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Beamter / Beamtin
Ausbildung & Beruf

Beamter werden Öffentlicher Dienst

Das Paket ist verdächtig schwer für den deklarierten Inhalt – und vermutlich ist es auch kein Geschenk, sondern eine Warenlieferung. Als Zollbeamter kennst du die Tricks ausländischer Onlineshops, die verhindern möchten, dass ihre Kunden in Deutschland Gebühren zahlen müssen. Bei Verdacht dürfen du und deine Kollegen in der Zollstelle am Flughafen das Paket öffnen … und ihr lagt wieder einmal richtig. Andere Beamte stellen sich tagtäglich ganz anderen Herausforderungen – jeder in seiner Branche.

Berufsbild Beamter / Beamtin

Was macht ein Beamter (m/w/d)?

Beamter bzw. Beamtin ist keine Berufsbezeichnung, sondern ein dienstrechtlicher Status. Als Beamter bist du kein Arbeitnehmer, sondern stehst in einem besonderen Dienst- und Treueverhältnis zu deinem Dienstherrn, dem Bund, Land oder der Kommune. Hier kannst du ganz unterschiedliche Positionen einnehmen – je nachdem, für welche Art von Ausbildung oder Studium du dich entschieden hast.

Diese Beamten gibt es beispielsweise:

Manche Berufe kannst du im Rahmen einer Ausbildung erlernen, für andere musst du ein Studium absolvieren – teilweise gibt es sogar beide Möglichkeiten.

Das Beamtenverhältnis ist auch deswegen besonders, weil du zum Beamten ernannt wirst und nicht gekündigt werden kannst. Nur in besonderen Fällen können Beamte gegen ihren Willen entlassen werden. Außerdem erhalten Beamte keine Rente, sondern eine Pension.

Wie sieht der Berufsalltag als Beamter aus?

Manche Beamte arbeiten in Behörden am Schalter. Sie beraten hier die Bürger, stellen Ausweise aus oder beglaubigen Dokumente. Andere sind in der Steuerverwaltung tätig und kümmern sich um Steuerbescheide oder Gewerbeanmeldungen und wieder andere Beamte sind Polizisten oder bei der Feuerwehr und oft im Freien unterwegs.

Entscheidend für deinen Arbeitstag als Beamter bzw. Beamtin ist also die Laufbahn, die du eingeschlagen hast. Hierbei wird unterschieden zwischen:

  • Einfacher Dienst
  • Mittlerer Dienst
  • Gehobener Dienst
  • Höherer Dienst

Einfacher Dienst

Für den Beamten im einfachen Dienst gilt der Hauptschulabschluss als Voraussetzung. Aufgrund von technischen Fortschritten, die den Verwaltungsprozess zunehmend erleichtern, schrumpft die Zahl der Angestellten in diesem Bereich. Zu den Beamten im einfachen Dienst zählen beispielsweise Busfahrer und Postboten. Der Vorbereitungsdienst kann im einfachen Dienst je nach Tätigkeit unterschiedlich lang dauern.

Mittlerer Dienst

Um Beamter im mittleren Dienst zu werden, brauchst du die mittlere Reife oder einen Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Zum mittleren Dienst gehören überwiegend Angestellte im Bereich der Sachbearbeitung, aber auch verschiedene Ränge bei der Bundeswehr wie beispielsweise der Unteroffizier.

Gehobener Dienst

Voraussetzung für die Ausbildung im gehobenen Dienst ist eine Fachhochschulreife oder die Allgemeine Hochschulreife. Es wird unterschieden zwischen nichttechnischem und technischem Dienst. Der nichttechnische Dienst ist einem Dualen Studium sehr ähnlich, da man als Teil der Ausbildung ein Fachstudium (3 Jahre Vorbereitungsdienst) im ausgewählten Bereich macht. Die Ausbildung endet mit einem Bachelorabschluss. Im technischen Dienst ist ein geeignetes, bereits abgeschlossenes Bachelorstudium Voraussetzung für den Beginn des 1- bis 2-jährigen Vorbereitungsdiensts.

Höherer Dienst

Der höhere Dienst ist die höchstmögliche Ausbildung im öffentlichen Dienst. Voraussetzung zur Zulassung zum Vorbereitungsdienst ist ein Masterstudium oder ein gleichwertiges abgeschlossenes Studium an einer Hochschule.

