Heute Nachmittag soll das große Stadtfest eröffnet werden. Was für Besucher ein großer Spaß wird, ist für dich als Elektroanlagenmonteur harte Arbeit – und das schon seit Tagen. Denn Bühnen, Fahrgeschäfte und Stände wollen mit Strom versorgt werden. Darum hat dein Team schon die stationäre Trafostation aufgebaut und alle Anschlüsse gelegt. Wenn später die Hebel umgelegt werden, wird es dann hell und das Festwochenende beginnt!
Berufsbild Elektroanlagenmonteur / Elektroanlagenmonteurin
Was macht ein Elektroanlagenmonteur (m/w/d)?
Elektroanlagenmonteure befestigen und installieren Anlagen der Meldesicherheits-, Beleuchtungs-, Steuerungs-, und Energietechnik (z.B. Laternen, Blitzableiter, Oberleitungen von Straßenbahnen). Dabei organisieren sie alle Abläufe, die zu einer Montage gehören:
- Werkzeuge und Werkstoffe arrangieren
- Bauteile und Baugruppen anfertigen
- Anschluss- und Verteilertafeln einbauen
- Baugruppen verdrahten
Zudem reparieren und warten Elektroanlagenmonteure defekte Anlagen.
Für Elektroanlagenmonteure ist es wichtig, sich weiterzubilden und neue technische Entwicklungen zu verfolgen.
Wie sieht der Berufsalltag als Elektroanlagenmonteur aus?
Als Elektroanlagenmonteur bzw. Elektroanlagenmonteurin musst du deine Arbeitseinsätze genau planen. Gerade an externen Einsatzorten, also außerhalb der Firma, musst du die Montagebaustelle inspizieren und Installations- und Schaltpläne lesen. Auch Material- und Zeitplanung gehören zu den Aufgaben eines Elektromonteurs. Vielleicht müssen einige Teile vorab angefertigt oder verändert werden?
Vor Ort setzt du alle Teile zusammen, montierst sie oder schließt sie an und baust Schalter oder Verteiler ein. Am Ende musst du deine Arbeit genau prüfen, damit alle Systeme einwandfrei und sicher funktionieren. Dabei helfen dir Mess- und Prüfgeräte.
Elektroanlagenmonteure arbeiten mit Strom und müssen daher besonders auf Sicherheit achten. Schutzkleidung wie Sicherheitsschuhe oder ein Helm helfen dir.
Je nach Betrieb kann es auch sein, dass du in Schichten oder im Bereitschaftsdienst arbeitest oder vor allem nachts eingesetzt wirst, um bei Notfällen zur Stelle zu sein.
Wo arbeitet man als Elektroanlagenmonteur?
Elektroanlagenmonteure arbeiten in Unternehmen der Energieversorgung, z. B. bei den Stadtwerken, und der Elektroinstallation. Auch Hersteller von elektrischen Bauteilen und Anlagen bieten Anstellungsmöglichkeiten. In der Wartung von Sicherungs- und Betriebsleitsystemen des Schienenverkehrs können sie auch tätig sein.
Teilweise arbeitest du in Werkstätten, um Tätigkeiten vorzubereiten. Ansonsten bist du aber auf Montagebaustellen oder in Kundeneinrichtungen unterwegs – teilweise auch im Ausland. Manche Arbeiten erfordern auch die Arbeit im Freien, bei gutem, wie bei schlechtem Wetter.
Ausbildung zum Elektroanlagenmonteur / zur Elektroanlagenmonteurin
Welche schulischen Voraussetzungen braucht man als Elektroanlagenmonteur?
Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Elektroanlagenmonteur bzw. Elektroanlagenmonteurin. In der Vergangenheit hatte über die Hälfte der Azubis den Realschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Etwa ein Drittel der Ausbildungsanfänger wurde mit Hauptschulabschluss, die übrigen mit (Fach-)Abitur oder ohne Schulabschluss eingestellt.
