Barkeeper / Barkeeperin
Ausbildung & Beruf
Es ist Sonntagmorgen, 03:15 Uhr – du bist im Club. Allerdings nicht zum Feiern, sondern an der Theke: Du bist Barkeeper und kümmerst dich gerade um das Getränk eines Gastes. Er wünscht sich zwar einen Standardcocktail aus eurer Karte, einen „Old Fashioned“, kann aber aus unterschiedlichen Whiskeysorten wählen. Ihr arbeitet mehr mit Gesten als mit Worten, die Musik übertönt eure Kommunikation nämlich oft. Ah, eine gute Wahl – jetzt beginnst du mit der Zubereitung des Drinks.
Berufsbild Barkeeper / Barkeeperin
Was macht ein Barkeeper (m/w/d)?
Barkeeper schenken Getränke aus und bereiten alkoholische und alkoholfreie Drinks zu.
Bei der Zubereitung der Cocktails halten Barkeeper sich an die internationalen Richtlinien und Rezepturen, sie können aber auch eigene Drinks kreieren. Hat ein Gast bestimmte Wünsche, geht der Barkeeper bzw. die Barkeeperin darauf ein.
Bartender, Barkeeper & Barmixer werden als Synonyme verstanden. In Deutschland ist der Begriff Barkeeper weiter verbreitet. In den USA hingegen wird die Person hinter der Bar meist als Bartender bezeichnet.
In der Hotellerie haben sich außerdem weitere Begriffe und Bezeichnungen herausgebildet. Commis de Bar sind meist junge Barkeeper im ersten Gehilfenjahr. Nach einiger Zeit ist ein Aufstieg zum Demi Chef de Bar möglich, welcher auch eine wachsende Verantwortung hat. Nach mehreren Jahren Berufserfahrung ist eine Beförderung zum Chef de Bar möglich. Dem leitenden Barkeeper untersteht der gesamte Barbereich einschließlich Kalkulation, Einkauf und Personaleinsatz.
Barkeeper sind aber nicht nur für die Zubereitung und den Ausschank der Getränke verantwortlich, sondern oft auch für den Einkauf der benötigten Zutaten und die Pflege der Materialien. Die Dekoration der Drinks gehört ebenso zum Beruf eines Barmixers wie das Servieren von Imbissen oder kleineren Snacks.
Wie sieht der Berufsalltag als Barkeeper aus?
Wie der Berufsalltag als Barkeeper bzw. Barkeeperin aussieht, hängt maßgeblich von deinem Arbeitsplatz ab. Mal arbeitest du vor allem abends, nachts und am Wochenende, mal tagsüber. Schichtbetrieb ist bei Barkeepern üblich, außerdem bist du häufig nicht allein hinter der Bar, sondern teilst dir diesen Arbeitsplatz mit Kollegen.
Du bist meist nicht nur hinter der Theke unterwegs, sondern auch in Lagerräumen, um neue Zutaten zu holen. Die Arbeit als Barkeeper bzw. Barkeeperin kann stressig sein. Dazu kommen laute Musik und Zeitdruck. Im Gegenzug siehst du deine Arbeitsergebnisse sofort, erhältst Feedback zu deinen Drinks und lernst spannende Menschen kennen.
Wo arbeitet man als Barkeeper?
Barkeeper sind in der Gastronomie und Hotellerie zu Hause und arbeiten in Restaurants, Hotels oder Clubs an der Bar. Mal haben sie direkten Kundenkontakt, mal erhalten sie die Getränkebestellungen von Kollegen, die dann auch servieren.
Auch in Freizeiteinrichtungen kannst du als Barkeeper gefragt sein: Spielbanken haben oft eine Bar, aber auch Freizeitparks sind ein möglicher Arbeitgeber.
