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Dachdecker / Dachdeckerin
Ausbildung & Beruf

12 freie Stellen
Ausbildung Dachdecker

Nach einem Arbeitstag schaust du nach oben und siehst über dir das frisch gedeckte Dach eines Hauses. Hier hast du in den letzten Tagen zusammen mit deinen Kollegen ganze Arbeit geleistet, in schwindelerregender Höhe eines Hauses. Aber die Höhe macht dir nichts aus, du liebst deinen Beruf als Dachdecker. Du genießt den Ausblick und die Ruhe, wenn morgens die Sonne aufgeht und du von oben siehst, wie die Welt unter dir langsam anfängt aufzuwachen.

Berufsbild Dachdecker / Dachdeckerin

Was macht ein Dachdecker (m/w/d)?

Als Dachdecker bzw. Dachdeckerin verkleidest du an alten und neuen Häusern die Dächer und Fassaden und führst am Dach Dämmarbeiten durch. Dabei kennst du dich mit den unterschiedlichen Dachtypen wie Reetdächern oder Flachdächern bestens aus. Du sorgst dafür, dass das Dach eines Hauses keine undichten Stellen hat, sodass kein Wasser in die Wohnräume gelangen kann. Dachreparaturen und die Installation von Photovoltaikanlagen auf Dächern fällt ebenfalls in deinen Aufgabenbereich.

In manchen Betrieben gehört auch die Gebäude-Abdichtung im Erdreich, die Herstellung von Fassaden oder Kaminverkleidungen zum Arbeitsalltag.

Der Beruf ist sehr vielseitig und es warten immer wieder neue Herausforderungen auf die Dachdecker, die nicht nur in der Höhe stattfinden müssen.

Wie sieht der Berufsalltag als Dachdecker aus?

Dachdecker arbeiten selten allein auf der Baustelle und fangen, wie die meisten Handwerker, früh morgens um 7 Uhr mit ihrer Arbeit an. Sie treffen sich, verladen die benötigten Baumaterialien und Werkzeuge in kleine Transporter und fahren gemeinsam zur Baustelle. Vor Ort wird koordiniert, wer aus dem Team welche Aufgaben übernimmt. Am Ende des Tages verlässt du die Baustelle gemeinsam mit deinen Kollegen in einem sauberen und ordentlichen Zustand.

Werkzeuge und nicht mehr benötigtes Material wird weggeräumt oder aufgeladen.

Gemeinsam geht es zurück in den Betrieb. Hier müssen in der Regel noch Stundennachweise geschrieben und die Baustellen-Zuteilung für den nächsten Arbeitstag erledigt werden.

Zum Arbeitsalltag als Dachdeckerin gehört grundsätzlich die Arbeit bei Kälte, Nässe, Feuchtigkeit sowie Zugluft dazu – schließlich befindest du dich bei den Arbeiten vor allem im Freien. Darüber hinaus entstehen bei den Arbeiten aber auch Rauch, Staub oder Gase sowie Lärm.

Körperlich fit solltest du auch sein. Denn viele deiner Aufgaben erledigst du beispielsweise über Kopf, kniend oder auch in gebückter Haltung. Darüber hinaus gehört aber auch das schwere Tragen und Heben dazu.

Dachdecker montiert Ziegel Dachdecker demontiert alte Dachrinne Dachdecker arbeitet mit Handkreissäge Dachdecker schneidet Dämmplatten zu Dachdecker befestigt Lattung auf einem Steildach

Wo arbeiten Dachdecker?

Wie die Berufsbezeichnung schon vermuten lässt, arbeiten Dachdecker in der Hauptsache auf Dächern. Einige Dachdeckerbetriebe bieten auch andere Handwerksleistungen an, wie etwa die Gebäude-Abdichtung im Erdreich. Auf jeden Fall arbeiten Dachdecker an der frischen Luft und das bei Wind und Wetter. Deshalb gehört zum Equipment eines Dachdeckers bzw. einer Dachdeckerin unbedingt wetterfeste Arbeitskleidung und Sonnencreme, damit sie für alle Witterungen gerüstet sind. Mitunter gehört aber auch die Arbeit in Werkstätten oder in Lagerräumen zum Arbeitsalltag dazu.

Ausbildung zum Dachdecker / zur Dachdeckerin

Was lernt man in der Ausbildung zum Dachdecker?

Deine Ausbildung zum Dachdecker bzw. zur Dachdeckerin findet in der Berufsschule und in einem passenden Dachdeckerbetrieb statt. In der Berufsschule werden neben dem theoretischen Wissen über Bau- und Werkstoffe auch allgemeinbildende Fächer wie Mathematik und Deutsch unterrichtet. Im Betrieb lernst du die Handhabung der verschiedenen Werkstoffe sowie den Umgang mit Werkzeugen und die praktischen Tätigkeiten eines Dachdeckers. Je nach Ausrichtung des Betriebes hast du es mit unterschiedlichen Aufgaben zu tun.

Die Ausbildung wird in den 2 Bereichen Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik und Reetdachtechnik angeboten. Du lernst im Beruf, unabhängig von deinem Schwerpunkt, wie man Putz und Beton herstellt, wie die Bauzeichnungen und Pläne richtig zu lesen sind und wie man Holzkonstruktionen für die Dachstühle anfertigt.

Wie läuft die Ausbildung zum Dachdecker ab?

