Assistenzarzt / Assistenzärztin
Ausbildung & Beruf
Oh, diese Frage deines Patienten kannst du nicht mit Sicherheit beantworten. Du hast eine Vermutung, musst dich aber zunächst mit deinem betreuenden Facharzt abstimmen. Du bittest den Patienten also, kurz zu warten, und besprichst dich mit deinem Betreuer. Das war genau richtig, denn einen Punkt hattest du nicht bedacht. Als Assistenzarzt steht dir zum Glück immer ein erfahrener Arzt zur Seite, der dich in deiner Ausbildungszeit begleitet. Der Patient erhält von dir nun die korrekte Antwort.
Berufsbild Assistenzarzt / Assistenzärztin
Was macht ein Assistenzarzt (m/w/d)?
Du musst, um Facharzt zu werden, bestimmte Weiterbildungen absolvieren, sodass sich deine Tätigkeit als Assistenzarzt vor allem darum drehen wird, wann, wo und wie du die entsprechenden Erfahrungen machen kannst.
Du bist bereits medizinisch ausgebildet und hast dein Studium abgeschlossen, allerdings fehlt vor allem die berufliche Praxis, um richtig als Arzt durchstarten zu können. Daher lernst du in deiner Zeit als Assistenzarzt das, was für deine Fachrichtung wichtig ist.
Je nach Fachrichtung und Fortschritt deiner Ausbildung begleitest du Geburten, wechselst Verbände oder führst Magenspiegelungen durch.
Wie sieht der Berufsalltag als Assistenzarzt aus?
Als Assistenzarzt sammelst du vor allem Erfahrungen. So kannst du schon nach kurzer Zeit alleine die Morgenvisite übernehmen und stimmst dich bei schwierigen Entscheidungen mit dem Facharzt ab. Du betreust die Patienten, klärst sie über Eingriffe auf und übernimmst Bereitschaftsdienste.
Zu Beginn der Tätigkeit als Weiterbildungsassistent darfst du üblicherweise noch nicht selbstständig operieren, aber assistieren. Mit fortschreitender Ausbildungsdauer kommen dann immer mehr Kompetenzen hinzu.
Wo arbeiten Assistenzärzte?
Assistenzärzte arbeiten vorwiegend in Krankenhäusern und Kliniken, teils auch in Facharztpraxen. Dabei sind sie in Behandlungs- und Untersuchungsräumen tätig, eventuell auch im OP-Saal, wenn du eine Ausbildung zum Chirurgen machst.
Ausbildung zum Assistenzarzt / zur Assistenzärztin
Wie läuft die Ausbildung zum Assistenzarzt ab?
Wenn du Assistenzarzt werden möchtest, musst du ein abgeschlossenes Medizinstudium mitbringen und dich für ein Spezialgebiet entscheiden.
Deine Zeit als Assistenzarzt dauert meist 5 oder 6 Jahre, je nach Fachrichtung. Die Ausbildung gliedert sich in vielen Fällen in unterschiedliche Abschnitte, die zwischen 6 und 24 Monaten lang sind. Hier bist du beispielsweise in der Notaufnahme tätig oder arbeitest auf einer Station direkt mit den Patienten zusammen. Je nach Fachrichtung könntest du als Assistenzarzt auch in einer Praxis statt in einem Krankenhaus arbeiten. Dir steht während deiner Ausbildungszeit ein Facharzt zur Seite, der dich begleitet und beispielsweise bei Operationen überwacht.
Was lernt man in der Ausbildung zum Assistenzarzt (m/w/d)?
In welchem Fachbereich du dein Wissen in der Assistenzarztzeit erweiterst, hängt von deinen Neigungen und deiner Spezialisierung ab. Neben den speziellen fachlichen Inhalten gehören aber ethische, rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen der ärztlichen Tätigkeit zur Ausbildung als Assistenzärztin. Zudem sind oft Zeitabschnitte vorgeschrieben, die du in der Intensiv- und Notfallmedizin verbringst, ebenso wie Gespräche mit Oberärzten, Seminare oder Kurse.
