Coach / Coachin
Ausbildung & Beruf
„Nein!“, schallt es dir heute selbstbewusst entgegen. Dein Klient hat bereits als Azubi in seinem aktuellen Unternehmen gelernt. Mittlerweile ist er zwar gestandener Geselle, wird von den Kollegen aber immer noch wie ein Anfänger behandelt und soll Aufgaben erledigen, die gar nicht in sein Gebiet fallen. Das Ablehnen fällt ihm schwer, da bist du als Coach genau die richtige Unterstützung, um Strategien zur Stärkung des Selbstbewusstseins zu entwickeln.
Berufsbild Coach / Coachin
Was macht ein Coach (m/w/d)?
Wer als Coach arbeitet, berät Menschen entweder im Beruf oder in privaten Fragen und begleitet die persönliche Weiterentwicklung. Du gibst dabei dein Wissen und deine Erfahrung weiter und vermittelst Techniken, um besser und souveräner mit bestimmten Situationen umgehen zu können. Wichtig ist, dass die Klienten eigenverantwortlich mitarbeiten und lösungsorientiert denken.
Beim Coaching können Einzel- oder Gruppengespräche stattfinden. Einige Coaches bieten auch Online-Beratungen an, andere nutzen vor allem praktische Übungen für ihre Arbeit. Als Coachin kommst du vor allem dann zum Einsatz, wenn dein Klient ein Problem bereits erkannt hat und daran bzw. an sich arbeiten möchte. Üblicherweise machst du dabei keine Erfolgsversprechen.
In diesen Bereichen begegnet man einem Coach besonders häufig:
- Führungscoaching
- Bewerbungstraining
- Persönlichkeitsentwicklung
- Systemisches Coaching
- Fitness und Ernährung
- Paarbeziehung oder Elternschaft
Was ein Coach hingegen nicht darf: Medizinisch und therapeutisch arbeiten. Das ist ausgebildeten Spezialisten vorbehalten.
Wie sieht der Berufsalltag als Coach aus?
Eine Coachin hat oft im Voraus vereinbarte Termine. Wenn du in einem Unternehmen angestellt bist, gilt das genauso wie bei selbstständigen Coaches. Diese Termine nehmen einen großen Teil deiner Arbeitszeit ein, doch zum Coaching gehören nicht nur die Präsenz- oder Onlinetermine mit deinen Klienten, sondern auch eine gezielte Vor- und Nachbereitung dieser Treffen.
Je nach Anforderung und Persönlichkeit der Teilnehmer deiner Angebote entwirfst du Konzepte und erstellst Seminarpläne und Präsentationen. Du benennst Probleme und Ziele und arbeitest gemeinsam mit dem Klienten daran, sie zu erreichen.
In einigen Fällen musst du dich auch um die Buchung oder Bereitstellung der passenden Räumlichkeiten kümmern oder Anfahrtswege in deine Arbeitszeit einkalkulieren. Wichtig ist weiterhin, dass du dich regelmäßig weiterbildest und dein Netzwerk pflegst. Auch deinen Onlineauftritt solltest du bespielen, um als Experte wahrgenommen zu werden.
Wo arbeiten Coach?
Wenn du als Coach tätig bist, arbeitest du meist in Innenräumen. Das kann beim Kunden in Schulungs- oder Seminarräumen sein, aber auch in deinem eigenen Büro oder Besprechungsraum. Einige Coaches arbeiten dauerhaft im Homeoffice und führen Coachings immer beim Kunden oder in speziell angemieteten Räumen durch.
Du kannst beispielsweise in der Unternehmensberatung tätig werden, aber auch in Berufsverbänden oder bei einer Gewerkschaft arbeiten. Viele Coaches arbeiten aber freiberuflich, sind also selbstständig. Einige bieten ihre Kurse auch an Volkshochschulen an.
Ausbildung zum Coach / zur Coachin
Wie läuft die Ausbildung zum Coach ab?
Willst du als Coachin tätig werden, kannst du das grundsätzlich jederzeit tun. Eine gezielte Ausbildung ist dennoch sinnvoll.
Coach bzw. Coachin ist kein anerkannter Ausbildungsberuf, daher unterscheiden sich die Ausbildungsangebote oft stark. Das betrifft sowohl die Dauer der Fortbildung als auch Kosten und Umfang. Eine seriöse Ausbildung erkennst du an transparenten Kosten, verlässlichen Referenzen und einem verständlichen Ausbildungsplan.
