Film- und Fernsehproduzent / Film- und Fernsehproduzentin
Ausbildung & Beruf
„Uuuund Cut!“, rufst du, als die Szene im Kasten ist. Zugegeben: Besonders viel von der späteren Serienfolge lässt sich noch nicht erkennen, denn die Schauspieler stehen vor einem Greenscreen und arbeiten mit Attrappen, an deren Stelle später digitale Objekte eingefügt werden. Doch du hast schon ein genaues Bild vor Augen, wie diese Szene später aussehen wird. Als Film- und Fernsehproduzent bzw. Regisseur ist eben das deine Aufgabe.
Berufsbild Film- und Fernsehproduzent / Film- und Fernsehproduzentin
Was macht ein Film- und Fernsehproduzent (m/w/d)?
Als Film- und Fernsehproduzent, auch Regisseur genannt, begleitest du Film- und Fernsehproduktionen von der Vorbereitung bis zur Fertigstellung und steuerst die Dreharbeiten. Du entwickelst die Rollen, hast Mitspracherecht bei Kostümen und Maske oder der Set-Gestaltung und setzt so das Drehbuch um, bist also der künstlerische Leiter für die Filmproduktion oder das Fernsehen.
Auch auf die Tonaufnahmen oder Spezialeffekte hast du als Regisseurin Einfluss. Du bist stetig in engem Kontakt mit allen Personen der Produktion, beispielsweise den Schauspielern oder Kameraleuten.
Wie sieht der Berufsalltag als Film- und Fernsehproduzent aus?
Regisseure erwartet eine sehr umfassende Tätigkeit, bei denen du sowohl mit Technik als auch mit Menschen arbeitest. Du kennst das Drehbuch für deine Produktion, besprichst dich mit den Schauspielern und legst mit den Kameraleuten die Positionen der Kameras fest. Du weißt, welche Szene mit welcher Art von Musik unterlegt werden muss und kannst deine Leidenschaft auf alle Produktionsmitarbeiter übertragen.
Die Arbeit als Regisseur erfordert Flexibilität – und das sowohl beim Arbeitsort als auch der Arbeitszeit, denn manche Szenen lassen sich nur bei Nacht oder am Wochenende umsetzen. Bei einigen Schauplätzen stimmen die Lichtverhältnisse vielleicht nur am frühen Morgen. Egal also wann: Du bist da!
Oft werden Regisseure und Producer nur auf Projektbasis beschäftigt, du musst also immer im Blick haben, wann du Einkünfte erzielst und wann nicht. Um dich ein Stück weit abzusichern, kannst du aber zum Beispiel auch Mitglied bei der Produzentenallianz werden und von deren Leistungen profitieren.
Wo arbeiten Film- und Fernsehproduzenten?
Mal bist du am Set, mal im Schneideraum, mal im Konferenzsaal für Verhandlungen und Gespräche: Als Regisseur oder Regisseurin stehst du keineswegs nur hinter der Kamera, gibst den Darstellern Anweisungen oder brütest über dem Drehbuch, sondern arbeitest an vielen Orten. Je nachdem, wo die Dreharbeiten stattfinden, bist du als Film- und Fernsehproduzent auch mal länger von Zuhause weg.
Ausbildung zum Film- und Fernsehproduzent / zur Film- und Fernsehproduzentin
Wie läuft die Ausbildung zum Film- und Fernsehproduzent ab?
Regisseur darf sich im Grunde jeder nennen, der schon einmal ein Video gedreht hat. Doch eine Ausbildung zum Filmemacher kann helfen, um ein guter Regisseur zu werden.
Eine Vollzeit-Ausbildung zum Regisseur für Film und Fernsehen dauert bei Lehrgangsträgern 4 Jahre. Du könntest stattdessen auch ein Studium absolvieren und hier die handwerklichen Fähigkeiten und das Fachwissen erwerben, das du als Film- und Fernsehproduzent brauchst. Der Bachelor dauert an den meisten Hochschulen 6 bis 8 Semester, also 3 bis 4 Jahre.
Dich erwartet oft ein Mix aus Theorie und Praxis, außerdem besuchen viele Regie-Schulen renommierte Filmfestivals und sorgen für Vernetzung in der Branche.
Was lernt man in der Ausbildung zum Film- und Fernsehproduzent (m/w/d)?
In einer Regie-Ausbildung lernst du den Umgang mit fiktionalen und nicht-fiktionalen Stoffen, um sowohl Dokumentarfilme als auch Spielfilme erzählen und umsetzen zu können. Du erfährst, was in den verschiedenen Lebensphasen einer Produktion zu tun ist und wer involviert ist. Außerdem beschäftigen sich angehende Regisseure mit der Finanzierung von Film- und Fernsehproduktionen und mit Urheberrechtsfragen.
