Chirurg / Chirurgin
Ausbildung & Beruf
Du möchtest kranken und verletzten Menschen helfen? Die Atmosphäre im OP-Saal fasziniert dich und du kannst dich über lange Zeit konzentrieren und hast eine ruhige Hand? Dann passt der Beruf Chirurg bzw. Chirurgin perfekt zu dir.
Berufsbild Chirurg / Chirurgin
Was macht ein Chirurg (m/w/d)?
Chirurgen sind die Handwerker unter den Ärzten: „Chirurgia“ ist über das Altgriechische und Lateinische in unsere Sprache gewandert und bedeutet so viel wie „Arbeiten mit der Hand“. Als Chirurg befasst du dich mit der operativen Behandlung von Verletzungen und Krankheiten.
Zur Arbeit von Chirurgen gehört aber nicht nur das Operieren selbst. Vorher müssen Befunde und Diagnosen erstellt werden, um die richtige Behandlung durchführen zu können.
Außerdem erklärt ein Facharzt bzw. eine Fachärztin für Chirurgie seinem Patienten, was ihn erwartet und welche (möglichen) Folgen die Operation haben kann. Wundversorgung und Ultraschalluntersuchungen können dabei genauso zur Tätigkeit von Chirurgen gehören wie das Operieren selbst.
Dabei machen nicht alle Chirurgen das Gleiche: In der Chirurgie gibt es 8 Fachgebiete, auf die ein Chirurg bzw. Chirurgin sich spezialisieren kann:
- Allgemeinchirurgie
- Gefäßchirurgie
- Orthopädie & Unfallchirurgie
- Plastische & Ästhetische Chirurgie
- Herzchirurgie
- Kinderchirurgie
- Thoraxchirurgie
- Viszeralchirurgie
Wo arbeitet man als Chirurg?
Je nachdem, auf welchen Bereich sich ein Chirurg bzw. eine Chirurgin spezialisiert, kann er in einer eigenen Praxis oder in einer Klinik arbeiten. Fachärzte für Chirurgie können selbstständig oder angestellt tätig sein. Das hat sowohl Einfluss auf die Arbeitszeiten als auch auf den möglichen Verdienst.
Ausbildung zum Chirurgen / zur Chirurgin
Wie läuft die Chirurgie Ausbildung ab?
Um als Chirurg bzw. Chirurgin arbeiten zu können, ist ein Studium der Humanmedizin erforderlich. Dieses Studium dauert normalerweise 12 Semester, also 6 Jahre. Es folgen das praktische Jahr, das zweite Staatsexamen und die Approbation. Damit bist du Assistenzarzt und erst jetzt kannst du dich wirklich spezialisieren und zum Chirurg weiterbilden.
Approbation: Die Approbation ist die staatliche Zulassung, um als Arzt, Zahnarzt, Psychotherapeut, Apotheker oder Tierarzt arbeiten zu dürfen. Nur mit der Approbation darfst du eigenverantwortlich behandeln und dich mit einer Praxis niederlassen. Die Urkunde stellt abhängig vom Prüfungsort die jeweilige Bezirksregierung aus. Wer in einem Heilberuf arbeiten möchte, muss die Approbation selbst beantragen und alle notwendigen Dokumente einreichen. Sie wird nicht automatisch ausgestellt.
Weitere 6 Jahre dauert diese Weiterbildung zum Facharzt für Chirurgie. Dazu gehören 2 Jahre Basisweiterbildung und 4 Jahre Spezialisierung auf ein Fachgebiet.
Um Chirurg zu werden, musst du also mit einer Ausbildungszeit von mindestens 12 Jahren rechnen. Am Ende der Weiterbildung steht die Facharzt-Prüfung, die vor der zuständigen Landesärztekammer abgelegt wird. Eine Note wird hier nicht vergeben – wichtig ist das Bestehen.
Ist dir das zu lange und du möchtest schneller in einem Beruf einsteigen, gibt es auch medizinische Berufe, die du im Rahmen einer Ausbildung erlernen kannst. Möglich ist hier die Ausbildung als Medizinischer Fachangestellter oder – wenn dir das OP-Umfeld liegt – als Operationstechnischer Assistent.
Welche Fähigkeiten braucht ein Chirurg?
