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Bildhauer / Bildhauerin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Bildhauer

Mit dem Auftraggeber hast du dich bereits abgesprochen und nun hast du schon die ersten Ideen zu der gewünschten Skulptur im Kopf. Du kannst es kaum erwarten, deine Entwürfe zu machen und dann endlich mit der eigentlichen Anfertigung der Plastik zu beginnen – das ist schließlich der Teil, den du an deinem Beruf als Bildhauer am meisten liebst. Du bist Künstler und Handwerker zugleich!

Berufsbild Bildhauer / Bildhauerin

Was macht ein Bildhauer (m/w/d)?

Bildhauerinnen und Bildhauer arbeiten mit verschiedenen Materialien und verwandeln diese in Skulpturen, Reliefs, Modelle, Plastiken oder auch räumliche Installationen. Besonders häufig benutzen sie bei ihrer Arbeit Werkstoffe wie Holz, Stein, Ton, Keramik, Metall, Wachs oder auch Kunststoff.

Die meisten Bildhauer arbeiten selbstständig, manchmal allerdings auch auftragsbezogen. Sie wählen die passenden Materialien aus und fertigen Skizzen, Entwürfe und Modelle an. Die hauptsächliche Tätigkeit eines Bildhauers besteht im anschließenden Fertigen der Statuen, Skulpturen oder Plastiken.

Je nachdem, mit welchem Material Bildhauer arbeiten, wenden sie dann ganz verschiedene Techniken an – angefangen bei Schnitzen über Gießen und Formen bis hin zum Meißeln. Ist das Objekt fertiggestellt, muss auch noch die Oberfläche entsprechend behandelt, poliert und gepflegt werden.

Bist du selbstständig tätig, musst du dich auch um den Verkauf deiner Objekte bemühen. Dazu gehören zum Beispiel das Pflegen von wichtigen Kontakten, eine aktuelle Homepage oder auch das Leiten von Workshops oder Seminaren.

Wie sieht der Berufsalltag als Bildhauer aus?

Da jeder Werkstoff eine andere Handhabung und Behandlung verlangt, nutzt du bei der Arbeit als Bildhauer auch immer andere Maschinen, Anlagen und Werkzeuge. Besonders häufig kommen zum Beispiel Motorsägen, Trenn- und Schleifmaschinen, Meißel, Feilen oder Schweiß- und Lötmaschinen zum Einsatz.

Durch die Tätigkeit an den unterschiedlichen Maschinen sowie die Arbeit mit verschiedenen Stoffen, Lacken und Farben bist du in deinem Job sowohl Dampf, Staub als auch Rauch oder Dämpfen ausgesetzt. Zum Schutz trägst du daher entsprechende Schutzkleidung, beispielsweise Gehör- und Sichtschutz oder Handschuhe.

Der Job in der Bildhauerei kann auch körperlich anstrengend sein – manchmal musst du schwere Objekte bewegen oder verschieben. Ebenso besteht für Bildhauer auch eine gewisse Unfallgefahr – zum Teil arbeitest du auch auf Leitern oder mit gefährlichen Werkzeugen wie Sägen.

Bildhauerin bearbeitet Stein.jpeg

Wo arbeiten Bildhauer?

Der Großteil der Bildhauer ist in verschiedenen Ateliers und Kunstschmieden tätig – zum Beispiel in Stein- oder Holzbildhauerstätten, in kunsthandwerklichen Schmiedebetrieben oder in kollektiven Künstlerateliers.

Während der Arbeit hältst du dich als Bildhauer überwiegend in Werkstätten auf. Fertigst du zum Beispiel aber sehr große Objekte an, kann es auch dazu kommen, dass du draußen tätig bist. Dann musst du dich auf verschiedene Witterungsverhältnisse einstellen. Daneben sind Bildhauer teilweise auch in Museen oder bei Ausstellungen oder auf öffentlichen und privaten Plätzen beschäftigt.