Wenn du Facharzt werden willst, dann wirst du um die Ausbildung als Assistenzarzt nicht herumkommen. Welche Voraussetzungen du mitbringen solltest, das zeigen wir dir jetzt.
- Biologie
- Deutsch
- Chemie
- Kommunikationsfähigkeit
- Hohes Konzentrationsvermögen
- Sorgfältige Arbeitsweise
- Umfeld: In Praxen, in Krankenhäusern
- Patientenkontakt
- ggf. Schichtdienst
Willst du als Assistenzarzt tätig sein, musst du dafür zunächst dein Abitur machen und ein Studium der Humanmedizin abschließen. Erst, wenn du die Approbation, also die Erlaubnis, in Deutschland ärztlich tätig zu sein, erlangt hast, kannst du dich für die Facharztausbildung entscheiden und somit als Assistenzarzt arbeiten.
Damit du als Assistenzärztin erfolgreich arbeiten kannst, solltest du Spaß und Interesse an Naturwissenschaften mitbringen. Außerdem ist eine gute Kommunikationsfähigkeit wichtig, da du sowohl mit Patienten als auch mit Kollegen kommunizieren wirst. Du solltest dich flexibel auf neue Situationen einstellen können und belastbar sein. Gleichzeitig darfst du die, teilweise harten, Schicksale deiner Patienten nicht zu nah an dich herankommen lassen.
Wie viel verdient eine Assistenzärztin in der Ausbildung?
In deiner Zeit als Assistenzarzt erhältst du ein Gehalt, das dem jeweiligen Tarifvertrag für deine Klinik entspricht. Im ersten Ausbildungsjahr sind das rund 5.100 Euro, später dann bis zu 6.550 Euro monatlich.
Du solltest dich für die Ausbildung zum Assistenzarzt entscheiden, wenn du
- es als Station zur Facharzttätigkeit betrachtest
- einen medizinischen Beruf ausüben willst
- gerne direkt mit Patienten zusammenarbeiten möchtest
- lernwillig bist
Ein anderer Beruf als Assistenzarzt passt besser zu dir, wenn du
- dir einen Bürojob vorstellst
- dir einen schnellen Weg von Ausbildungszeit zu Berufstätigkeit wünschst
- wenig Einfühlungsvermögen besitzt
- mit möglichst wenig Papierkram zu tun haben willst
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was dein Traumberuf ist? Dann findest du hier passende freie Ausbildungsplätze im Bereich Medizin ↓
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Als Assistenzarzt befindest du dich in einer Weiterbildung, genauer gesagt in der Weiterbildung zum Facharzt. Welche Weiterbildungsmöglichkeiten du sonst noch hast, das zeigen wir dir jetzt.
Assistenzarzt ist üblicherweise nur eine Station auf dem Weg zum Facharzt, denn als Assistenzarzt allein erhältst du keine Kassenzulassung, darfst also die meisten Patienten nicht behandeln. Die Fachrichtung deiner Assistenzarzt-Ausbildung zeigt bereits an, in welchem Feld du später als Arzt tätig sein wirst.
Doch auch mit einer abgeschlossen Facharztausbildung kannst du dich noch weiterbilden oder spezialisieren, beispielsweise zum Allergologen oder auf bestimmte chirurgische Tätigkeitsfelder.
Die dauerhafte Arbeit als Assistenzarzt ist nicht das, was du anstrebst, denn so werden Berufsanfänger betitelt. Zwar kannst du möglicherweise schon selbstständig Operationen oder Behandlungen durchführen, befindet dich aber wahrscheinlich in der Weiterbildung, um Facharzt zu werden.
Nach Abschluss deiner Ausbildung kannst du die Kassenzulassung erhalten und dich als Arzt nieder- oder anstellen lassen. In vielen Fachbereichen herrscht Nachwuchsmangel, da zahlreiche Kollegen in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen werden. Du kannst also in fast allen ärztlichen Fachgebieten mit sehr guten Berufsaussichten rechnen.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis:
„Assistenzarzt“ ©bnenin - stock.adobe.com
„Assistenzärzte begleiten Fachärzte“ ©Yuri Arcurs - stock.adobe.com