Lesen, nicht so dein Ding? In unserem YouTube-Video haben wir dir kurz und knapp zusammengefasst, wie du Barkeeper wirst, was du als Barkeeperin machst und wie viel Geld du verdienst. Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 08.03.2023
Ausbildung zum Barkeeper / zur Barkeeperin
Wie läuft die Ausbildung zum Barkeeper ab?
Barkeeper ist kein klassischer, dualer Ausbildungsberuf, sondern eine Weiterbildung. Je nach Bildungsanbieter unterscheiden sich Voraussetzungen, Dauer und Kosten sowie der vergebene Abschluss. Im Schnitt liegt die Dauer der Weiterbildung in Vollzeit bei ca. 1 bis 3 Wochen und in Teilzeit bei bis zu 3 Monaten.
Die Prüfung besteht sowohl aus schriftlichen als auch aus mündlichen Tests. Nach Bestehen dieser darfst du dich, je nach Ausbildungsanbieter als Barkeeper (IHK), Barkeeper, Barmixer oder geprüfter Barmixer bezeichnen. Barmeister darf man sich nur nach dem Besuch mit der höchsten Fortbildungsprüfung an einer privaten Barschule nennen.
Zwar gibt es für diese Art der Ausbildung keine schulische Voraussetzung, die erfüllt werden muss, jedoch sollte dir bewusst sein, dass das Bestehen der Weiterbildung ohne vorige Erfahrung in dieser Branche sehr schwer werden kann. In der Regel absolvieren Restaurantfachleute oder Hotelfachleute nach 3 bis 4 Jahren Berufserfahrung die Weiterbildung zum geprüften Barmixer.
Was lernt man in der Ausbildung zum Barkeeper?
Die Inhalte der Berufsweiterbildung teilen sich in theoretische und praktische Unterrichtssequenzen.
Im Theorieunterricht erlernst du die Fachkunde, wie die verschiedenen Bartypen. Fachbegriffe, die Pflege von Geräten und Ausstattung sowie die Grundregeln zu Sicherheit, Gesundheits-, Jugend- und Umweltschutz sind ebenfalls wichtige Bestandteile der Barkeeper-Weiterbildung. Außerdem lernst du die Herkunft, die Rohstoffe sowie die Herstellung von alkoholischen und alkoholfreien Getränken kennen. Neben dem Wissen über Fach,- Waren- und Getränkekunde sind auch die Betriebsabläufe von großer Bedeutung. Lagerführung, Warenannahme und -prüfung sowie die Erstellung von Tagesabrechnungen sind essenziell für einen reibungslosen Tagesablauf.
Die Fachpraxis soll den Schüler auf den Alltag in einer Bar vorbereiten. Hier steht vor allem die Gläserverwendung, das Erlernen verschiedener Mixtechniken sowie das letztendliche Mixen bzw. Mischen der Getränke im Vordergrund. Aber auch die Vor- und Nachbereitung des Arbeitsplatzes, wie Reinigung und Entsorgung sowie das Präsentieren und Servieren von Getränken und Speisen, sind wichtig. Wichtiges über das persönliche Erscheinungsbild, Hygiene, Gastgeberfunktionen, Gästebetreuung und Gesprächsführung erlernst du im Themengebiet Gästeberatung und Verkauf.
Hier siehst du, welche Schulfächer und Stärken hilfreich sind, wenn du dich für die Ausbildung zum Barkeeper bzw. zur Barkeeperin interessierst, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf auf dich zukommen:
- Chemie
- Englisch
- Mathe
- Gestalterische Fähigkeiten
- Neugierde & Lernbereitschaft
- Überzeugungsfähigkeit
- Gastronomie
- Nachtarbeit
- Viel Kontakt mit Menschen
Wie viel verdient ein Barkeeper?
Das Grundgehalt des Barkeepers bzw. der Barkeeperin liegt in der Regel nicht sehr hoch. Manchmal liegt der Stundenlohn sogar nur bei dem Mindestlohn. Monatlich verdient ein ausgebildeter Barkeeper im Durchschnitt 2.400 Euro brutto. Mit steigender Berufserfahrung kannst du ein paar hundert Euro mehr verdienen.
