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Erzieher / Erzieherin
Ausbildung & Beruf

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Ausbildung Erzieher

Es ist Montag, 8:00 Uhr. Heute soll ein neues Kind mit der Eingewöhnung in die Kita starten und du bist als Erzieher seine Bezugsperson. Tränen sind bei der ersten Trennung von den Eltern oft vorprogrammiert – nicht immer einfach. Du hast den Platz an der Garderobe schon mit einem Foto vorbereitet. Jetzt geht die Tür auf und du siehst ein Paar kleine Füße und ein Kuscheltier als Begleiter. Für ein Kind beginnt heute ein ganz neuer Lebensabschnitt. Und für dich der Arbeitstag.

Berufsbild Erzieher / Erzieherin

Was macht ein Erzieher (m/w/d)?

Als Erzieher bzw. Erzieherin arbeitest du mit Kindern und Jugendlichen zusammen. Du betreust und förderst sie, immer angepasst auf die jeweilige Gruppe. Vielen ist der Beruf Erzieher auch als „Kindergärtner“ bekannt, dabei können Erzieherinnen und Erzieher noch in vielen anderen Bereichen eingesetzt werden: Jungen Erwachsenen helfen sie beispielsweise bei schulischen Schwierigkeiten oder beraten sie bei privaten Problemen.

Wer als Erzieherin mit Kleinkindern arbeitet, hat andere Schwerpunkte. Da deren körperliche und geistige Entwicklung zu diesem Zeitpunkt auf Hochtouren läuft, achten Erzieher und Erzieherinnen besonders darauf, die Kinder nicht nur zu betreuen, sondern auch zu fördern. Dies gelingt besonders gut, indem sie mit ihnen Lieder singen, zeichnen oder etwas spielen.

Doch auch das Verhalten der Kinder muss dokumentiert werden, oft gibt es regelmäßige Entwicklungsgespräche mit den Eltern.

Wie sieht der Berufsalltag als Erzieher aus?

Da Erzieher nicht nur in Kindergärten und Kindertagesstätten arbeiten, unterscheidet sich der berufliche Alltag teils stark. Wie dein Tätigkeitsbereich als Erzieher aussieht, hängt ganz davon ab, in welcher Einrichtung und in welchem Bereich du arbeitest.

In einem kleinen Kindergarten betreust du in der Regel immer dieselbe Gruppe an Kindern. Du begrüßt sie morgens und gestaltest mit ihnen in Absprache mit deinen Kollegen den Tag. Später gibt es ein gemeinsames Mittagessen, vielleicht einen Mittagsschlaf und oft ein spezielles Nachmittagsprogramm für die Vorschulkinder.

In einem Ferienheim musst du dich immer wieder auf andere Kinder und Jugendliche einstellen. Und wenn du bei einer Beratungsstelle arbeitest, hast du in der Regel jeden Tag mit anderen Menschen und Problemstellungen zu tun. Daher solltest du dir genau überlegen, welche Berufsfachschule und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.

Erzieher arbeiten in Kitas Erzieherin zieht Kind in der Kita an Erzieherin mit Kindern beim Spaziergang Erzieher organisieren verschiedene Freizeitaktivitäten mit den Kindern Erzieher beaufsichtigen die Kinder beim Essen

Wo kann man als Erzieher arbeiten?

Erzieher arbeiten meist in Kindergärten, Kinderkrippen, Horten oder Heimen. Aber auch in sozialpädagogischen Einrichtungen, Jugendzentren, Tagesstätten oder Familienberatungsstellen werden ihre Kenntnisse geschätzt. Darüber hinaus finden einige in Internaten, Kinderkliniken oder in Erholungs- und Ferienheimen Beschäftigungsmöglichkeiten.

Häufig wird auch die Arbeit mit behinderten Kindern und Jugendlichen unterschätzt. In Wohnheimen oder Werkstätten findet sich ebenfalls Arbeit für Erzieher, die hier ihre Fähigkeiten einbringen können.

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Für alle, die lieber Videos als Texte konsumieren, haben wir in unserem YouTube-Video einmal zusammengefasst, wie du Erzieher wirst, was man als Erzieherin macht und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!

Veröffentlicht am: 24.04.2023

Ausbildung zum Erzieher / zur Erzieherin

Was lernt man in der Ausbildung zur Erzieherin?

Die Erzieher Ausbildung ist je nach Bundesland ganz unterschiedlich geregelt. Das betrifft sowohl die Zugangsvoraussetzungen als auch die Ausbildungsinhalte und den Abschluss. Es gibt die Möglichkeit, die Ausbildung entweder in Vollzeit als schulische Ausbildung oder als Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) zu absolvieren. Eine duale Ausbildung ist allerdings nicht möglich.

