Sonntagmorgen, 07:00 Uhr: Du bist schon bei der Arbeit, denn heute Nacht ist ein Schiff angekommen und muss später noch nach China zurück. Dafür wird es erst entladen und danach geschickt beladen: Die Güter müssen in unterschiedlichen Häfen wieder ausgeladen werden, auch darum musst du als Fachkraft für Hafenlogistik schon jetzt darauf achten, dass die Arbeit dort ebenfalls so schnell wie möglich vonstattengehen kann: Alles für den Halt in Port Kelang in Malaysia wird nach rechts gepackt, damit es dort gezielt gelöscht – also ausgeladen – werden kann.
Berufsbild Fachkraft für Hafenlogistik
Was macht eine Fachkraft für Hafenlogistik (m/w/d)?
Fachkräfte für Hafenlogistik schlagen Ein- und Ausfahrgüter direkt im Schiff, am Kai oder im Lager um. Dafür:
- bearbeiten sie Frachtpapiere,
- erstellen sie Ladungseinheiten für den Weitertransport,
- überprüfen sie Menge und Qualität der ein- und ausgehenden Güter.
Fachkräfte für Hafenlogistik fertigen zudem Staupläne für eine fachgerechte Beladung an. Aber auch Waren, die nicht direkt weitertransportiert werden, lagern sie ordnungsgemäß vor Ort ein. Das Verladen und Sichern von Gefahrengütern fällt ebenfalls in ihren Zuständigkeitsbereich.
Wie sieht der Berufsalltag als Fachkraft für Hafenlogistik aus?
Bist du Fachkraft für Hafenlogistik, erwarten dich oft große Schiffe und für das Be- und Entladen von Containern auch Maschinen und Fahrzeuge: Der Gabelstapler wird schnell ein enger Begleiter bei deiner Arbeit, ebenso wie der Ladekran. Trotzdem kommt als Fachkraft für Hafenlogistik auch Handarbeit auf dich zu. Dazu brauchst du Köpfchen, denn du musst die Einlagerung von Waren planen und Verwaltungsarbeiten übernehmen.
Die Arbeit kann anstrengend und gefährlich sein, darum trägst du Sicherheitskleidung wie beispielsweise einen Helm oder Handschuhe. Außerdem arbeitest du nicht nur mit Kartons, Paletten oder Containern, sondern – je nach Arbeitgeber – teils auch mit richtig großen Gütern, die du geschickt im oder auf dem Schiff platzieren musst. Schließlich müssen auch Autos oder Eisenbahnwaggons verladen werden, wenn sie per Schiff auf die Reise gehen.
Da an Häfen rund um die Uhr Schiffe einlaufen können und dann möglichst schnell abgefertigt werden müssen, arbeitest du als Fachkraft für Hafenlogistik im Schichtbetrieb. Du bist also auch frühmorgens, nachts oder am Wochenende im Einsatz.
Wo arbeitet man als Fachkraft für Hafenlogistik?
Nach deiner Ausbildung arbeitest du in Betrieben, die in See- und Binnenhäfen Waren lagern, umschlagen und kontrollieren. Auch in Reedereien und Betrieben, die Waren kontrollieren, kannst du arbeiten.
Meist bist du an Umschlagstellen auf Hafenkais anzufinden. Das bedeutet, dass dein Arbeitsplatz wechselt: Mal bist du auf Lagerflächen in Freien, mal in Speichern oder Lagerhäusern, mal in den Laderäumen der Schiffe. Auch an Containerbrücken wirst du eingesetzt. Für einige Aufgaben wechselt eine Fachkraft für Hafenlogistik aber auch ins Büro.
Ausbildung zur Fachkraft für Hafenlogistik
Welche schulischen Voraussetzungen braucht man als Fachkraft für Hafenlogistik?
Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Fachkraft für Hafenlogistik. In der Vergangenheit hatten fast zwei Drittel der Azubis den Realschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. In etwa ein Viertel der Ausbildungsanfänger wurde mit Hauptschulabschluss, ein kleiner Prozentsatz ohne Schulabschluss eingestellt.
