Biep, biep, biep: Du hast die CNC-Maschine eingestellt und wartest nun auf das Ergebnis. Nach und nach wird aus dem Kunststoffzylinder der Griff für einen Wundhaken. Chirurgiemechaniker wie du können die Maschine so einstellen, dass am Ende die richtigen Komponenten herauskommen. Ist der Griff fertig, prüfst du die Maße und baust den Wundhaken zusammen und sorgst dafür, dass alles fest sitzt und er bald zum Einsatz kommen kann.
Berufsbild Chirugiemechaniker / Chirugiemechanikerin
Was macht ein Chirurgiemechaniker (m/w/d)?
Chirurgiemechaniker stellen Instrumente, Werkzeuge und anderes Zubehör her, das für ärztliche Untersuchungen und chirurgische Eingriffe nötig ist. Dazu zählen beispielsweise:
- Operationsbesteck (Skalpelle, Klammern, Scheren),
- Implantate (z.B. künstliche Kniegelenke)
- medizinische Untersuchungsgeräte (z.B. Zahnarztspiegel, Endoskop).
Dazu verarbeiten sie verschiedene Metalle sowohl per Hand als auch mit Maschinen. Einige Werkzeugteile werden verschraubt, gelötet und zusammengeklebt. Damit die chirurgischen Instrumente am Ende auch gut funktionieren, müssen sie poliert und geschliffen werden. Chirurgiemechaniker stellen aber nicht nur neue Werkzeuge her, sondern kümmern sich auch um die Wartung und Reparatur.
Einige Instrumente beinhalten auch elektrische Komponenten, da sie mit Strom arbeiten. Auch die müssen Chirurgiemechaniker verstehen und einbauen können.
Wie sieht der Berufsalltag als Chirugiemechaniker aus?
Chirurgiemechaniker bzw. Chirurgiemechanikerin ist ein Handwerksberuf. Du musst dich mit Metallen und Kunststoffen auskennen und diese mit unterschiedlichen Werkzeugen und Maschinen zu neuen Werkzeugen machen. Damit das klappt, arbeitest du mit Metallrohlingen und bringst die nach und nach millimetergenau in Form. Am Ende musst du Präzisionsarbeit leisten und alles schleifen, polieren und schärfen. Nur so können die Ärzte später gut arbeiten.
Du übst abwechslungsreiche Tätigkeiten rund um die Instrumentenherstellung aus und wechselst in der Werkstatt oft die Arbeitsorte – bist mal im Stehen, mal im Sitzen tätig. Chirurgiemechaniker nutzen auch Hilfsmittel wie Mikroskope, um ihre Arbeit zu überprüfen. Auch elektrische Messgeräte helfen dabei weiter.
In der Industrie gibt es einen ähnlichen Beruf: Werkzeugmechaniker.
Wo arbeitet man als Chirugiemechaniker?
Chirurgiemechaniker arbeiten vor allem in Werkstätten und Werkhallen bei Handwerks- oder Industriebetrieben. Teils liegt der Fokus auf Handarbeit, teils arbeitest du mit speziellen Werkzeugmaschinen. Dabei bist du eigentlich immer in Innenräumen unterwegs und musst dich manchmal lange auf eine bestimmte Aufgabe konzentrieren.
Ausbildung zum Chirugiemechaniker / zur Chirugiemechanikerin
Welche schulischen Voraussetzungen braucht man als Chirurgiemechaniker?
Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Chirurgiemechanikerin. In der Vergangenheit hatte in etwa die Hälfte der Azubis den Hauptschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Etwa ein Drittel der Ausbildungsanfänger wurde mit Realschulabschluss, ein kleiner Anteil mit (Fach-)Abitur oder ohne Schulabschluss eingestellt.
Quelle: Datensystem Auszubildende (http://www.bibb.de/dazubi)
Was lernt man in der Ausbildung zum Chirugiemechaniker?
