Du hast dich richtig in Schale geworfen, denn heute bist du für eine Hochzeit gebucht worden. Die Location ist wunderschön dekoriert und die Gäste erfreuen sich bester Laune. Der erste Tagesordnungspunkt ist das Paarshooting. Das Brautpaar muss ins bestmögliche Licht gerückt werden, denn diese Fotos werden ihnen für immer ein Lächeln aufs Gesicht zaubern und sie an den schönsten Tag ihres Lebens erinnern.
Berufsbild Fotograf / Fotografin
Was macht ein Fotograf (m/w/d)?
Als Fotograf bzw. Fotografin bist du dafür zuständig Menschen, Objekte oder Landschaften optimal zu inszenieren und auf Fotos festzuhalten. Nicht nur der Prozess des Fotografierens gehört zu den Aufgabenbereichen, auch die anschließende Bearbeitung des Ergebnisses ist ein fester Bestandteil des Berufsalltags eines Fotografen.
Wie sieht der Berufsalltag als Fotograf aus?
Je nach Auftraggeber kann der Arbeitsalltag stark variieren. Der Einsatzort kann sich dabei häufig ändern und auch die Arbeitssituation ist selten konstant. Hier solltest du als Fotograf oder Fotografin stets flexibel sein und dich in engem Austausch mit den Auftraggebern befinden.
Du solltest in jedem Fall einen sicheren Umgang mit dem Equipment wie Objektiven oder Stativen beweisen. Auch die anschließende Bildbearbeitung sowohl in digitaler Form als auch analog mit Hilfe chemischer Bäder gehören zum Alltag eines Fotografen.
Wenn du auf Feiern und Veranstaltungen arbeitest, solltest du mit Arbeitstagen an Wochenenden und späten Schichten rechnen.
Wo arbeitet man als Fotograf?
Später kannst du als Fotograf bzw. als Fotografin nicht nur in Fotostudios arbeiten, sondern unter anderem auch bei Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen. Außerdem arbeiten Fotografen in Werbe- und Medienagenturen, Presse- und Bildarchivdiensten oder sind im Fotoeinzelhandel tätig. Das Arbeitsumfeld kann jedoch auch sehr flexibel sein. Je nach Auftrag arbeiten Fotografen auch in Büro- und Werksräumen, in Sport-, Fest-, oder Veranstaltungshallen oder unter freiem Himmel. Auch Fotolabore und Dunkelkammern gehören zu den typischen Arbeitsstätten.
Für alle, die lieber Videos als Texte konsumieren, haben wir in unserem YouTube-Video einmal zusammengefasst, wie du Fotograf wirst, was man als Fotografin macht und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 02.08.2023
Ausbildung zum Fotograf / zur Fotografin
Wie werde ich Fotograf bzw. Fotografin?
Deine Ausbildung als Fotograf ist dual, also zweigeteilt, aufgebaut, sodass du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule bist. Im Ausbildungsbetrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Fotografin und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt.
Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.
Im zweiten Ausbildungsjahr legst du eine Zwischenprüfung ab, deine Gesellenprüfung findet am Ende der Ausbildung statt. Nach Bestehen bist du staatlich anerkannter Fotograf.
- Kunst
- Physik
- Mathe
- Gestalterische Fähigkeiten
- Handwerklich-technisches Geschick
- Neugierde & Lernbereitschaft
- Umfeld: Laden, Geschäft
- Flexible Zeiten, Gleitzeit
- Dienstreisen nur in Ausnahmefällen
Fotografin kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Etwa die Hälfte der Azubis hat aber Abitur oder Fachabitur, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ermittelt hat. Ein großer Teil startet mit einem mittleren Abschluss in die Ausbildung und ein kleiner Prozentsatz hat den Hauptschulabschluss. Ohne Abschluss wirst du dich schwer tun, eine Ausbildungsstelle zu finden, unmöglich ist es aber nicht.
Mit guten Noten in Kunst kannst du in dieser Ausbildung auf jeden Fall punkten. Auch gute Physik- und Mathekenntnisse können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss.
Am wichtigsten ist, dass du die passenden Stärken mitbringst. Angehende Fotografen sollten kreativ sein und gestalterische Fähigkeiten haben, genauso wie handwerkliches Geschick und technisches Verständnis im Umgang mit Kamera und sonstigen Geräten. Auch Neugierde und die Bereitschaft sein Fachwissen ständig zu erweitern, sind wichtige Voraussetzungen für diesen Beruf.
Viele Fotografen sind bei Fotostudios oder im Fotofachhandel beschäftigt. Daher ist das häufigste Arbeitsumfeld als Fotograf bzw. Fotografin der Laden bzw. das Geschäft. Häufig haben Fotografen flexible Arbeitszeiten und Dienstreisen nur in Ausnahmefällen.
In einem Fotostudio hast du viel mit Kunden zu tun und arbeitest wahrscheinlich mit wenigen Kollegen zusammen. Als angestellte Fotografin in einem Verlag oder bei einer Werbeagentur stehst du dagegen nicht im Kundenkontakt und arbeitest mit einem mehr oder weniger großen Team zusammen. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie läuft die Fotografenausbildung ab?
Bei der Fotograf bzw. Fotografin Ausbildung handelt es sich um eine duale Ausbildung. Du bist also im Wechsel in der Berufsschule und im Betrieb, z. B. Fotostudio oder Verlag. In der Regel dauert die Ausbildung 3 Jahre, kann aber guten Leistungen auf 2-2,5 Jahre verkürzt werden. Hier findest du Infos zur Ausbildungsverkürzung.
