- und Krankenpfleger können die Ausbildung zum Altenpfleger um bis zu 2 Jahre verkürzen.
- Ein bereits ausgelernter Altenpflegehelfer oder ein Gesundheits- und Krankenpflegehelfer kann die Ausbildung um bis zu 1 Jahr verkürzen.
- Eine andere ähnlich abgeschlossene Berufsausbildung kann eine Verkürzung von bis zu 2 Jahren mit sich ziehen.
- Bist du bereits seit 2 Jahren in der Pflege tätig, hast aber noch keine Ausbildung absolviert, kannst du die Ausbildungsdauer um ein Drittel verkürzen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Altenpfleger?
Während deiner praktischen Ausbildung arbeitest du in einer Einrichtung der Altenpflege. Dort lernst du den Arbeitsalltag kennen und kannst dein theoretisches Wissen anwenden.
In der Berufsschule beziehungsweise Altenpflegeschule lernst du in den Umgang mit älteren und dementen Menschen und wie du sie bei der Lebensgestaltung unterstützen kannst. Dabei kommen die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht zu kurz. Auch die richtige Körperpflege, medizinisch-pflegerische Versorgung und Beratung lernst du in der Schule.
Neben der Körperpflege, dem Zuführen oder Beistehen beim Essen und Anziehen spielt vor allem der motivierende Gedanke eine große Rolle. Altenpfleger versuchen hilfsbedürftige, alte Menschen zu bestimmten Freizeitgestaltungen wie zum Beispiel „Spazieren“ oder „Spielen“ zu animieren.
Auch die Beratung und Einbeziehung der Angehörigen gehört zum Berufsbild des Altenpflegers. In der ambulanten Pflege kann es sogar vorkommen, dass der Altenpfleger einen älteren Menschen zu Behördengängen, Arztbesuchen oder Einkäufen begleitet. Daneben kümmern sich Altenpfleger und Altenpflegerinnen um die medizinische Versorgung kranker und alter Menschen.
Das Wechseln von Verbänden, das Durchführen von Spülungen, das Geben von Injektionen und das Verabreichen von Medikamenten können neben der klassischen Pflege auch zum Arbeitsalltag gehören. Daher lernst du in deiner Altenpflegeausbildung, wie man den Gesundheitszustand eines Patienten richtig einschätzt und Erkrankungssymptome erkennt. Auch die Sterbebegleitung ist Teil der Altenpflegeausbildung. Vor allem beim Tod eines Bewohners ist es wichtig, zu lernen, wie man mit dieser schwierigen Situation umgeht.
Für die Ausbildung zur Altenpflegerin bzw. zur Pflegekraft wird meist ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Zudem wird ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung gefordert. Die gesundheitliche Eignung wird zum einen auf körperlicher Basis, aber auch auf psychischer Basis festgestellt. Manche Träger erwarten auch ein polizeiliches Führungszeugnis vor Antritt der Tätigkeit.
- Ethik
- Wirtschaft
- Deutsch
- Verantwortungsbewusstsein
- Durchhaltevermögen
- Kreativität
- Pflege & Betreuung von älteren Menschen
- Arbeiten im Schichtdienst
- Altenheim, Pflegeheim und ambulante Pflege
Neben einem Realschulabschluss bilden gute Noten in folgenden Fächern eine gute Voraussetzung:
- Sozialkunde
- Religion / Ethik
- Deutsch
- Wirtschaft
Fachwissen in Sozialkunde ermöglicht es Altenpflegern, Zusammenhänge im Sozialsystem zu verstehen. Bei der Pflege von älteren, kranken und dementen Menschen hat vor allem die Ethik einen hohen Stellenwert, weshalb auch gute Noten in Religion oder Ethik von Vorteil sein können. Um den Verlauf und die Entwicklung der Patienten zu verstehen, wird vom Pfleger ein Protokoll geführt, weshalb vor allem gute Kenntnisse in Deutsch wichtig sind. Wer gute Kenntnisse in Wirtschaft mitbringt, wird es bei Fragen zu rechtlichen Grundlagen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen leichter haben.
