Deine Firma ist für die elektrischen Anlagen im Neubau einer Schule verantwortlich. Nachdem ihr die einzelnen Etagen mit Stromkabeln versorgt habt, bist du nun für die Steckdosen zuständig. In einigen Räumen sind es mehr, in anderen weniger. Du musst hier sehr genau arbeiten und bei jeder Steckdose prüfen, ob sie funktioniert. Langeweile? Fehlanzeige! Als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik macht dir die Handarbeit Spaß. Wenn am Ende alles läuft, ist das für dich die größte Belohnung!
Berufsbild Elektronikerin / Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik
Was macht ein Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d)?
Im Berufsbild Elektroniker bzw. Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik dreht sich alles rund um die Technik, die unsere Gebäude heute zu bieten haben: Alarmanlagen, Klimaanlagen, Blitzschutzanlagen, Heizungen sowie Datennetze und Stromanschlüsse.
Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik planen und installieren diese gebäudetechnischen Anlagen und Einrichtungen. Funktioniert alles, ist die Arbeit aber noch nicht abgeschlossen, denn auch regelmäßige Wartungsarbeiten sowie Reparaturen gehören bei Elektronikern dazu. Sie müssen Systeme testen und prüfen, Einstellungen justieren oder Softwareupdates einspielen.
All das macht Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik zu einem Beruf, in dem sich klassisches Handwerk und moderne Technik verbinden.
Wie sieht der Berufsalltag als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik aus?
Im Alltag steht an erster Stelle eines Auftrags die Kundenberatung. Du hörst dir an, was der Kunde braucht oder gern hätte und prüfst, inwiefern diese Wünsche umsetzbar sind. Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik müssen den Arbeits- und Materialaufwand kalkulieren und Angebote schreiben können. Ein Großteil der Arbeit ist aber sehr praktisch und findet entweder im Betrieb oder auf der Baustelle statt.
Morgens steht meist eine Teambesprechung auf dem Plan: Welche Aufgaben dich heute erwarten, erfährst du meist dann. Mit Werkzeug und in Arbeitskleidung mit Sicherheitsschuhen machst du dich dann auf den Weg. Gerade auf großen Baustellen greifen viele Gewerke ineinander. Da kann für Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik auch Zeitdruck herrschen. Trotzdem musst du immer ruhig und konzentriert arbeiten – mal brauchst du Kraft, mal Fingerspitzengefühl.
Am Ende des Tages musst du deine Arbeit auch dokumentieren. Schließlich ist für die Materialplanung und die Abrechnung mit dem Kunden wichtig, was du wo getan und verarbeitet hast.
Überstunden und die Arbeit auf wechselnden Baustellen sind für Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik üblich. Dazu kommen langes Stehen oder die Arbeit in gebückter Haltung.
Wo arbeitet man als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik?
Als Elektroniker bzw. Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik findest du zum Beispiel in den Bereichen Elektroinstallation oder Immobilien- und Gebäudewirtschaft Arbeit. Du arbeitest vorwiegend in den betreffenden Gebäuden (vor Ort beim Kunden), im Freien oder auch in Werkhallen und Werkstätten.
Ausbildung zum Elektroniker / zur Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik
Wie läuft die Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik ab?
In deiner dualen Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Konkrete Aufgaben übernimmst du im Betrieb und lernst so die praktische Seite des Berufs kennen. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt.
Als Ausbildungsnachweis führst du während deiner Ausbildung ein Berichtsheft. Dein Ausbilder überprüft dieses regelmäßig.
Die Abschlussprüfung besteht aus 2 Teilen. Teil I der Abschlussprüfung legst du am Ende des 2. Ausbildungsjahres ab, Teil II folgt dann am Ende deiner Ausbildung. Nach Bestehen der Prüfungen darfst du dich staatlich anerkannter Elektroniker bzw. staatlich anerkannte Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik nennen.
Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik.
Was lernt man in der Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik?
In der Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik bzw. zur Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik lernst du alles rund um die elektronische Welt in Gebäuden: von einfachen Dingen wie Licht und Strom, über Klimaanlagen, Lüftungen, Telefon- und Internetanschlüssen bis hin zu Alarmanlagen, Türkontrollsystemen und sogar Solaranlagen. Während deiner Ausbildung lernst du, wie man die notwendige Elektronik in einem Gebäude konzipiert, installiert und in Betrieb nimmt. Du beschäftigst dich aber auch mit deren Wartung und eventueller Fehlerbehebung, außerdem musst du Vorschriften kennen und dich daran halten.
Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik machen eine duale Ausbildung, lernen den Beruf als im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Weil viele Unternehmen auf einen bestimmten Bereich spezialisiert sind, gehören auch überbetriebliche Lehrgänge zur Ausbildung, damit du Dinge lernen kannst, die du im Unternehmen nicht zu sehen bekommst.
Hier zeigen wir dir, mit welchem Schulabschluss, welchen Schulfächern und Stärken du besonders gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle hast, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
- Mathe
- Physik
- Werken
- Handwerklich-technisches Geschick
- Neugierde und Lernbereitschaft
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Umfeld: Werkstatt, Fertigungshalle, Handwerksbetrieb
- Feste Zeiten
- Körperliche Beanspruchung
Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die meisten Azubis haben die Mittlere Reife wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Als nächstes folgen Azubis mit Hauptschulabschluss und ein kleinerer Teil mit (Fach-)Abitur. Es beginnen kaum Azubis die Ausbildung ohne Schulabschluss.
Gute Noten und Kenntnisse in Mathe zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen dir später im Beruf, z.B. um den Materialbedarf zu berechnen. Für das richtige Verlegen von z.B. Hochfrequenzleitungen sind Kenntnisse in Physik, insbesondere im Bereich Elektrizität von Vorteil. Weiterhin können gute Noten in Werken bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik mitbringst. In diesem Beruf ist vor allem handwerklich-technisches Geschick gefragt zum Beispiel beim Instandsetzen von elektrischen Anlagen und Sicherheitseinrichtungen. Zudem solltest du eine sorgfältige Arbeitsweise und Neugierde sowie Lernbereitschaft bei der Ausbildung zeigen.
Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik ist ein technischer Beruf. Das Arbeitsumfeld ist in der Regel ein Betrieb des Elektrotechnikerhandwerks. Bei deiner Arbeit hast du überwiegend feste Zeiten, zudem bist du körperlicher Beanspruchung ausgesetzt.
Dein Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. Je nach Betrieb kann es sein, dass du vor Ort bei Kunden arbeitest und daher öfters auf Dienstreise bist oder im Freien auf Baustellen. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient man als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik in der Ausbildung?
Als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik bzw. Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik kannst du in deiner Ausbildung im Elektrohandwerk mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 770 bis 900 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 830 bis 950 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 895 bis 1.050 Euro
- im 4. Ausbildungsjahr: 945 bis 1.150 Euro
Du möchtest gerne noch mehr erfahren? Hier geht es zur Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik Gehaltsseite.
Der Beruf Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik ist wie für dich gemacht, wenn
- du Interesse für Technik mitbringst
- du sorgfältig und genau arbeitest
- du handwerkliches Geschick mitbringst
- du abwechslungsreiche Tätigkeiten magst
Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik ist nicht der richtige Beruf für dich, wenn
- du keine Lust auf Mathe und Physik hast
- du nicht gerne im Team arbeiten möchtest
- du keinen handwerklichen Beruf ausüben möchtest
- du körperlich nicht fit bist
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich IT, Informatik und Elektrotechnik kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Elektrotechnikermeister oder zum Techniker für Elektrotechnik. Falls du das (Fach-)Abitur hast, könntest du auch ein Studium im Bereich Automatisierungstechnik, Gebäudetechnik oder Energietechnik an die Ausbildung anschließen.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Elektrotechnik, Elektronik, Gebäudesystemtechnik, Normen oder Sicherheits- und Prüfbestimmungen in elektrischen Anlagen kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Elektrotechnikermeister, zum Techniker - Gebäudesystemtechnik oder zum Techniker - Elektrotechnik. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge für Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik sind:
- Elektrotechnik
- Gebäudetechnik
- Versorgungstechnik
- Facility-Management, Technisches Gebäudemanagement
Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik und Elektronikerinnen für Energie- und Gebäudetechnik haben sehr vielfältige Aufgaben und können unterschiedlichste Tätigkeiten übernehmen. Das macht dieses Berufsbild zukunftsträchtig, denn stetige Weiterbildung sorgt dafür, dass du überall dort arbeiten kannst, wo Gebäude gebaut und saniert werden oder wo neue Technik installiert werden soll. Dabei kann es sich um Rolltreppen in Einkaufszentren oder Satellitenschüsseln in Privathaushalten handeln. Mit gründlicher und sorgsamer Arbeit sorgst du dafür, dass nicht mehr Material verwendet wird als unbedingt nötig.
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