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Beamter / Beamtin Justizdienst (mittl. Dienst)
Ausbildung & Beruf

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Ausbildung Beamter im Justizdienst

Morgen musst du früh raus. Es ist schließlich deine Aufgabe, in der Früh während der Gerichtsverhandlung Protokoll zu führen. Hierbei ist viel Aufmerksamkeit und Schreibarbeit nötig. Vor der Gerichtsverhandlung hast du bereits Vorladungen für die verschiedenen Parteien verschickt. Jetzt aber schnell ins Bett, damit du morgen fit und ausgeschlafen bist.

Berufsbild Beamter / Beamtin im Justizdienst

Was macht ein Beamter im Justizdienst (m/w/d)?

Beamte bzw. Beamtinnen im mittleren Justizdienst haben einen umfangreichen Aufgabenbereich. Sie sind vor allem als Sachbearbeiter für Rechtsangelegenheiten sowie in der Aktenverwaltung tätig. Als Beamter im Justizdienst ist es also deine Aufgabe, gerichtliche Vorgänge zu verwalten und darüber Akten zu führen. Gleichzeitig hilfst du bei der Vorbereitung richterlicher Geschäfte, indem du bei Entwürfen zu Verfügungen und Beschlüssen mitwirkst.

Bei Strafsachen führst du Protokoll und nimmst außerhalb gerichtlicher Verhandlungen Erklärungen von Prozessbeteiligten auf. So bewirkst du als Beamter im Justizdienst Ladungen und Zustellungen. Außerdem führst du Schuldnerverzeichnisse.

In der Gerichtskasse bearbeiten Beamte im Justizdienst Kostenangelegenheiten und berechnen Kosten in Rechtsstreitigkeiten oder Entschädigungen für Zeugen, Sachverständige und ehrenamtliche Richter. Außerdem überwachen sie die Zahlungen von Bußgeldern in Strafvollstreckungssachen und mahnen ausstehende Beträge an. Rechnungsbelege prüfen sie rechnerisch und sachlich. Dabei führen sie die entsprechenden Bücher und Unterlagen. Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge werden am Computer dokumentiert.

Justizfachwirte nehmen auch Aufgaben der freiwilligen Gerichtsbarkeit wahr, d.h. sie kümmern sich beispielsweise darum, dass Grundbucheintragungen und Hypothekenbriefe unterzeichnet werden, entscheiden über die Erteilung von Grundbuchauszügen oder führen behördliche Verzeichnisse wie Handels- und Güterrechtsregister.

Bei Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit handelt es sich um Beschlüsse nach Aktenlage. Hier sorgst du als Beamter Justizdienst dafür, dass alle vorliegenden Erklärungen, Beweismittel durchgesehen werden und darauf basierend eine Entscheidung getroffen wird. Beispielsweise entscheidest du, ob eine Person ein Grundstück rechtmäßig erworben hat.

Wie sieht der Berufsalltag eines Beamten im Justizdienst aus?

Der Berufsalltag eines Justizfachwirtes bzw. einer Justizfachwirtin kann je nach Einsatzgebiet unterschiedlich aussehen. Arbeitest du in der Geschäftsstellenverwaltung eines Gerichts oder einer Staatsanwaltschaft, beginnst du deinen Tag ungefähr um 08:00 Uhr und bearbeitest in deinem Büro verschiedene Akten zu Zivil- und Strafsachen. Dein Tätigkeitsfeld beinhaltet auch, dass du im Gesetzestext nachschlägst. Außerdem führst du Protokoll während eines Strafprozesses. Außerhalb gerichtlicher Verhandlungen nimmst du die Erklärungen von Prozessbeteiligten auf.

Es kann auch deine Aufgabe sein, den Gerichtsbeschluss später elektronisch an eine Kanzlei zu übermitteln.

Bist du in der freiwilligen Gerichtsbarkeit tätig, prüfst du in der Registratur beispielsweise Unterlagen zu einer Grundbucheintragung.

Rechnungsbelege prüfen Im Gesetzestext nachschlagen Abschriften einer gerichtlichen Entscheidung prüfen Beamter im Justizdienst nimmt Erklärung eines Prozessbeteiligten auf Beschlüsse nach Aktenlage treffen

Wo arbeitet ein Beamter im Justizdienst?

