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Brenner / Brennerin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Brenner

Nach monatelanger Arbeit ist es endlich so weit, heute kannst du dein Werk verkosten. Der Pfirsichschnaps schmeckt gut, doch er ist im Abgang immer noch zu fad, deswegen fügst du Aromen hinzu, bis du zufrieden bist. Anschließend wirst du als Brenner den Schnaps abfüllen und verkaufsfertig machen, doch bis dahin muss das Gebrannte noch etwas länger reifen …

Berufsbild Brenner / Brennerin

Was macht ein Brenner (m/w/d)?

Als Brenner bzw. Brennerin ist es deine Hauptaufgabe, Agrarrohstoffe wie Kartoffeln und Getreide in Alkohol zu verarbeiten. Dafür kontrollierst du zuerst die Rohstoffe und bereitest daraus die sogenannte Maische vor. Dieser gibst du Hefe und Verzuckerungsstoffe hinzu und leitest somit den Gärprozess ein.

Abschließend überwachst du den Gärprozess und destillierst den Alkohol, um Produkte wie Schnaps oder Trinkbranntwein herzustellen.

Das fertige Produkt schickst du entweder für den Verkauf weiter oder verkaufst es im eigenen Laden. In diesem Job wird es also auch evtl. zu Kundenkontakt kommen.

Du überwachst den Gärungsprozess engmaschig und entnimmst regelmäßig Proben, weshalb eine sorgfältige Arbeitsweise ein Muss ist.

Wie sieht der Berufsalltag als Brenner aus?

Als Brenner arbeitest du täglich in Produktionshallen, Laborräumen und Kellerräumen mit technischen Geräten sowie biologischen Erzeugnissen. Damit die strengen Hygienemaßnahmen eingehalten werden können, musst du während der Arbeit eine Schutzkleidung, bestehend aus Gummistiefeln und Handschuhen, tragen. Zudem wird es in den Produktionshallen durch die Maschinen schnell laut, weshalb du auch einen Gehörschutz tragen musst.

Da die Maische am besten in hohen Temperaturen gärt, kann es in der Produktionshalle sehr heiß werden. In den Kellerräumen hingegen wird es hingegen eher kühl. Deshalb wirst du in diesem Beruf auch großen Temperaturschwankungen ausgesetzt.

Der Gärprozess geht auch nach Feierabend weiter und kann nicht einfach ein- und ausgeschaltet werden. Deshalb gibt es in vielen Betrieben auch einen Schichtdienst, um eine Kontrolle rund um die Uhr zu garantieren.

Brenner kontrolliert den Destillationsprozess Brenner verkosten Schnäpse Brenner analysieren Proben

Wo arbeiten Brenner?

Ausgebildete Brenner und Brennerinnen arbeiten vor allem in Produktions- und Lagerhallen sowie Laboren. Je nach Betriebsgröße kann es aber auch vorkommen, dass man als Brenner in einem Büro oder Verkaufsraum arbeitet. Zuletzt kommt auch die Arbeit im Freien infrage, beispielsweise beim Früchte für die Maische ernten.

Ausbildung zum Brenner / zur Brennerin

Wie werde ich Brenner?

Damit du diesen Beruf ausüben kannst, musst du eine dreijährige Ausbildung abschließen. Hast du diese erfolgreich absolviert, dann darfst du auch als Brenner arbeiten.

Wie läuft die Ausbildung zum Brenner ab?

Bei der Ausbildung zum Brenner handelt es sich um eine duale Ausbildung. Das bedeutet, du absolvierst deine Ausbildung abwechselnd im Betrieb und der Berufsschule. Im Betrieb erlernst du den praktischen Teil des Berufs, beispielsweise wie du Obst und Kartoffeln richtig zerkleinerst und die Maische herstellst. In der Berufsschule wird dir das theoretische Wissen, das für den Job gebraucht wird, beigebracht.

Zu deinen Pflichten als Auszubildender gehört ein Berichtsheft, das du regelmäßig führen musst. Hier protokollierst du die Tätigkeiten und Aufgaben, die du in deiner Ausbildung übernommen hast.

Vor dem Ende des 2. Ausbildungsjahres musst du eine Zwischenprüfung ablegen. Diese ermittelt, ob du auf dem richtigen Wissensstand bist. Nach 3 Jahren Ausbildung erwartet dich dann die Abschluss- bzw. Gesellenprüfung. Hast du auch diese erfolgreich bestanden, dann darfst du dich offiziell Brenner nennen.

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre
Ausbildungsvergütung:
1. Ausbildungsjahr: 646 bis 930 Euro
Ausbildungsvergütung: 1. Ausbildungsjahr: 646 bis 930 Euro

Was lernt man in der Ausbildung zum Brenner?

Da es sich hierbei um eine duale Ausbildung handelt, wirst du sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule wichtige Inhalte erlernen.

Im Betrieb steht das praktische Wissen im Vordergrund. Hier wird dir beispielsweise beigebracht, wie du mit den Geräten umgehst, den Gärungsprozess startest und begleitest und den Alkohol destillierst. Auch wie du die verschiedensten Branntweine und Schnäpse herstellst und abfüllst, wird dir im Betrieb gezeigt.

In der Berufsschule wird dir hingegen die Theorie beigebracht. Neben Allgemeinwissen in Fächern wie technische Mathematik und Deutsch wird dir auch ausbildungsrelevantes Wissen beigebracht, zum Beispiel in den Bereichen Wirtschaft, Umweltschutz und Biologie.

