Beamter / Beamtin Bundesnachrichtendienst (mittl. Dienst)
Ausbildung & Beruf
Stell dir vor, dein Job ist so geheim, dass du nicht einmal deiner Familie oder Freunden davon erzählen kannst. Klingt wie in einem James-Bond-Film, in dem du die Hauptrolle spielst? Nicht ganz – denn du bist nicht 007 und besitzt auch nicht die Lizenz zum Töten, aber immerhin bist du mit deinen Kollegen vom Bundesnachrichtendienst für die zivile und militärische Sicherheit in Deutschland verantwortlich.
Berufsbild Beamter / Beamtin Bundesnachrichtendienst
Was macht ein Beamter BND (m/w/d)?
Der Bundesnachrichtendienst (BND) ist ein deutscher Geheimdienst, der speziell für die Auslandsaufklärung zuständig ist. Als Beamter BND bzw. Beamtin BND bist du im Bereich der Informationsbeschaffung, Auswertung, Verwaltung und Sicherheit tätig. Im Auftrag der Bundesregierung sammelst und analysierst du Informationen, die für Deutschland sicherheitsrelevant sind. Dazu stehst du mit Personen in Kontakt, die einen Zugang zu nicht öffentlichen Informationen haben. Teilweise triffst du dich mit ihnen persönlich, um Informationen auszutauschen. Aus den ausgewerteten Informationen fertigst du einen Bericht an, den du deinen Vorgesetzten als Entscheidungsgrundlage für ein weiteres Vorgehen zur Verfügung stellst.
Diese Informationen werden zum Beispiel durch den Einsatz technischer Geräte und die Überwachung von Kommunikationskanälen gewonnen. Aber auch die Zusammenarbeit mit und Befragung von Personen mit geheimem Wissen ist für Beamte beim Bundesnachrichtendienst eine Möglichkeit der Informationsbeschaffung. Darüber hinaus werden auch ausländische Zeitungen, Fernseh- und Radiosendungen beobachtet, um wichtige Nachrichten zu erhalten. Die gewonnenen Daten und Informationen werden von den Beamten beim BND anschließend analysiert und aufbereitet, zum Beispiel in Form eines schriftlichen Berichtes.
Im Berufsbild Beamter bzw. Beamtin beim Bundesnachrichtendienst stehen aber auch allgemeine verwaltende Tätigkeiten im Vordergrund, wie das Erstellen von Rechnungen oder die Personalplanung.
Wie sieht der Berufsalltag als Beamter beim Bundesnachrichtendienst aus?
Als Beamter BND bzw. Beamtin BND stehen vorwiegend Sachbearbeitung, Informationsbeschaffung und -auswertung auf dem Tagesplan. Du arbeitest nicht allein, sondern unterstützt deine Vorgesetzten im Bundesnachrichtendienst. Dabei setzt du deine Fremdsprachenkenntnisse ein und bist viel im In- oder Ausland unterwegs.
Die Auswertung von Medien und Presse gehört ebenfalls zu deinen Aufgaben als Beamter BND.
Dein Handeln basiert auf den Grundlagen von Gesetzen, Rechtsverordnungen und Verwaltungsanweisungen. In der Nachrichtenbeschaffung hast du es häufig mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern zu tun.
Du arbeitest mit technischen Hilfsmitteln wie Bild- oder Tonaufzeichnungen und nutzt zur Informationsbeschaffung verschiedene Geräte der Nachrichtentechnik wie etwa Abhörgeräte. Recherchen führst du von deinem PC in Spezialdatenbanken durch und nutzt zusätzlich das Internet, Zeitungen und andere Medien als Informationsquellen.
Wo arbeitet man als Beamter BND?
Deinen Arbeitsplatz findest du in der Regel in der Zentrale und in den Inlandsstellen des Bundesnachrichtendienstes oder in einer der Auslandsdienststellen. In erster Linie ist das Büro dein Arbeitsplatz.
Ausbildung zum Beamten / zur Beamtin beim Bundesnachrichtendienst
Was lernt man in der Ausbildung als Beamter BND?
Während der 3-jährigen Studiendauer lernst du während des Fachstudiums staatsrechtliche, politische, rechtliche und volkswirtschaftliche Grundlagen kennen. Daneben erwirbst du eine betriebswirtschaftliche und sozialwissenschaftliche Basis. Internationale Politik und politischer Extremismus sind neben der nachrichtendienstlichen Psychologie ebenfalls Studienfächer während der Fachstudien-Ausbildung zum Beamten BND.
