Du bist begeistert vom Zusammensetzen von kleineren Teilen zu einem großen Bauwerk? Für die kleineren Bauteile sind die Betonfertigteilbauer zuständig.
Berufsbild Betonfertigteilbauer / Betonfertigteilbauerin
Was macht ein Betonfertigteilbauer (m/w/d)?
Als Betonfertigteilbauer bzw. Betonfertigteilbauerin fertigst du Beton- und Stahlbetonfertigteile wie Rohre, Wände, Platten und Treppenstufen an. So stellst du zum Beispiel Formen und Schalungen aus Holz, Kunststoff oder Metall her. Bei Schalungen handelt es sich um individuell ausgemessene und hergestellte Formen, in die du später den Beton gießt. Ein weiterer Schritt als Betonfertigteilbauer ist die Einstellung der richtigen Mischungsverhältnisse des Betons. Dabei arbeitest du meist am PC und später bedienst du Maschinen, die den flüssigen Beton in die hergestellten Formen gießen.
Zuständig bist du außerdem für die Gestaltung der Oberflächen der einzelnen Betonfertigteile. Nachdem die Maschinen den Beton in der Schalung verteilt haben, ist es deine Aufgabe als Betonfertigteilbauer die Masse gleichmäßig zu verteilen und zu verdichten. Wie das Oberflächendesign später aussehen soll, hängt vor allem vom Wunsch des Kunden ab. Durch die Verwendung eines Besens kannst du zum Beispiel ein Muster herstellen oder die Fläche glatt lassen.
Die spätere Montage auf der Baustelle fällt in den Tätigkeitsbereich der Betonfertigteilmonteure bzw. Betonfertigteilmonteurinnen.
Als Betonfertigteilbauer bzw. als Betonfertigteilbauerin arbeitest du ausschließlich in Werkhallen. Hierbei solltest du beachten, dass Helm, Gehörschutz und Sicherheitsschuhe zur Arbeitskleidung gehört, da es sich um einen nicht ungefährlichen Beruf handelt. Du arbeitest mit tonnenschweren Betonformen und solltest dich auf körperliche Anstrengung einstellen.
Wo arbeitet man als Betonfertigteilbauer?
Als Betonfertigteilbauer bzw. Betonfertigteilbauerin arbeitest du bei Betonbauelementherstellern und in Unternehmen des Stahlbeton- bzw. Fertigteilbaus.
In der Regel befindest du dich während der Arbeit in Werk- und Lagerhallen, ggf. auch auf Baustellen.
Ausbildung zum Betonfertigteilbauer / zur Betonfertigteilbauerin
Wie läuft die Ausbildung ab?
Du befindest dich während der Ausbildung zum Betonfertigteilbauer abwechselnd in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Betonfertigteilbauer und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt. Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Darin hältst du fest, welche Aufgaben und Inhalte du in deiner Ausbildung zum Betonfertigteilbauer erlernst. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.
Nach Ende des 2. Ausbildungsjahres absolvierst du eine Zwischenprüfung. Am Ende der Ausbildung legst du die Abschluss-/Gesellenprüfung ab. Diese besteht aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil. Nach Bestehen deiner Prüfung darfst du dich staatlich anerkannter Betonfertigteilbauer bzw. staatlich anerkannte Betonfertigteilbauerin nennen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Betonfertigteilbauer?
Welche Inhalte und Themen dich unter anderem in deiner Ausbildung erwarten, erklärt dir das AZUBIYO-Ausbildungslexikon:
- B wie Beton: Um Betonfertigteile anzufertigen, musst du vorab Beton zusammenmischen und ihn anschließend in Schalungen und Formen eingießen.
- G wie Gestaltung: Als Betonfertigteilbauer bist du auch für die Gestaltung von Oberflächen der einzelnen Betonfertigteile zuständig.
- M wie Maschinen: In deiner Ausbildung lernst du, wie man die Maschinen und Geräte reinigen und bedienen sowie auf Beschädigungen prüfen und Störungen beseitigen kann.
Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Betonfertigteilbauer.
