Elektroniker / Elektronikerin für Automatisierungstechnik (Industrie)
Ausbildung & Beruf
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An der Heizungsanlage eines großen Bürogebäudes blinkt ein rotes Lämpchen – nie ein gutes Zeichen. Es ist Dezember und nachts schon richtig kalt – eine ausgefallene Heizung hat deinen Kunden gerade noch gefehlt. Als Elektroniker bzw. Elektronikerin für Automatisierungstechnik kannst du aber mit deinem Laptop die Fehlerdaten vom Schaltschrank auslesen und danach entsprechend regieren. Zum Glück kannst du nach einigen Messungen den Fehler finden und die defekte Komponente sofort austauschen. Die Heizung läuft wieder.
Berufsbild Elektroniker für Automatisierungstechnik / Elektronikerin für Automatisierungstechnik
Was macht ein Elektroniker für Automatisierungstechnik (m/w/d)?
Elektroniker für Automatisierungstechnik wirken an der Entwicklung und Erprobung hochentwickelter Steuerelektronik mit, richten also komplexe, rechnergesteuerte Industrieanlagen ein. Ihre Aufgabe ist dabei, dafür zu sorgen, dass die jeweiligen Einzelkomponenten ein automatisch arbeitendes Gesamtsystem bilden.
Dabei führen Elektroniker für Automatisierungstechnik diese Arbeiten durch:
- Komplexe Automatisierungssysteme errichten
- Komponenten montieren und installieren
- Systeme konfigurieren und programmieren
- Inbetriebnahme der Anlagen
Die Anlagen müssen dabei so gestaltet sein, dass sie – einmal eingerichtet – vollautomatisiert laufen. Bei Fehlern müssen sie entsprechende Alarme aussenden oder sich selbstständig abschalten. Auch dann kommen Elektroniker für Automatisierungstechnik wieder ins Spiel: Sie sind auch für die Überwachung, Reparatur und Wartung der Systeme zuständig.
Wie sieht der Berufsalltag als Elektroniker für Automatisierungstechnik aus?
Als Elektroniker bzw. Elektronikerin für Automatisierungstechnik arbeitest du mit Maschinen, Anlagen und Computern. Blinkende Lämpchen und bunte Kabel sind dein Arbeitsalltag und müssen so eingestellt und verbunden sein, dass am Ende das automatisierte System dahinter funktioniert.
Du arbeitest mit Strom, das kann gefährlich sein. Wichtig ist also, dass du stets konzentriert arbeitest und immer das entsprechende Werkzeug benutzt. Dazu gehören Mess- und Diagnosegeräte ebenso wie Schraubendreher, Bohrer oder Lötkolben.
In einigen Unternehmen ist Schichtarbeit üblich, dort müssen Elektroniker für Automatisierungstechnik auch abends und nachts oder am Wochenende arbeiten. Auch Arbeit im Außendienst oder sogar im Ausland kann als Elektroniker für Automatisierungstechnik Alltag sein. Denn wenn du für einen Betrieb arbeitest, der in einer Branche spezialisiert ist, seid ihr vielleicht weltweit die Experten für diese Systeme und müsst sie überall dort anschließen und warten, wo sie stehen.
Wo arbeitet man als Elektroniker für Automatisierungstechnik?
Ausgelernte Elektroniker bzw. Elektronikerinnen für Automatisierungstechnik arbeiten u.a. in Unternehmen der Elektroindustrie, der Automobilindustrie, der chemischen Industrie oder im Maschinenbau. Dabei bist du als Elektroniker bzw. Elektronikerin meist in Fertigungshallen tätig, aber auch in Werkstätten oder Prüflaboren kann man Elektroniker für Automatisierungstechnik finden.
Ausbildung zum Elektroniker / zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik
Wie läuft die Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik ab?
In deiner Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik bzw. zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufs und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt.
Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.
Deine Abschlussprüfung besteht aus 2 Teilen. Teil I der Abschlussprüfung wird i.d.R. vor Ende des 2. Ausbildungsjahres abgelegt. Am Ende der Ausbildung folgt dann Teil II der Abschlussprüfung. Nach Bestehen deiner Prüfung darfst du dich staatlich anerkannter Elektroniker für Automatisierungstechnik nennen.
Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Elektroniker für Automatisierungstechnik.
Was lernt man in der Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik?
Die Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik bzw. zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik ist eine duale Ausbildung, findet also im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Im Ausbildungsbetrieb lernst du Steuerungsprogramme zu erstellen, IT-Systeme in Netzwerke einzubinden, Automatisierungsgeräte zu programmieren und Komponenten der Automatisierungstechnik zu konfigurieren.