Weitere Voraussetzungen: Zusätzlich zu den schulischen Voraussetzungen gibt es noch einige andere Hürden, die du nehmen musst, um eine Ausbildung als Beamter bzw. Beamtin anzufangen. Zum einen benötigst du eine deutsche oder andere EU-Staatsbürgerschaft.

Darüber hinaus ist der Bewerbungsprozess meist länger als bei anderen Ausbildungen. Bei den Bewerbungen zum mittleren und gehobenen Dienst bewirbst du dich ein Jahr vor Ausbildungsbeginn direkt bei der gewünschten Behörde, nicht etwa bei der jeweiligen Fachhochschule. Meist ist bei der Bewerbung ein Anschreiben anzufügen, in dem du kurz deine Motivation für die Ausbildung beschreibst. Nach deiner schriftlichen Bewerbung (mittlerweile auch häufig Onlinebewerbungen) wirst du zu einem Einstellungstest eingeladen. Zusätzlich dazu werden im Anschluss oft Auswahlgespräche geführt. Dieser Vorgang wird meist Assessment-Center genannt.

Beamte bei der Feuerwehr Beamter beim Bundesnachrichtendienst Beamter Zolldienst Beamter - Verfassungsschutz Beamtin im Justizdienst

Wo arbeitet man als Beamter?

Viele Beamte arbeiten im Innendienst, also in Büros. Gerade beim Zoll, der Bundeswehr, Polizei oder Feuerwehr hast du aber auch andere Einsatzbereiche.

Im Gegensatz zu Arbeitnehmern können Beamte ihren Arbeitsplatz oder Einsatzort nicht so gut wechseln. Sie müssen stattdessen einen Versetzungsantrag stellen, auf eine freie Stelle warten und darauf hoffen, dass dem Gesuch stattgegeben wird. Das macht die Beamtenlaufbahn weniger flexibel – auf der anderen Seite handelt es sich um ein sehr sicheres Arbeitsverhältnis.

Ausbildung zum Beamten / zur Beamtin

Wie werde ich Beamter bzw. Beamtin?

Beamtin werden kann man in vielen verschiedenen Bereichen: zum Beispiel bei der Bundeswehr, beim Finanzamt, beim Justizamt oder auch bei Zoll oder Polizei. Ausbildungs- und Bewerbungsanforderungen können sich von Behörde zu Behörde und in den verschiedenen Bundesländern unterscheiden. Bevor du dich bewirbst, solltest du dich daher nochmal gründlich informieren, welche Anforderungen es für deine Fachrichtung und bei der gewählten Behörde gibt.

Die Zugangsvoraussetzung ist jeweils dein bereits erreichter Schulabschluss. Manchmal gibt es auch noch weitere Einstellungskriterien, wie z. B. einen Sporttest oder eine Gesundheitsprüfung. Darüber hinaus kann es von Bundesland zu Bundesland noch verschiedene Auflagen geben.

Was lernt man in der Ausbildung zum Beamten?

Welche Inhalte in deiner Beamtenausbildung genau auf dich zukommen, hängt maßgeblich davon ab, für welchen Beruf du dich entschieden hast. Üblicherweise erwarten dich aber neben den fachlichen Inhalten auch Besonderheiten für Beamte wie

  • rechtliche Vorschriften,
  • Kommunikation oder
  • politische und wirtschaftliche Zusammenhänge.

Wie viel verdient man als Beamter in der Ausbildung?

Beamte bzw. Beamtinnen in Ausbildung erhalten sogenannte Anwärterbezüge. Diese umfassen:

  • den Anwärtergrundbetrag,
  • den Familienzuschlag (wenn du verheiratet bist und/oder Kinder hast) sowie
  • vermögenswirksame Leistungen.

Je nachdem, in welche Besoldungsgruppe du fällst, kannst du mit höherem oder niedrigerem Verdienst rechnen. Bei einer Ausbildung im mittleren nichttechnischen Dienst ist das zum Beispiel im Normalfall die Gruppe A6. Nach dem Bundesbesoldungsgesetz erhalten Anwärter in den Gruppen A5 bis A8 derzeit monatlich 1.307 Euro. Wirst du als Beamter nach dem Landesbesoldungsgesetz vergütet, kannst du mit einer Besoldung zwischen 1.250 und 1.350 Euro rechnen.

