Arzt / Ärztin
Ausbildung & Beruf
Du möchtest Menschen helfen, wenn sie krank oder verletzt sind oder sogar Leben retten? Du bist zielstrebig, belastbar und kannst selbständig arbeiten? Als Arzt kannst du genau diese Stärken in deinem Beruf einbringen. Was du tun musst, um Arzt bzw. Ärztin zu werden und wie lange das dauert, zeigt dir dieser Beitrag.
Berufsbild Arzt / Ärztin
Was macht ein Arzt (m/w/d)?
Ärzte arbeiten in Kliniken oder in Praxen als niedergelassener Arzt. Zu ihren Aufgaben gehören die Anamnese (die Befragung über die gesundheitliche Vorgeschichte) und anschließende Untersuchungen des Patienten oder das Verweisen an Kollegen. Untersuchungsergebnisse wertet der Arzt aus, um die richtige Therapie auszuwählen und den Patienten darüber zu informieren. Ein Arzt arbeitet auch präventiv, damit bestimmte Beschwerden gar nicht erst auftreten.
Neben den medizinischen Aufgaben müssen Ärzte bzw. Ärztinnen auch verwaltende Tätigkeiten durchführen. Dazu gehören das Schreiben von Berichten oder Gutachten oder die Vorbereitung für die Leistungsabrechnung. Ärzte können auch in der Forschung arbeiten und hier an Studien mitwirken oder in Laboren tätig sein.
Wo arbeiten Ärzte und Ärztinnen?
Ärzte arbeiten im medizinischen Umfeld, also im Krankenhaus oder einer Arztpraxis. Dazu gehören Untersuchungs- und Behandlungsräume genauso wie Sprechzimmer oder Patientenzimmer. Ein Arzt, der Hausbesuche macht, muss auch mobil sein und arbeitet dann in Privatwohnungen.
Die Arbeit als Humanmediziner bzw. Humanmedizinerin kann langwierig sein: In Kliniken und Krankenhäusern sind die Schichten oft lang, dafür fällt weniger Verwaltungsaufwand an. Niedergelassene Ärzte können ihre Sprechzeiten weitgehend selbst bestimmen, müssen das aber immer unter wirtschaftlichen Aspekten tun.
Ausbildung zum Arzt / zur Ärztin
Wie läuft die Arzt-Ausbildung ab?
Wenn du Arzt oder Ärztin werden möchtest, musst du zunächst Humanmedizin studieren. Das Studium dauert in der Regel 12 Semester, das sind 6 Jahre. Das Studium schließt du nach dem praktischen Jahr mit dem zweiten Staatsexamen ab. Anschließend folgt die Facharzt-Ausbildung, die noch einmal 5 Jahre dauert. Während der Zeit bist du als Assistenzarzt tätig. Möchtest du nicht nur Arzt bzw. Ärztin, sondern Doktor sein, musst du zudem eine Doktorarbeit schreiben.
Arzt ist nicht gleich Arzt. Während der Facharzt-Ausbildung kannst du dich auf ein Fachgebiet spezialisieren. Beispiele für medizinische Spezialisierungen:
- Allgemeinmedizin
- Anästhesie
- Chirurgie
- Gynäkologie
- Innere Medizin
- Kinderheilkunde
- Orthopädie
- Radiologie
Willst du Tierarzt oder Zahnarzt werden, gibt es dafür eigene Studiengänge.
Arzt werden ohne Abitur, geht das? Nicht immer ist das Abitur der einzige Weg zum Mediziner bzw. zur Medizinerin. Auch, wer eine relevante Ausbildung abgeschlossen hat, kann sich um einen Studienplatz der Humanmedizin bewerben. Wichtig ist, dass du einen mittleren Schulabschluss, deine Ausbildung mit einer Note von mindestens 2,5 abgeschlossen hast und mindestens 3 Jahre Arbeit im Beruf vorweisen kannst. Anerkannt wird beispielsweise die Arbeit als Hebamme, Pflegefachmann oder Notfallsanitäter.
Welche Fähigkeiten braucht ein Arzt?
Zunächst sind die medizinischen Fachkenntnisse unabdingbar. Du musst Krankheitsbilder voneinander unterscheiden können und dich schnell für eine geeignete Behandlung entscheiden können. Als Arzt bzw. Ärztin sind Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein besonders wichtig. Du hast in diesem Beruf mit Sorgen, Nöten und Beschwerden deiner Patienten zu tun und musst jederzeit konzentriert arbeiten. Dabei darfst du auch die psychische Belastung nicht unterschätzen, denn du musst mit schweren Krankheitsverläufen oder dem Tod von Patienten umgehen können.
Entscheidend ist, dass du mit Leidenschaft dabei bist, um auch lange Tage oder schwierige Situationen gut zu meistern. Der Lohn besteht nicht nur im Gehalt, sondern auch in glücklichen und möglichst gesunden Patienten.
- Biologie
- Chemie
- Deutsch
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Empathie
- Umfeld: Arztpraxis, Krankenhaus
- Schichtdienst
- Enger Kontakt mit Menschen
Der Beruf Arzt bzw. Ärztin passt gut zu dir, wenn
- du dich für Medizin und Gesundheit interessierst
- du dich mündlich und schriftlich gut ausdrücken kannst
- du gut organisieren kannst
- du psychisch stabil und einfühlsam bist
Ein anderer Beruf passt besser zu dir, wenn
- du nicht kontaktfreudig bist
- du kein Blut sehen kannst
- du nicht geschickt bist
- du nicht selbstständig arbeiten kannst
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent verschiedene Ausbildungen tatsächlich zu dir passen. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass dein Traumberuf im medizinischen Bereich liegt? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich Gesundheit, Medizin & Pflege kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du dein Studium zum Arzt bzw. zur Ärztin abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in Bereichen wie Humanmedizin, Naturheilkunde, Alternative Therapien oder Hygiene kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Facharzt - Allgemeinchirurgie oder zum Facharzt - Arbeitsmedizin. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge sind:
- Humanmedizin (weiterführend)
- Gesundheitswissenschaft
- Gesundheitsmanagement
- Toxikologie
Ärzte sind gefragt, schließlich ist der Ärztemangel nicht nur eine leere Phrase. Besonders wichtig ist die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum. Hier haben Jungmediziner besonders gute Berufsaussichten und die Möglichkeit, sich mit einer eigenen Praxis niederzulassen.
Die Digitalisierung verändert zunehmend auch das Berufsfeld Medizin. So haben Ärzte und Ärztinnen immer mehr die Chance, sich mit Technologien und Verfahren wie 3-D-Simulationen oder Krankenhausinformationssystemen (KIS) zu befassen. Darüber hinaus helfen Elektronische Patientenakten (ePA) dabei, Diagnosen, Laborwerte oder andere Gesundheitsdaten zu übermitteln, um somit eine optimale vernetzte Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.
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Bildnachweis: „Arzt lächelt in die Kamera" © Kurhan - Fotolia; „Impfungen durchführen" ©Graphicroyalty - stock.adobe.com; „Patienten über Behandlungen beraten" ©fizkes - stock.adobe.com; „Verletzungen versorgen" ©Dusan Petkovic - stock.adobe.com; „Untersuchung von jüngeren Patienten" ©Studio Romantic - stock.adobe.com