Biologiemodellmacher / Biologiemodellmacherin
Ausbildung & Beruf
Los geht’s – der Spezialkunstoff ist bereits angemischt, also ab ans Formen der Kunststoffmasse! Heute steht das Modell eines menschlichen Herzens an. Für dich als Biologiemodellmacher stellt das kein Problem dar, denn schließlich bist du Spezialist auf dem Gebiet Modellbau.
Berufsbild Biologiemodellmacher / Biologiemodellmacherin
Was macht ein Biologiemodellmacher (m/w/d)?
Biologiemodellmacher bzw. Biologiemodellmacherinnen fertigen verschiedene Modelle zu Lehr- und Demonstrationszwecken an. Dabei bilden sie zum Beispiel menschliche Körperteile, Skelette oder Organe, aber auch Pflanzenteile oder Tiernachbildungen streng nach wissenschaftlichen Vorgaben nach.
Auch die Herstellung von Übungsphantomen, also künstlichen Körpern, gehört zum Aufgabengebiet von Biologiemodellmachern. Diese Modelle werden zum Beispiel genutzt, um Wiederbelebungsmaßnahmen zu trainieren. Manchmal versiehst du die Übungsphantome auch noch mit Sensoren.
Bei der Erstellung von Modellen gehen Biologiemodellmacher sorgfältig und präzise vor. Dabei benutzen sie entweder bereits vorhandene Gießformen für die einzelnen Teile oder fertigen diese auch selber mithilfe von Zeichnungen und Entwürfen an.
Haben die Rohlinge die gewünschte Form erhalten, geht es an die Feinarbeit. Du bearbeitest die Teile zum Beispiel mit Spachtel oder Feile. Danach erfolgt das Zusammensetzen der einzelnen Teile und das Bemalen des Modells. Auch die Reparatur zählt zum Aufgabengebiet von Biologiemodellmachern.
Wie sieht der Berufsalltag als Biologiemodellmacher aus?
Als Biologiemodellmacher arbeitest du sowohl mit der Hand als auch mit verschiedenen Maschinen und Werkzeugen. Dazu zählen mitunter Bohr- und Schleifmaschinen, Kunststoffgießmaschinen oder Spritzpistolen.
Während deiner Arbeit bist du Rauch, Staub und Dämpfen ausgesetzt. Schließlich hantierst du mit verschiedenen Bindemitteln, Lacken und Lösungsmitteln. Auch verschiedene Gerüche wirken auf dich ein, zum Beispiel vom Klebstoff.
In deinem Arbeitsalltag hat präzises und sorgfältiges Arbeiten Priorität. Schließlich musst du nach strengen wissenschaftlichen Vorgaben arbeiten und mit vielen Kleinteilen umgehen.
Wo arbeiten Biologiemodellmacher?
Biologiemodellmacher arbeiten in Unternehmen, die sich auf das Herstellen von Demonstrations- und Lehrmodellen spezialisiert haben. Während ihrer Arbeit halten sie sich vor allem in Werkstätten auf. Zusätzlich verbringen sie Zeit in Lagerhallen.
Ausbildung Biologiemodellmacher / Biologiemodellmacherin
Wie läuft die Ausbildung zum Biologiemodellmacher ab?
Hier handelt es sich um eine 3-jährige duale Ausbildung. Das bedeutet: Damit du bestmöglich auf deinen späteren Beruf als Biologiemodellmacherin vorbereitet wirst, verbringst du abwechselnd theoretische Phasen in der Berufsschule und praktische Phasen im Ausbildungsbetrieb.
Während der 3 Jahre deiner Ausbildung führst du ein Berichtsheft. In diesem hältst du fest, welchen Tätigkeiten und Aufgaben du nachgegangen bist. In regelmäßigen Abschnitten wird dein Berichtsheft von deinem Ausbilder geprüft.
Um deinen zwischenzeitlichen Wissensstand abzuschätzen, steht vor dem Ende deines 2. Ausbildungsjahres eine Zwischenprüfung an. Nach 3 Jahren kannst du dann bei der Abschlussprüfung beweisen, was du gelernt hast.
Was lernt man in der Ausbildung zum Biologiemodellmacher (m/w/d)?
Im Ausbildungsbetrieb geht es vor allem um die praktische Seite des Berufs, während du dich in der Berufsschule auf die theoretischen Inhalte konzentrierst.
Im Betrieb steht zum Beispiel das Erlernen folgender Inhalte an:
- Wie man mit Werkzeugen umgeht,
- wie man die Maschinen einrichtet,
- wie Modelle gesäubert und geglättet werden,
- wie einzelne Modellteile miteinander verbunden werden,
- wie Farben und Hilfsmittel ausgewählt werden und
- wie man Zeichnungen anfertigt.
