Anwalt / Anwältin
Gehalt & Verdienst
Bei unfairen Behandlungen und Streitigkeiten bist du schon immer gerne eingeschritten und wolltest schlichten? Das gesellschaftliche Miteinander liegt dir am Herzen, Zeitdruck ist kein Problem für dich und analytisches sowie logisches Denken liegt dir besonders gut? Dann ist der Beruf als Anwalt ideal für dich. Doch wie viel verdient ein Anwalt eigentlich? Mit welchem Anwalt Gehalt du in Ausbildung und Beruf rechnen kannst und welche Faktoren dein Gehalt beeinflussen, zeigen wir dir jetzt auf dieser Seite.
Wie viel verdient ein Anwalt (m/w/d) in der Ausbildung?
Anwalt wirst du nicht über eine klassische duale Ausbildung oder schulische Ausbildung. Denn um als Anwalt tätig werden zu dürfen, ist ein Hochschulstudium nötig. Während der Zeit an der Hochschule erhältst du keine Ausbildungsvergütung. Jedoch wirst du in deiner Ausbildung als Anwalt das Rechtsreferendariat durchlaufen. Während dieser 2 Jahre steht dir eine Vergütung zu: Die sogenannte Unterhaltshilfe ist in der Höhe vom jeweiligen Bundesland abhängig, in dem du dein Referendariat absolvierst. In Bayern sind das beispielsweise monatlich 1.500 Euro brutto und in Bremen 1.380 Euro brutto pro Monat.
Kommt ein Studium für dich nicht infrage, gibt es ähnliche Ausbildungsberufe. Dies ist beispielsweise die Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellter. Aber auch die Ausbildung als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter ist eine wunderbare Alternative zum juristischen Studium. Unser Gehaltscheck zeigt dir nun im Folgenden, mit welchem Gehalt du in verwandten Berufen rechnen kannst:
Bei den genannten Zahlen handelt es sich um Durchschnittswerte. Möchtest du stattdessen deine konkrete Ausbildungsvergütung erfahren, dann wirf doch mal einen Blick in unseren Stellenmarkt:
Nach deinem Studium kannst du als Anwalt mit einem hohen Einstiegsgehalt rechnen. Im Schnitt sind in den ersten Jahren im Beruf rund 70.000 Euro jährlich üblich. Das entspricht etwa 5.600 Euro im Monat. Bei sehr großen Kanzleien kann dein Gehalt als Anwältin oder Anwalt aber auch über 6.700 Euro brutto im Monat betragen.
Als Anwalt kann dein Gehalt als Berufseinsteiger aber sehr unterschiedlich ausfallen. Wie viel ein Anwalt verdient, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Hierzu gehören beispielsweise die Noten deiner Staatsexamina oder die Größe der Kanzlei. Je besser deine Noten sind, desto mehr Gehalt wirst du zum Einstieg erhalten können. Ebenso wirst du bei einer größeren Kanzlei als Berufsanfänger mehr verdienen, als bei einer kleinen Kanzlei mit wenigen Mitarbeitern.
Das Durchschnittsgehalt von Anwälten in Deutschland liegt bei etwa 84.000 Euro im Jahr. Das entspricht rund 6.700 Euro im Monat. Natürlich kann dein Gehalt aber auch darüber oder darunter liegen. Je nach Berufserfahrung, Standort oder Unternehmensgröße sind aber auch Beträge zwischen 70.900 und 97.600 Euro jährlich üblich.
Du siehst: Anwälte verdienen nicht überall gleich viel. In Deutschland gilt hier vielmehr: Im Süden und Westen Deutschlands verdienst du in der Regel mehr als im Norden und Osten. So gehören beispielsweise Hessen, Baden-Württemberg und Bayern zu den Bundesländern, in denen du besonders viel verdienst. Hier sind Beträge von etwa 85.000 bis 87.000 Euro drin.
Am geringsten fällt das Anwalt Gehalt dagegen in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg aus. Anwälte verdienen hier zwischen 71.500 und 73.000 Euro jährlich.
