Es ist Mittwoch, 19:00 Uhr. Gleich zwei Kunden sitzen heute vor dir: Ein junges Paar möchte sich um die private Altersvorsorge kümmern, kann sich darunter aber eigentlich noch gar nichts vorstellen. Von Aktien oder ETFs haben sie zwar schon gehört – aber eben nur gehört. Hier ist nicht nur dein fundiertes Wissen als Finanzassistent gefragt, sondern eine kompetente und aufklärende Beratung. Aber gerade das liegt dir – Geld ist bei dir in guten Händen!
Berufsbild Finanzassistent / Finanzassistentin
Was macht ein Finanzassistent (m/w/d)?
Im Berufsbild Finanzassistent bist du ein Experte im Finanzsektor und ganz für den Kunden da. Du suchst für jeden Kunden die passenden Finanzprodukte, berätst ihn über Vor- und Nachteile, berechnest Finanzierungsmöglichkeiten und wickelst die verschiedenen Geldgeschäfte ab. Zu deinem Aufgabenbereich als Finanzassistentin gehören die unterschiedlichsten Arten von Finanz- und Versicherungsprodukten. Dazu zählen:
- Geldanlage und Vermögensaufbau
- Altersvorsorge
- Baufinanzierung
- Kreditgeschäfte
- Versicherungen
- Wertpapiergeschäfte und vieles mehr.
Daneben hat eine Finanzassistentin auch allgemeine verwaltende und kaufmännische Aufgaben zu erfüllen, wie das Erstellen von Rechnungen, Aufstellungen und Statistiken oder die Planung und Durchführung von Marketingmaßnahmen.
Wie sieht der Berufsalltag als Finanzassistent aus?
Im Berufsalltag sind Finanzassistenten umfassende Experten für Finanz- und Steuerthemen. Je nachdem, in welchem Unternehmen du arbeitest, gehören verschiedene Aufgaben in deinen Tätigkeitsbereich.
In Banken und Sparkassen beispielsweise arbeitest du auch am Schalter. Du berätst Kunden in Finanzangelegenheiten und gehst auf ihre Bedürfnisse ein.
Oft gehören iPads oder andere mobile und moderne Endgeräte zu deinem Arbeitsumfeld. So bist du auch für Auswärtstermine bestens gerüstet. Die sind in deinem Beruf als Finanzassistent nämlich an der Tagesordnung. Auch flexible Arbeitszeiten können dich erwarten, denn gerade Privatkunden können Termine eher im Nachmittags- oder Abendbereich wahrnehmen.
Du arbeitest aber nicht nur mit Privatkunden zusammen: Gerade in der Versicherungsbranche oder im Steuerbereich gehören auch Geschäftskunden zu den Menschen, mit denen du zusammenarbeitest. Du musst dich auf unterschiedliche Zielgruppen einstellen können und bist auch nicht immer allein tätig: Teamarbeit ist im Finanzbereich wichtig, sodass jeder seine Stärken voll ausspielen kann.
Wo arbeitet man als Finanzassistent?
Finanzassistenten sind vor allem im Finanz- und Versicherungswesen beschäftigt, also bei Banken, Kreditinstituten und Versicherungen, wo sie vor allem im Büro oder in speziellen Besprechungsräumen tätig sind. In einigen Fällen finden die Gespräche auch beim Kunden zuhause, in dessen Geschäftsräumen oder – beispielsweise bei der Baufinanzierung – auch in Musterhäusern statt.
Ausbildung zum Finanzassistenten / zur Finanzassistentin
Was lernt man in der Ausbildung zum Finanzassistenten?
Die Finanzassistent-Ausbildung ist eine Abiturientenausbildung. Sie kombiniert eine kaufmännische Ausbildung, zum Beispiel Bankkaufmann oder Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, mit einer Zusatzqualifikation.
Zu den Ausbildungsinhalten gehören allgemeine Wirtschaftslehre, Bankbetriebslehre oder Rechnungswesen. Aber auch Datenverarbeitung, Steuerrecht und Wirtschaftsenglisch stehen auf dem Stundenplan angehender Finanzassistenten.
