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Anwalt / Anwältin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Anwalt

Du arbeitest gerne mit Menschen zusammen, bist empathisch und ein wahres Organisationstalent? Argumentieren und auch Hinterfragen liegen dir besonders gut und du schreckst nicht vor einer langen Ausbildung zurück? Dann ist der Beruf Anwalt beziehungsweise Anwältin vielleicht genau richtig für dich!

Berufsbild Anwalt / Anwältin

Was macht ein Anwalt (m/w/d)?

Ein Anwalt ist dafür da, um Mandanten in sämtlichen Rechtsangelegenheiten zu beraten und zu vertreten. Dies bedeutet, dass ein Anwalt dazu befugt ist, eine Rechtsberatung oder einen Rechtsbeistand zu leisten. Dabei vertritt ein Anwalt nicht nur Privatpersonen, sondern beispielsweise auch Unternehmen oder Behörden. Als Anwalt sorgst du dafür, dass du deinen Mandanten oder Auftraggeber mithilfe von gesetzlichen Bestimmungen bei der Lösung von Problemen oder bei der Verteidigung der Interessen unterstützt. Ein Anwalt ist also ein juristischer Beistand.

Im Bereich der Rechtsvertretung vertritt ein Anwalt seine Mandanten direkt vor einem Gericht oder auch Behörden. Dazu gehört, dass der Anwalt eine Strategie entwickelt und diese mithilfe von Dokumenten, Beweisen und auch Argumenten untermauert. Das Ziel ist dabei, dass das Gericht zugunsten der von ihm vertretenen Partei entscheidet. Ein Anwalt kann aber auch für eine Rechtsberatung beauftragt werden. In diesem Bereich kannst du dein Wissen aus dem Studium, deine Fähigkeiten und auch deine Erfahrungen zur Beratung einsetzen. Dabei klärst du deinen Mandanten über die gesetzlichen Bestimmungen, seine Rechte und Pflichten auf und gibst Empfehlungen für geeignete Maßnahmen ab.

Sachverhalte auf Durchsetzbarkeit prüfen Unterlagen prüfen Mandanten in Rechtsfragen beraten Rechtsfälle mit Kollegen analysieren

Wo arbeitet ein Anwalt?

In den meisten Fällen findet ein Anwalt nach der Ausbildung eine Anstellung in einer bestehenden Kanzlei. Wenn du in einer Kanzlei arbeitest, vertrittst du die bereits vorhandenen sowie neue Mandanten der Kanzlei. Dabei trittst du häufig im Namen der Kanzlei auf. Natürlich kannst du als Anwalt auch in Unternehmen, Banken oder bei der Staatsanwaltschaft zum Einsatz kommen.

Eine weitere Möglichkeit für einen Anwalt ist die Selbstständigkeit. Dabei bietest du deine Dienste direkt unter deinem eigenen Namen an und bist für die Vertretung der Mandanten alleine zuständig. Auch die Gründung einer eigenen Kanzlei mit weiteren Anwälten ist eine der zahlreichen Optionen.

Ausbildung zum Anwalt / zur Anwältin

Welche Fähigkeiten braucht ein Anwalt?

Um als Anwalt bzw. Anwältin erfolgreich zu sein, solltest du über analytischen Fähigkeiten verfügen und Sachverhalte strukturiert prüfen können. Dabei achtest du besonders auf die Kleinigkeiten und Details. Zusätzlich ist es wichtig, dass du stets den Überblick behältst und dabei immer die rechtlichen Bestimmungen im Blick hast. Auch vor Vorhandlungen solltest du nicht zurückschrecken, da diese im Alltag eines Anwalts häufig vorkommen. Wenn du bereits eine gewisse Überzeugungsfähigkeit besitzt, ist dies für den Beruf des Anwalts vorteilhaft.

Natürlich sollte ein Anwalt bzw. eine Anwältin eingehende Kenntnisse über die Rechtswissenschaft und die gültigen Gesetze aufweisen können. Da sich die Regelungen, Richtlinien und auch Bestimmungen stetig ändern, solltest du als Anwalt immer auf dem Laufenden bleiben und dich über aktuelle Veränderungen informieren.

Zum Schluss ist es vorteilhaft, wenn du über ein gutes Kommunikationsverhalten in Wort und Schrift verfügst, damit du neben den Terminen vor Gericht auch Schriftstücke, wie etwa Verträge, entsprechend gestalten kannst. Als Anwalt darfst du dabei niemals die Bedürfnisse deiner Mandanten aus den Augen verlieren und solltest daher über ein gewisses Maß an Empathie und Einfühlungsvermögen verfügen.

Wie läuft die Anwalt-Ausbildung ab?

