Um 13:30 Uhr brennt die Sonne schon heiß auf die Baustelle. Gemeinsam mit deinen Kollegen arbeitest du an einem Mehrfamilienhaus. Hier müssen Wände und Decken entstehen, noch 2 Stunden hast du, bis der Beton kommt. Bis dahin muss die Schalung, die Form für den Beton, stabil stehen. Zusammen hebt ihr die Form an die richtige Stelle und fixiert sie. Noch 5 davon, dann kann der Beton fließen. Ist er ausgehärtet, werden sie wieder entfernt und die Wand steht: Ein Werk für die Ewigkeit!
Berufsbild Beton- und Stahlbetonbauer / Beton- und Stahlbetonbauerin
Was macht ein Beton- und Stahlbetonbauer (m/w/d)?
Beton- und Stahlbetonbauer fertigen und montieren Beton- und Stahlbetonkonstruktionen für den Hochhaus-, Brücken- und Tunnelbau. Sie errichten auch:
- Schalungen,
- Bewehrungen
- und Schutzgerüste.
Zudem sanieren sie schadhafte oder feuchte Betonwände, -decken oder -pfeiler. Natürlich gehört auch die Herstellung von Betonmischungen zum Tätigkeitsbereich der Beton- und Stahlbetonbauer. Beim Gießen des flüssigen Betons müssen sie darauf achten, dass in der Schalung keine Blasen zurückbleiben.
Beim Einfüllen helfen oft besondere Fördermaschinen wie Betonpumpen, zum Verdichten nutzen Beton- und Stahlbetonbauer Rüttel- und Stampfmaschinen.
Wie sieht der Berufsalltag als Beton- und Stahlbetonbauer aus?
Der Berufsalltag von Beton- und Stahlbetonbauern ist sehr abwechslungsreich: Es geht nicht nur um das Anmischen und Verteilen von Beton, sondern auch um das Abschätzen der anfallenden Arbeiten und Materialien sowie um vorbereitende Tätigkeiten. Du musst technische Zeichnungen lesen und mit unterschiedlichen Materialien arbeiten können. Je nach Einsatzgebiet musst du unterschiedliche Betonmischungen anrühren können und deren Eigenschaften kennen. Angeliefert wird der Beton auf Baustellen aber meist von externen Firmen.
Die Arbeit von Beton- und Stahlbetonbauern ist Teamwork. Gerade auf Baustellen arbeitest du oft über längere Zeit mit den gleichen Kollegen an einem Großprojekt. Kommunikation und Präzision sind dabei gefragt und am Ende des Tages seht ihr das Ergebnis eurer harten Arbeit.
Normalerweise greifen auf Baustellen unterschiedliche Gewerke ineinander. Darum müsst ihr einen festen Zeitplan einhalten, damit beispielsweise Fensterbauer, Tischler oder Asphaltbauer nach euch ihre Arbeiten ausführen können.
Wo arbeiten Beton- und Stahlbetonbauer?
Nach deiner Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer bzw. zur Beton- und Stahlbetonbauerin arbeitest du hauptsächlich im Freien in Betrieben des Hoch- oder Fertigteilbaus (Wohnungs-, Verwaltungs-, Gewerbe-, Bürobau) und in Brücken- und Tunnelbauunternehmen.
Es gibt aber auch Beton- und Stahlbetonbauer, die in Produktionshallen arbeiten und dort beispielsweise Fertigteile herstellen. Typisch für den Beruf sind Lärm und Staub sowie unterschiedliche Temperaturverhältnisse. Einige Beton- und Stahlbetonbauer arbeiten auch in großer Höhe. Sicherheit ist bei dieser Arbeit immens wichtig.
Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer / zur Beton- und Stahlbetonbauerin
Welche schulischen Voraussetzungen braucht man als Beton- und Stahlbetonbauer?
Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Beton- und Stahlbetonbauer bzw. Beton- und Stahlbetonbauerin. In der Vergangenheit hatte mehr als die Hälfte der Azubis den Hauptschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Etwa ein Viertel der Ausbildungsanfänger wurde mit Realschulabschluss, ein sehr kleiner Prozentsatz ohne Schulabschluss eingestellt.
