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Drechsler / Drechslerin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Drechsler

Die Skizzen sind fertig, das perfekte Stück Holz ist ausgesucht, jetzt geht es an die Arbeit. Für dich als Drechsler ist die Drehbank dein Hauptwerkzeug. Mit viel Geduld bearbeitest du den Holzrohling und bringst ihn in Form – eine kunstvolle Schale. Abschließend verzierst du das Gefäß in filigraner Kleinstarbeit und bringst ein Holzschutzmittel auf. Endlich ist die Schale fertig! Jetzt musst du dich nur noch bei deinem Kunden melden, dass er sein neues Gefäß abholen kann.

Berufsbild Drechsler / Drechslerin

Was macht ein Drechsler (m/w/d)?

Als Drechsler bzw. Drechslerin verarbeitest du Holz und andere Materialien in Produkte wie Gefäße, Treppengeländer, Möbel, Figuren und andere Kunstwerke – deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Du bearbeitest das gewünschte Material dabei hauptsächlich an einer Drehbank, aber auch anderes Handwerkzeug kommt zum Einsatz, um deinem Stück den finalen Schliff zu verleihen.

Welche Produkte du herstellst, das entscheidest du selbst oder sprichst es mit deinen Kunden ab. Anschließend fertigst du eine Skizze an und wählst das passende Material aus. Nachdem das Produkt fertig ist, verkaufst du dieses anschließend oder lieferst es an deinen Kunden.

Früher hieß der Beruf „Elfenbeinschnitzer“ und auch heute kannst du diese Ausbildung mit dem Schwerpunkt Elfenbeinschnitzen machen. Da der Handel mit Elfenbein illegal ist, wirst du hier ausschließlich mit existierenden Produkten arbeiten und diese beispielsweise restaurieren.

Wie sieht der Berufsalltag als Drechsler aus?

Je nach Projektfortschritt werden deine Aufgaben als Drechsler sehr unterschiedlich ausfallen. Auch den Schwerpunkt, den du in deiner Ausbildung wählst, wird deinen Berufsalltag beeinflussen. Am Anfang jedes Projekts wirst du aber eine Skizze anfertigen und deine nächsten Schritte festhalten, dies kann händisch oder elektronisch erfolgen.

Anschließend wirst du mit deinen Händen arbeiten, dir helfen dabei Maschinen wie die Drehbank, Fräsen oder Bohrmaschinen. Aber auch Handwerkzeug wie Meißel, Röhre oder Feile kommt zum Einsatz. Abschließend versehrst du das Holz noch mit einem Holzschutzmittel – hier bist du evtl. Dämpfen ausgesetzt.

Damit du dich beim Drechseln nicht verletzt, wirst du auch Schutzkleidung wie Handschuhe und Schutzbrille tragen. Nach Bedarf benutzt du auch Gehörschutz oder eine Atemmaske, um dich vor Lärm, Dämpfen und Staub zu schützen.

In diesem Beruf wirst du viel Lärm und auch Dämpfen sowie Staub ausgesetzt, die Schutzkleidung ist deshalb ein Muss.

Als Drechsler arbeitest du eng mit deinen Kunden zusammen, um deren Wünsche zu erfüllen, deshalb spielt auch der Kundenkontakt im Berufsalltag eine wichtige Rolle.

Drechsler arbeiten mit Fräse Drechsler fertigt Skizzen an Drechsler nutzen Feinwerkzeug Drechslerin erstellt Holzspielzeug

Wo arbeiten Drechsler?

Als Drechsler bzw. Drechslerin wirst du hauptsächlich in Handwerksbetrieben oder bei Herstellern wie Möbel- oder Holzspielwarenherstellern arbeiten. Spezialisiert du dich auf das Elfenbeinschnitzen, dann könnte auch ein Schmuckhersteller oder Antiquitätenladen dein Arbeitgeber werden. Selbstverständlich kannst du in diesem Beruf aber auch dein eigener Chef werden und selbständig arbeiten.

Deinen Arbeitsalltag als Drechsler wirst du hauptsächlich in deiner Werkstatt oder deinem Atelier verbringen. Aber auch Verkaufsräume oder Lagerhallen zählen zu deinen Arbeitsorten, je nach Aufgabe.

Ausbildung zum Drechsler / zur Drechslerin

Wie läuft die Ausbildung zum Drechsler ab?

Bei der Ausbildung als Drechsler handelt es sich um eine dreijährige duale Ausbildung. Dual bedeutet, dass du in einer Berufsschule und im Betrieb den Beruf erlernst. Die Idee dahinter ist, dass dir sowohl das theoretische Wissen als auch die praktische Erfahrung beigebracht werden.

Außerdem musst du während der Ausbildung ein Berichtsheft führen, in dem du deine Aufgaben und Erfahrungen dokumentierst.

Ende des zweiten Ausbildungsjahres musst du eine Zwischenprüfung ablegen. Diese musst du auch bestehen, um die Ausbildung weitermachen zu können. Zum Ende der Ausbildung musst du noch die Gesellenprüfung bestehen.

Beachte: In dieser Ausbildung musst du dich zwischen zwei Schwerpunkten entscheiden:

  • Elfenbeinschnitzen
  • Drechseln
Art der Ausbildung:
duale Ausbildung
Art der Ausbildung: duale Ausbildung
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre
Ausbildungsvergütung:
566 – 1.000 €
Ausbildungsvergütung: 566 – 1.000 €

Was lernt man in der Ausbildung zum Drechsler (m/w/d)?

Da es sich bei der Ausbildung zum Drechsler um eine duale Ausbildung handelt, wird sie sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule stattfinden. Im Betrieb wird dir der Berufsalltag als Drechsler näher gebracht und du lernst zum Beispiel, wie du die Drehbank bedienst, Skizzen anfertigst oder Holzschutzmittel aufträgst.