Beachte: Die Besoldung wird nicht durch einen Tarifvertrag, sondern per Gesetz festgelegt. Die jeweilige Besoldung wird also durch Gesetze der Länder geregelt. Wie viel du also genau als Beamter verdienst, kannst du in den jeweiligen Besoldungstabellen nachschauen. So findest du zum Beispiel die Besoldung in Nordrhein-Westfalen in der Besoldungstabelle NRW.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

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2017 habe ich mich beim Oberlandesgericht Celle um einen Ausbildungsplatz zum Justizfachwirt beworben. Nach erfolgreich absolviertem schriftlichen Einstellungstest wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch mit anschließendem Rollenspiel eingeladen. Nachdem ich bereits im Feedbackgespräch des Interviews eine mündliche Zusage erhielt, folgte als nächster Schrit...

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Kimberly Oberlandesgericht Celle

Ich habe mich 2017 für den Beruf der Justizsekretärin beim Oberlandesgericht Celle beworben. Nach einer internen Vorauswahl wurde ich für Ende 2017 zu einem schriftlichen Einstellungstest eingeladen. Als ich diesen erfolgreich bestanden habe, bekam ich eine Einladung zu einem Interview und einem Rollenspiel. Anschließend folgt ein Termin für eine amtsärztlic...

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Passt die Ausbildung zum Beamten / zur Beamtin zu mir?

Die Beamten-Laufbahn passt zu dir, wenn

  • du gerne Verantwortung übernimmst
  • du den deutschen Staat vertreten möchtest
  • du sorgfältig und zuverlässig bist
  • du gerne organisiert arbeitest

Ein anderer Beruf als Beamter bzw. Beamtin passt besser zu dir, wenn

  • du Probleme damit hast, Weisungen zu befolgen
  • du ungern mit anderen Menschen zusammenarbeiten möchtest
  • du die laufbahnrechtlichen Voraussetzungen nicht mitbringst
  • du dir berufliche Flexibilität wünschst

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich Verwaltung & Öffentlicher Dienst kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Auch im Beamtendasein hast du noch Aufstiegsmöglichkeiten. Bei überdurchschnittlicher Leistung im mittleren Dienst besteht die Möglichkeit der Beförderung in den gehobenen Dienst. Dennoch solltest du dich bestenfalls vor deiner Bewerbung schon zwischen einer Ausbildung im mittleren oder hohen Dienst entscheiden.

Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Beamten / zur Beamtin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den spezifischen Bereichen kennenzulernen. Als Beamter - Allgemeine Innere Verwaltung beispielsweise sind das Bereiche wie Verwaltungsrecht, Öffentliche Verwaltung, Büro und Sekretariat oder Personalwesen.

Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch den Aufstieg in den gehobenen Dienst (Beamtenausbildung).

Je nach Beamtenausbildung können verschiedene Studiengänge neue Berufs- und Karrierechancen eröffnen. Passende Studiengänge als Beamter - Allgemeine Innere Verwaltung sind zum Beispiel:

  • Verwaltungsmanagement, Public Management
  • Staats-, Verwaltungswissenschaft
  • Öffentliches Recht

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Beamter / Beamtin

Beamte übernehmen in Deutschland viele wichtige und staatstragende Aufgaben. Sie schützen die Demokratie und achten das Grundgesetz auf besondere Art und Weise. Trotzdem gibt es in einigen Berufsgruppen Bestrebungen, den Beamtenstatus abzuschaffen, beispielsweise bei Lehrern. Man muss aber sagen, dass du als Beamter eine sichere Zukunft hast, denn du kannst nicht gekündigt werden und genießt meist ein gutes Gehalt (Besoldung genannt) sowie geregelte Arbeitszeiten. Oft kannst du dich auch weiterbilden, allerdings sind die Aufstiegschancen teils nicht so groß wie in der freien Wirtschaft.

Auch nachhaltige Veränderungen sind manchmal schwer durchzusetzen, weil gerade in der Verwaltung viele Prozesse langwierig sind und mehrere Hürden nehmen müssen. Wenn du damit umgehen kannst, ist die Arbeit als Beamter bzw. Beamtin wie gemacht für dich.

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Bildnachweis: Junge Beamtin im Öffentlichen Dienst © IVAN TRAIMAK - stock.adobe.com; „Beamte bei der Feuerwehr" ©Kzenon - Fotolia; „Gebäude des Bundesnachrichtendienstes" ©Karl Heinz Spremberg - stock.adobe.com,„Arbeitsumgebung im Zolldienst" ©th-photo - Fotolia; „Büroarbeit beim Verfassungsschutz" ©Sergey_Yastremsky - Fotolia; „Beamtin im Justizdienst bei der Arbeit" ©LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com