Hier zeigen wir dir, welche Schulfächer und Stärken besonders wichtig für die Ausbildung sind und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
- Werken/ Technik
- Physik
- Chemie
- Handwerkliches und technisches Verständnis
- Sorgfältige Arbeitsweise
- Räumliches Vorstellungsvermögen
- Umfeld: Werkhallen
- Lange Arbeitstage
- Körperliche Beanspruchung
Betonfertigteilbauer kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die deutliche Mehrheit der Azubis hat einen Hauptschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Danach folgen Azubis mit Realschulabschluss und ein kleinerer Teil startet ohne Schulabschluss in die Ausbildung. Nur eine Handvoll Azubis beginnt die Ausbildung mit (Fach-)Abitur.
Gute Noten in Werken/Technik und Physik und Chemie zahlen sich hier bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus. Auch gute Mathekenntnisse können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein, denn sie erleichtern z.B. das Berechnen von Flächen, Volumen, Gewicht für Betonfertigteilbauteile. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du ein großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Betonfertigteilbauer mitbringst. In diesem Beruf sind vor allem handwerkliches und technisches Verständnis gefragt sowie eine sorgfältige Arbeitsweise, damit deine Kunden zufrieden sind. Aber auch räumliches Vorstellungsvermögen ist notwendig, um passende Betonfertigteile herzustellen.
Betonfertigteilbauer bzw. Betonfertigteilbauerin ist ein handwerklich-technischer Beruf. Das Arbeitsumfeld eines Betonfertigteilbauers sind meist Betonbauelementehersteller sowie Unternehmen des Stahlbeton- bzw. Fertigteilbaus. Typisch sind in diesem Beruf feste Arbeitszeiten. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, da vorwiegend mit den Händen gearbeitet wird.
Aber Betonfertigteilbauer ist nicht gleich Betonfertigteilbauer. Dein Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. So arbeitest du zwar in erster Linie in Werkhallen. Strebst du eine Weiterbildung zum Betonfertigteilmonteur an, bist du aber an der frischen Luft und arbeitest auf Baustellen. Daher bist du hier zum Teil dem Wetter ausgesetzt. Bei der Arbeit auf Baustellen arbeitest du teilweise in größeren Höhen und musst dementsprechend abgesichert und schwindelfrei sein. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient man als Betonfertigteilbauer in der Ausbildung?
Als Betonfertigteilbauer bzw. Betonfertigteilbauerin kannst du im Betonsteingewerbe mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 725 bis 1.059 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 806 bis 1.342 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 934 bis 1.518 Euro
Quelle: Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)
Du bist geeignet für den Beruf Betonfertigteilbauer bzw. Betonfertigteilbauerin, wenn
- du gerne mit technischen Geräten und Maschinen arbeitest
- du gerne im Team und in Gruppen arbeitest
- dich die Arbeit bei Lärm, Staub und Gasen nicht stört
- du körperlich belastbar bist
Du bist eher weniger geeignet als Betonfertigteilbauer, wenn
- du Angst vor Unfällen hast
- dich das Tragen von Schutzkleidung stört
- du nicht in Werkhallen oder Werkstätten arbeiten möchtest
- du lieber im Büro arbeiten möchtest
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich Bau, Architektur & Vermessung kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Wenn du deine duale Ausbildung erfolgreich beendet hast, gibt es für dich viele Möglichkeiten zur Weiterbildung, z.B. zum Industriemeister – Betonindustrie, Wirtschaftsingenieurwesen oder zum Techniker – Bautechnik (Betonbau). Wenn du die Hochschulreife hast, könntest du auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Bauingenieurwesen oder Produktionstechnik. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz, Beton- und Stahlbetonbau, Schalungs- und Bewehrungsbau oder Maschinen-, Anlagenbetrieb und -überwachung kennenzulernen.
Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, beruflich voranzukommen und Karriere zu machen. Möglich sind beispielsweise die Weiterbildungen zum Industriemeister - Betonsteinindustrie oder zum Techniker - Bautechnik.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich. Typische Studiengänge sind:
- Bauingenieurwesen
- Produktionstechnik
- Wirtschaftsingenieurwesen
Auch im Bereich Bau führt die fortschreitende Digitalisierung zu veränderten Arbeitsbedingungen. Als Betonfertigteilbauer bzw. Betonfertigteilbauerin befasst du dich im Arbeitsalltag unter anderem mit neuen Technologien und Systemen. 3D-Druck wird verwendet, beispielsweise für die Herstellung von Schalungen. Bauelemente können dagegen mithilfe von 3D-Laserscanner vermessen und digitalisiert werden.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Betonfertigteilbauer bei der Arbeit“ © Dmitry Kalinovsky / Shutterstock.com