Fachkraft für Agrarservice
Ausbildung & Beruf
Heute geht es mal wieder ans Aussäen – diesmal steht die Aussaat von Mais auf dem Plan. Als Fachkraft für Agrarservice kannst du schließlich genau abschätzen, wann der Boden bereit ist und günstige Wetterbedingungen herrschen. Also ab aufs Feld!
Berufsbild Fachkraft für Agrarservice
Was macht eine Fachkraft für Agrarservice (m/w/d)?
Hauptaufgabe für Fachkräfte Agrarservice ist es, verschiedene pflanzliche Produkte in der Landwirtschaft zu erzeugen. Dabei geht es vor allem durch die Nutzung und Bewirtschaftung von Ackerflächen sowie um die Arbeit mit landwirtschaftlichen Maschinen.
Als Fachkraft für Agrarservice bist du Spezialist darin, Ackerland zu bepflanzen und die Pflanzenproduktion zu optimieren. Du weißt, wie du den Boden bearbeiten musst, wie du die Saat mithilfe von Maschinen ausfährst und wann du welche Dünge- oder Pflanzenschutzmittel benutzt.
Darüber hinaus bist du auch für Ernte und Lagerung der Produkte verantwortlich. Bei der Ernte musst du besonders gut auf den richtigen Zeitpunkt und das passende Wetter achten, bei der Lagerung wiederum auf Konservierung.
Einen wichtigen Teil deiner Arbeit nimmt auch das Führen und Bedienen verschiedener landwirtschaftlicher Anlagen ein. Du bist sowohl für die richtige Einstellung und Bedienung als auch für Reinigung und Instandsetzung verantwortlich.
Wie sieht der Berufsalltag als Fachkraft für Agrarservice aus?
Als Fachkraft Agrarservice arbeitest du sowohl mit der Hand als auch mit – teils sehr großen – Maschinen. Dazu zählen zum Beispiel Traktoren, Mähdrescher, Pflüge oder Eggen.
Du solltest dich in diesem Beruf auf körperlich anstrengende Arbeit einstellen. Häufig arbeitest du im Knien oder Hocken oder musst schwere Säcke tragen und heben. Körperliche Fitness ist also essenziell für eine Fachkraft für Agrarservice.
Während deines beruflichen Alltags bist du viel im Freien unterwegs. Egal, ob es warm oder kalt ist, die Sonne brennt oder es regnet – als Fachkraft für Agrarservice musst du gegen verschiedene Wettereinflüsse gewappnet sein.
Wenn du mit Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln hantierst, trägst du außerdem häufig Schutzkleidung, schließlich gehst du mit Chemikalien um. Auch kann es im Berufsalltag dazu kommen, unter unangenehmen Gerüchen oder bei Staub oder Dämpfen zu arbeiten.
Einstellen solltest du dich obendrein auf unregelmäßige Arbeitszeiten. Diese sind von Wetter und Jahreszeit abhängig. Vor allem während der Ernte im Zeit kann es also passieren, dass du auch am Wochenende auf dem Acker tätig bist.
Wo arbeiten Fachkräfte für Agrarservice?
Die meisten Fachkräfte für Agrarservice sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Hier arbeiten sie zum Beispiel bei landwirtschaftlichen Lohnunternehmen, bei agrartechnischen Dienstleistungsunternehmen oder bei Betrieben des Pflanzenbaus.
Den Großteil ihrer Arbeit verbringen sie auf Feldern oder Ackern. Daneben sind sie auch in Ställen, in Lager- und Maschinenräumen sowie in eigenen Werkstätten tätig. Selten arbeiten sie auch vom Büro aus, zum Beispiel wenn es um Planung und Organisation geht.
Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice
Wie läuft die Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice ab?
Bei der 3-jährigen Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice handelt es sich um eine duale Ausbildung.
Das bedeutet, dass du sowohl Zeit im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule verbringst. Auf diese Weise lernst du nicht nur die praktische Seite des Berufs kennen, sondern erhältst auch das theoretische Wissen.
Über die Dauer der Ausbildung führst du ein Berichtsheft, in dem du deine Tätigkeiten festhältst. Dieses Berichtsheft wird regelmäßig von deinem Ausbilder kontrolliert.
Bevor du das 2. Jahr abschließt, wartet eine Zwischenprüfung auf dich. Die Abschlussprüfung folgt dann nach dem 3. Jahr – jetzt bist du offiziell Fachkraft für Agrarservice.
Was lernt man in der Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice (m/w/d)?
In der dualen Berufsausbildung zur Fachkraft für Agrarservice verbringst du Phasen im Betrieb sowie Phasen in der Berufsschule.
Praktische Fähigkeiten erlernst du vor allem im Betrieb. Hier erfährst du unter anderem, wie du die Anlagen richtig steuerst, wie du Geräte reinigst und pflegst und wie die Ernte abläuft. Außerdem wird dir beigebracht, wie du das Erntegut richtig transportierst, wie du den Boden bearbeitest und was es bei der Düngung und beim Pflanzenschutz zu beachten gibt.