Wenn du den Beruf des Barkeepers ausüben möchtest, kannst du aber zusätzlich zum Grundgehalt mit einem gewissen Trinkgeld-Anteil rechnen. Je nach Bundesland und Art der Bar können sich die Trinkgeld-Anteile unterscheiden. Im Norden Deutschlands geben die Menschen am meisten Trinkgeld. Bundesweit kann man durchschnittlich mit 8-10 Prozent Trinkgeld rechnen. Damit wird das Gehalt der Barkeeperin um einiges aufgewertet.
Zu bedenken ist aber in jedem Fall, dass man sich auf das Trinkgeld nicht verlassen kann. Sobald du also zum Beispiel eine längere Zeit krank bist, solltest du auch mit dem Grundgehalt auskommen können.
Du möchtest gerne noch mehr über das Barkeeper Gehalt wissen? Hier geht es zur Gehaltsseite.
Barkeeper bzw. Barkeeperin ist der passende Beruf für dich, wenn
- du Freude an der Getränkezubereitung hast
- du gerne direkten Umgang mit Gästen hast
- du dich gerne weiterbildest
- dir Teamarbeit Spaß macht
Barkeeper bzw. Barkeeperin passt nicht ideal zu dir, wenn
- du dir einen ruhigen Arbeitsplatz wünschst
- du nicht im Schichtdienst arbeiten möchtest
- du nicht vor den Augen deiner Gäste arbeiten willst
- du lieber im Sitzen arbeiten möchtest
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Eine Tätigkeit im Bereich Hotel, Gastronomie & Tourismus kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nachdem die Weiterbildung zum Barmixer abgeschlossen ist, stehen den Absolventen weitere Türen offen. Beispielsweise kann man die Meisterweiterbildung zum Barmeister zum Restaurantmeister oder zum Hotelmeister absolvieren und hat somit eine Aussicht auf höhere Positionen mit mehr Verantwortung. Des Weiteren bieten sich auch einige kaufmännische Weiterbildungen an, wie beispielsweise die des Gastronoms, des Betriebswirts oder des Fachwirts. Viele Absolventen der gastronomischen Ausbildungen schlagen auch den Weg der Selbstständigkeit, mit einer eigenen Bar oder einem eigenen Restaurant, ein.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Barservice, Verkaufsgespräch, Lebensmittel- und Küchenhygiene oder Lagerwirtschaft kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Barmeister, Restaurantmeister oder zum Gastronom. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Ein passender Studiengang ist beispielsweise Hotelmanagement.
Barkeeper ist ein Beruf, der in der Gastronomie beliebt und gefragt ist. Egal ob im Club oder an der Hotelbar – für professionelle Bartender gibt es national und international zahlreiche Einsatzorte und du kannst hier gutes Geld verdienen. Wichtig ist aber, dass du Erfahrung sammelst und dich regelmäßig weiterbildest. Der Abschluss eines Bartender-Kurses ist toll, aber Zertifikate sind in diesem Job nicht alles. Achte darauf, auch Wein und Bier in dein Portfolio aufzunehmen, um deine Kunden auch dahingehend kompetent beraten zu können. Sogar ein Fokus auf Nachhaltigkeit ist möglich, indem du beispielsweise Wert auf Bio-Zutaten legst.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Barkeeper mixt Cocktail" © Santiago Nunez - stock.adobe.com; „Cocktails mischen" ©VAKSMANV - stock.adobe.com; „Gäste bei der Getränkeauswahl beraten" ©Gorodenkoff Productions OU - stock.adobe.com
„Arbeit in Restaurants und Bars" ©Goinyk - stock.adobe.com; „Zubereitung von Getränken" ©FESENKO MAKSYM - stock.adobe.com; „Heißgetränke zubereiten" ©Mix and Match Studio - stock.adobe.com