Da der Beruf des Altenpflegers sowohl körperlich als auch psychisch sehr belastbar sein kann, solltest du einige persönliche Anforderungen mitbringen:
- Körperliche Belastung, Ausdauer & Kraft - vor allem beim Umbetten von Patienten wichtig
- Psychische Belastung - besonders bei sterbenden Patienten & Sterbebegleitung wichtig
- Professionelle Distanz - besonders wichtig bei der Beziehung zu den Patienten und dessen Versterben/Tod
- Intaktes Empfinden aller Sinne – vor allem wichtig um Krankheitssymptome frühzeitig zu erkennen
- Einfühlungsvermögen – vor allem beim Umgang mit den Patienten wichtig
- Sensibles Verhalten – besonders beim Umgang mit Körperausscheidungen wichtig
Wie viel verdient man als Altenpfleger in der Ausbildung?
Da die schulische Ausbildung zur Altenpflegerin an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes gebunden ist, erhältst du vergleichsweise eine hohe Ausbildungsvergütung. Im Schnitt kannst du mit einer folgenden Vergütung rechnen:
- 1. Ausbildungsjahr: 1.200 bis 1.250 Euro
- 2. Ausbildungsjahr: 1.250 bis 1.300 Euro
- 3. Ausbildungsjahr: 1.400 bis 1.450 Euro
Je nach Träger und Region unterscheiden sich die Vergütungen aber trotzdem. Genaueres zum Gehalt und der Ausbildungsvergütung des Altenpflegers erfährst du auf unserer Gehaltsseite.
Du bist gut geeignet für den Beruf, wenn
- du gerne mit Menschen arbeitest
- du körperlich fit bist
- du kein Problem mit unangenehmen Gerüchen hast
Du bist eher weniger geeignet, wenn
- du lieber im Büro arbeitest
- du nicht stressresistent bist
- du nicht kontaktfreudig bist
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Eine Tätigkeit im Bereich Pflege und Medizin kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Studium
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Fachpflege, Altenbetreuung, Gesprächsführung, Beratung in der Kranken- und Altenpflege oder Pflegedokumentation kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Hierfür kannst du eine Weiterbildung zum Fachwirt - Gesundheits- und Sozialwesen, zum Fachaltenpfleger - klinische Geriatrie/Rehabilitation, zum Fachaltenpfleger - Psychiatrie oder zum Praxisanleiter - Pflegeberufe anschließen.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich. Passende Studiengänge sind:
- Gerontologie
- Medizin-, Pflegepädagogik
- Pflegemanagement, -wissenschaft
Nachhaltigkeit in der Altenpflege? Das ist möglich. Damit du alle Möglichkeiten kennenlernst, kannst du beispielsweise Seminare oder Weiterbildungen besuchen. Darin lernst du unter anderem, wie du bei der Arbeit unnötigen Müll vermeidest, Wasser nicht verschwendest und damit die Ressourcen schonst. Und die Zukunftsaussichten als Altenpfleger? Die Pflege älterer und hilfsbedürftiger Menschen ist wichtig. Durch die Neuordnung der Ausbildung zum Pflegefachmann zeigt sich die Bedeutung des Berufs. Entscheidest du dich für diesen Beruf, entscheidest du dich für einen Beruf mit Zukunft.
Wie sehen meine Zukunftschancen als Altenpfleger aus?
Wer höher hinaus will und bereits eine Hochschulreife erworben hat, kann sich auch für ein Duales Studium in der Pflege entscheiden. Bei dem Dualen Studium Pflege wird die Ausbildung des Altenpflegers mit einem Studium kombiniert. Vor allem wer eine Führungsposition anstrebt, hat wirklich gute Chancen mit diesem Abschluss. Grundsätzlich ist es auch möglich, während der Ausbildung mit Hilfe von Zusatzqualifikationen die Fachhochschulreife zu erwerben. Auch dann steht einem anschließendem Studium nichts im Wege.
Nach der Altenpflegeausbildung stehen deine Chancen auf eine Beschäftigung sehr gut. Da Pflegekräfte immer gesucht werden, sehen deine Perspektiven eine Anstellung zu finden, sehr gut aus.
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