Einen großen Stellenwert nimmt an vielen Hochschulen auch die Projektarbeit an Filmproduktionen ein. Häufig darfst du die Räumlichkeiten und die Werkstätten für eigene Produktionen nutzen.
Film- und Fernsehproduzentin bzw. Regisseurin ist ein begehrter Job. Kein Wunder also, dass du auch einige Voraussetzungen erfüllen solltest, um in dieser Branche beruflich Fuß zu fassen. Welche das sind, erfährst du jetzt.
- Kunst
- Deutsch
- Englisch
- Ausdrucksvermögen
- Selbstständige Arbeitsweise
- Verantwortungsbewusstsein
- Umfeld: Am Set, in Aufnahmestudios
- Häufig projektbezogen
- Unregelmäßige Arbeitszeiten und -orte
Meist musst du bereits einige Videoprojekte umgesetzt haben, um einen der begehrten Ausbildungsplätze zum Regisseur zu erhalten. Ein aussagekräftiges Portfolio ist auch für angehende Regisseure schon besonders wichtig – egal, ob für YouTube, TikTok oder als Kurzfilm. Hochschulen erwarten darüber hinaus Abitur von dir. Für ein Studium musst du in der Regel auch noch eine Aufnahmeprüfung bestehen.
Du solltest dich gut mündlich und visuell ausdrücken können und über hohe analytische Fähigkeiten verfügen. Schließlich musst du Filme nicht nur verstehen, sondern auch in die Tat umsetzen können. Als Regisseurin solltest du strukturiert sein und dir deiner Verantwortung bewusst sein, denn du musst motivieren und ein Projekt zum Erfolg führen können. Gleichzeitig ist es wichtig, dass du selbstständig arbeiten kannst und keine Angst vor beschäftigungslosen Zeiträumen hast.
Wie viel verdient ein Film- und Fernsehproduzent in der Ausbildung?
Egal ob Studium oder Ausbildung: Wenn du Regisseurin werden willst, wird das erst einmal nicht vergütet. Stattdessen musst du mit Gebühren oder Ausbildungskosten rechnen, die teilweise mehrere Hundert Euro pro Monat betragen.
Die Arbeit als Film- und Fernsehproduzent könnte perfekt für dich sein, wenn
- du viel Leidenschaft und Ausdauer mitbringst
- du dich durch Rückschläge nicht entmutigen lässt
- du immer den Überblick behältst
- du gerne reist
Regisseur ist eher nicht der richtige Beruf für dich, wenn
- du dir einen sicheren Job wünschst
- du lieber andere Leute entscheiden lässt
- du nicht besonders kreativ bist
- du dich nicht für Filme begeistern kannst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bis du überhaupt als Regisseur oder Regisseurin arbeiten darfst, ist es ein langer Weg. Ob du trotzdem Möglichkeiten zur Weiterbildung hast, erfährst du hier.
Hast du dich zum Regisseur ausbilden lassen, kannst du natürlich direkt mit der Arbeit loslegen, doch große Produktionsfirmen stellen üblicherweise keine unbekannten Gesichter ein. Damit du also erfolgreich arbeiten kannst, ist die Pflege deiner Kontakte das A und O. Auch über die Arbeit als Regieassistenz kannst du dir einen Namen machen, du kannst aber auch in andere Bereiche hineinschnuppern, um dich weiterzubilden. Wichtig ist zudem, dass du dein Wissen immer up to date hältst – egal ob es um Kamera, Schnitt oder Drehbuch geht.
Neue und spezialisierte Fernsehsender oder Streamingportale mit Eigenproduktionen – sie alle brauchen fähige Regisseure, die Film- und Fernsehproduktionen umsetzen und auf die große oder kleine Leinwand bringen. Doch das Berufsleben als Film- und Fernsehproduzent ist hart und Aufträge sind heiß begehrt. Wenn du wirklich gut bist, ein aussagekräftiges Portfolio aufgebaut hast und über das nötige Quäntchen Glück (und Beziehungen) verfügst, kann sich die Arbeit aber lohnen. Dabei darfst du nicht vergessen, wie auch KI und der technische Fortschritt Einfluss auf Filme und Serien von morgen haben können: Vieles wird abstrakter sein als heute, was aber den Regisseur nicht überflüssig macht.
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Weitere Infos
Bildnachweis
„Film- und Fernsehproduzentin“ ©Fred - stock.adobe.com
„Film- und Fernsehproduzenten arbeiten am Set“ ©Georgiy - stock.adobe.com
„Film- und Fernsehproduzenten setzen das Drehbuch um“ ©Fred - stock.adobe.com
„Film- und Fernsehproduzenten arbeiten mit Kameraleuten zusammen“ ©guruXOX - stock.adobe.com