Verschiedene Faktoren bestimmen über die Höhe deines Gehalts als Anwalt. Dazu gehören unter anderem:
- Berufserfahrung
- Arbeitsort: Unternehmensgröße und Branche
- Qualifikation und Weiterbildung
Je länger du arbeitest und je mehr Berufserfahrung du sammelst, desto höher wird dein Gehalt als Anwalt ausfallen. Sobald du 3 Jahre als Anwalt gearbeitet und Erfahrungen gesammelt hast, giltst du nicht mehr als Berufseinsteiger. Stattdessen wirst du als Anwalt mit Berufserfahrung behandelt und bekommst ein Gehalt von rund 73.800 Euro brutto im Jahr. Hier ein Überblick über mögliche Gehaltsstufen als Anwalt:
- unter 3 Jahren Berufserfahrung: etwa 70.100 Euro
- 3 bis 6 Jahre Berufserfahrung: etwa 73.800 Euro
- 6 bis 9 Jahre Berufserfahrung: etwa 78.500 Euro
- mehr als 9 Jahre Berufserfahrung: etwa 89.000 Euro
Neben der Berufserfahrung und deinem Bundesland spielt auch der konkrete Arbeitsort eine große Rolle. So wirkt sich unter anderem die Größe des Unternehmens, in dem du tätig bist, auf die Höhe deines Gehalts aus. Hierbei gilt allgemein: je größer das Unternehmen, desto mehr kannst du potenziell verdienen. Als Anwalt ergibt sich hierbei folgendes Bild:
- weniger als 100 Mitarbeiter: rund 78.500 Euro
- 100 bis 1.000 Mitarbeiter: rund 97.000 Euro
- 1.001 bis 20.000 Mitarbeiter: rund 112.000 Euro
- mehr als 20.000 Mitarbeiter: rund 116.000 Euro
In größeren Kanzleien oder Unternehmen verdienen Anwälte besonders gut. Hier sind, wie du siehst, Gehälter von über 100.000 Euro möglich.
Qualifikationen spielen eine entscheidende Rolle für die Höhe des Gehalts als Anwalt. Zum einen können zusätzliche akademische Grade zu Gehaltssprüngen führen. Ein zusätzlicher Master of Laws (LL.M.) oder sogar ein Doktortitel in Rechtswissenschaften kann hier beispielsweise unterstützen. Zum anderen kann aber auch die Weiterbildung zum Fachanwalt das Gehalt deutlich anheben. Die Qualifikation als Fachanwalt ist beispielsweise in Bereichen wie Steuerrecht oder Arbeitsrecht möglich und signalisiert eine hohe Kompetenz in einem spezifischen Rechtsgebiet.
Allgemein gilt: Spezialisiertes Wissen sowie stetige Fortbildung sind entscheidend für das Erreichen höherer Gehaltsstufen und das Vorankommen in deiner juristischen Karriere.
Wenn dich der lange Weg der Ausbildung zum Anwalt nicht abschreckt und du zielstrebig bist, kannst du als Anwältin mit einem sehr guten Gehalt rechnen. Die Karrierepfade im juristischen Bereich bieten aber zusätzlich gute Möglichkeiten für Gehaltserhöhungen und Aufstieg. Denkbar sind dabei beispielsweise folgende Wege:
- Spezialisierung: Die Entscheidung, sich auf bestimmte Rechtsgebiete wie Wirtschaftsrecht, Steuerrecht oder internationales Recht zu spezialisieren, kann zu höheren Gehältern führen. Fachanwälte, die als Experten in ihrem Gebiet anerkannt sind, können oft höhere Honorare für ihre Dienste verlangen.
- Partner in einer Kanzlei: Eine der traditionellsten und lukrativsten Aufstiegsmöglichkeiten für Anwälte ist die Partnerschaft in einer Kanzlei. Als Partner sind Anwälte dann nicht nur an der Ausführung von Fällen beteiligt, sondern auch am Management und den Gewinnen der Kanzlei.
- Positionen in Großkanzleien: Anwälte in großen Kanzleien, die oft international tätig sind, verdienen oftmals überdurchschnittlich gut und haben Zugang zu größeren, komplexeren Fällen.
- Unternehmensjurist: Anwälte, die in großen Unternehmen als Unternehmensjuristen tätig sind, können ebenfalls von hohen Gehältern profitieren, besonders wenn sie in leitenden Positionen sind oder als Teil der Geschäftsführung agieren.
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