„Baum fällt“, schallt es durch den Wald. Gemeinsam mit deinen Kollegen erntest du heute Holz. Zwar habt ihr das Waldgebiet vorher abgesperrt, aber man weiß ja nie. Nun kracht es, der Stamm kippt. Als Forstwirt kontrollierst du erst die Umgebung und schließlich das Holz: Ja, die Jahresringe sind gut zu erkennen, dieser Stamm hat einen hohen Wert. Nun vermisst du den Stamm und markierst ihn. Dann geht es weiter. Ihr habt heute noch viel vor!
Berufsbild Forstwirt / Forstwirtin
Was macht ein Forstwirt (m/w/d)?
Forstwirte sorgen für den Erhalt, den Schutz und die Nutzbarkeit von Waldbeständen und übernehmen dabei die unterschiedlichsten Aufgaben:
- Du pflanzt zum Beispiel junge Bäume, um neue Waldstücke anzulegen,
- bekämpfst Schädlinge,
- hilfst bei der Holzernte oder
- baust und verbesserst Waldwege.
Aber auch das Aufstellen und Befüllen von Futterstellen, das Anbringen von Nistkästen oder der Schutz von Gewässern und deren Tier- und Pflanzenwelt gehören zu deinen Tätigkeiten als Forstwirtin.
Was macht ein Forstwirt im Berufsalltag?
Deine Aufgabe als Forstwirt ist es, Wälder zu pflegen und zu bewirtschaften. Nahezu 97 % der Wälder in Deutschland sind Nutzwälder, in denen Holz geschlagen und neue Bäume angepflanzt werden. Forstwirte behalten hier den Überblick und sind ständig im Wald unterwegs, um Veränderungen zu beobachten und dort einzugreifen, wo es erforderlich ist.
Die Holzernte ist die wichtigste Aufgabe im Alltag von Förstern. Fällst du Bäume, musst du genau berechnen, wohin der Stamm kippen wird und dafür sorgen, dass niemand zu Schaden kommt. Dafür sägst du einen Fallkerb in den Stamm und bestimmst so die Richtung. Der Stamm muss dabei intakt bleiben und darf auch keine umliegenden Bäume beschädigen.
Zu deinen Arbeitsmitteln können neben chemischen Lösungen zum Schutz von jungen Trieben auch die Kettensäge oder Holzerntemaschinen (Harvester) gehören. Als Forstwirt arbeitest du mit traditionellen und hochmodernen Methoden – immer so, wie die jeweilige Aufgabe es fordert. Am Ende des Tages musst du auch deine Arbeitsgeräte wieder pflegen.
Wo arbeiten Forstwirte?
Dein Arbeitsumfeld als Forstwirt kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem, in welchem Unternehmen und in welchem Bereich du tätig bist. Im öffentlichen Dienst arbeiten Forstwirte in staatlichen oder bei kommunalen Forstbetrieben. Auch eine Anstellung in einem privaten Forstbetrieb ist möglich.
Forstwirte sind viel im Freien unterwegs und der Witterung ausgesetzt. Manchmal bist du mit verschiedenen Fahrzeugen unterwegs, entweder um zu Einsatzorten zu kommen oder um bestimmte Arbeiten durchzuführen, wie z. B. Holzstämme transportieren.
Du kannst als Forstwirtin aber auch bei Forstämtern und Forstverwaltungen arbeiten. Hier bist du überwiegend im Büro tätig.
Forstwirt ist ein handwerklicher Beruf. Das Arbeitsumfeld von Forstwirten ist meist der Wald. In der Regel hast du feste Arbeitszeiten und bist körperlicher Beanspruchung ausgesetzt, musst beispielsweise schwer heben und tragen. Schutzkleidung und schwere Sicherheitsschuhe sind auch an heißen Tagen wichtig, um keine Risiken einzugehen.
Lesen, nicht so dein Ding? In unserem YouTube-Video haben wir dir kurz und knapp zusammengefasst, wie du Forstwirt wirst, was du als Forstwirtin machst und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 06.12.2023
Ausbildung zum Forstwirt / zur Forstwirtin
Wie läuft die Ausbildung zum Forstwirt ab?
Du findest diesen Beruf spannend und interessierst dich dafür? Dann fragst du dich sicher: Wie werde ich Forstwirt? In deiner Dualen Ausbildung zum Forstwirt bist im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Forstwirt und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt. Für deine betriebliche Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Darin hältst du fest, welche Aufgaben und Inhalte du in deiner Ausbildung zur Forstwirtin lernst.
Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst du eine praktische und schriftliche Zwischenprüfung. Am Ende deiner Ausbildung folgt die Abschlussprüfung, die aus praktischen und schriftlichen Teilen besteht. Nach bestandener Prüfung darfst du dich staatlich anerkannter Forstwirt nennen.
Deine Prüfungen legst du vor dem Landwirtschaftsministerium, Ministerium für Landwirtschaft und Forsten oder einer anderen Dienststelle bzw. vor der Landwirtschaftskammer ab. Dies ist die für dich zuständige Stelle. Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Forstwirte.
Was lernt man in der Ausbildung zum Forstwirt (m/w/d)?
Du lernst, wie du Wälder naturverträglich bewirtschaftest. Dazu gehört auch, dass du weißt, welche einheimischen Wildtiere es gibt, wie man Bäume fällt, Maschinen zur Holzernte bedient und Waldbrände vermeidet und bekämpft.
Das Ernten von Holz zählt zu den Hauptaufgaben eines Forstwirtes. Du lernst, wie man überflüssige Äste entfernt, die Fallrichtung eines Baumes bestimmt, Bäume fällt und Holz fachgerecht lagert.