Als Beamter im mittleren Justizdienst arbeitest du hauptsächlich in Magazin- und Archivräumen sowie in den Büros von Gerichten und Staatsanwaltschaften. Auch der Gerichtssaal gehört zu deinem Arbeitsumfeld.

Ausbildung zum Beamten / zur Beamtin im Justizdienst

Wie läuft die Ausbildung zum Justizfachwirt ab?

Bei deiner Ausbildung zum Beamten im Justizdienst handelt es sich um einen 1,5 bis 2,5-jährigen Vorbereitungsdienst. Dieser teilt sich in Praxisphasen, die in Form von Berufspraktika stattfinden, und in Lehrgangsphasen, die du an deiner Ausbildungsstätte absolvierst. Deine Ausbildung zum Beamten im Justizdienst schließt am Ende mit einer Laufbahnprüfung ab. Die Ausbildung für die Beamtenlaufbahnen wird von den Bundesländern in eigenen Verordnungen geregelt. Die jeweiligen Bestimmungen können voneinander abweichen.

Art der Ausbildung:
Beamtenausbildung (mittlerer Dienst)
Art der Ausbildung: Beamtenausbildung (mittlerer Dienst)
Dauer der Ausbildung:
2-2,5 Jahre, Verkürzung möglich
Dauer der Ausbildung: 2-2,5 Jahre, Verkürzung möglich
Zuständige Stelle:
Deine Prüfungen legst du vor der zuständigen Prüfungskommission ab.
Zuständige Stelle: Deine Prüfungen legst du vor der zuständigen Prüfungskommission ab.

Was lernt man in der Ausbildung zum Beamten im Justizdienst?

In deiner praktischen Ausbildung lernst du unter anderem, wie du Verwaltungsaufgaben selbst erledigst und wie du die gerichtliche Zahlstelle verwaltest. In deinen Praxisphasen, beispielsweise am Amtsgericht oder bei der Staatsanwaltskanzlei, lernst du die täglichen Arbeitsabläufe kennen. Dir werden die Struktur des Gerichts, seine Abteilungen und alle möglichen Tätigkeiten nähergebracht. Beispielsweise wird dir gezeigt, wie der Berufsalltag eines Sachbearbeiters oder eines Protokollführers aussieht. Gleichzeitig lernst du auch, wie du den Schriftverkehr mit verschiedenen Gerichtsparteien durchführst, Vorladungen verfasst oder Beschlüsse aufsetzt.

Zu deiner theoretischen Ausbildung als Beamter Justizdienst gehören zum Beispiel Inhalte wie Zivil- und Strafrecht, Vollstreckungs- und Insolvenzsachen oder Nachlasssachen und Todeserklärung. Außerdem lernst du etwas über Beamtenrecht, Gerichtsmanagement sowie Organisations- und Geschäftsgangsbestimmungen. Während der praktischen Ausbildung lernst du unter anderem, Verwaltungsaufgaben selbstständig zu erledigen und die gerichtliche Zahlstelle zu verwalten.

Beamter Justizdienst: Voraussetzungen für die Ausbildung

Bewerber für die Ausbildung zur Beamtin im Justizdienst sollten einen der folgenden Abschlüsse haben:

  1. einen mittleren Bildungsabschluss,
  2. einen Hauptschulabschluss und eine förderliche abgeschlossene Berufsausbildung,
  3. einen Hauptschulabschluss und eine Ausbildung in einem öffentlich-rechtlichen Ausbildungsverhältnis,
  4. einen als gleichwertig anerkannten Bildungsstand.

Außerdem musst du als Bewerber für die Ausbildung zum Beamten im Justizdienst die beamtenrechtlichen Voraussetzungen erfüllen und einen Auswahltest absolvieren. Zudem gibt es in einigen Bundesländern eine Höchstaltersgrenze, die du nicht überschreiten darfst.

Quelle: https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/bkb/7942.pdf

Schulfächer
  • Deutsch
  • Mathe
  • Recht
Stärken
  • Sorgfalt und Genauigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Gute Kommunikationsfähigkeit
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Büro, Gericht
  • Viel Bildschirmarbeit
  • i. d. R. keine Dienstreisen

Für die Ausbildung als Beamter im Justizdienst sind gute Noten in den Fächern Deutsch und Mathematik von Vorteil. Gute Deutschkenntnisse helfen dir dabei, den Schriftverkehr zu erledigen und die Protokolle bei Gerichtsverhandlungen zu führen. Bist du gut in Mathe, hilft dir das bei Kostenberechnungen in Rechtsstreitigkeiten und Ermittlungen von Zeugen- und Sachverständigenentschädigungen.