Die ergänzenden theoretischen Inhalte werden dir dagegen in der Berufsschule beigebracht. Im Unterricht erlernst du beispielsweise die Grundlagen des technischen Zeichnens oder die Eigenschaften der verschiedenen Materialien.

Je nachdem, für welchen Schwerpunkt du dich entscheidest, werden dir in der Ausbildung spezifische Inhalte beigebracht. Entscheidest du dich beispielsweise für den Schwerpunkt Elfenbeinschnitzen, dann lernst du, wie du mit Edelwerkstoffen richtig umgehst und was für Artenschutzrichtlinien zu beachten sind.

Drechsler: Voraussetzungen für die Ausbildung

Das waren die wichtigsten Inhalte der Ausbildung – doch wie kommt man überhaupt in die Ausbildung als Drechsler? Die Voraussetzungen für den Beruf zeigen wir dir jetzt.

Schulfächer
  • Werken/Technik
  • Kunst
  • Mathematik
Stärken
  • Handwerkliches Geschick
  • Kreativität
  • Beobachtungsgenauigkeit
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Handwerk, Holz & Produktion
  • Feste Arbeitszeiten
  • Kundenkontakt

Rechtlich gesehen brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss. Das bedeutet, dass du auch mit einem Hauptschulabschluss die Ausbildung zur Drechslerin anfangen kannst.

Dennoch kannst du mit guten Noten in bestimmten Schulfächern bei deiner Bewerbung punkten. Für diesen Beruf sind vor allem Werken/Technik, Kunst und Mathematik wichtig. So helfen dir z. B. Kenntnisse in Werken bei der handwerklichen Arbeit, Kunst bei der Anfertigung von Skizzen und Mathematik bei der Berechnung des Materialbedarfs.

Doch nicht nur deine schulischen Leistungen beeinflussen deine Bewerbung, auch persönliche Stärken und Fähigkeiten spielen eine große Rolle. Ein Auge für Ästhetik sowie zeichnerisches Talent helfen dir bei den kreativen Aspekten des Berufs. Da du zum Teil auch sehr filigrane Werke herstellen wirst, ist auch Fingergeschick sowie Beobachtungsgenauigkeit sehr wichtig.

Wie viel verdient ein Drechsler in der Ausbildung?

Bei der Ausbildung zum Drechsler handelt es sich um eine vergütete Ausbildung, die Höhe des Ausbildungsgehalts hängt aber von einigen Faktoren ab. Je nach Tarifvertrag, sieht deine Ausbildungsvergütung wie folgt aus:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 566 bis 800 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 701 bis 900 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 837 bis 1.000 Euro

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Eray - Azubi bei der Vivawest Wohnen GmbH
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Die Hilfsbereitschaft unter den VIVAWEST-Kolleg:innen ist sehr ausgeprägt. Ich finde es gut, dass wir einen Einblick in andere Gewerke erhalten. Außerdem haben wir hier viele Aufstiegsmöglichkeiten.

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Passt die Ausbildung zum Drechsler zu mir?

Die Ausbildung zum Drechsler könnte gut zu dir passen, wenn

  • du einen kreativen Beruf suchst
  • du gerne mit deinen Händen arbeitest
  • du sorgfältig und genau arbeitest
  • dir Schutzkleidung nichts ausmacht

Ein anderer Beruf ist eine bessere Wahl, wenn

  • bei Dämpfen und Staub sehr sensibel reagierst
  • du keine Augen-Hand-Koordination hast
  • du einen Bürojob möchtest
  • du mit Mathe nichts anfangen kannst

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was genau dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Hast du erstmal deine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, dann stehen dir viele weitere Türen offen. Du kannst nämlich so einige Weiterbildungen absolvieren, um deine Fähigkeiten und dein Wissen zu erweitern. Wir unterscheiden dabei zwischen den folgenden 3 Formen:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Aufstiegsweiterbildung und
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Drechsler / zur Drechslerin

Willst du dein Wissen vertiefen, dann ist eine Anpassungsweiterbildung genau das richtige für dich. Als Drechslerin kannst du beispielsweise deine Expertise in der Holzkunde, im Holzschutz oder der Produktgestaltung ausbauen.

Eine Aufstiegsweiterbildung hingegen hilft dir, deine Karriere auf das nächste Level zu bringen. Du kannst unter anderem zwischen den Weiterbildungen Drechsler und Holzspielzeugmachermeister, Techniker in der Holztechnik oder Restaurator für Möbel und Holzobjekte wählen.

Zuletzt könnte dir auch ein Studium dabei helfen, den nächsten Karrieresprung zu wagen. Geeignete Studiengänge wären zum Beispiel:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Drechsler

Die Digitalisierung verändert das Berufsbild des Drechslers und eröffnet viele neue Möglichkeiten. Vor allem der 3D-Druck erleichtert dir viele Aspekte des Berufs, da du damit 3D-Modelle erstellen und Prototypen ohne Probleme drucken kannst. Auch andere Technologien wie CNC-Maschinen oder 3D-Scanning können dich bei deinen Aufgaben unterstützen.

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Bildnachweis:

„Drechsler“ ©GIBLEHO - Fotolia

„Drechsler arbeiten mit einer Fräse“ ©goodluz - Fotolia

„Drechsler fertigt Skizzen an“ ©Seventyfour - stock.adobe.com

„Drechsler nutzen Feinwerkzeug“ ©jenyateua - Fotolia

„Drechslerin erstellt Holzspielzeug“ ©chomplearn_2001 - stock.adobe.com