Geschafft! Dein Meeting mit eurem ausländischen Großkunden hast du überstanden. Du hast ihm deine Markt- und Absatzmarkt-Analysen und bereits erstellte Angebote gezeigt. Zum Glück war er zufrieden. Morgen geht es wieder ins Büro. Es warten bereits neue Projekte auf dich. Unter anderem musst du neue Finanzierungspläne erstellen.
Berufsbild Betriebswirt / Betriebswirtin Außenhandel
Was macht ein Betriebswirt Außenhandel (m/w/d)?
Deine Aufgaben als Betriebswirt bzw. Betriebswirtin im Außenhandel sind vielfältig. Betriebswirte und Betriebswirtinnen im Außenhandel beschaffen Rohstoffe, Halbfabrikate, Fertigwaren und Betriebsmittel aus dem Ausland oder optimieren die Beschaffungsmöglichkeiten und ‑wege. Zudem führen sie nationale und internationale Verhandlungen mit Lieferanten. Eine weitere Tätigkeit von Betriebswirten im Außenhandel ist es, internationale und nationale Absatzmärkte zu analysieren und darauf basierend Außenhandelsstrategien zu erarbeiten. Im Marketing bestimmen sie die Absatzplanung im Ausland und planen verkaufsfördernde Maßnahmen. Als Betriebswirt planst du Werbemaßnahmen, stellst zum Beispiel Werbeetats auf, gestaltest Werbung und wählst Werbeträger aus. Außerdem baust du Verkaufsorganisationen auf, kontrollierst und verbesserst diese.
Im Finanz- und Rechnungswesen bist du für das Erstellen von Finanzierungsplänen, die Betreuung und Überwachung der Geschäftsbuchhaltung und die Bereitstellung von Steuerungs- und Kontrollinformationen für die Unternehmensleitung zuständig. Dabei kümmerst du dich als Betriebswirt im Außenhandel auch um die Beschaffung von Krediten.
Als Betriebswirt bzw. Betriebswirtin im Außenhandel gehört auch das Beraten zu deinen Aufgaben. Du berätst ausländische Großkunden im Außendienst und betreust diese. Dazu erstellst du Angebote und führst Verkaufsverhandlungen in der jeweiligen Fremdsprache.
Wie sieht der Berufsalltag eines Betriebswirts im Außenhandel aus?
Je nach Aufgabenbereich kann der Berufsalltag eines Betriebswirts im Außenhandel anders aussehen. Als Betriebswirt für die Außenwirtschaft leitest, planst und organisierst du Außenhandelsaktivitäten für verschiedene Unternehmen und analysierst die verändernden Bedingungen auf den ausländischen Märkten. Dabei arbeitest du viel am Schreibtisch und vor einem Bildschirm, bist aber teilweise auch im Außendienst bei Kunden tätig. Wichtige Unterlagen für deinen Berufsalltag sind Vertragsunterlagen, Handelsbestimmungen, Zollvorschriften, Finanzierungspläne, Absatzpläne sowie Marktanalysen und Buchhaltungsunterlagen.
Bist du in der Teamleitung eingesetzt, führst und motivierst du deine Mitarbeiter und koordinierst die Zusammenarbeit. Als Betriebswirt im Außenhandel kann es aber auch deine Aufgabe sein, Betriebskosten zu überwachen oder Unternehmensdaten zu bewerten. Wichtige Fähigkeiten im Beruf sind in jedem Tätigkeitsfeld des Betriebswirts kaufmännisches Denken, analytische Fähigkeiten und Verantwortungsbewusstsein. Arbeitest du mit Kunden und Lieferanten, musst du täglich gut kommunizieren und ein gutes Durchsetzungsvermögen sowie Verhandlungsgeschick an den Tag legen.
Als Betriebswirt im Außenhandel übernimmst du täglich eine hohe Verantwortung für Sachwerte und Personen. Außerdem musst du mit viel Kundenkontakt rechnen, beispielsweise bei der Beratung und Betreuung ausländischer Kunden.
Wo arbeitet ein Betriebswirt Außenhandel?
Als Betriebswirtin im Außenhandel hast du viele verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten. Beispiele sind Außenhandelsunternehmen sowie Import- und Exportabteilungen von Industriebetrieben in vielen Branchen, etwa im Maschinenbau und in der Fahrzeugindustrie.
Du arbeitest dabei in erster Linie im Büro oder in Besprechungsräumen. Üblich sind aber auch Arbeiten, die direkt beim Kunden erledigt werden.
Ausbildung zum Betriebswirt / zur Betriebswirtin Außenhandel
Wie läuft die Ausbildung zum Betriebswirt Außenhandel ab?
Bei der Ausbildung zum Betriebswirt Außenhandel handelt es sich um eine Abiturientenausbildung. In der Abiturientenausbildung erwirbst du zusätzlich zu einer dualen Ausbildung die Zusatzqualifikation Betriebswirt. Deine duale Ausbildung läuft klassisch ab: Du befindest dich im Wechsel zwischen Betrieb und Berufsschule. Während deiner Ausbildung führst du ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten. Dieses dient als Ausbildungsnachweis und wird von deinem Ausbilder regelmäßig kontrolliert.