Eine Coaching-Ausbildung findet oft nebenberuflich statt. Meist handelt es sich um Fernkurse, es gibt aber auch sehr gute Präsenzangebote. Teilweise ist in die Kurse die Weiterbildung als Bildunsgreferent integriert. Hast du die Ausbildung abgeschlossen, erhältst du ein Zertifikat, das du für deine Bewerbungen oder dein Marketing nutzen kannst.
Was lernt man in der Ausbildung zum Coach (m/w/d)?
Welche Inhalte zur Ausbildung als Coach gehören, ist ganz vom Anbieter und dem Ausbildungsschwerpunkt abhängig. Üblicherweise erwarten dich Module oder Angebote aus den Bereichen Psychologie und Betriebswirtschaft. Du erlernst bestimmte Coaching-Methoden und wirst darin geschult, wie Termine gestaltet, vorbereitet und nachbereitet werden.
Es geht außerdem um die rechtlichen Grundlagen bei der Arbeit als Coach, aber auch um Organisation und Konfliktlösung.
Du könntest dir vorstellen, dass der Job als Coach genau der richtige für dich ist? Dann schau dir noch mal an, ob du alle Voraussetzungen erfüllt – und dann steht deinem Traumberuf nichts mehr im Weg.
- Deutsch
- Sozialkunde
- Recht
- Einfühlungsvermögen
- Selbstsicherheit
- Kommunikationsstärke
- Umfeld: Büroräume
- Arbeit mit Menschen
- Konfliktsituationen
Die formalen Voraussetzungen für eine Coach Ausbildung können variieren. Teils verlangen die Anbieter ein bestimmtes Mindestalter, manchmal auch Berufserfahrung in einem relevanten Tätigkeitsbereich oder – gerade bei Studiengängen – eine Hochschulzugangsberechtigung (Abitur oder Fachabitur).
Wichtiger ist aber deine persönliche Eignung für die Arbeit als Coachin: Du solltest Interesse an einem breit gefächerten Aufgabenspektrum haben und gerne selber lernen und lehren. Ein angehender Coach sollte keine Scheu davor haben, vor Menschen zu sprechen und eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Im Idealfall hast du bereits in einem Beruf gearbeitet, bei dem du Trainings oder Seminare durchgeführt hast. Vielleicht hast du in deinem Leben besondere Erfahrungen gesammelt, die dich als Coach für einen bestimmten Bereich qualifizieren? All das kann dabei helfen, ein guter Coach zu werden.
Wie viel verdient ein Coach in der Ausbildung?
Die Coach Ausbildung ist eine private Weiterbildung, die nicht bezahlt wird. Stattdessen erwarten dich Kosten, die – je nach Umfang und Dauer des Kurses – zwischen wenigen Hundert und mehreren Tausend Euro liegen können.
Coachin könnte der perfekte Beruf für dich sein, wenn du
- gerne mit Menschen arbeiten möchtest
- eigenständig arbeitest und gerne Verantwortung übernimmst
- viel Wert auf Weiterbildung legst
- gut mit Freiheit und Unsicherheit umgehen kannst
Ein anderer Beruf könnte besser zu dir passen, wenn du
- kein Interesse an Persönlichkeitsentwicklung hast
- dich nicht gut durchsetzen und präsentieren kannst
- Schwierigkeiten dabei hast, auf unterschiedliche Menschen einzugehen
- eine anerkannte Ausbildung abschließen möchtest
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was dein Traumberuf ist? Dann findest du hier passende freie Ausbildungsplätze im Bereich Bildung und Pädagogik ↓
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du dich für eine Coach Ausbildung entschieden, muss danach nicht Schluss sein. Dir stehen verschiedenste Arten der Weiterbildung offen.
Du kannst dich spezialisieren und andere Weiterbildungen anschließen, zum Beispiel im Bereich Supervision, Mediation oder Interkulturelle Kompetenz.
Möglicherweise ist auch ein Studium, z. B. der Psychotherapie oder Unternehmensberatung, das Richtige für dich?
Die Coachingbranche boomt – doch nicht jeder Anbieter ist seriös und qualifiziert. Trotzdem ist klar zu sehen, dass in unserer Gesellschaft Bedarf für Coachings herrscht. Davon kannst auch du profitieren, wenn du dich zum Coach ausbilden lässt. Wichtig ist, dass du dir einen Arbeitsschwerpunkt heraussuchen, der zu dir passt und eine gute Position erarbeitest. Weiterempfehlungen sind in dieser Branche extrem wichtig, darum solltest du sowohl Kunden als auch Kollegen als Netzwerk betrachten.
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„Coachin führt Video-Call mit Kunden“ ©fizkes - stock.adobe.com
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