Welche Aufgaben du in deiner Ausbildung übernimmst, richtet sich aber auch nach dem jeweiligen Ausbildungsberuf. Und je nach Branche, Unternehmen und Aufgabenbereich gibt es im Berufsbild Finanzassistent auch ganz unterschiedliche Tätigkeitsschwerpunkte.
Welche schulischen Voraussetzungen braucht man für die Ausbildung als Finanzassistent?
Da es sich bei der Ausbildung zur Finanzassistentin um eine Abiturientenausbildung handelt, wird in der Regel die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife vorausgesetzt. In einigen Fällen genügt die Fachhochschulreife. Zudem ist ein Ausbildungsvertrag mit einem geeigneten Unternehmen für die kaufmännische Ausbildung erforderlich.
Quelle: Datensystem Auszubildende (http://www.bibb.de/dazubi)
Wie viel verdient man als Finanzassistent in der Ausbildung?
Bei der Ausbildung zum Finanzassistent bzw. zur Finanzassistentin handelt es sich um eine Abiturientenausbildung, die mit einer Ausbildung in einem anerkannten Beruf kombiniert ist, wie zum Beispiel Bankkaufmann, Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen oder Steuerfachangestellter. Dein Ausbildungsgehalt entspricht der üblichen Ausbildungsvergütung in diesem Ausbildungsberuf und richtet sich danach, ob dein Betrieb tariflich gebunden ist, in welcher Region und in welcher Branche du beschäftigt bist.
Als Bankkaufmann kannst du beispielsweise mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.135 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.192 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.262 Euro
Du möchtest gerne mehr über den Lohn als Finanzwirt erfahren? Hier geht es zur Gehaltsseite.
Finanzassistent bzw. Finanzassistentin ist der ideale Beruf für dich, wenn
- du Interesse an Wirtschaft und Finanzen hast
- du gerne mit dem Computer arbeiten möchtest
- du Spaß an Beratungstätigkeiten hast
- du Verhandlungsgeschick mitbringst
Die Tätigkeit als Finanzassistent passt weniger gut zu dir, wenn
- du einen Beruf ohne Kundenkontakt möchtest
- du kein Interesse an Bürotätigkeiten hast
- du Probleme mit Mathe und Zahlen hast
- du eigenverantwortlich arbeiten willst
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich Bank und Finanzen kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zum Finanzassistenten bzw. zur Finanzassistentin abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Versicherungen, Finanzdienstleistungen, Finanzierungsformen oder Steuerrecht kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachberater - Finanzdienstleistungen, zum Fachwirt - Bank oder zum Fachwirt - Finanzberatung. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge sind:
- Bank, Finanzdienstleistungen
- Steuern, Prüfungswesen
- Versicherungsbetriebswirtschaft
- Betriebswirtschaftslehre (BWL)
Finanzassistent ist eine spannende Ausbildung und eine praxisorientierte Alternative zum Studium. Du kannst viel lernen und dich direkt auf einen Bereich spezialisieren, der dir liegt. Mit regelmäßiger Weiterbildung sorgst du selbst dafür, dass dein Beruf in Zukunft gesichert ist. Auch auf Kundenwünsche musst du natürlich eingehen können. Darum gewinnt auch Nachhaltigkeit einen immer größeren Stellenwert in der Finanzwelt: Einige Banken bieten „grüne“ Kontomodelle an oder vermitteln Wertpapiere und Fonds mit nachhaltig agierenden Unternehmen.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Frau arbeitet am Laptop" © BullRun - stock.adobe.com; „Privatkunden zu Finanzangelegenheiten beraten" ©Pixel-Shot - stock.adobe.com; „Finanzierungsangebote im Büro anfertigen" ©goodluz - Fotolia
„Fragen zu Kreditwünschen klären" ©Zivica Kerkez - stock.adobe.com; „Exportfinanzierungen abwickeln" ©LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com; „Immobilienfinanzierung berechnen" ©Pixel-Shot - stock.adobe.com