PiA: Seit 2012 gibt es für Erzieherinnen und Erzieher neben der schulischen Ausbildung auch die Möglichkeit der PiA, der praxisorientierten Ausbildung. Zunächst gab es diese Möglichkeit der Erzieher-Ausbildung nur in Baden-Württemberg. Mittlerweile bieten auch andere Bundesländer ähnliche Modelle an.

Die Ausbildung dauert insgesamt 3 Jahre und schließt wie die klassische Erzieher Ausbildung mit einer Prüfung zum staatlich anerkannten Erzieher ab. Praxisintegriert bedeutet, dass du während deiner Ausbildung bereits praktische Erfahrungen sammelst. Das heißt, dein Berufspraktikum findet innerhalb deiner Ausbildung statt. Außerdem arbeitest du während der PiA bereits 2 Tage in der Woche in einer Kita.

PiA hat gegenüber der schulischen Ausbildung zusätzlich einen großen Vorteil: Du bekommst während der Ausbildung bereits eine Erzieher Ausbildungsvergütung. Wie hoch diese Vergütung ist, hängt von deinem Wohnort und Ausbildungsjahr ab. Im ersten Ausbildungsjahr kannst du bereits zwischen 736 und 981 Euro verdienen.

Wie läuft eine Ausbildung zum Erzieher ab?

Du interessierst dich für diesen Beruf? Dann fragst du dich sicher: Wie werde ich Erzieher? Deine Erzieher bzw. Erzieherin Ausbildung findet an einer Berufsfachschule, beispielsweise einer Fachschule für Sozialpädagogik statt und wird durch Praktika, z. B. in Kindergärten oder Kinderheimen, ergänzt. In der Fachschule erlernst du das theoretische Hintergrundwissen, in den Praxisphasen wendest du das erlernte Wissen direkt bei der Betreuung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an.

Art der Ausbildung:
schulische Ausbildung
Art der Ausbildung: schulische Ausbildung
Dauer der Ausbildung:
2-4,5 Jahre, Verkürzung möglich
Dauer der Ausbildung: 2-4,5 Jahre, Verkürzung möglich
Ausbildungsvergütung:
keine Ausbildungsvergütung, außer bei PiA
Ausbildungsvergütung: keine Ausbildungsvergütung, außer bei PiA

In der Erzieher Ausbildung erfährst du, wie wichtig die Erziehung für die Persönlichkeitsentwicklung ist. Du lernst verschiedene Erziehungsmaßnahmen kennen und bekommst erklärt, wie man Kinder und Jugendliche in ihrer jeweiligen Lebenslage am besten unterstützen kann. Außerdem erfährst du einiges über die Entwicklungspsychologie sowie über die Heil-, Sonder- und Heimpädagogik. Du lernst auch, wie du mit den Kindern singst, musizierst und bastelst, um die Kreativität anzuregen.

Am Ende deiner Ausbildung wartet eine Abschlussprüfung auf dich, die je nach Bundesland anders aufgebaut ist. In der Regel musst du eine schriftliche, eine mündliche und eine praktische Prüfung ablegen. Nach Bestehen bist du je nach Bundesland entweder staatlich anerkannter Erzieher oder staatlich geprüfter Erzieher.

Nach Abschluss deiner Ausbildung musst du in der Regel ein einjähriges Praktikum, das sogenannte Berufspraktikum machen. Durch dieses Praktikum sollst du in den Tätigkeitsbereich eingearbeitet werden und die erlernten Kenntnisse im praktischen Umgang mit Kindern und Jugendlichen einsetzen und vertiefen.

Erzieher: Voraussetzungen für die Ausbildung

Kurz vorab: Du kannst nicht mit jedem Schulabschluss Erzieher werden.

  1. Du brauchst mindestens einen mittleren Schulabschluss oder eine gleichwertige Schulausbildung sowie
  2. praktische berufliche Erfahrungen.
  3. Teilweise wird auch eine abgeschlossene Berufsausbildung, zum Beispiel als Kinderpfleger, vorausgesetzt.
  4. Je nach Berufsfachschule sind weitere Zugangsvoraussetzungen vorgeschrieben, wie zum Beispiel ein Nachweis über deine gesundheitliche Eignung oder ein erweitertes Führungszeugnis.

Diese Schulfächer und Stärken sind hilfreich für die Ausbildung und auf diese Arbeitsbedingungen kannst du dich einstellen:

Schulfächer
  • Kunst
  • Musik
  • Deutsch
Stärken
  • Neugierde & Lernbereitschaft
  • Verantwortungs- & Gefahrenbewusstsein
  • Konfliktlösungsfähigkeit
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Pflege, Betreuung
  • Dienstreisen nur in Ausnahmefällen
  • Viel Kontakt mit Menschen

Mit guten Noten in Deutsch, Musik und Kunst bringst du sehr gute Voraussetzungen für diesen Beruf mit. Aber auch mit schlechteren Noten hast du gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz als Erzieher. Am wichtigsten ist dein Interesse an der Ausbildung und dass du die passenden Stärken mitbringst: Als Erzieher solltest du keine Angst davor haben, Neues zu lernen und dein Wissen, auch im späteren Berufsleben ständig zu erweitern. Für den Umgang mit Kindern brauchst du außerdem ein großes Verantwortungsbewusstsein und solltest gut darin sein, Konflikte zu lösen.