In den 2 Pflichtpraktika, die du beim Bundesnachrichtendienst oder einer anderen Bundesbehörde absolvierst, lernst du die berufliche Praxis kennen und erwirbst weitere Berufserfahrungen, die nicht theoretisch vermittelt werden können.
Welche schulischen Voraussetzungen braucht man als Beamter beim Bundesnachrichtendienst?
Bewerber für eine Ausbildung zur Beamtin beim Bundesnachrichtendienst sollten einen der folgenden Abschlüsse haben:
- einen mittleren Bildungsabschluss,
- einen Hauptschulabschluss und eine förderliche abgeschlossene Berufsausbildung oder
- einen gleichwertigen Bildungsstand.
Wie viel verdient man als Beamter BND in der Ausbildung?
Beamte und Beamtinnen beim Bundesnachrichtendienst in Ausbildung erhalten sogenannte Anwärterbezüge. Diese umfassen:
- den Anwärtergrundbetrag,
- den Familienzuschlag (wenn du verheiratet bist und/oder Kinder hast) sowie
- vermögenswirksame Leistungen.
Unter bestimmten Voraussetzungen können dir zusätzlich Anwärtersonderzuschläge sowie weitere Zulagen gewährt werden.
Dein Anwärtergrundbetrag als Beamter beim BND bzw. Beamtin beim BND richtet sich nach der Besoldungsgruppe, in die du eingestuft wirst. Bei einer Ausbildung im mittleren nichttechnischen Dienst ist das im Normalfall die Gruppe A6. Nach dem Bundesbesoldungsgesetz erhalten Anwärter in den Gruppen A5 bis A8 ab derzeit monatlich 1.307 Euro.
Wenn für dich eines der Landesbesoldungsgesetze gilt, sind für dich je nach Bundesland Azubi-Gehälter im Bereich zwischen 1.250 und 1.350 Euro möglich.
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Du bist geeignet für den Beruf Beamter BND bzw. Beamtin BND, wenn:
- du die Hochschulreife oder Fachhochschulreife erreicht hast
- du die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt
- du verschwiegen bist
- du Interesse an rechtlichen Themen hast
Du bist eher nicht geeignet, wenn:
- du nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt
- du kein Interesse an internationaler Kommunikation hast
- du nicht im Ausland arbeiten möchtest
- du keine Hochschulreife oder Fachhochschulreife erworben hast
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Eine Tätigkeit im kaufmännischen und verwaltenden Bereich kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Politik, Öffentliche Verwaltung, Datenschutzrecht oder Rechnungswesen kennenzulernen.
Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, beruflich aufzusteigen und Karriere zu machen. Für Beamte ist das der Aufstieg in den gehobenen Dienst (Beamter BND (geh. Dienst)).
Ein weiterer Weg führt über das Studium. Passende Studiengänge sind:
- Staats-, Verwaltungswissenschaft
- Verwaltungsmanagement, Public Management
- Öffentliches Recht
- Verwaltungsinformatik
Ganz sicher ist ein Job als Beamter BND bzw. Beamtin BND ein Arbeitsplatz, der auch in Zukunft wichtig sein wird. Die Themen Cybersicherheit, internationaler Terrorismus und organisierte Kriminalität verschwinden nicht von heute auf morgen von der Bildfläche. Um diese effektiv zu bekämpfen, benötigen wir die Informationsbeschaffung des BND und die Zusammenarbeit mit internationalen Nachrichtendiensten.
Für kommende Beamte BND eröffnen sich Möglichkeiten, die durch die fortschreitende Digitalisierung entstehen. Aufgaben und Anforderungen können sich in Zukunft stark verändern. Für Beamte BND bedeutet das eine Chance, sich mit neuen Technologien, Verfahren und Systemen auseinanderzusetzen und die Zukunft des BND mitzugestalten.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Mitarbeiter telefoniert und schreibt" © Jörg Rofeld / Fotolia; „Beamter beim BND überprüft Videomaterial" ©Med Photo Studio - stock.adobe.com; „Beamter beim BND sammelt Informationen" ©Gajus - stock.adobe.com; „Beamter beim BND bei Befragung" ©wutzkoh - stock.adobe.com; „Beamtin beim BND stellt Berichte zusammen" ©New Africa - stock.adobe.com; „Gebäude Bundesnachrichtendienst" ©Karl Heinz Spremberg - stock.adobe.com