Ausbildung zum Bildhauer / zur Bildhauerin

Wie läuft die Ausbildung zum Bildhauer ab?

Möchtest du Bildhauer oder Bildhauerin werden, handelt es sich dabei nicht um eine klassische duale Ausbildung. Stattdessen wirst du durch eine schulische Ausbildung ausgebildet. Auch die Länge der Ausbildung variiert, je nachdem, für welchen Bildungsanbieter und konkreten Lehrgang du dich entscheidest.

Teilweise musst du ein Vorpraktikum absolvieren, bevor du mit deiner Ausbildung beginnen kannst. Bist du bereits in einem ähnlichen Beruf ausgebildet, zum Beispiel als Holzbildhauer oder Steinmetz und Steinbildhauer, dann kann dieses auch entfallen. Manchmal ist dann auch eine Verkürzung der Ausbildungszeit möglich.

Machst du deine Ausbildung in Vollzeit, hast du meistens an mindestens 4 Tagen in der Woche ganztägigen Unterricht. Entscheidest du dich für die Teilzeit-Ausbildung, dann erfolgt der Unterricht in der Regel in Blöcken, am Abend oder am Wochenende.

Art der Ausbildung:
schulisch
Art der Ausbildung: schulisch
Dauer der Ausbildung:
je nach Anbieter
Dauer der Ausbildung: je nach Anbieter
Ausbildungsvergütung:
keine Vergütung, Kosten
Ausbildungsvergütung: keine Vergütung, Kosten

Was lernt man in der Ausbildung zum Bildhauer?

Hauptsächlich erlernst du den Beruf des Bildhauers in Form von schulischen Unterrichtseinheiten. In den Unterricht ist meistens aber auch praktische Mitarbeit integriert, damit du bestens auf deinen zukünftigen Job vorbereitet wirst.

Unter anderem kommen dann folgende Inhalte auf dich zu:

  • Grundtechniken der Stein-, Metall- und Holzbildhauerei
  • Entwicklung der Kunstformen in den verschiedenen Epochen
  • Kunst- und Kulturgeschichte
  • Modell-, Guss- und Abgusstechniken
  • Installations- und Performance-Kunst
  • Porträtzeichnungen

Meistens zählen auch verschiedene Workshops sowie Praktika in Künstlerateliers zu den Pflichtinhalten des Lehrgangs zur Bildhauerin.

Bildhauer löten Metall Bildhauer arbeitet mit Hammer und Meißel Bildhauerin stellt Modell aus Holz her Bildhauer schweißen Bildhauer fräsen Metall

Bildhauer: Voraussetzungen für die Ausbildung

Nun weißt du bestimmt einiges über den Beruf als Bildhauer. Wenn dir diese Tätigkeit gefällt, interessiert dich bestimmt auch, welche Voraussetzungen du dafür mitbringen solltest. Das verraten wir dir im Folgenden.

Schulfächer
  • Werken / Technik
  • Kunst
  • Deutsch
Stärken
  • Handwerkliches Geschick
  • Zeichnerische Fähigkeiten
  • Sinn für Ästhetik
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Werkstatt, Atelier, im Freien
  • Unregelmäßige Arbeitszeiten
  • Körperliche Beanspruchung

Rechtlich wird zwar kein besonderer Schulabschluss vorgeschrieben, häufig legen die Anbieter des Lehrgangs allerdings ihre eigenen Zugangsvoraussetzungen fest.

Oftmals wird daher die Hochschulreife oder die Teilnahme an vorbereitenden Kurseinheiten gefordert. Außerdem musst du manchmal belegen, dass du bereits Erfahrung in der Bildhauerei und dem Umgang mit verschiedenen Materialien hast.

Hilfreich für eine Karriere als Bildhauer sind natürlich gute Noten in Kunst sowie Werken und Technik – schließlich geht es um das Bearbeiten und die künstlerische Behandlung von verschiedenen Werkstoffen. Gute Deutschkenntnisse helfen dir im Umgang mit potenziellen Kunden und bei Abwicklungen von Verkäufen.

