Dein Arbeitstag beginnt mit einem Hilferuf, denn die Anlage in einem großen Produktionsunternehmen steht still. Der Fehler ist unbekannt und jede Minute des Stillstands kostet das Unternehmen viel Geld. Als Elektroniker für Betriebstechnik schnappst du dir dein Werkzeug und begibst dich auf den Weg. Vor Ort nutzt du unter anderem deinen Laptop und untersuchst die Anlage. Das Auslesen des Speichers zeigt die Fehlerquelle. Nach einer kurzen Reparatur läuft die Anlage wieder reibungslos und die Produktion kann wieder starten.
Berufsbild Elektroniker / Elektronikerin für Betriebstechnik
Was macht ein Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d)?
Als Elektroniker bzw. Elektronikerin für Betriebstechniker gehören Systeme der Stromgewinnung und -verteilung zu deinem Arbeitsalltag. Das bedeutet, dass du für elektronische Arbeiten zuständig bist. Das umfasst beispielsweise das Installieren elektronischer Bauteile, das Richten verschiedener Antriebssysteme oder das Verdrahten von Schaltgeräten. Auch die Wartung der Anlagen und die Einweisung der Benutzer in die Bedienung einer Anlage übernimmst du in diesem Beruf.
Wie sieht der Berufsalltag als Elektroniker für Betriebstechnik aus?
Dein Berufsalltag als Elektroniker / Elektronikerin für Betriebstechnik hängt von dem Unternehmen ab, in dem du arbeitest. Beispielsweise kannst du den gesamten Bau und die Inbetriebnahme einer Produktionsanlage begleiten. Du analysierst die Anforderungen, die der Kunde an die Anlage stellt. In Abhängigkeit dieser Anforderungen wählst du die richtigen Komponenten und die entsprechende Software aus.
In einer Anlage für die Befüllung von Flaschen planst du beispielsweise verschiedene Sensoren, wie Lichtschranken, die den Füllstand der Flaschen genau kontrollieren. Auch das Befüllen der Kästen mit den gefüllten Flaschen planst du, damit dies exakt möglich ist. Anschließend baust du die Bauteile zusammen, verlegst Kabel und Anschlüsse. Auch die Einrichtung der Software gehört zu deinen Aufgaben als Elektroniker für Betriebstechnik. Du überwachst den Prozess und leitest andere Arbeiter an.
Wo arbeiten Elektroniker für Betriebstechnik?
Deine Fähigkeiten als Elektroniker für Betriebstechnik kannst du in verschiedenen Betrieben einbringen. Eine Anstellung in diesem technischen Beruf findest du beispielsweise im Baugewerbe. In diesem Fall arbeitest du auf verschiedenen Baustellen und kümmerst dich dort um die elektronischen Arbeiten. Der Vorteil bei der Arbeit auf der Baustelle ist, dass du viel an der frischen Luft arbeitest. Der Nachteil ist natürlich, dass du bei fast jeder Witterung auf der Baustelle bist.
Eine andere Einsatzmöglichkeit bieten Werkhallen, in der die Mitarbeiter beispielsweise Produktionsanlagen nach Kundenwünschen fertigen. Auch der Einsatz direkt bei einem Hersteller ist mit der Ausbildung möglich, sodass du direkt vor Ort über einen klar abgegrenzten Arbeitsbereich verfügst. Du interessierst dich für die Automobilbranche? Dann kannst du beispielsweise die Produktionsbänder planen, warten und instandhalten.
Ausbildung zum Elektroniker / zur Elektronikerin für Betriebstechnik
Wie werde ich Elektroniker bzw. Elektronikerin für Betriebstechnik?
Elektroniker für Betriebstechnik kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die meisten Azubis haben die Mittlere Reife, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Danach folgen Azubis mit (Fach-)Abitur und ein kleinerer Teil startet mit Hauptschulabschluss in die Ausbildung. Nur wenige Azubis beginnen die Ausbildung ohne Abschluss.
Gute Noten und Kenntnisse in Mathe zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen dir später im Beruf, z.B. für das Ermitteln und Darstellen von Widerständen und Kapazitäten. Für das Verständnis von Aufbau und Funktion verschiedener Bauteile sind gute Kenntnisse in Physik von Vorteil. Weiterhin können gute Noten in Werken/Technik bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik mitbringst. In diesem Beruf ist vor allem ein Handwerklich-technisches Geschick gefragt, da du zum Beispiel Beleuchtungsanlagen montierst und installierst. Bei der Arbeit mit Strom solltest eine sorgfältige und genau Arbeitsweise haben.
Elektroniker für Betriebstechnik ist ein technischer Beruf. Das Arbeitsumfeld ist meist eine Werkstätte oder Werkhalle. Bei deiner Arbeit hast du in der Regel feste Zeiten und es kann zu körperlicher Beanspruchung kommen.
Dein Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In Unternehmen, die vor allem im Baugewerbe tätig sind arbeitest du auf Baustellen und bist daher auch der Witterung ausgesetzt. Bei der Arbeit in Werkhallen bist du zum Teil Lärm ausgesetzt und arbeitest im Schichtbetrieb mit deinen Kollegen. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
- Mathe
- Physik
- Informatik
- Handwerklich-technisches Geschick
- Neugierde und Lernbereitschaft
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Umfeld: Werkstatt, Fertigungshalle, Handwerksbetrieb
- Feste Zeiten
- Körperliche Beanspruchung
Was lernt man in der Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik?