Wald ist nicht einfach nur Wald, sondern auch Erholungsgebiet und Wohnraum für viele Tiere. Zu deinen Aufgaben als Forstwirt gehören daher auch die Pflege und Erhaltung des Waldes. Du lernst in deiner Ausbildung wie man z. B. Biotope und Heideflächen erhält und Gewässer pflegt.
Hier zeigen wir dir, mit welchem Schulabschluss, welchen Schulfächern und Stärken du besonders gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle hast, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
- Biologie
- Englisch
- Werken / Technik
- Selbstorganisation
- Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
- Handwerklich-technisches Geschick
- Umfeld: In der freien Natur / im Freien
- Feste Zeiten
- Körperliche Beanspruchung
Forstwirt kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die meisten Azubis haben die Mittlere Reife, gefolgt von Azubis mit (Fach-)Abitur, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Ein kleinerer Teil startet mit Hauptschulabschluss in die Ausbildung.
Gute Noten und Kenntnisse in Biologie und Werken zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen dir später im Beruf, da du biologische Kenntnisse brauchst und anwendest. Auch gute Mathekenntnisse können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein, z. B. um Flächen- und Raumberechnungen zu erstellen. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss.
Am wichtigsten ist, dass du ein großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Forstwirt mitbringst. In diesem Beruf sind vor allem Soft Skills wie Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein wichtig, z. B. beim Fällen von Bäumen. Zudem solltest du eine gute Selbstorganisation haben sowie handwerkliches Geschick mitbringen, das dir beim Einzäunen von Aufforstungsflächen hilft.
Forstwirt ist ein Handwerksberuf. Das Arbeitsumfeld eines Forstwirts ist meist der Wald, z. B. in Forstbetrieben. In der Regel hast du feste Arbeitszeiten und bist körperlicher Beanspruchung ausgesetzt, z.B. durch schweres Heben und Tragen.
Dein Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem Forstbetrieb bist du viel im Freien unterwegs und der Witterung ausgesetzt. Du kannst aber auch bei Forstämtern und Forstverwaltungen arbeiten. Hier bist du überwiegend im Büro tätig. Du solltest dir daher genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Was verdient eine Forstwirtin in der Ausbildung?
Als Forstwirtin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.023 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.080 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.126 Euro
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Forstwirt passt du zu dir, wenn
- du gern im Wald bist
- du ein hohes Maß an Eigenverantwortung mitbringst
- du körperlich belastbar bist
- du ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hast
Forstwirt ist kein geeigneter Beruf für dich, wenn
- du nicht gern im Freien arbeitest
- du keinen handwerklichen Beruf ausüben möchtest
- dir starke körperliche Beanspruchung nicht gefällt
- du Büroarbeit schätzt
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach deiner abgeschlossenen Berufsausbildung gibt es für dich viele Möglichkeiten zur Weiterbildung, z. B. zum Forstwirtschaftsmeister, Forstingenieur oder zum Agrarwirt. Wenn du die (Fach-)Hochschulreife hast, könntest du auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Holztechnik, Landschaftsökologie oder Biologie.
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung und
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Forstwirtschaft, Baumpflege, Pflanzenschutz oder Schädlingsbekämpfung kennenzulernen.
Die Aufstiegsweiterbildung hilft dir dabei, beruflich aufzusteigen und Karriere zu machen. Hier eignet sich beispielsweise die Meisterweiterbildung zum Forstwirtschaftsmeister oder die Technikerweiterbildung zum Techniker für Forsttechnik. Möglich sind aber auch andere Weiterbildung, wie:
- Natur- und Landschaftspfleger
- Forstmaschinenführer
- Fachagrarwirt für Baumpflege
Ein weiterer Weg führt über das Studium. Passende Studiengänge sind folgende:
- Forstwirtschaft bzw. Forstwissenschaft
- Landschaftsökologie
- Holzwirtschaft
- Biologie
- Holztechnik
Ist Forstwirt ein nachhaltiger Beruf? Wusstest du, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ aus der Forstwirtschaft kommt? Es geht darum, nur so viel Holz zu schlagen, wie dauerhaft nachwachsen kann – das wusste schon Hans Carl von Carlowitz 1713. Und auch heute gilt: Fast nirgendwo sonst lassen sich Klimaveränderungen schneller sehen als im Wald. Heiße Sommer sorgen für anfälligere Bäume und in vielen Gegenden Deutschlands haben Schädlinge wie der Borkenkäfer so ein leichtes Spiel. Schuld sind auch wenig durchdacht angelegte Monokulturen. Als Forstwirt ist Nachhaltigkeit darum dein zweiter Vorname und du setzt dich für Naturschutz und Landschaftspflege ein. Du achtest auf einen gesunden Wald und greifst dort ein, wo die Natur sich nicht allein regulieren kann.
Aber auch für dich als Forstwirt bietet der Beruf eine Zukunft. Mit Weiterbildungen oder Spezialisierungen, beispielsweise auf Natur- und Landschaftspflege oder Holztechnik hast du viele Möglichkeiten, Karriere zu machen. Trotz technischer Neuerungen werden Förster weiterhin gesucht und übernehmen verantwortungsvolle Aufgaben.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Forstwirt“ ©Andreas Kirschek - stock.adobe.com; „Forstwirt klettert auf Baum“ ©Anja Goetz - stock.adobe.com; „Forstwirt fällt Baum mit Motorsäge" ©annas - stock.adobe.com; „Forstwirte bei Besprechung“ ©Robert Kneschke - stock.adobe.com; „Forstwirt markiert Baum zur Fällung“ ©Robert Kneschke - stock.adobe.com; „Forstwirte arbeiten mit der Kettensäge“ ©Marcel Paschertz - stock.adobe.com