Wie viel verdient man als Beamter im Justizdienst in der Ausbildung?

Beamte bzw. Beamtinnen in Ausbildung erhalten sogenannte Anwärterbezüge. Diese setzen sich zusammen aus:

  • dem Anwärtergrundbetrag
  • dem Familienzuschlag (wenn du verheiratet bist und/oder Kinder hast)
  • vermögenswirksamen Leistungen

Unter bestimmten Voraussetzungen können dir zusätzlich Anwärtersonderzuschläge sowie weitere Zulagen gewährt werden. Dein Anwärtergrundbetrag als Beamter im Justizdienst richtet sich nach der Besoldungsgruppe, in die du eingestuft wirst. Bei einer Ausbildung im mittleren nichttechnischen Dienst ist das im Normalfall die Gruppe A6. Nach dem Bundesbesoldungsgesetz erhalten Anwärter in den Gruppen A5 bis A8 monatlich 1.307 Euro. Wenn für dich eines der Landesbesoldungsgesetze gilt, sind für dich je nach Bundesland Azubi-Gehälter im Bereich zwischen 1.250 und 1.350 Euro möglich.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

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AZUBIYO: Wie bist du auf das Landratsamt Ludwigsburg gekommen? Alexandra: Nachdem ich mich dazu entschlossen hatte, nochmals eine Ausbildung zu beginnen, fing ich an, mich nach Ausbildungsbetrieben umzusehen - so wie du es jetzt tust. Mich hat das Landratsamt Ludwigsburg mit der Fülle an Ausbildungsbereichen unter einem Dach und den hohen Übernahmechancen ü...

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Carolin Landkreis Ludwigsburg (Landratsamt Ludwigsburg)

AZUBIYO: Wird man als Azubi gut betreut? Carolin: Sehr gut sogar! Zu Beginn bekommt jeder Azubi einen Paten zugewiesen. Dieser begleitet dich z.B. zum ersten Lernnachmittag, versucht aufkommende Fragen zu beantworten und steht dir jederzeit helfend zur Seite. Außerdem startet die Ausbildung sehr entspannt mit tollen Azubi-Start-Tagen. Während dieser Zeit kö...

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Passt die Ausbildung zum Beamten / zur Beamtin im Justizdienst zu mir?

Der Beruf Beamter im Justizdienst passt zu dir, wenn

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Du bist eher weniger geeignet für den Beruf, wenn

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Beamten / zur Beamtin im Justizdienst

Die Anpassungsfortbildung hilft dir dabei, dein berufliches Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und neue Entwicklungen in den Bereichen Verwaltungsrecht, Öffentliche Verwaltung, Zivilrecht oder Rechnungswesen kennenzulernen.

Eine Aufstiegsfortbildung dient dazu, beruflich voranzukommen und Karriere zu machen. Als Beamter bzw. Beamtin steigst du somit in den gehobenen Dienst auf. Möglich sind hier die Beamtenausbildungen zum Gerichtsvollzieher (mittl. Dienst / geh. Dienst) oder zum Rechtspfleger.

Auch der Weg über ein Studium eignet sich als Weiterbildung. Mögliche Studiengänge sind:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Beamter im Justizdienst

Ein neuer Trend zeigt sich in der Digitalisierung im Rechtsbereich. So soll bis spätestens 2022 in ganz Deutschland der gerichtliche Schriftverkehr durch Rechtsanwälte oder Behörden nur noch rein elektronisch erfolgen. Bis 2026 soll die gesamte Justiz digitalisiert sein. Geschehen soll dies unter anderem durch die Einführung einer E-Akte in allen juristischen Verfahren und Gerichtszweigen. Dabei soll das Ziel verfolgt werden, Arbeitsabläufe in Behörden und Anwaltsbüros zu erleichtern. Um Standardprozesse zu automatisieren und Fehler zu vermeiden, soll auch die Robotic Process Automation (RPA) im Rechtsbereich eingeführt werden. Um Bürger und Bürgerinnen zu entlasten, soll es für sie künftig möglich sein, ihre Angelegenheiten einfach und sicher digital erledigen zu können.

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