Bauten- und Objektbeschichter / Bauten- und Objektbeschichterin
Ausbildung & Beruf
Wer sorgt eigentlich dafür, dass uns schöne Altstädte und hübsche Gebäude noch lange erhalten bleiben? Für den Schutz und die Sanierung von Fassaden sind beispielsweise Bauten- und Objektbeschichter zuständig. Sie kennen sich mit verschiedensten Materialien aus und arbeiten mit schweren Maschinen und in luftigen Höhen.
Berufsbild Bauten- und Objektbeschichter / Bauten- und Objektbeschichterin
Was macht ein Bauten- und Objektbeschichter (m/w/d)?
Bauten- und Objektbeschichter bzw. Bauten- und Objektbeschichterinnen gestalten Innen- und Außenflächen. Das machen sie sowohl bei Neubauten als auch bei der Sanierung und Modernisierung von Altbauten.
Bevor eine Fläche beschichtet werden kann, muss ein Bauten- und Objektbeschichter den Untergrund vorbereiten und ihn von Verschmutzungen, Altbeschichtungen und Rost reinigen. Um die Oberflächen zu schützen, werden Korrosionsschutzmittel auf Metalloberflächen aufgetragen oder Betonflächen imprägniert.
Beschädigte Oberflächen bessern Bauten- und Objektbeschichter aus, indem sie das ursprüngliche Profil wiederherstellen und Anstriche oder Beschichtungen auftragen.
Der Ausbildungsberuf Bauten- und Objektbeschichter heißt mittlerweile Maler und Lackierer - Bauten- und Korrosionsschutz bzw. Malerin und Lackiererin - Bauten- und Korrosionsschutz.
Wie sieht der Berufsalltag als Bauten- und Objektbeschichter aus?
Bauten- und Objektbeschichter arbeiten zum Großteil auf Baustellen. Dort herrschen teilweise belastende Arbeitsbedingungen – du kommst beispielsweise mit Hitze, Kälte, Feuchtigkeit, Rauch, Staub oder Dämpfen in Kontakt. Außerdem gehört Lärm zu deiner täglichen Arbeit, da du mit technischen Geräten und Maschinen zu tun hast. Aus diesem Grund trägst du auch Schutzkleidung wie Gehörschutz, Schutzbrille, Sicherheitsschuhe und Helm.
Als Bauten- und Objektbeschichter arbeitest du mitunter auch auf Gerüsten und Arbeitsbühnen in großen Höhen. Damit solltest du kein Problem haben und schwindelfrei sein.
Auch wenn Hebebühnen, Transportgeräte und Co. die Arbeit erleichtern, ist sie dennoch körperlich anstrengend. Du nimmst oft unbequeme Positionen ein und musst schwere Maschinen wie Schleifmaschinen und Sandstrahlgeräte tragen.
Wo arbeiten Bauten- und Objektbeschichter?
Bauten- und Objektbeschichter sind vor allem in Betrieben des Maler- und Lackiererhandwerks sowie bei Betonsanierungsunternehmen angestellt.
Dein täglicher Arbeitsplatz als Bauten- und Objektbeschichter sind Strahl- und Beschichtungsräume und Bauwerke verschiedenster Art. Dabei arbeitest du sehr oft draußen im Freien.
Ausbildung zum Bauten- und Objektbeschichter / zur Bauten- und Objektbeschichterin
Wie läuft die Ausbildung zum Bauten- und Objektbeschichter ab?
Die Ausbildung zum Bauten- und Objektbeschichter dauert 3 Jahre und ist dual aufgebaut. Der offizielle Ausbildungsberuf heißt „Maler/innen und Lackierer/innen - Bauten- und Korrosionsschutz“ – du absolvierst also eine Ausbildung als Maler und Lackierer bzw. Malerin und Lackiererin und spezialisierst dich dabei auf den Fachbereich Bauten- und Korrosionsschutz.
Eine duale Ausbildung verbindet Theorie und Praxis, denn du lernst den Beruf abwechselnd in Betrieb und Berufsschule.
Während deiner Ausbildung führst du ein Berichtsheft, in dem du all deine Aufgaben und Tätigkeiten aufführst. Das machst du nicht zum Spaß, denn dein Ausbilder kontrolliert es regelmäßig.
Zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet der 1. Teil der Gesellenprüfung statt. Der 2. Teil folgt dann am Ende der Berufsausbildung. Danach darfst du dich Maler und Lackierer - Bauten- und Korrosionsschutz bzw. Malerin und Lackiererin - Bauten- und Korrosionsschutz nennen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Bauten- und Objektbeschichter (m/w/d)?
Im Ausbildungsbetrieb lernst du die praktischen Aufgaben des Berufs als Bauten- und Objektbeschichter kennen. Dazu gehört beispielsweise das Bedienen aller Geräte, Maschinen und Anlagen, die du zur Untergrund- und Oberflächenherstellung benötigst. Du übst in der Ausbildung, wie man Objekte beschichtet, auskleidet und umhüllt. Außerdem lernst du alle Stoffe, Farben und Lacke für die Objektbeschichtung kennen.
In der Berufsschule lernst du die Theorie. In verschiedenen berufsspezifischen Fächer lernst du die Grundlagen von Bauten- und Korrosionsschutzmaßnahmen und erwirbst Kenntnisse für die Erstellung und Instandhaltung von Putzoberflächen. Auch wie man Fassaden gestaltet und beschichtet, wird dir gezeigt. Darüber hinaus stehen aber auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde auf dem Stundenplan.