Die zuständige Stelle ist die HWK. Du legst also vor der Handwerkskammer deine Prüfungen ab und bekommst dein Zeugnis.
Was lernt man in der Ausbildung als Fotograf / Fotografin?
In der Ausbildung zum Fotografen oder zur Fotografin lernst du viel Organisatorisches. Hierzu gehören Kenntnisse zum richtigen Umgang mit Kunden oder das Planen von Terminen. Aber auch branchenspezifische Inhalte werden dir während der Ausbildung nähergebracht. Vor allem Bereiche wie technische Verarbeitung von Bildern oder der richtige Umgang mit Licht werden behandelt.
Die Ausbildung wird in 4 verschiedenen Schwerpunkten angeboten:
- Porträtfotografie
- Produktfotografie
- Industriefotografie
- Architektur- und Wissenschaftsfotografie
In der Fachrichtung Porträtfotografie steht die Fotografie von Personen im Mittelpunkt.
Im Schwerpunkt Produktfotografie spezialisiert sich der Fotograf auf die Darstellung von Objekten, zum Beispiel im Rahmen von Marketingmaßnahmen.
In der Industrie- und Architekturfotografie lernst du unter anderem, wie du Bauwerke unter verschiedenen Witterungsverhältnissen ablichtest.
Die Wissenschaftsfotografie befasst sich mit der Erstellung von Fotos zu wissenschaftlichen Zwecken und die Anwendung spezieller Verfahren, wie zum Beispiel UV-Fotografie.
Außerdem lernst du mit deinem wichtigsten Arbeitsgerät umzugehen. Der Kamera. Nur wer sein Werkzeug perfekt beherrscht, ist ein guter Fotograf. In der Ausbildung lernst du, wie du mit Kamera, Objektiven und Bildaufzeichnungssystemen die besten Ergebnisse erzielst.
Wichtig ist aber auch die richtige Belichtung. Fotografie (griech.) heißt nichts anderes als „Zeichnen mit Licht“. Daher lernst du als Fotograf, wie du deine Motive per Blitzlicht, Tageslicht und Lampen ins rechte Licht setzt.
Bauch rein, Brust raus und den Kopf leicht schräg! Als Fotograf hilfst du Kunden dabei, die richtige Pose zu finden. Du berätst außerdem bei der Wahl des richtigen Bildformats und der Auswahl des schönsten Passfotos.
Rechtliche Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungsverordnung für Fotografen.
Wie viel verdient ein Fotograf in der Ausbildung?
Bei der Ausbildung zum Fotografen orientieren sich die Ausbildungsstätten meist an der festgelegten Mindestausbildungsvergütung. Diese ist gesetzlich vorgeschrieben.
- Im ersten Jahr der Ausbildung kannst du mit 620 Euro brutto im Monat rechnen.
- Im zweiten Jahr beträgt der Verdienst etwa 732 Euro brutto im Monat.
- Im dritten Ausbildungsjahr steigt dein Einkommen auf circa 837 Euro brutto im Monat.
Du möchtest gerne noch mehr über den Lohn als Fotograf bzw. Fotografin erfahren? Dann schau dich gerne auf unserer Gehaltsseite zum Fotografen um.
Die Ausbildung zum Fotografen ist sehr facettenreich und nicht jeder ist dafür geeignet. Du solltest abwägen, ob die Fotografenausbildung zu dir passt. Hier kannst du kontrollieren, ob eine Ausbildung in diesem Bereich etwas für dich ist.
Du bist geeignet für den Beruf, wenn
- du kreativ bist
- du ein Gespür für Ästhetik und Farbsehvermögen hast
- du technische Kenntnisse im Bereich Fotoequipment besitzt
- du neugierig bist und über Neuerungen und Trends stets informiert sein möchtest
Du bist eher weniger geeignet, wenn
- du keine Lust auf langes Arbeiten vor dem Bildschirm hast
- du regelmäßige Arbeitszeiten und freie Wochenenden bevorzugst
- du nicht gerne mit Menschen arbeitest
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich Design, Musik & Kunst kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zum Fotografen abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen: Anpassungsfortbildung, Aufstiegsfortbildung & Studium.
Während der Anpassungsfortbildung werden Bereiche wie Fotografie und Fototechnik, Digitale Bildbearbeitung aufgefrischt und vertieft.
Die Aufstiegsfortbildung dient der beruflichen Weiterentwicklung und dem Aufstieg in Führungspositionen. So ist ein Aufstieg zum Fotografenmeister oder eine Weiterbildung als Techniker im Bereich Foto- und Medientechnik möglich.
Typische Studienberufe für ausgebildete Fotografen sind:
- Fotografie
- Mediendesign, Medienkunst
- Medientechnik & Multimediatechnik
- Film- und Fernsehkamera
Die sogenannten Standardberufsbildpositionen, also die Inhalte, die dich während der Ausbildung begleiten, werden digitaler. Auch aktuelle Anforderungen hinsichtlich des Klimawandels werden verstärkt berücksichtigt. Bereiche wie „Digitalisierte Arbeitswelt“ und „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ sind ein fester Bestandteil der Fotografenausbildung geworden.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Spiegelreflexkamera" © Tiko - stock.adobe.com, „Fotografen suchen geeignete Bilder heraus“ © REDPIXEL - stock.adobe.com, „Fotografin checkt gerade geschossene Fotos auf Kamera“ © Jacob Lund - stock.adobe.com, „Fotografin während eines Produkt-Shootings“ © New Africa - stock.adobe.com, „Fotograf mit Kundin während eines Shootings“ © pressmaster - stock.adobe.com, „Fotograf während eines Fashion-Shootings“ © LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com