In der Berufsschule hast du einerseits Unterricht in allgemeinbildenden Fächern, zum Beispiel in Deutsch oder Wirtschaft, sowie in berufsspezifischen Inhalten. Dir wird mitunter beigebracht, wie man Modelle repariert oder Rohlinge maschinell anfertigt.
So – jetzt weißt du bereits einiges über den Beruf als Biologiemodellmacher. Bestimmt interessiert dich dann auch, welche Voraussetzungen du für die Ausbildung mitbringen solltest. Das verraten wir dir im Folgenden.
- Biologie
- Kunst
- Werken/Technik
- Handwerkliches Geschick
- Zeichnerisches Talent
- Sorgfältiges & präzises Arbeiten
- Umfeld: Werkstätten
- Arbeit bei Dämpfen, Staub und Gerüchen
- Arbeiten nach wissenschaftlichen Vorgaben
Für die Ausbildung zum Biologiemodellmacher brauchst du keinen bestimmten Abschluss. Punkten kannst du aber mit guten Noten in Bio, Kunst, Werken und Technik. Bio hilft dir natürlich, da es in deinem Job naturwissenschaftlich zugeht. Kunst sowie Werken können dir zugutekommen, da du viel zeichnerisch und künstlerisch arbeitest.
Neben zeichnerischem Talent brauchst du als Biologiemodellmacherin aber noch weitere Skills. Unter anderem sind handwerkliches Geschick sowie eine sorgfältige und präzise Arbeitsweise wichtig.
Wie viel verdient ein Biologiemodellmacher in der Ausbildung?
Deine Ausbildungsvergütung hängt von verschiedenen Faktoren ab – beispielsweise davon, in welchem Bundesland und bei welchem Betrieb du arbeitest.
Ist dein Ausbildungsbetrieb an einen Tarifvertrag gebunden, ist die Höhe deines Gehalts rechtlich vorgeschrieben. Wirst du zum Beispiel nach dem Tarifvertrag für die Biologiemodellherstellung bezahlt, kannst du mit folgenden Gehältern rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 620 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 740 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 840 Euro
Die Ausbildung zum Biologiemodellmacher eignet sich bestens für dich, wenn
- du dich für Biologie und Anatomie interessiert
- du gerne zeichnest
- dich handwerkliche Arbeit begeistert
- du sorgfältig und präzise arbeitest
Du solltest dich vielleicht nach einem anderen Job umsehen, wenn
- du lieber einen Bürojob hättest
- du keine ruhige Hand hast
- dich Gerüche, Staub und Dämpfe beim Arbeiten stören
- du Biologie langweilig findest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Klasse, die Ausbildung zum Biologiemodellmacher bzw. zur Biologiemodellmacherin hast du erfolgreich abgeschlossen! Das reicht dir aber noch nicht? Dann stellen wir dir hier diese 3 verschiedenen Formen der Weiterbildung vor:
- Aufstiegsweiterbildung
- Anpassungsweiterbildung
- Studium
Du willst beruflich immer auf dem neusten Stand sein? Dann ist eine Aufstiegsweiterbildung die richtige Wahl für dich. Damit passt du dein Wissen an aktuelle Entwicklungen an, zum Beispiel in den Bereichen Bildhauerei und Plastisches Gestalten, Biologie oder Farblehre.
Wenn du im Beruf hoch hinaus willst, sind Anpassungsfortbildungen passend für dich. Du kannst dich zum Beispiel zum Technischen Fachwirten weiterbilden lassen, um so einfacher in Führungspositionen zu gelangen.
Um das eigene Wissen aktuell zu halten und sich weiterzubilden, ist auch ein Studium immer eine gute Alternative. Für dich könnten folgende Studiengänge interessant sein:
- Produkt- und Industriedesign
- Biomechanik
- Medizinische Technik
Die fortschreitende Digitalisierung sorgt für viele neue Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Du als Biologiemodellmacher kannst viele dieser Entwicklungen zu deinem eigenen Vorteil nutzen. Vor allem der 3D-Druck könnte für dich interessant sein – schließlich hast du damit die Möglichkeit, Modelle direkt per Druck herzustellen. Ebenso eignet sich das 3D-Laserscanning dazu, Modelle direkt am Computer einzuscannen.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Biologiemodellmacher“ ©psamtik - Fotolia
„Biologiemodellmacher reparieren Modelle“ ©Alliance - Fotolia
„Biologiemodellmacher arbeiten in Werkstätten“ ©Seventyfour - stock.adobe.com
„Biologiemodellmacher fertigen Modelle nach wissenschaftlichen Vorgaben an“©Microgen - stock.adobe.com