Bühnentänzer / Bühnentänzerin
Ausbildung & Beruf

Bevor es aber auf die Bühne geht, stehen für dich als Bühnentänzer erst einmal ausgiebige Proben an: Du trainierst täglich, um deinen Körper in Form zu halten, die Tanzszenen zu proben und neue Ausdrucksformen zu finden.

Sind die Proben vorbei und die verschiedenen Tänze und Tanzschritte perfekt eingeübt, führen Bühnentänzer diese dann auf der Bühne vor Publikum vor. Du wirkst dabei nicht nur bei klassischen Ballettaufführungen mit, sondern zum Beispiel auch bei Operetten, Musicals oder Opern.

Bei den Vorstellungen achtest du darauf, dass alles nach Plan läuft und du die einstudierten Bewegungen perfekt ausführst. Dein tägliches Training läuft also auch während der Aufführungszeit weiter, denn schließlich ist dein Körper dein wichtigstes Instrument als Bühnentänzer.

Ihr trainiert in der Regel in Gruppen, also gemeinsam im Ensemble. Mit Körperkontakt solltest du als Bühnentänzer kein Problem haben – je nach Choreografie tanzt du schließlich eng mit anderen Ensemblemitgliedern zusammen.

Sowohl während der Proben als auch auf der Bühne wirst du stetig beobachtet, entweder von der Ensemble- oder Probenleitung oder vom Publikum.

Als Bühnentänzer bzw. Bühnentänzerin solltest du dich außerdem auf unregelmäßige Arbeitszeiten einstellen. Du arbeitest abends, an Wochenenden und Feiertagen. Häufig bist du auch in anderen Städten und Orten unterwegs, zum Beispiel bei Gastspielen oder wenn du nicht fest an einem Haus beschäftigt bist.

Entscheidest du dich für die schulische Ausbildung zum Bühnentänzer, wirst du innerhalb von 2 bzw. 3 Jahren ausgebildet – je nach Bundesland.

Während der Ausbildung kommen sowohl theoretische als auch praktische Übungen und Inhalte auf dich zu. In der Berufsschule steht nämlich nicht nur theoretischer Unterricht an, sondern auch das Training in schuleigenen Proberäumen und Ballettsälen.

Aufgepasst: Die Ausbildung zum Bühnentänzer ist nur in 2 Bundesländern rechtlich geregelt: in Berlin und Baden-Württemberg. Wahlweise kannst du auch einen Lehrgang bei privaten Bildungsanbietern absolvieren.

Obwohl es sich bei der Ausbildung zum Bühnentänzer um eine schulische Ausbildung handelt, liegt der Fokus hier in der Regel dennoch auf den praktischen Unterrichtseinheiten. Während dieser wendest du dein erlerntes Wissen an, trainierst Technik und Bewegungsabläufe und erlernst und erprobst verschiedene Variationen, Jazz, Modern Dance oder Spitzentanz.

Theoretischen Unterricht erhältst du nicht nur in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch oder Sozialkunde, sondern zum Beispiel auch in folgenden Bereichen:

• Musikgeschichte
• Ballettkunde
• Tanzgeschichte
• Schminken
• Musiktheorie

Um die Ausbildung zu starten, musst du einen Hauptschulabschluss oder einen mittleren Schulabschluss vorweisen können. Willst du Bühnentänzerin werden, können aber noch weitere Voraussetzungen auf dich zukommen, unter anderem:

• Ärztliche Atteste
• Mindest- oder Höchstalter
• Vorkenntnisse im Bereich Tanz

Besonders entscheidend ist in der Regel aber der Eignungstest. Dabei wird geprüft, ob du die nötigen Kenntnisse im Tanz vorweisen kannst und ob du über die geforderte musikalische und tänzerische Begabung sowie die erforderlichen physischen und psychischen Anforderungen verfügst.

Wichtig für den Einstieg in den Beruf des Bühnentänzers sind nämlich vor allem deine persönlichen Stärken und Fähigkeiten. Neben körperlicher Beherrschung und Fitness solltest du große Ausdauer und Durchhaltevermögen besitzen. Der Beruf als Bühnentänzer ist nämlich nicht nur körperlich, sondern mitunter auch psychisch sehr fordernd. Auch Leistungs- und Einsatzbereitschaft sowie Stressresistenz ist daher wichtig. Ebenso sind ein musikalisches Gespür sowie ein Sinn für Ästhetik für diesen Job vonnöten.

Gute Noten in Sport, Musik und Kunst erleichtern dir daher auch den Einstieg in die Ausbildung zur Bühnentänzerin. Diese zeugen davon, dass du körperlich fit und musikalisch geeignet bist.

Die Ausbildung zum Bühnentänzer ist eine gute Wahl für dich, wenn

• du Körperbeherrschung und musikalisches Gespür mitbringst
• du dich gut konzentrieren kannst
• du dir einfach Schrittfolgen und Choreografien merken kannst
• du kein Problem mit Leistungsdruck hast

Vielleicht solltest du doch nach einem anderen Beruf Ausschau halten, wenn

• du geregelte Arbeitszeiten haben möchtest
• du lieber einen Bürojob hättest
• du dich ungern körperlich betätigst
• du ungern längere Zeit außerhalb deines Wohnorts verbringen möchtest

Möchtest du beruflich immer auf dem neusten Stand bleiben, eignen sich besonders Anpassungsfortbildungen für dich – zum Beispiel im Bereich Tanz, Schauspiel und Theater oder Musik, Rhythmus und Bewegung.

Aufstiegsweiterbildungen dienen vor allem dazu, beruflich aufzusteigen. Für dich als Bühnentänzerin bietet sich dann besonders ein Studium für dich an.

Vielleicht kommt ja einer der folgenden Studiengänge für dich infrage:

• Tanz
• Musical, Musiktheater
• Choreografie

Dein Beruf als Bühnentänzer wird vergleichsweise wenig von der fortschreitenden Digitalisierung und der zunehmenden Technologisierung beeinflusst. Dennoch kannst du dir aber einige der neuen Entwicklungen zunutze machen – zum Beispiel, indem du Smart Watches oder smarte Tanzschuhe benutzt und so deine Bewertungen überprüfst.

Auch die Selbstständigkeit stellt eine geeignete Option für Bühnentänzer dar. Beispielsweise kannst du dich mit deiner eigenen Ballettschule selbstständig machen und selbst unterrichten.