In der Berufsschule sind Mathe und Physik besonders wichtig. Du musst aber auch lernen, wie du technische Zeichnungen liest, Metall bearbeitest oder wie man programmiert. Trotzdem stehen auch allgemeinbildende Fächer wie Wirtschafts- und Sozialkunde auf dem Stundenplan.
Hier zeigen wir dir, mit welchem Schulabschluss, welchen Schulfächern und Stärken du besonders gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle hast, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
- Mathe
- Physik
- Informatik
- Handwerklich-technisches Geschick
- Neugierde und Lernbereitschaft
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Umfeld: Werkstatt, Fertigungshalle, Handwerksbetrieb
- Feste Zeiten
- Körperliche Beanspruchung
Elektronikerin für Automatisierungstechnik kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die meisten Azubis haben die Mittlere Reife, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Danach folgen Azubis mit (Fach-)Abitur und Hauptschulabschluss. Es beginnen kaum Azubis ohne Abschluss die Ausbildung.
Gute Noten und Kenntnisse in Mathe zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen dir später im Beruf, z.B. für das Ermitteln und Darstellen von Strömen und Widerständen. Für das Verständnis von physikalischen Gesetzen und Zusammenhängen sind gute Kenntnisse in Physik von Vorteil. Weiterhin können gute Noten in Werken/Technik bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik mitbringst. In diesem Beruf ist vor allem ein Handwerklich-technisches Geschick gefragt, da du zum Beispiel Schaltgeräte einbaust und verdrahtest. Zudem solltest du eine sorgfältige Arbeitsweise haben und Lernbereitschaft bei der Arbeit zeigen.
Elektroniker für Automatisierungstechnik bzw. Elektronikerin für Automatisierungstechnik ist ein technischer Beruf. Das Arbeitsumfeld ist meist eine Fertigungshalle. Bei deiner Arbeit hast du in der Regel feste Zeiten und es kann zu körperlicher Beanspruchung kommen.
Dein Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. Bei der Arbeit in Werkhallen bist du zum Teil Lärm ausgesetzt und arbeitest im Schichtbetrieb mit deinen Kollegen. Auch kann es vorkommen, dass du im Freien arbeitest und teilweise auch beim Kunden vor Ort bist. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient ein Elektroniker für Automatisierungstechnik in der Ausbildung?
Als Elektroniker für Automatisierungstechnik bzw. Elektronikerin für Automatisierungstechnik kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 760 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 815 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 880 Euro
- im 4. Ausbildungsjahr: 953 Euro
Du möchtest mehr über das Gehalt wissen? Hier geht es zur Elektroniker für Automatisierungstechnik Gehaltsseite.
Passt die Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik / zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik zu mir?
Die Ausbildung als Elektroniker bzw. Elektronikerin für Automatisierungstechnik passt zu dir, wenn
- du Technik magst
- du konzentriert und sorgfältig arbeitest
- du Interesse an Physik hast
- du handwerklich geschickt bist
Elektroniker für Automatisierungstechnik ist nicht der richtige Beruf für dich, wenn
- du keine Lust auf Computer hast
- du nicht im Schichtdienst arbeiten möchtest
- du farbfehlsichtig bist
- dir Mathe nicht liegt
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Eine Tätigkeit im Bereich IT, Informatik und Elektrotechnik kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Industriemeister für Elektrotechnik. Falls du das (Fach-)Abitur hast, könntest du auch ein Studium an die Ausbildung anschließen. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Weiterbildung nach der Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik / zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Elektronik, Automatisierungstechnik, Informations- und Kommunikationstechnik, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik sowie Wartung und Instandhaltung kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Elektrotechnikermeister, zum Techniker - Elektrotechnik oder zum Prozessmanager - Elektrotechnik. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge sind:
- Automatisierungstechnik
- Robotik, Autonome Systeme
- Elektrotechnik
Elektroniker für Automatisierungstechnik ist ein technischer Beruf und immer am Puls der Zeit. Du musst hier die neuesten Trends kennen und umsetzen können. Smart-Home-Systeme oder selbstfahrende Fahrzeuge sind nur zwei der vielen Bereiche, in denen Elektroniker für Automatisierungstechnik arbeiten können. Experten werden im Bereich Automatisierungstechnik auch in Zukunft benötigt, denn viele Anlagen, auch für den Heimgebrauch, sind für Laien viel zu komplex. Dabei ist auch Nachhaltigkeit ein wichtiger Gedanke, denn schließlich sollen die Systeme so ressourcenschonend wie möglich arbeiten – allein schon aus Kostengründen.
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Weitere Infos
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