In letzter Zeit hast du mit deinen Kollegen einen Helikopter für die Bergrettung gebaut. Einige Komponenten hier sind speziell auf den Einsatz im Gebirge abgestimmt und müssen nun geprüft werden. Ihr simuliert starken Wind – eine Anzeige flackert dabei ständig. Als Fluggerätelektroniker kommst du nun zum Einsatz und prüfst die Anschlüsse: Ein Kabel saß nicht optimal. Das hätte gefährlich werden können, aber zum Glück hast du den Fehler rechtzeitig behoben!
Berufsbild Fluggerätelektroniker / Fluggerätelektronikerin
Was macht ein Fluggerätelektroniker (m/w/d)?
Zu den wichtigsten Aufgaben im technischen Beruf als Fluggerätelektroniker oder Fluggerätelektronikerin gehört das Einbauen elektrischer oder elektronischer Systeme und Geräte in Fluggeräte. Dazu zählen Passagierflugzeuge genauso wie Helikopter, Segelflugzeuge, Großraumtransporter oder militärische Kampfjets.
Fluggerätelektroniker übernehmen diese Aufgaben:
- Energie-, Signal- und Datenleitungen verlegen und verbinden
- Komponenten und Geräte zu Systeme montieren und diese installieren
- Testsoftware und Diagnosesysteme einsetzen
- Störungen analysieren
- Fehler beseitigen
Oberstes Ziel von Fluggerätelektronikern ist es, die Sicherheit im Luftverkehr zu gewährleisten. Hier sind sehr gute Kenntnisse über die rechtlichen Rahmenbedingungen und die technischen Anforderungen gefragt. Eine wichtige Aufgabe besteht darüber hinaus in der Dokumentation von Fehlern und Störungen.
Wie sieht der Berufsalltag eines Fluggerätelektronikes aus?
Im Berufsalltag kümmern sich Fluggerätelektroniker darum, dass alle elektrischen Leitungen, zum Beispiel Steuer-, Signal- oder Datenleitungen, im Fluggerät zuverlässig funktionieren. Dazu gehört auch das Flugkontrollsystem oder der Autopilot. Sie überprüfen systematisch alle technischen Bestandteile und tauschen defekte Elemente aus. Das geschieht nicht selten unter Zeitdruck. Wenn Störungen von Piloten kurz vor dem Abflug gemeldet werden, müssen Fluggerätelektroniker den Fehler so schnell es geht finden und beheben, um den Luftverkehr nicht aufzuhalten.
Bei einem Hersteller für Fluggeräte oder deren Komponenten musst du genauso sorgfältig und präzise agieren. Kabel richtig verlegen und anschließen zählt hier ebenso zu deinen Aufgaben wie die Prüfung aller Systeme. Nur ein sicheres Fluggerät darf an den Testpiloten übergeben und schließlich ausgeliefert werden. Du trägst im Beruf als Fluggerätelektroniker im Zweifelsfall Verantwortung für Menschenleben. Das macht die Arbeit spannend und fordert immer deine volle Konzentration.
Je nachdem, bei welchem Unternehmen du arbeitest, können dich Schichtarbeit oder Einsätze am Wochenende erwarten.
Wo arbeitet man als Fluggerätelektroniker?
Als Fluggerätelektroniker bzw. Fluggerätelektronikerin kannst du in der Luft- und Raumfahrtindustrie arbeiten sowie bei Fluggesellschaften, in Werkstätten von Flughäfen oder auch bei der Bundeswehr.
Dein Arbeitsort wechselt oft – je nachdem, welche Aufgabe du gerade übernimmst. Prüfst du das Flugzeug vor dem Abflug, bist du im Freien – auf dem Rollfeld – unterwegs. Andere Tätigkeiten führst du direkt im Flugzeug aus, bei anderen bist du in Werkhallen oder Werkstätten und baust dort Komponenten zusammen.
Wie dein Einsatzort aussieht, hängt auch in hohem Maße von deinem Arbeitgeber ab: Bei einem Zuliefererbetrieb wirst du nicht auf dem Rollfeld eingesetzt und bei einer Fluggesellschaft hast du möglicherweise weniger mit Hubschraubern als mit Flugzeugen zu tun.
Ausbildung zum Fluggerätelektroniker / zur Fluggerätelektronikerin
Wie werde ich Fluggerätelektroniker?
Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für die Ausbildung Fluggerätelektroniker. In der Vergangenheit hatte die überwiegende Mehrheit der Azubis den Realschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Daneben wurden aber auch viele Bewerber mit Hochschul- oder Fachhochschulreife eingestellt.
Was lernt man in der Ausbildung zum Fluggerätelektroniker?
Welche Aufgaben du in deiner Ausbildung erlernst, regelt die Ausbildungsverordnung zum Fluggerätelektroniker. Da es sich um eine duale Ausbildung handelt, bist du sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule.
Im Ausbildungsbetrieb gehören das Lesen von technischen Zeichnungen, die Herstellung von elektrischen Geräten oder das sorgfältige Prüfen von Flugzeugen zu deinen Aufgaben. Du lernst aber auch, wie man elektronische Anlagen plant oder Bauteile einbaut.
In der Berufsschule stehen Montage und Demontage von Komponenten ebenso auf dem Stundenplan wie Arbeitsplanung, Inspektionen oder Deutsch und Englisch. Dich erwarten hier unterschiedliche Lernfelder mit theoretischen und praktischen Übungen.
Wie viel verdient ein Fluggerätelektroniker in der Ausbildung?
Was du während der Ausbildung zum Fluggerätelektroniker bzw. zur Fluggerätelektronikerin verdienst, ist abhängig vom Betrieb und vom Bundesland, in dem du beschäftigt bist.
- Im ersten Ausbildungsjahr verdienst du 981 bis 1.154 Euro brutto im Monat.
- Im zweiten Ausbildungsjahr kannst du mit 1.029 bis 1.187 Euro brutto im Monat rechnen.
- Im dritten Ausbildungsjahr beträgt dein Gehalt 1.102 bis 1.261 Euro brutto im Monat.
- Im vierten Ausbildungsjahr bekommst du 1.177 bis 1.330 Euro monatlich.
Du möchtest gerne noch mehr über das Gehalt als Fluggerätelektroniker erfahren? Dann schau dich gerne auf unserer Gehaltsseite um.
In der Ausbildung zur Fluggerätelektroniker bzw zur Fluggerätelektronikerin können aber ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche im Vordergrund stehen – je nach Betrieb, Branche und beruflicher Position. Im Folgenden kannst du checken, ob die Ausbildung zum Fluggerätelektroniker zu dir passt oder eher nicht
Der Beruf Fluggerätelektroniker passt zu dir, wenn
- du Spaß an Mathe und Physik hast
- du gerne im Team arbeitest
- du Flugzeuge spannend findest
- du handwerklich geschickt bist
Fluggerätelektroniker ist nicht der richtige Beruf für dich, wenn
- du nicht gern Verantwortung übernimmst
- du nicht mit kleinen Teilen arbeiten willst
- du keinen technischen Beruf ausüben möchtest
- du kein Englisch sprichst
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich Informatik, IT und Elektrotechnik kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten. Wenn du das (Fach-)Abitur hast, könntest du aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen: Anpassungsfortbildung, Aufstiegsfortbildung & Studium.
Bei der Anpassungsfortbildung wird dein theoretisches Wissen erweitert und vertieft. Vor allem die Bereiche Informations- und Kommunikationstechnik, Elektrotechnik und Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik werden hier behandelt.
Die Aufstiegsfortbildung eignet sich für dich wenn du Karriere machen und in Führungspositionen gelangen möchtest. Hierfür musst du eine Prüfung als Industriemeister im Bereich Flugzeugbau und Luftfahrttechnik oder eine Weiterbildung als Techniker der Elektrotechnik absolvieren.
Typische Studienberufe für ausgebildete Fluggerätelektroniker sind:
- Luft- und Raumfahrttechnik
- Elektrotechnik
- Fahrzeuginformatik und -elektronik
- Wirtschaftsingenieurwesen
Mit einer abgeschlossenen Ausbildung als Fluggerätelektroniker hast du auch im Ausland gute Jobchancen: Der Beruf ist wichtig und angesehen. Du bist maßgeblich für die Sicherheit von Fluggeräten verantwortlich und kennst dich mit Technik aus. Das macht den Beruf auch zukunftssicher, denn neue Entwicklungen hast du immer auf dem Schirm und du bildest dich kontinuierlich weiter. Auch die Flugbranche möchte und muss nachhaltiger werden und als Fluggerätelektroniker kannst auch du deinen Teil dazu beitragen.
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