Eine Ausbildung zum Anwalt bzw. zur Anwältin gibt es nicht. Damit du dich als Volljurist bezeichnen kannst und als Anwalt arbeiten darfst, musst du ein Jurastudium, das 2. Staatsexamen und ein Rechtsreferendariat erfolgreich absolvieren. Dabei beträgt die Regelstudienzeit für das Jurastudium 9 Semester. Die gesamte Ausbildung inklusive Referendariat dauert mindestens 7 Jahre. Die 9 Studiensemester setzen sich aus einem Grundstudium mit 4 Semestern und einem Hauptstudium mit 5 Semestern zusammen. Nach den 9 Semestern steht das 1. Staatsexamen an.

Nach erfolgreichem Bestehen hast du die Möglichkeit, den akademischen Grad Diplomjurist oder auch Magister Jur. zu erhalten. Im Anschluss daran begibst du dich in das sogenannte Referendariat. Innerhalb dieser zweijährigen Praxisausbildung lernst du verschiedene juristische Bereiche kennen. Für den erfolgreichen Abschluss des 2. Staatsexamen ist das Ablegen von Klausuren in diversen Rechtsgebieten und zum Schluss eine mündliche Prüfung nötig. Hast du alle Prüfungen erfolgreich absolviert, bist du Volljurist und du kannst die Zulassung als Anwalt bei der Anwaltskammer beantragen.

Wie viel verdient ein Anwalt in der Ausbildung?

Um Anwalt oder Anwältin zu werden, musst du ein Studium absolvieren. Während des Studiums wirst du nicht vergütet, du kannst aber durch Werkstudenten-Jobs oder Praktika Gehalt erhalten.

Wie deine Vergütung nach der Ausbildung ausfällt, hängt maßgeblich von deiner Fachrichtung ab. Allgemein kannst du jedoch als Anwalt mit einem hohen Gehalt rechnen. Beispielsweise sind Verdienste zwischen 5.350 und 7.350 Euro möglich.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

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Passt die Ausbildung zum Anwalt / zur Anwältin zu mir?

Der Beruf Anwalt bzw. Anwältin passt gut zu dir, wenn

  • du dich für das Recht interessierst
  • du dich mündlich und schriftlich gut ausdrücken kannst
  • du gut organisieren kannst
  • du psychisch stabil bist

Ein anderer Beruf passt besser zu dir, wenn

  • du nicht kontaktfreudig bist
  • du dich selbst nicht gut kontrollieren oder beherrschen kannst
  • du dich nicht gut durchsetzen kannst
  • du nicht selbstständig arbeiten kannst

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent verschiedene Ausbildungen tatsächlich zu dir passen. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass dein Traumberuf innerhalb des Rechtsbereichs ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich Verwaltung, Öffentlicher Dienst & Recht kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Hast du dein Studium zum Anwalt bzw. zur Anwältin abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Anwalt / zur Anwältin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen allgemeine Rechtsgrundlagen, Arbeitsrecht, Datenschutzrecht oder Wirtschaftsrecht kennenzulernen.

Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachanwalt. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.

Passende Studiengänge sind:

  • Rechtswissenschaft
  • Wirtschaftsrecht
  • Öffentliches Recht

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Anwalt

Die Digitalisierung führt auch im Rechtsbereich zu weitreichenden Veränderungen. So können Rechtsanwälte Technologien, Verfahren oder Systeme nutzen und in ihren Arbeitsalltag integrieren. Beispielsweise können E-Akten die Möglichkeit bieten, elektronische Gerichtsakten abrufen zu können. Consent-Management-Plattformen können darüber hinaus genutzt werden, um die Einhaltung rechtlicher Vorgaben zu überprüfen. Digitale Dokumentenmanagement-Systeme dagegen unterstützen Anwälte dabei, Verträge zu dokumentieren und zu verwalten.

Alternative zur Ausbildung als Anwalt / Anwältin

Während du mit einem Examensstudium zu einem Volljuristen und anschließend zu einem Anwalt wirst, kannst du alternativ auch den Weg über ein Bachelor- sowie Masterstudium einschlagen. Denn auch wenn du dich mit dem Abschluss dieser Studiengänge nicht als Anwalt bezeichnen darfst, kannst du durchaus juristisch tätig werden.

Der Bachelor-Abschluss Bachelor of Arts (B.A.) oder Bachelor of Laws (LL.B.) im Bereich Jura ist in etwa mit dem 1. Staatsexamen der Rechtswissenschaften vergleichbar. Dies bedeutet, dass du im Anschluss als Rechtsberater, Rechtsprüfer oder auch Wirtschaftsjurist arbeiten darfst. Die Regelstudienzeit für den Bachelor in Jura beträgt 6 Semester, also 3 Jahre. Deine Fähigkeiten kannst du mit einem anschließenden Master-Studium noch vertiefen und du erhältst den Abschluss Master of Laws (LL.M). Der Einstieg mit dem Bachelor im Bereich Jura ist manchmal nicht ganz einfach, weshalb viele Studenten noch den Master in Jura abschließen.

Du möchtest gerne erst eine Ausbildung absolvieren? Wie wäre es dann mit den Berufen Rechtsanwaltsfachangestellter oder Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter?

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