Zu deinen Aufgaben gehört auch die Verkostung von Alkoholproben, um sicherzugehen, dass das Endprodukt auch geschmacklich stimmt. Deswegen brauchst du eine Erlaubnis deiner Eltern, wenn du die Brenner Ausbildung minderjährig beginnst.

Brenner: Voraussetzungen für die Ausbildung

Jede Ausbildung erfordert spezifische Voraussetzungen, die du erfüllen musst, um diese zu beginnen. Die Ausbildung als Brenner bzw. Brennerin ist hier keine Ausnahme. Welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um erfolgreich als Brenner durchzustarten, das zeigen wir dir hier.

Schulfächer
  • Mathe
  • Naturwissenschaften
  • Werken / Technik
Stärken
  • Handwerklich-technisches Geschick
  • Beobachtungsgenauigkeit
  • Hygienische Arbeitsweise
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Produktionshallen, Labore und Kellerräumen
  • Tragen von Schutzkleidung
  • Große Temperaturschwankungen

Theoretisch kannst du die Ausbildung mit jedem Schulabschluss beginnen, denn das Gesetz sieht keinen bestimmten Schulabschluss vor. Außerdem entscheiden sich in der Regel nur sehr wenige Azubis für diesen Beruf, weshalb du diese Ausbildung auch in der Regel mit einem Hauptschulabschluss anfangen kannst.

Besonders gerne gesehen werden gute Schulnoten in Mathe und den Naturwissenschaften, insbesondere Chemie und Biologie. Mathekenntnisse wirst du bei der Mengenberechnung benötigen, Chemie und Biologie helfen dir, den Gärprozess zu verstehen.

Neben deinen schulischen Leistungen sind aber auch andere Fähigkeiten in diesem Beruf besonders wichtig. Du solltest eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise mitbringen, da kleinste Berechnungsfehler große Auswirkungen haben können. Außerdem solltest du besonders hygienisch arbeiten können, schließlich verarbeitest du Konsumgüter.

Wie viel verdient ein Brenner in der Ausbildung?

Deine Ausbildungsvergütung ist letztendlich von einigen Faktoren abhängig, darunter der Standort deines Betriebs und ob du unter einem Tarifvertrag arbeitest. Wirst du zum Beispiel nach dem Tarifvertrag für die Spirituosenindustrie und Brennereien vergütet, dann kannst du je nach Bundesland mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 646 bis 930 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 694 bis 964 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 769 bis 1.011 Euro

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

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Passt die Ausbildung zum Brenner zu mir?

Die Ausbildung als Brennerin eignet sich für dich, wenn

  • du dich für die Herstellung von Genussmitteln interessierst
  • du gerne einen handwerklichen Beruf ausüben möchtest
  • du Rohstoffe sowie chemische und biologische Prozesse spannend findest
  • du sorgfältig und präzise arbeitest

Ein anderer Beruf eignet sich vermutlich besser für dich, wenn

  • du keinen Alkohol magst
  • du ungern im Schichtdienst arbeiten willst
  • du nicht bei Lärm und Temperaturschwankungen arbeiten möchtest
  • du mit Mathe, Chemie und Biologie nichts anfangen kannst

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Du weißt noch nicht genau, welchen Beruf du ergreifen möchtest? Dann schau dir doch auch folgende Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Du hast die Ausbildung zum Brenner erfolgreich absolviert, doch das ist noch nicht genug? Keine Angst, dir stehen viele Möglichkeiten offen, dich nach der Ausbildung weiterbilden zu lassen. Dir stehen dabei folgende 3 Wege für eine Weiterbildung oder Fortbildung offen:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Aufstiegsweiterbildung und
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Brenner / zur Brennerin

Eine Anpassungsweiterbildung ermöglicht es dir, beruflich immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Als Brenner kannst du dich zum Beispiel im Bereich Getränkeherstellung, der Lebensmittelhygiene oder im Lebensmittelrecht weiterbilden. Möglich ist auch eine Entwicklung in Richtung Weinbau.

Du willst in der Karriereleiter nach ganz oben aufsteigen? Dann wäre eine Aufstiegsweiterbildung genau das Richtige für dich. Du kannst zum Beispiel eine Weiterbildung zum Brennmeister oder als Fachkraft in der Lebensmitteltechnik absolvieren.

Natürlich kannst du auch ein Studium absolvieren, um dein Wissen zu vertiefen. Geeignete Studiengänge wären zum Beispiel:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Brennerin

Den Brennerberuf gibt es schon seit mehr als eintausend Jahren und es wird ihn auch noch sehr lange geben, der Ausbildungsberuf wird sich deshalb auch stets weiterentwickeln. Vor allem die Digitalisierung erleichtert dabei den Berufsalltag. So kann Technologie genutzt werden, um Prozesse zu optimieren, Messungen übernehmen und Produktionssysteme zu überwachen.

Zudem ist auch die Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema für Brenner, du kannst beispielsweise umweltfreundliche Zutaten wie Streuobst für deine Maische benutzen oder deine Produkte in nachhaltige Verpackungen abfüllen.

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Bildnachweis:

„Brenner vor Gärfässern“ ©rh2010 - stock.adobe.com

„Brenner kontrolliert den Destillationsprozess“ ©T-Design - shutterstock.com

„Brenner verkosten Schnäpse“ ©gudrun - Fotolia

„Brenner analysiert Proben“ ©caftor - stock.adobe.com