In der Ausbildung zum Chirurgiemechaniker bzw. zur Chirurgiemechanikerin lernst du unter anderem, wie man Werkstücke härtet, glüht und vergütet, Bauteile zusammenfügt und wie man numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen bedient. Doch auch, wenn vielleicht im Ausbildungsbetrieb computergesteuerte Maschinen viele Arbeitsschritte übernehmen, lernst du in der Berufsschule, wie alle Schritte auch per Hand durchgeführt werden.
Werkzeug- und Werkstofflehre gehören genauso auf den Stundenplan wie Elektrotechnik oder Deutsch. Die Berufsschule für alle Chirurgiemechaniker in Deutschland ist in Tuttlingen, in Baden-Württemberg. In dieser Region befinden sich auch besonders viele Unternehmen der Medizintechnik.
Wie viel verdient man als Chirugiemechaniker in der Ausbildung?
In der Ausbildung zum Chirurgiemechaniker bzw. zur Chirurgiemechanikerin kannst du im Metallhandwerk mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 620 bis 1.059 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 700 bis 1.108 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 800 bis 1.189 Euro
- im 4. Ausbildungsjahr: 868 bis 1.252 Euro
Je nachdem, ob dein Betrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist oder nicht, kann deine Ausbildungsvergütung als Chirurgiemechaniker unterschiedlich hoch ausfallen.
Du möchtest mehr zum Chirurgiemechaniker Gehalt wissen? Hier geht es zur Gehaltsseite.
Nadine (27) hat bereits erfolgreich ihre Ausbildung zur Chirurgiemechanikerin bei der Geuder AG in Heidelberg abgeschlossen. Mit AZUBIYO hat sie über ihre Erfahrungen gesprochen. „Ich mag feine handwerkliche Arbeiten, bei denen es auf Genauigkeit ankommt. Bei Recherchen im Internet habe ich dann den Beruf des Chirurgiemechanikers entdeckt und mich bei der G...
Chirurgiemechaniker ist der passende Beruf für dich, wenn
- du handwerklich geschickt bist
- du Interesse an Technik hast
- du gerne mit Metallen und Kunststoffen arbeiten möchtest
- du Wert auf Präzision legst
Ein anderer Beruf als Chirurgiemechaniker passt besser zu dir, wenn
- du gerne im Freien arbeiten möchtest
- du keine Lust auf Arbeit mit technischen Komponenten hast
- du nicht gerne mit Kleinteilen arbeitest
- du keinen handwerklichen Beruf ausüben möchtest
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Eine Tätigkeit im Bereich Technik, Metall & Maschinenbau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Im Medizinbereich hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, um dich persönlich weiterzuentwickeln. Du kannst den Meister oder Techniker machen, aber auch studieren oder dich für eine kaufmännische Weiterbildung entscheiden. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Feinwerktechnik, CNC -Technik, Medizintechnik oder Schweiß-, Füge- und Trenntechniken kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Hierfür kannst du eine Weiterbildung zum Chirurgiemechanikermeister, Techniker - Feinwerktechnik oder Techniker - Medizintechnik anschließen.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich. Passende Studiengänge sind:
- Medizinische Technik
- Orthopädie-, Rehatechnik
- Konstruktionstechnik
- Maschinenbau
Ärzte brauchen präzise und gute Instrumente, jetzt und in Zukunft. Schließlich werden wir Menschen immer älter und benötigen daher oft auch mehr Operationen im Leben. Während früher noch viele Arbeitsschritte von Chirurgiemechanikern mit der Hand durchgeführt wurden, sind es jetzt CNC-Maschinen, die automatisiert arbeiten, sodass die Werkstücke teils nur noch den Feinschliff bekommen müssen. Das ist eine Herausforderung für Chirurgiemechaniker, die technisch immer auf dem neustem Stand bleiben müssen.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Zahnarztinstrumente" © Africa Studio / Fotolia; „Arbeit mit der Messmaschine" ©Monkey Business Images - stock.adobe.com; „Teile für die Montage zusammenstellen" ©Anischenko - stock.adobe.com; „Chirurgiemechaniker stellt Maschine ein" ©Gorodenkoff Productions OU - stock.adobe.com; „Fertige medizinische Instrumente" ©OKSANA KRASYUK - stock.adobe.com