Der theoretische Teil deiner Ausbildung spielt sich dann in der Berufsschule ab. Dann kommen zum Beispiel folgende Inhalte auf dich zu:
- Bearbeiten von Kundenanfragen
- Planen vom Betriebsmitteleinsatz
- Planen von Ackerkulturen
- Erstellen von Angeboten
- Anbauen von Futterpflanzen
Daneben hast du auch Unterrichtsstunden in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch oder Sozialkunde.
Nun weißt du bereits einiges über die Ausbildung und die Tätigkeit als Fachkraft für Agrarservice. Wenn du jetzt noch wissen möchtest, welche Voraussetzungen du für diesen Beruf mitbringen solltest, solltest du hier weiterlesen.
- Biologie
- Mathe
- Werken / Technik
- Handwerklich-technisches Geschick
- Rechenfertigkeiten
- Mündliches Ausdrucksvermögen
- Umfeld: im Freien
- Unregelmäßige Arbeitszeiten
- Körperliche Beanspruchung
Theoretisch musst du keinen besonderen Schulabschluss vorweisen, um die Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice zu starten. Die meisten Azubis verfügen aber über die Mittlere Reife oder mindestens einen Hauptschulabschluss. Beachten solltest du auch, dass du eine ärztliche Untersuchung bescheinigen lassen musst, wenn du zu Beginn noch unter 18 Jahren alt bist.
Hast du in der Schule bereits gute Noten in Biologie und Mathe gehabt, können dir diese Vorkenntnisse weiterhelfen – zum Beispiel, wenn es um den Anbau von Pflanzen oder das Berechnen im Bereich der Düngung geht.
Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis nutzen dir bei der Handhabung von Maschinen und deren Reparatur und Instandsetzung. Auch mit einem guten Ausdrucksvermögen kannst du überzeugen, vor allem, wenn es um die Beratung geht.
Wie viel verdient eine Fachkraft für Agrarservice in der Ausbildung?
Wie viel Gehalt du während deiner Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice erhältst, hängt von verschiedenen Faktoren ab – beispielsweise vom Bundesland, in dem du arbeitest, deinem Ausbildungsbetrieb und davon, ob für dich ein Tarifvertrag gilt.
Wirst du beispielsweise nach dem Tarifvertrag für Land- und Forstwirtschaft bezahlt, kannst du je nach Bundesland mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 600 bis 840 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 660 bis 925 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 764 bis 1.000 Euro
Der Beruf als Fachkraft für Agrarservice eignet sich gut für dich, wenn
- du gerne im Freien arbeitest
- du kein Problem mit unregelmäßigen Arbeitszeiten hast
- du die Arbeit mit Maschinen wie Traktoren oder Mähdreschern spannend findest
- dich Ackerbebauung und -bewirtschaftung interessiert
Ein anderer Ausbildungsberuf passt wahrscheinlich besser zu dir, wenn
- du nicht körperlich arbeiten möchtest
- du dich nicht für die Umwelt interessierst
- du nicht bei unangenehmen Gerüchen oder bei Staub und Dampf arbeiten willst
- dir geregelte Arbeitszeiten wichtig sind
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Einen Beruf im Freien bzw. in der Landwirtschaft kannst du dir gut vorstellen? Du weißt nur noch nicht, wo genau du hinwillst? Wie wäre es dann mit einem der folgenden Berufe:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
So – die Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice ist erfolgreich abgeschlossen. Das reicht dir aber noch nicht? Dann pass gut auf: Hier stellen wir dir 3 Wege der Weiterbildung und Fortbildung vor:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Studium
Mithilfe von Anpassungsfortbildungen hältst du dein Wissen aktuell. Im Agragrbereich eignen sich zum Beispiel Weiterbildungen im Bereich Pflanzenschutz oder Landwirtschaft und Weinbau.
Willst du die Karriereleiter höher klettern, dann solltest du über eine Aufstiegsfortbildung nachdenken – beispielsweise als Agrarservicemeister.
Ein Studium stellt immer eine gute Möglichkeit dar, das Wissen zu erweitern. Folgende Studiengänge könnten zu dir passen:
- Agrarwissenschaft
- Agrarmanagement
- Umwelttechnik
Nachhaltigkeit spielt eine zunehmend wichtige Rolle für deinen Beruf als Fachkraft für Agrarservice. Um diese Entwicklung zu unterstützen, kannst du dich zum Beispiel über besonders bodenschonende Methoden informieren.
Auch musst du deine Arbeit an den Klimawandel anpassen – etwa, indem du besonders klimaresistente Pflanzen anbaust oder indem du alternative Bewässerungstechniken berücksichtigst.
Doch nicht nur der Klimawandel, auch die Digitalisierung wirkt sich auf Jobs in der Agrartechnik aus. Um also auf dem neusten Stand zu bleiben, solltest du dich über neue technische Entwicklungen informieren und diese auch in deinen beruflichen Alltag integrieren. Smart Spraying oder Drohnentechnik könnten mitunter Themen sein, die dich interessieren.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
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„Fachkräfte für Agrarservice arbeiten mit landwirtschaftlichen Maschinen“ ©zefart - stock.adobe.com
„Fachkräfte für Agrarservice sind auf Feldern tätig“ ©Superingo - Fotolia
„Fachkraft für Agrarservice betrachtet Pflanzen“ ©master1305 - stock.adobe.com
„Fachkraft für Agrarservice erntet Tomaten“ ©maryviolet - stock.adobe.com