Für deine Karriere in der Bildhauerei solltest du auch über einige persönliche Fähigkeiten verfügen: Sowohl ein Gespür für Ästhetik und eine kreative Ader als auch handwerkliches Geschick und eine präzise Arbeitsweise sind wichtige Voraussetzungen für angehende Bildhauer. Du solltest außerdem auch ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen mitbringen.

Wie viel verdient ein Bildhauer in der Ausbildung?

Da du hier keine duale Ausbildung absolvierst, erhältst du auch keine Ausbildungsvergütung. Statt Gehalt musst du während der Ausbildung zum Bildhauer mit verschiedenen Kosten rechnen – dazu zählen Lehrgangs- und Prüfungsgebühren sowie gegebenenfalls Kosten für Arbeitsmittel.

Wie hoch diese Gebühren letztendlich ausfallen, ist abhängig vom Anbieter der Weiterbildung.

Passt die Ausbildung zum Bildhauer zu mir?

Der Beruf als Bildhauer ist genau das Richtige für dich, wenn

  • du gerne verschiedene Werkstoffe bearbeitest
  • du am liebsten kreativ und künstlerisch tätig bist
  • du einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag möchtest
  • du kein Problem mit Lärm oder der Arbeit an schweren Maschinen hast

Eine andere Ausbildung eignet sich vermutlich besser für dich, wenn

  • du lieber einen Bürojob hättest
  • du geregelte Arbeitszeiten möchtest
  • du nicht bei Rauch, Staub, Dämpfen oder unter verschiedenen Einflüssen wie Lärm oder Geruch arbeiten möchtest
  • du kein handwerkliches Geschick hast

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Die Ausbildung zum Bildhauer hast du erfolgreich absolviert – und jetzt? Wenn du deine Karriere weiter vorantreiben möchtest, solltest du über eine Weiterbildung nachdenken. Hier unterscheiden wir zwischen 3 möglichen Wegen:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Aufstiegsweiterbildung und
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Bildhauer / zur Bildhauerin

Um erfolgreich als Bildhauer zu sein und auch zu bleiben, solltest du dein Wissen stets auf dem neusten Stand halten und neue Entwicklungen berücksichtigen. Dazu eignen sich Anpassungsfortbildungen, zum Beispiel im Bereich Plastisches Gestalten und Bildhauerei, Zeichentechniken oder Kunst- und Natursteinverarbeitung.

Wenn du die Karriereleiter weiter hochklettern möchtest, sind Aufstiegsweiterbildungen der beste Weg. Vielleicht passen ja der Techniker für Steintechnik oder der Steinmetz- und Steinbildhauermeister zu dir?

Auch ein Studium bietet sich an, um bereits gelerntes Wissen zu vertiefen und neues dazugewinnen. Für Bildhauer und Bildhauerinnen sind vielleicht folgende Studiengänge interessant:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Bildhauerin

Genauso wie auf andere Branchen wirken sich die zunehmende Digitalisierung und der Einsatz von neuen Technologien auch auf die Kunst und den Beruf als Bildhauer aus. Um diese Entwicklungen bestmöglich zu nutzen, kannst du sie in deinen beruflichen Alltag integrieren: Du kannst mittels 3-D-Druck beispielsweise Modelle herstellen oder grafische Vorlagen für deine Kunstwerke aus DAM-Systemen zur Inspiration nutzen.

Möchtest du als Bildhauerin besonders nachhaltig arbeiten, dann könntest du dich auf besonders ressourcenschonende Materialien spezialisieren oder auch Abfall für deine Objekte nutzen.

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Bildnachweis:

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„Bildhauerin stellt Modell aus Holz her“ ©chomplearn_2001 - stock.adobe.com
„Bildhauer schweißen“ ©Hoda Bogdan - Fotolia
„Bildhauer fräsen Metall“ ©eak8dda - Fotolia