Quelle: Datensystem Auszubildende (http://www.bibb.de/dazubi)
Was lernt man in der Ausbildung zum Elektroanlagenmonteur?
In der dualen Ausbildung zum Elektroanlagenmonteur bzw. zur Elektroanlagenmonteurin lernst du, welche Arten von Leitungen existieren und wie Weich- und Hartlötverbindungen hergestellt werden. Zudem erfährst du, wie man Leitungen und Kabel anbringt und für welchen Verwendungszweck sie geeignet sind.
Auch die Einrichtung und Sicherung der Montagestelle sowie das spätere Abbauen und Aufräumen gehören zu den Ausbildungsinhalten im Ausbildungsbetrieb.
Die Ausbildung ist dual. Das bedeutet, dass du den praktischen Teil im Ausbildungsbetrieb lernst und die Theorie in der Berufsschule. In der Berufsschule gehören neben berufsspezifischen Fächern wie Elektrotechnik auf allgemeinbildende Fächer wie Deutsch zu den Lehrinhalten.
Wie viel verdient man als Elektroanlagenmonteur in der Ausbildung?
Deine Ausbildungsvergütung hängt davon ab, ob dein Betrieb tariflich gebunden ist, in welcher Region und in welcher Branche du beschäftigt bist.
Wenn du in einem tarifgebundenen Betrieb beschäftigt bist, ist deine Vergütung als Elektroanlagenmonteur bzw. als Elektroanlagenmonteurin vertraglich festgelegt. Allerdings gelten je nach Bundesland und Branche unterschiedliche Tarifverträge. Als Elektroanlagenmonteur kannst du in vielen verschiedenen Branchen tätig sein. Bei einer Ausbildung in der Metall- und Elektroindustrie kannst du zum Beispiel mit dieser Ausbildungsvergütung rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 981 bis 1.054 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.029 bis 1.187 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.102 bis 1.261 Euro
Du möchtest mehr zum Elektroanlagenmonteur Gehalt wissen? Hier geht es zur Gehaltsseite.
Elektroanlagenmonteur ist der passende Beruf für dich, wenn
- du handwerklich geschickt bist
- du gerne im Team arbeitest
- du Interesse für Mathe und Physik hast
- du gerne an wechselnden Orten arbeitest
Der Beruf Elektroanlagenmonteur passt nicht optimal zu dir, wenn
- du nicht mit Strom arbeiten möchtest
- du dir einen Bürojob wünschst
- du keine körperliche fordernde Tätigkeit ausüben möchtest
- du nicht gern im Schichtdienst arbeiten willst
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Eine Tätigkeit im Bereich IT, Informatik und Elektrotechnik kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Studium
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Elektrotechnik, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, Normen oder Sicherheits- und Prüfbestimmungen in elektrischen Anlagen kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Hierfür kannst du eine Meisterweiterbildung zum Elektrotechnikermeister oder eine Technikerweiterbildung zum Techniker für Elektrotechnik anschließen.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich. Passende Studiengänge sind:
- Elektrotechnik
- Energietechnik
- Automatisierungstechnik
- Wirtschaftsingenieurwesen
Moderne und gut funktionierende Systeme sind in der Elektrotechnik wichtig und du als Elektroanlagenmonteur trägst dazu bei, dass sie sicher sind und reibungslos laufen. Das ist ein wichtiger Beruf – und einer mit Zukunft. Gerade auch, weil elektronische Systeme an immer mehr Orten eingesetzt werden und dort von fachkundigen Personen bedient und gewartet werden müssen. Auch bei Reparaturen sind und bleiben Elektroanlagenmonteure gefragt, sodass du mit dieser Berufswahl auch in vielen Jahren noch mit Arbeit rechnen kannst. Mit regelmäßigen Fortbildungen oder einer Spezialisierung kannst du dich dann im Betrieb unabdingbar machen.
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Weitere Infos
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