Zusätzlich zur Abschlussprüfung im dualen Ausbildungsberuf (z. B. Kaufmann im Groß- und Außenhandelsmanagement) legst du die Prüfung zum Betriebswirt ab. Diese besteht aus einem schriftlichen Teil sowie mündlichen Prüfungen. Nach bestandener Prüfung darfst du dich staatlich geprüfter Betriebswirt nennen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Betriebswirt Außenhandel?
Während deiner Ausbildung zum Betriebswirt erwirbst du in der Berufsschule vielfältige theoretische Kenntnisse, unter anderem auch in folgenden Bereichen:
- Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
- Außenhandelsbetriebslehre
- Volkswirtschaftslehre/Politik
- Recht
- Rechnungswesen
- Informationsverarbeitung
- Mathematik
Da es sich um eine Abiturientenausbildung handelt, bekommst du 2 Abschlüsse gleichzeitig: Zum einen den Abschluss im Ausbildungsberuf Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement und zum anderen den Abschluss als Betriebswirt im Außenhandel. In der Ausbildung werden unter anderem Themen wie Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Recht und Personalwirtschaft behandelt. Außerdem ist der zweiwöchige Zertifikatslehrgang „Foreign Trade in the UK" in London ebenfalls Teil der Ausbildung. Deine Tätigkeitsschwerpunkte richten sich natürlich auch nach der Branche, dem Unternehmen und dem Aufgabenbereich, in dem du tätig wirst.
Da es sich um eine Abiturientenausbildung handelt, wird für die Ausbildung zur Betriebswirtin im Außenhandel in der Regel die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife vorausgesetzt. In einigen Fällen genügt die Fachhochschulreife. Zudem ist ein Ausbildungsvertrag mit einem geeigneten Unternehmen für die kaufmännische Ausbildung erforderlich.
Quelle: Datensystem Auszubildende (http://www.bibb.de/dazubi)
Wie viel verdient man als Betriebswirt Außenhandel in der Ausbildung?
Die Ausbildung zum Betriebswirt / zur Betriebswirtin im Außenhandel ist mit einer kaufmännischen Ausbildung zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement kombiniert ist. Dein Ausbildungsgehalt entspricht der üblichen Ausbildungsvergütung in diesem Beruf und richtet sich danach, ob dein Betrieb tariflich gebunden ist, in welcher Region und in welcher Branche du beschäftigt bist.
Als Kaufmann im Groß- und Außenhandelsmanagement kannst du in der Ausbildung mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.021 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.093 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.171 Euro
Du möchtest mehr über das Betriebswirt Gehalt erfahren? Hier geht es zur Gehaltsseite.
Während der Ausbildung zum Betriebswirt im Außenhandel übernehmen wir Azubis innerhalb Weldings vielfältige und spannende Aufgaben. Man schaut intensiv in alle Bereiche des Unternehmens und lernt ständig etwas Neues. Die Ausbilder bzw. eigentlich alle Kollegen sind sehr darauf bedacht, uns Azubis ins Tagesgeschäft zu integrieren und uns die Themen bestmögli...
Der Beruf Betriebswirt Außenhandel passt gut zu dir, wenn
- du mathematisch und sprachlich begabt bist
- du gerne organisierst und planst
- dich Pädagogik interessiert
Ein anderer Beruf eignet sich besser für dich, wenn
- dir Berechnungen keinen Spaß machen
- dir schriftliche Arbeiten nicht so gut liegen
- du ungern mit anderen Menschen arbeitest
- du nicht im Büro arbeiten willst
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Eine Tätigkeit im kaufmännischen Bereich kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
- Betriebswirt - Allgemeine Betriebswirtschaft
- Kaufmann - Groß- und Außenhandelsmanagement
- Kaufmann - Büromanagement
- Kaufmann - Marketingkommunikation
- Unternehmensberater
- Buchhalter
- Finanzbuchhalter
- Projektmanager
- Controller
- Fachwirt im E-Commerce
- Immobilienassistent
- Textilbetriebswirt
- Wirtschaftsfachwirt
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Export-, Import- und Zollabwicklung, Außenhandel, Wirtschaftsrecht oder Einkauf kennenzulernen.
Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, beruflich voranzukommen und Karriere zu machen. Möglich ist hier unter anderem die kaufmännische Weiterbildung zum Betriebswirt (BBiG)/ M. Prof. Business Management.
Eine weitere Möglichkeit ist der Weg über das Studium. Passende Studiengänge sind:
- Internationale Wirtschaft
- Handelsbetriebswirtschaft
- Betriebswirtschaftslehre
- Business Administration
- Wirtschaftswissenschaften
- Interkulturelle Studien
Nachhaltigkeit spielt auch im Berufsbild Betriebswirt im Außenhandel eine wichtige Rolle. So widmen sich Azubis bereits in ihrer Ausbildung dieser wichtigen Thematik. Ihnen wird vermittelt, wie Entscheidungen auch unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte getroffen werden und welche Folgen der Handel mit entfernten Teilen der Welt hat.
Ein Trend zeigt sich auch in der Digitalisierung. Betriebswirte im Außenhandel beschäftigen sich mit verschiedenen Technologien wie Algorithmic Decision Making (ADM). Dabei können sie mithilfe des Programms Entscheidungen über die Durchführung von Außenhandelsgeschäften treffen. Möglich ist auch die Nutzung eines Digitalen Supply-Chain-Management Programms, das alle Material-, Produkt-, Personen- und Informationsflüsse digital überwacht.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
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