Da Erzieher ein sozialer Beruf ist, bist du bei deiner Tätigkeit vor allem im Umfeld Pflege & Betreuung tätig, also in Kitas, Kinder- und Jugendheimen oder Heimen für Menschen mit Behinderungen. Dieser Beruf bringt es mit sich, dass du sehr viel Kontakt mit Menschen, vor allem Kindern und Jugendlichen, hast. Dienstreisen stehen in der Regel nicht oder nur selten auf dem Plan.

Wie viel verdient man als Erzieherin in der Ausbildung?

Bei der Ausbildung zur Erzieherin / zum Erzieher handelt es sich um eine schulische Ausbildung, die an speziellen Berufsfachschulen stattfindet und bei der kein rechtlicher Anspruch auf Ausbildungsvergütung besteht.

  • In der Regel erhältst du als Erzieherin daher kein Gehalt in der Ausbildung.
  • Im Anschluss an die Erzieherin Ausbildung findet in der Regel ein einjähriges bezahltes Berufspraktikum zur staatlichen Anerkennung der Ausbildung statt. Je nach Praktikumsbetrieb fällt dein Praktikanten-Gehalt als Erzieher unterschiedlich aus.
  • Wenn du das Anerkennungsjahr im öffentlichen Dienst absolvierst, zum Beispiel in einem kommunalen Kindergarten, erhältst du eine Vergütung von etwa 1.650 Euro brutto im Monat.
  • Seit ein paar Jahren gibt es PiA, die praxisintegrierte Erzieher Ausbildung, in der du sowohl Praxis als auch eine Vergütung von Anfang an dabei hast.

Du möchtest gerne noch mehr über das Gehalt als Erzieherin erfahren? Dann informiere dich auf unserer Erzieher Gehaltsseite.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Passt die Ausbildung zum Erzieher / zur Erzieherin zu mir?

Du bist geeignet für den Job als Erzieher, wenn

  • du gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeiten möchtest
  • du ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein mitbringst
  • du psychisch stabil bist
  • du Konflikte nicht scheust und dich durchsetzen kannst

Du bist eher weniger als Erzieher geeignet, wenn

  • dir kreative Aufgaben gar keinen Spaß machen
  • du lieber mit Erwachsenen arbeiten möchtest
  • du nicht hinter deinen Entscheidungen stehst
  • du dich schwer auf andere Menschen einstellen kannst

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese und andere Ausbildungen tatsächlich zu dir passen. → Jetzt Eignung testen! Du weißt schon, dass Erzieher bzw. Erzieherin dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im sozialen Bereich kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nach der Erzieherin Ausbildung hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung
  • Aufstiegsfortbildung
  • Studium

Hier findest du detaillierte Infos zu den Weiterbildungsmöglichkeiten für Erzieherinnen.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Erzieher / zur Erzieherin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise in den Bereichen Pädagogik, Jugendarbeit oder Elternberatung auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, Karriere zu machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachwirt - Erziehungswesen oder zum Motopäden. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.

Mögliche Studiengänge sind beispielsweise:

  • Erziehungswissenschaft / Bildungswissenschaft
  • Soziale Arbeit
  • Pädagogische Psychologie

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Erzieher

Wie nachhaltig ist der Beruf Erzieher? Die Arbeit als Erzieher ist immer ein Prozess. Mit jedem Kind und jedem Jahr lernst du mehr und bildest dich weiter. Und auch Nachhaltigkeit ist hier immer ein wichtiger Punkt. In Kitas vermittelst du den Kindern beispielsweise schon früh, wie man sich umweltbewusst verhält und auf seine eigene Gesundheit achtet.

Du kannst hier selbst mit gutem Beispiel vorangehen: den Müll trennen, saisonal und naturbezogen arbeiten und so in den kommenden Generationen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie wir mit unseren Ressourcen möglichst optimal vorgehen.

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Bildnachweis:

„Erzieher arbeiten mit Kindern" © Sergey Novikov (serrnovik) ripicts.com / Fotolia,

„Erzieher arbeiten in Kitas“ ©Frank Lambert - stock.adobe.com,

„Erzieherin zieht Kind in der Kita an“ ©RioPatuca Images - stock.adobe.com,

„Erzieherin mit Kindern beim Spaziergang“ ©Animaflora PicsStock - stock.adobe.com

„Erzieher organisieren verschiedene Freizeitaktivitäten mit den Kindern“ ©Anna Ritter - stock.adobe.com,

„Erzieher beaufsichtigen die Kinder beim Essen“ ©Oksana Kuzmina - stock.adobe.com,