Ein früher Morgen im Juli – die Sonne brennt schon von oben und durch den 240° C heißen Gussasphalt glüht es auch von unten. Gemeinsam mit deiner Kolonne verteilst du die 30 Tonnen Asphalt auf der vorbereiteten Garagendecke. Das ist extrem anstrengend, aber am Ende der Schicht kannst du sehen, was ihr geschafft habt. Das war eine tolle Teamleistung – und das Fitnessstudio kannst du dir heute sparen!
Berufsbild Asphaltbauer / Asphaltbauerin
Was macht ein Asphaltbauer (m/w/d)?
Zu den wichtigsten Aufgaben im Beruf Asphaltbauer bzw. Asphaltbauerin gehört die Herstellung verschiedenster Bodenbeläge. Dazu bereiten die Asphaltbauer Asphaltgemische auf, die auf die unterschiedlichen Anforderungen der Beläge abgestimmt sein müssen. Straßenbeläge müssen beispielsweise ganz anders beschaffen sein und andere Eigenschaften haben als Böden von Werkstätten oder Kunststoffbahnen in Sportanlagen. Daher sind Festigkeit, Dichte und Haltbarkeit wichtige Faktoren für Asphaltbauer.
Wichtige Arbeitsbereiche im Beruf Asphaltbauer bzw. Asphaltbauerin sind nicht nur das Herstellen des Asphaltgemisches für Beläge und Estriche, sondern auch Entwässerungs- und Abdichtungsarbeiten. Das können zum Beispiel Arbeiten an Dachterrassen, Balkonen oder Parkdecks sein, die durch flüssige Kunststoffe oder ähnliche Materialien abgedichtet werden müssen.
Ein weiteres Tätigkeitsfeld sind Wärme- und Dämmschutzmaßnahmen: Beispielsweise kümmern sich Asphaltbauer darum, dass Tunnel oder U-Bahnhöfe gegen Sickerwasser geschützt und mit einem Schallschutz versehen werden.
Wie sieht der Berufsalltag als Asphaltbauer aus?
Der Beruf Asphaltbauer bzw. Asphaltbauerin ist abwechslungsreich: Du bist oft auf mehreren Baustellen parallel tätig und gießt dort nicht nur Asphalt, sondern führst auch vorbereitende Tätigkeiten aus. Hier ist Flexibilität gefragt, um sich auf die verschiedenen Arbeitsschritte und Anforderungen einzustellen.
Außerdem sind Pflege und Instandhaltung der Werkzeuge und Maschinen ein fester Bestandteil deines Berufsalltags als Asphaltbauer. Da das Gussasphaltgemisch stark erhitzt wird, musst du Schutzkleidung tragen. Asphaltbauer arbeiten oft gebückt oder im Knien, das ist körperlich fordernd.
Wo arbeitet man als Asphaltbauer?
Als Asphaltbauer kannst du in Unternehmen der Bauwirtschaft arbeiten, zum Beispiel im Ausbau, Brücken- und Straßenbau, Hoch- und Industriebau oder Tief- und Wasserbau. Dein Arbeitsplatz als Asphaltbauer sind meist Baustellen, sodass du viel im Freien arbeitest. Dazu kommen unterschiedlichste Witterungsbedingungen: Im Sommer kann es sehr heiß werden, aber auch Kälte und Nässe sind in diesem Beruf normal.
Ausbildung zum Asphaltbauer / zur Asphaltbauerin
Welche schulischen Voraussetzungen braucht man als Asphaltbauer?
Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Asphaltbauerin. In der Vergangenheit hatten fast alle Azubis den Hauptschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Ein sehr kleiner Prozentsatz der Ausbildungsanfänger brachte den Realschulabschluss mit.
Quelle: Datensystem Auszubildende (http://www.bibb.de/dazubi)
Was lernt man in der Ausbildung zum Asphaltbauer?
Die Asphaltbauer-Ausbildung findet dual statt, also im Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule. Blockunterricht, teils fernab der Heimat, ist hier üblich. Im 1. Ausbildungsjahr lernst du oft berufsübergreifend und kannst auch mauern und pflastern. Die Spezialisierung erfolgt im 2. und 3. Lehrjahr.