Du stellst dir die Frage: Wie werde ich Dachdeckerin? In deiner Ausbildung zum Dachdecker bist du abwechselnd in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb übernimmst du konkrete Aufgaben und lernst die praktische Seite des Berufsbildes Dachdecker kennen. Du bist dabei vor allem an Baustellen oder in Werkstätten. In der Berufsschule erfährst du dann mehr über das theoretische Hintergrundwissen. Dabei bist du vor allem in Unterrichtsräumen unterwegs.

Vor Ende des 2. Ausbildungsjahres findet eine schriftliche Zwischenprüfung statt. Am Ende deiner Ausbildung legst du die Gesellenprüfung ab. Diese besteht aus einem praktischen Teil sowie schriftlichen Teilen. Nach bestandener Prüfung darfst du dich staatlich anerkannter Dachdecker nennen.

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre, Verkürzung auf 2-2,5 Jahre möglich
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre, Verkürzung auf 2-2,5 Jahre möglich
Ausbildungs­vergütung:
824 € – 1.265 €
Ausbildungs­vergütung: 824 € – 1.265 €

Dachdecker: Voraussetzungen für die Ausbildung

Hier zeigen wir dir, mit welchem Schulabschluss, welchen Schulfächern und Stärken du besonders gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle hast, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:

Schulfächer
  • Werken
  • Physik
  • Mathe
Stärken
  • Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
  • Handwerklich-technisches Geschick
  • Sorgfalt & Genauigkeit
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Baustelle
  • Feste Zeiten
  • Körperliche Beanspruchung

Dachdeckerin kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die meisten Azubis haben einen Hauptschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Danach folgen Azubis mit Realschulabschluss und ein kleiner Teil mit (Fach-)Abitur. Es beginnen wenige Azubis ohne Abschluss die Ausbildung.

Gute Noten und Kenntnisse in Mathe und Physik zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen dir z. B. um Berechnungen und Einteilungen durchzuführen. Auch gute Kenntnisse in Werken können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein, beispielsweise beim Decken von Dach- und Wandflächen. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du ein großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Dachdecker mitbringst. Neben einer sorgfältigen und genauen Arbeitsweise ist in diesem Beruf vor allem ein handwerklich-technisches Geschick von Vorteil, zum Beispiel bei Montagearbeiten. Zudem solltest du über Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein verfügen, da du z.B. die Sicherheit von Kollegen bei Tätigkeiten auf hohen Gerüsten beachten musst.

Dachdecker ist ein handwerklicher Beruf, daher ist dein Arbeitsumfeld größtenteils eine Baustelle. In der Regel hast du feste Arbeitszeiten. Zudem bist du körperlicher Beanspruchung ausgesetzt, z.B. beim Heben und Tragen von Material.

Dein Arbeitsumfeld kann unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem großen Unternehmen kannst du zum Teil auch auf überregionalen Baustellen eingesetzt sein und bist daher längere Zeit unterwegs. Allerdings arbeitest du nicht nur auf Baustellen, sondern kannst auch in Werkhallen unterwegs sein. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.

Wie viel verdient man als Dachdecker in der Ausbildung?

Als Dachdecker kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 824 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 995 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 1.265 Euro

Du möchtest mehr über das Gehalt als Dachdecker erfahren? Dann informiere dich gerne auf unserer Dachdecker Gehaltsseite.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Passt die Ausbildung zum Dachdecker / zur Dachdeckerin zu mir?

Du bist geeignet für den Beruf, wenn

  • dir Arbeiten bei Wind und Wetter gefallen
  • dir körperlich anspruchsvolle Arbeit nichts ausmacht
  • du sorgfältig und genau arbeiten kannst
  • du handwerklich und technisch geschickt bist

Du bist eher weniger geeignet, wenn

  • du nicht schwindelfrei bist
  • du lieber am Schreibtisch arbeiten möchtest
  • du nicht bei Wind und Wetter draußen arbeiten möchtest
  • du körperlich nicht belastbar bist

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich Bau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Dachdeckermeister oder zum Bautechniker. Wenn du das (Fach-)Abitur hast, könntest du aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Bauingenieurwesen, Architektur oder Holztechnik.

Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung
  • Aufstiegsfortbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Dachdecker / zur Dachdeckerin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Dachdeckerei, Bauwerksabdichtung, Isolierung oder Solarthermie kennenzulernen.

Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, beruflich voranzukommen und Karriere zu machen. Möglich sind hier folgende Weiterbildungen:

  • Dachdeckermeister
  • Techniker - Bautechnik
  • Fachleiter - Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik

Eine weitere Möglichkeit ist der Weg über ein Studium. Passende Studiengänge sind:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Dachdecker

Das Thema Nachhaltigkeit ist auch im Arbeitsalltag eines Dachdeckers nicht mehr wegzudenken. Photovoltaikanlagen gehören zu den Handwerksleistungen, mit denen Dachdecker und Dachdeckerinnen immer mehr zu tun haben, denn viele Bauherren rüsten ihre Dächer entweder mit den leistungsstarken Solarzellen nach oder nehmen die Installation ihrer Anlagen direkt in die Dachplanung mit auf. Photovoltaikanlagen erzeugen Energie, genauer gesagt Strom, aus Sonnenlicht und sind deshalb auf Hausdächern effektiv installiert.

Gleichzeitig sichern Fotovoltaikanlagen den Berufsstand der Dachdecker, denn das Thema erneuerbare Energien wird in Deutschland gefördert und auch in Zukunft einen hohen Stellenwert einnehmen.

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