Hört sich bis hierhin gut an, aber du bist dir noch nicht sicher, ob der Ausbildungsberuf wirklich was für dich ist? Im Folgenden zeigen wir dir, welche Voraussetzungen du für die Ausbildung als Bauten- und Objektbeschichter mitbringen solltest und ob der Beruf wirklich zu dir passt.
- Mathe
- Physik
- Werken/Technik
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Körperliche Fitness
- Handwerkliches Geschick
- Umfeld: Baustelle
- Arbeit bei Lärm, Rauch und Staub
- Wechselnde Arbeitsbedingungen
In der Regel brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss, um die Ausbildung als Maler und Lackierer der Fachrichtung Bauten- und Korrosionsschutz zu beginnen – die meisten von ihnen besitzen einen Hauptschulabschluss. Viel wichtiger als der Schulabschluss sind deine Interessen und Fähigkeiten. Bringst du gute Noten in Mathe und Physik mit, wird dir das beim Berechnen der Flächen des Materialbedarfs helfen.
Handwerkliches Geschick hilft dir im Umgang mit Werkzeugen und Maschinen. Körperliche Fitness ist ebenso hilfreich. Außerdem sollte es dir nichts ausmachen, draußen im Freien sowie mit Lärm, Rauch und Staub zu arbeiten.
Wie viel verdient ein Bauten- und Objektbeschichter in der Ausbildung?
Wie hoch deine Ausbildungsvergütung als Bauten- und Objektbeschichter ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine große Rolle spielt dein Ausbildungsbetrieb, aber auch, in welchem Bundesland du lebst und ob du einen Tarifvertrag hast.
Wirst du nach dem Tarifvertrag im Maler- und Lackiererhandwerk bezahlt, bekommst du während deiner Ausbildung als Bauten- und Objektbeschichter folgende Vergütung:
- im 1. Ausbildungsjahr: 770 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 850 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.015 Euro
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Ich lebe seit 5,5 Jahren in Deutschland. Ursprünglich komme ich aus dem Irak. Im Rahmen eines Projektes konnte ich meine Sprachkenntnisse verbessern, hatte Unterricht in der Berufsschule und lernte bereits meinen Ausbildungsbetrieb temps GmbH Malereibetriebe kennen. Über ein weiteres Projekt konnte ich noch mehr bei temps arbeiten und mich für den Einstieg i...
Die Ausbildung als Bauten- und Objektbeschichter könnte eine gute Wahl für dich sein, wenn
- du handwerklich geschickt bist
- du gerne in Gruppen oder im Team arbeitest
- du kein Problem damit hast, schwer zu tragen oder zu heben
- du auch unter Lärm und Staub arbeiten kannst
Du solltest dich lieber nach anderen Ausbildungen umsehen, wenn
- du Atemwegserkrankungen hast
- du handwerklich nicht geschickt bist
- du ungern körperlich arbeitest
- du dir einen Job im Büro wünschst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach der 3-jährigen Ausbildung und deiner bestandenen Gesellenprüfung darfst du dich endlich „Maler und Lackierer - Bauten- und Korrosionsschutz“ bzw. „Malerin und Lackiererin - Bauten- und Korrosionsschutz“ nennen. Doch dabei muss es nicht bleiben – dir stehen verschiedenste Formen der Weiterbildung offen. Generell unterscheiden wir zwischen:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Weiterbildung nach der Ausbildung zum Bauten- und Objektbeschichter / zur Bauten- und Objektbeschichterin
Mit einer Anpassungsweiterbildung hältst du dein berufliches Wissen stets aktuell und passt es an die neuesten Entwicklungen im Feld an. Du kannst dich beispielsweise in den Bereichen Korrosionsschutz, Malerei und Lackiererei, Bauwerksabdichtung oder Dämmung weiterbilden.
Eine Aufstiegsweiterbildung bietet dir als Bauten- und Objektbeschichter die Möglichkeit, beruflich weiter voranzukommen und eventuell sogar eine Führungsposition zu übernehmen. Denkbar ist hier die Prüfung als Maler- und Lackierermeister oder eine Weiterbildung als Techniker der Fachrichtung Farb- und Lacktechnik.
Mit einem Studium hältst du dir noch weitere Karrierechancen offen. Wie wäre es z. B. mit einem Bachelor im Studiengang Bauingenieurwesen?
Auch für Bauten- und Objektbeschichter spielt die Digitalisierung eine Rolle. Deine Aufgabenfelder und Anforderungsprofile verändern sich beispielsweise durch 3D-Laserscanning, Color-Reader, Drohnentechnik oder Wearable Technology wie Datenbrillen.
Außerdem könnten künftig Exoskelette eingesetzt werden, um Muskeln und Gelenke bei den körperlich anstrengenden Arbeiten als Bauten- und Objektbeschichter zu entlasten.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis:
„Bauten- und Objektbeschichter arbeitet auf einem Gerüst“ ©uzkiland - stock.adobe.com
„Bauten- und Objektbeschichter trägt Putz auf Kelle auf“ ©kasto - stock.adobe.com
„Bauten- und Objektbeschichter wählt Farben aus“ ©littlewolf1989 - stock.adobe.com
„Bauten- und Objektbeschichter sprüht Lack auf“ ©Marina Lohrbach - stock.adobe.com
„Bauten- und Objektbeschichter verputzen Fassaden“ ©wittybear - Fotolia