Ein erfolgreicher Chirurg muss, wie alle Ärzte, engagiert und strukturiert arbeiten. Wichtig für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn sind neben Geschicklichkeit, Fachwissen und Leistungsbereitschaft aber auch Fähigkeiten wie Empathie und eine starke Persönlichkeit.
Chirurgen arbeiten mittlerweile nicht nur mit der Hand, sondern oft mit hochspezialisierten Geräten. So können operative Eingriffe auch minimal-invasiv – also mit ganz kleinen Schnitten, um eine schnelle Heilung zu ermöglichen – durchgeführt werden. Das braucht eine ruhige Hand und viel Konzentration.
- Biologie
- Chemie
- Deutsch
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Empathie
- Umfeld: Arztpraxis, Krankenhaus
- Schichtdienst
- Enger Kontakt mit Menschen
Wie viel verdient man als Chirurg in der Ausbildung?
Während der Chirurgie-Weiterbildung erhältst du bereits ein hohes Gehalt. Dieses variiert je nach Fachrichtung und bewegt sich zwischen 4.700 bis 6.250 Euro (Entgeltgruppe Ä1).
Die Weiterbildung ist zudem kostenfrei, in manchen Fällen können jedoch Lehrgangsgebühren oder Prüfungsgebühren anfallen.
AZUBIYO: Wie bist du auf die Ausbildung im Marienhospital aufmerksam geworden? „Schon in der Oberstufe war mir bewusst, dass ich in die medizinische Richtung gehen möchte. Ich wollte aber nicht in der Pflege auf Station arbeiten. Dann habe ich mich ein bisschen umgehört, was es sonst so gibt. Über meine Mutter, die OP-Fachkraft ist, bin ich dann auf die OTA-...
Der Beruf Chirurg bzw. Chirurgin passt gut zu dir, wenn
- du dich für Medizin und Gesundheit interessierst
- dich ein langes Studium nicht abschreckt
- du kein Problem mit Hygienevorschriften und Desinfektionsmitteln hast
- du psychisch stabil und einfühlsam bist
Ein anderer Beruf passt besser zu dir, wenn
- du ungern eng mit anderen Menschen zusammen arbeitest
- du kein Blut sehen kannst
- du nicht geschickt bist
- du keine Verantwortung übernehmen möchtest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du dein Studium und deine Weiterbildung zum Chirurgen bzw. zur Chirurgin abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in Bereichen wie Chirurgie, Medizintechnik, Strahlenschutz in der Medizin oder Gesundheitsmanagement kennenzulernen. Für Ärzte und Ärztinnen sind Weiterbildungen zur fachbezogenen beruflichen Anpassung gesetzlich vorgeschrieben.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Zum Beispiel eignet sich eine Zusatz-Weiterbildung, um dich weiter zu spezialisieren und weitere Qualifikationen zu erwerben. Möglich sind beispielsweise Ärztliches Qualitätsmanagement, Intensivmedizin, Notfallmedizin. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge sind:
- Gesundheitsmanagement, -ökonomie
- Gesundheitswissenschaft
- Public Health
- Medizin-, Pflegepädagogik
In Deutschland wird immer wieder vom Ärztemangel gesprochen. Das ist nicht nur eine hohle Phrase, sondern auch in der Chirurgie Realität. Tatsächlich sind die Berufs- und Karriereaussichten für Fachärzte für Chirurgie besser als in den meisten anderen Fachgebieten. Es gibt viele freie Stellen für Oberärzte und auch in den nächsten Jahren ist mit guten Aufstiegschancen zu rechnen.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Chirurg und OP-Team bei der Arbeit" © sudok1 - Fotolia; „Rezeption Arztpraxis" © Andreas Keudel / Fotolia; „Operationstechnische Assistentin und Ärzte im OP-Saal" © AntonioDiaz / Fotolia; „Chirurgische Eingriffe im Operationssaal" ©sudok1 - Fotolia; „Schutzkleidung und -ausrüstung tragen" ©Polina Ponomareva - Fotolia; „Patientendaten für die OP studieren" ©stokkete - stock.adobe.com; „Vorbereitungen im OP-Saal überwachen" ©jenshagen - stock.adobe.com; „Arbeitsplatz Krankenhaus" ©spotmatikphoto - stock.adobe.com