Quelle: Datensystem Auszubildende (http://www.bibb.de/dazubi)
Was lernt man in der Ausbildung zur Fachkraft für Hafenlogistik?
In deiner dualen Ausbildung als Fachkraft für Hafenlogistik befindest du dich im Wechsel in Ausbildungsbetrieb und Berufsschule. Im Betrieb wirst du darin unterrichtet, wie man logistische Prozesse durchführt und wie du qualitätssichernde Maßnahmen arrangierst. Außerdem erfährst du, wie Güter auf Qualität, Quantität und Identität kontrolliert werden. Die verschiedenen Containerarten mit den dazugehörigen Beschriftungen und Kennzeichnungen lernst du ebenfalls kennen.
Da es sich um eine duale Ausbildung handelt, bist du nicht nur im Ausbildungsbetrieb, sondern auch in der Berufsschule anzutreffen. In der Berufsschule lernst du, wie du Maße und Gewichte der Ladung feststellst oder was beim Transport gefährlicher Güter beachtet werden muss.
Wie viel verdient eine Fachkraft für Hafenlogistik in der Ausbildung?
Deine Ausbildungsvergütung hängt davon ab, ob dein Betrieb tariflich gebunden ist, in welcher Region und in welcher Branche du beschäftigt bist.
In einem tarifgebundenen Betrieb ist deine Vergütung als Fachkraft für Hafenlogistik tariflich festgelegt. Allerdings gibt es je nach Branche und Bundesland unterschiedliche Tarifverträge. Wenn du eine Ausbildung im Transport- und Verkehrsgewerbe machst, kannst du zum Beispiel mit dieser Ausbildungsvergütung rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 550 bis 1.050 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 600 bis 1.100 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 650 bis 1.150 Euro
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Fachkraft für Hafenlogistik Gehaltsseite.
Der Beruf Fachkraft für Hafenlogistik ist passend für dich, wenn
- du ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hast
- du gerne im Freien arbeitest
- du körperlich fit bist
- du abwechslungsreiche Tätigkeiten magst
Eine andere Ausbildung als Fachkraft für Hafenlogistik passt besser zu dir, wenn
- dir Wind und Wetter unangenehm sind
- du nicht im Schichtdienst arbeiten möchtest
- du Angst vorm Staplerfahren hast
- du nicht für hohe Werte verantwortlich sein willst
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich Transport, Logistik & Verkehr kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zur Fachkraft für Hafenlogistik abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Logistik, Verkehr und Spedition, Materialwirtschaft oder Ladungssicherung kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Logistikmeister oder zum Betriebswirt - Logistik. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge für ausgebildete Fachkräfte für Hafenlogistik sind:
- Schiffs-, Reedereimanagement, Hafenwirtschaft
- Logistik, Supply-Chain-Management
- Wirtschaftsingenieurwesen
Der Beruf des Hafenarbeiters hat Zukunft, denn auch wenn viele Waren gerne per Flugzeug oder Bahn transportiert werden, ist das nicht immer und für alle Güter möglich. Der Transport per Frachtschiff ist unheimlich wichtig in unserer globalisierten Welt – und wird es bleiben. Als Fachkraft für Hafenlogistik übernimmst du eine verantwortungsvolle Aufgabe. Deine Zukunftsaussichten sind gut, unabhängig davon, ob du nach der Ausbildung im Beruf arbeiten oder dich weiterbilden möchtest. Du solltest aber daran denken, dass Fachkräfte für Hafenlogistik vor allem an den großen Frachthäfen eingestellt werden.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Containerschiff" © EvrenKalinbacak / Fotolia; „Lagerlisten und Staupläne erstellen" ©contrastwerkstatt - stock.adobe.com; „Die Ent- und Beladung von Schiffen überwachen" ©Corepics VOF - shutterstock.com; „Waren für die Beladung mit dem Kran bereitstellen" ©industrieblick - Fotolia; „Beladung von Containerschiffen" ©EvrenKalinbacak - Fotolia