Im Betrieb erlernst du als Elektroniker für Betriebstechnik die verschiedenen Arbeitsabläufe und Aufgaben. Du montierst und demontierst Baugruppen. Du passt Teile mithilfe mechanischer Bearbeitung an und führst Berechnungen sowie Messungen elektrischer Größen durch.
In der Berufsschule erlernst du das theoretische Wissen für den Berufsalltag. Dazu gehören die berufsspezifischen Lernfelder wie elektronische Systeme sowie das Prüfen der Funktionen und gebäudetechnische Anlagen. Mathematik und auch Wirtschaftskunde stehen auf deinem Lehrplan.
Wie läuft die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik ab?
Du interessierst dich für diesen Beruf? Dann fragst du dich sicher: Wie kann ich Elektronikerin für Betriebstechnik werden? In deiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik / zur Elektronikerin für Betriebstechnik bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Die praktische Seite des Berufsbildes Elektroniker für Betriebstechnik lernst du im Betrieb kennen, indem du konkrete Aufgaben übernimmst. Das theoretische Hintergrundwissen wird dir in der Berufsschule vermittelt. Über deine Aufgaben und Tätigkeiten während der Ausbildung führst du ein Berichtsheft. Es dient als Ausbildungsnachweis und wird von deinem Ausbilder regelmäßig kontrolliert.
Deine Abschlussprüfung besteht aus 2 Teilen. Teil I der Abschlussprüfung findet vor Ende des 2. Ausbildungsjahres statt. Teil II folgt am Ende deiner Ausbildung. Nach bestandener Prüfung darfst du dich staatlich anerkannter Elektroniker für Betriebstechnik nennen.
Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Elektroniker für Betriebstechnik.
Wie viel verdient ein Elektroniker für Betriebstechnik in der Ausbildung?
Je nachdem ob dein Betrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist und in welchem Bundesland du angestellt bist, kann sich dein Gehalt ändern.
- Im Schnitt verdienst du im ersten Ausbildungsjahr circa 999 Euro brutto im Monat.
- Im zweiten Ausbildungsjahr beträgt dein Gehalt etwa 1.073 Euro brutto.
- Im dritten Ausbildungsjahr kannst du mit 1.158 Euro brutto rechnen.
- Im vierten Jahr erhältst du durchschnittlich 1.238 Euro brutto.
Du möchtest gerne noch mehr über den Lohn als Elektroniker bzw. als Elektronikerin für Betriebstechnik erfahren? Dann schau dich gerne auf unserer Gehaltsseite um.
Im Folgenden kannst du checken, ob die Ausbildung zum Elektroniker oder zur Elektronikerin für Betriebstechnik zu dir passt oder eher nicht.
Du bist gut geeignet für den Beruf Elektroniker für Betriebstechnik, wenn du
- gut in Mathe bist
- dich für Elektronik interessierst
- gerne handwerklich arbeitest
- sorgfältig und geduldig bist
Du bist eher weniger geeignet, wenn du
- nicht gerne im Team arbeitest
- du schnell ungeduldig wirst
- die Arbeit mit Strom dir Angst bereitet
- keine technischen Interessen aufweist
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich IT, Informatik und Elektrotechnik kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Industriemeister für Elektrotechnik oder zum Techniker für Elektrotechnik. Falls du das (Fach-)Abitur hast, könntest du auch ein Studium im Bereich Mechatronik, Elektrotechnik oder Energietechnik an die Ausbildung anschließen.
Um dein Wissen aufzufrischen lohnt sich eine Anpassungsfortbildung. Hier werden Inhalte unter anderem aus den Bereichen Elektronik, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Wartung und Instandhaltung behandelt.
Eine Aufstiegsfortbildung ist das richtige für dich wenn du eine Führungsposition anstrebst. Diese beinhaltet Prüfungen zum Elektrotechnikermeister oder eine Weiterbildung als Techniker im Bereich Elektrotechnik.
Typische Studienberufe für ausgebildete Elektroniker oder Elektronikerinnen für Betriebstechnik sind:
- Elektrotechnik
- Mechatronik
- Energietechnik
- Automatisierungstechnik
Besonders in der Betriebstechnik nimmt die Nachhaltigkeit einen großen Stellenwert ein. Durch moderne Techniken machst du als Elektroniker für Betriebstechnik die Anlagen energieeffizienter und schonst damit die Ressourcen und die Umwelt. Nicht nur beim Neubau behältst du das Thema Nachhaltigkeit im Blick. Auch bei der Instandhaltung älterer Anlagen spielt das Thema Umwelt eine Rolle. Durch Modernisierungen verbesserst du die Anlage deshalb oft nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch. Mit stetigen Weiter- und Fortbildungen erweiterst du nicht nur deine Fähigkeiten, sondern sicherst dir auch gute Zukunftsaussichten in diesem Beruf.
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