Diese Ausbildungsinhalte sind für Asphaltbauer wichtig:
- Kennenlernen der Werkzeuge und Maschinen und deren Handhabung
- Lesen und Anfertigen von technischen Zeichnungen
- Herstellen von Mörtel, Beton, Estrich, Gussasphalt und mehr
- Abdichten gegen Sicker- und Oberflächenwasser
- Berechnen des Materialaufwands
In der Berufsschule lernst du nicht nur die Theorie, sondern es wird auch praktisch gearbeitet. Außerdem hast du allgemeinbildende Schulfächer wie Deutsch oder Wirtschafts- und Sozialkunde.
In deiner Ausbildung zum Asphaltbauer können unterschiedliche Aufgabenbereiche im Vordergrund stehen – je nach Betrieb, Branche und beruflicher Position. Was in der Ausbildung wichtig ist, regelt die Ausbildungsverordnung zum Asphaltbauer.
Wie viel verdient man als Asphaltbauer in der Ausbildung?
Deine Ausbildungsvergütung hängt davon ab, ob dein Betrieb tariflich gebunden ist, in welcher Region und in welcher Branche du beschäftigt bist.
In einem Ausbildungsbetrieb, der an einen Tarifvertrag gebunden ist, gibt es eine feste Regelung für dein Azubi-Gehalt als Asphaltbauer bzw. als Asphaltbauerin. Allerdings gelten je nach Bundesland und Branche unterschiedliche Tarifverordnungen. Als Asphaltbauer kannst du in vielen verschiedenen Branchen tätig sein. Bei einer Ausbildung im Bauhauptgewerbe kannst du zum Beispiel mit dieser Ausbildungsvergütung rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 850 bis 950 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.000 bis 1.250 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.200 bis 1.500 Euro
Du möchtest mehr über das Asphaltbauer Gehalt wissen? Hier geht es zur Gehaltsseite.
Du bist für den Beruf Asphaltbauer geeignet, wenn
- du körperlich fit bist und dich gerne bewegst
- du mit Sorgfalt und Genauigkeit arbeitest
- du technisches Verständnis mitbringst
- du flexibel und teamfähig bist
Asphaltbauer ist nicht der ideale Beruf für dich, wenn
- du ein Morgenmuffel bist
- du handwerklich nicht geschickt bist
- du nicht gerne unterschiedliche Aufgaben ausübst
- dir ein Bürojob am liebsten ist
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Eine Tätigkeit im Bereich Architektur, Bau und Vermessung kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Straßenbau, Tiefbau, Baumaschinenführung oder Vermessungstechnik kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Hierfür kannst du eine Weiterbildung zum Straßenbauermeister, zum Techniker - Bautechnik (Tiefbau) oder zum Polier - Tiefbau anschließen.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich. Ein passender Studiengang ist Bauingenieurwesen.
Reparaturbedarf besteht immer und als Asphaltbauer bist du immer dann gefragt, wenn Brücken, Gebäude oder Straßen saniert werden müssen. Die nötige Präzision und die unterschiedlichen Tätigkeiten können nicht von Maschinen ausgeführt werden – vor allem, weil viele Baustellen schlecht zugänglich sind.
Da Asphaltbauer körperlich sehr fordernd ist, ist auch Weiterbildung wichtig, um dich zu entlasten. Meisterweiterbildungen zum Polier oder Straßenbauermeister sind eine Möglichkeit, du kannst aber auch den Techniker machen oder sogar studieren. Aber auch mit Spezialisierungen oder als Vorarbeiter kannst du Verantwortung übernehmen und die Abläufe überwachen.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Baustelle Asphaltbauer" © J5M / Fotolia; „Asphaltbauer ziehen und glätten Asphalt" ©Artem - stock.adobe.com; „Asphalt verteilen" ©Panya Studio - stock.adobe.com; „Neue Fahrbahndecke herstellen" ©Ewald Fröch - Fotolia; „Arbeitsplatz eines Asphaltbauers" ©raisondtre - stock.adobe.com; „Vorbereitungen auf der Baustelle" ©Jan Becke - stock.adobe.com