Drahtzieher / Drahtzieherin
Ausbildung & Beruf
Nein, als Drahtzieher planst du kein Banküberfall oder Juwelenraub. Vielmehr sorgst du dafür, dass Autos fahren, Häuser halten oder der heimische Mixer funktioniert. Erhalte im Folgenden einen Einblick in den Berufsalltag und die Zukunft als Drahtzieher.
Berufsbild Drahtzieher / Drahtzieherin
Was macht ein Drahtzieher (m/w/d)?
Ein Drahtzieher ist ein Spezialist in der Metallverarbeitung. Deine Hauptaufgabe: Metallstäbe zu Draht zu verarbeiten. Dafür benutzt du spezielle Maschinen, die den Metallstab durch immer kleinere Öffnungen ziehen. So entsteht der Draht in verschiedenen Stärken und Formen. Auch Nachbehandlungen sowie Qualitätskontrollen führst du in dem Beruf des Drahtziehers durch. Du prüfst das fertige Produkt auf Fehler und stellst sicher, dass es den Vorgaben entspricht. Neben der Drahtherstellung kannst du auch für das Beschichten oder Verzinken des Drahts verantwortlich sein, um ihn vor Korrosion zu schützen.
Wie sieht der Berufsalltag als Drahtzieher aus?
Dein Alltag ist geprägt von technischem Know-how und Genauigkeit. Du bereitest die Ausgangsmaterialien vor, richtest die Drahtzieh-, Trenn- und Umformmaschinen ein und überwachst den gesamten Herstellungsprozess. Bei Abweichungen im Produktionsablauf greifst du korrigierend ein. Zudem gehören die Wartung und Instandhaltung der Maschinen zu deinen alltäglichen Aufgaben. Du führst regelmäßige Kontrollen durch, um eine einwandfreie Funktion der Maschinen sicherzustellen.
Auch das Einhalten von Sicherheitsvorschriften und das Tragen von Schutzkleidung sind in deinem Arbeitsalltag von großer Bedeutung.
Wo arbeiten Drahtzieher?
Drahtzieher arbeiten vor allem in Betrieben der Metallverarbeitung. Dazu gehören unter anderem Hersteller von Kabeln, Federn oder Ketten. Doch auch in der Automobilindustrie wirst du als Drahtzieher gebraucht, zum Beispiel für die Herstellung von Fahrzeugteilen.
Darüber hinaus findest du Beschäftigung in der Elektroindustrie oder im Maschinenbau, wo Drahtprodukte eine wichtige Rolle spielen. In einigen Betrieben arbeitest du in großen Produktionshallen, in denen Lärm und hohe Temperaturen zum Alltag gehören.
Ausbildung zum Drahtzieher / zur Drahtzieherin
Wie läuft die Ausbildung zum Drahtzieher ab?
Die Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik qualifiziert dich zur Drahtzieherin. Dabei handelt es sich um eine duale Ausbildung, die aus theoretischem Unterricht an der Berufsschule sowie praktischen Betriebseinsätzen besteht. In der Regel absolvierst du die Ausbildung innerhalb von 2 Jahren.
Was lernt man in der Ausbildung zum Drahtzieher?
In deiner Ausbildung lernst du alles über die Eigenschaften von Metallen und wie man sie verarbeitet. Du wirst geschult in der Bedienung von Drahtziehmaschinen und in der Wartung dieser Maschinen. Auch die Themen Qualitätssicherung und Arbeitssicherheit stehen auf dem Lehrplan.
Drahtzieher zu werden, hört sich super an? Aber bringst du auch wirklich alles Nötige dafür mit? Das kannst du jetzt hier prüfen.
- Physik
- Werken/Technik
- Mathe
- Handwerkliches Geschick
- Technisches Verständnis
- Selbstständigkeit und Sorgfalt
- Umfeld: Produktionshallen, Werkhallen
- Tragen von Schutzkleidung
- Arbeit unter Lärm, bei Rauch und Staub, mit Schmierstoffen
Um Drahtzieher zu werden, brauchst du rein rechtlich keinen bestimmten Schulabschluss. In der Praxis solltest du meist aber mindestens einen guten Hauptschulabschluss haben.
Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick sind ebenfalls entscheidend. In dem Beruf macht es sich bezahlt, ein solides Fitnesslevel aufzuweisen – denn dein Alltag kann hin und wieder körperlich anspruchsvoll sein. Bringst du zusätzlich Interesse an Naturwissenschaften mit, steht deiner Karriere als Drahtzieher nichts mehr im Weg.
Wie viel verdient ein Drahtzieher in der Ausbildung?
Tatsache ist: Dein Verdienst als Azubi variiert je nach Betrieb und Region. Durchschnittlich kannst du im Rahmen der Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.004 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.065 Euro
Die Ausbildung zum Drahtzieher könnte zu dir passen, wenn
- du ein ausgeprägtes Interesse an technischen Prozessen und Maschinen hast
- du über handwerkliches Geschick und eine gute Hand-Augen-Koordination verfügst
- du gerne präzise und sorgfältig arbeitest
- du körperlich fit und belastbar bist
Die Ausbildung passt weniger zu dir, wenn
- du wenig bis kein Interesse an Technik hast
- du eine Tätigkeit im Büro oder am Schreibtisch bevorzugst
- du zu Ungeduld neigst
- Schichtarbeit für dich partout nicht infrage kommt
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was genau dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze im Bereich Technik, Metall und Maschinenbau ↓
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach deiner Ausbildung stehen dir viele Türen offen. Du kannst dich zum Beispiel zum Techniker in der Fachrichtung Metall weiterbilden. Auch ein Studium im Bereich Maschinenbau oder Werkstofftechnik ist möglich, falls du das Abitur hast oder die entsprechende Fachhochschulreife erlangst. Wie die Möglichkeiten der Weiterbildung als Drahtzieher genau aussehen, zeigen wir dir jetzt im Folgenden.
Um als Drahtzieher stets up to date zu bleiben, gibt es Anpassungsweiterbildungen. Du kannst beispielsweise Entwicklungen in Bereichen wie Metallbe- und Fertigungstechnik oder Qualitätsprüfung kennenlernen.
Aufstiegsweiterbildungen dagegen dienen dazu, deine Karriere anzukurbeln. Weiterbilden kannst du dich als Drahtzieher zum Beispiel zum Industriemeister - Metall, zum Techniker - Maschinentechnik oder zum Stanz- und Umformmechaniker.
Aber auch ein Studium ist eine gute Option. Passende Studiengänge sind unter anderem:
- Produktionstechnik
- Wirtschaftsingenieurwesen
- Maschinenbau
Die Zukunftsaussichten für Drahtzieher stehen gut. Metallprodukte – speziell Drähte – werden in zahllosen Branchen und Kontexten gebraucht. So arbeitest du an der Schnittstelle zwischen Handwerk und Technik und trägst zu wichtigen Produkten des täglichen Lebens bei. Mit Spezialisierungen und Weiterbildungen kannst du deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich verbessern. So kann dich ein weiterführendes Studium beispielsweise für Führungspositionen qualifizieren.
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Bildnachweis:
„Drahtzieher bei der Arbeit“ ©chokniti - stock.adobe.com
„Drahtzieher arbeiten mit verschiedensten Maschinen“ ©winnievinzence - stock.adobe.com