Was lernt man in der Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer?
Die Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer bzw. zur Beton- und Stahlbetonbauerin ist eine duale Ausbildung, findet also im Betrieb und in der Berufsschule statt. Es gibt die Möglichkeit, einen Ausbildungsbetrieb in der Industrie oder im Handwerk zu wählen. Gerade bei spezialisierten Unternehmen sind auch mehrtägige Fortbildungen in anderen Betrieben schon während der Ausbildungszeit üblich.
In der Beton- und Stahlbetonbauer-Ausbildung lernst du:
- Schalungen und Betonbauteile herstellen
- Oberflächen gestalten
- Fertigteile montieren
In der Berufsschule lernst du nicht nur Theorie, sondern hast auch einen hohen Praxisanteil. Neben berufsspezifischen Fächern hast du aber auch Unterricht in Deutsch oder Wirtschafts- und Sozialkunde.
Eine Besonderheit der Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer ist die Prüfung nach dem 2. Lehrjahr: Bestehst du diese, hast du schon einen ersten Abschluss in der Tasche und kannst dich Hochbaufacharbeiter nennen.
Wie viel verdient man als Beton- und Stahlbetonbauer in der Ausbildung?
Als Beton- und Stahlbetonbauer bzw. Beton- und Stahlbetonbauerin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 908 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.186 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.429 Euro
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Beton- und Stahlbetonbauer Gehaltsseite.
AZUBIYO: Niklas, was hat dich an der Ausbildung zum Feuerungsbauer besonders gereizt? Niklas: „Ich wollte mal etwas Neues ausprobieren, was nicht jeder kennt.“ AZUBIYO: Was sind typische Aufgaben, die du in deiner Ausbildungszeit durchführst? Niklas: „Meine Hauptaufgaben sind das Einrichten von Baustellen, die Wartung von Maschinen, das Zuarbeiten für die V...
Beton- und Stahlbetonbauer bzw. Beton- und Stahlbetonbauerin ist der passende Beruf für dich, wenn
- du gerne mit unterschiedlichen Materialien arbeitest
- du räumliches Vorstellungsvermögen mitbringst
- du handwerklich geschickt bist
- du körperlich fit bist
Du bist nicht ideal für den Beruf Beton- und Stahlbetonbauer geeignet, wenn
- du ungern im Team arbeitest
- du gern gleichbleibende Tätigkeiten ausübst
- du dir einen Bürojob wünschst
- dir körperliche Arbeit nicht liegt
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Eine Tätigkeit im Bereich Bau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise Entwicklungen in Bereichen wie Beton- und Stahlbetonbau, Schalungsbau, Baumaschinenführung oder Bausanierung kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Maurer- und Betonbauermeister, zum Polier - Hochbau oder zum Techniker - Bautechnik (Bautechniker). Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge sind:
Baustellen gibt es überall auf der Welt und die Konstruktionen müssen sicher sein und lange halten. Als Beton- und Stahlbetonbauer legst du die Grundpfeiler dafür und hast so eine wichtige Aufgabe. Je besser und sauberer du arbeitest, desto weniger Reparaturen oder Nachbesserungen fallen an.
Hast du Abitur oder Fachabitur, kannst du nach der Ausbildung auch studieren. Bauingenieurwesen ist besonders beliebt, um später auch als Bauleiter arbeiten zu können. Doch auch ohne einen höheren Schulabschluss kannst du dich als Beton- und Stahlbetonbauer weiterbilden: Mit dem Polier, einem Meister oder Techniker kannst du ebenfalls mehr Verantwortung übernehmen. Auch Spezialisierungen sind möglich.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Bauarbeiter beim Betonieren" © pkulik / Fotolia; „Auf der Baustelle Stahl verlegen" ©pitb_1 - stock.adobe.com; „Beton in Schalungen leiten" ©Dmitry Kalinovsky / Shutterstock.com; „Betonfertigteile versetzen" ©Umaporn Y. - stock.adobe.com; „Mauerwerk aus Kalksandstein errichten" ©industrieblick - stock.adobe.com; „Arbeit auf der Baustelle" ©Kara - stock.adobe.com