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Frauenarzt / Frauenärztin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Frauenarzt

Du siehst Vorfreude, aber auch Angst in den Augen deiner Patientin. Nach einem positiven Schwangerschaftstest hat sie heute ihren ersten Ultraschall-Termin in deiner Praxis. Als Frauenarzt beruhigst du deine Patientin und beginnst den Schall. Rein rechnerisch könnte man heute schon das Herz des Babys schlagen sehen. Und tatsächlich: Es gelingt dir auf Anhieb, das Blubbern des kleinen Herzens einzufangen! Du stellst der Patientin den Mutterpass aus und vereinbarst direkt den nächsten Termin. In den nächsten Monaten werdet ihr euch nun öfter sehen.

Berufsbild Frauenarzt / Frauenärztin

Was macht ein Frauenarzt (m/w/d)?

Als Frauenarzt betreust du deine Patientinnen meist von der ersten Periode bis in die Wechseljahre und darüber hinaus. Du berätst zur Verhütung, zu sexuell übertragbaren Krankheiten, bist Ansprechpartner bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft und kümmerst dich auch um psychische Probleme. Darüber hinaus ist als Gynäkologe auch eine Spezialisierung möglich, sodass du dich beispielsweise vor allem um die Geburtsbegleitung, chirurgische Eingriffe oder Reproduktionsmedizin kümmern kannst.

Ähnlich wie Hausärzte begleitet ein niedergelassener Frauenarzt die Patientin oft lebenslang. Durch die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen wird ein besonderes Vertrauensverhältnis aufgebaut und der Kontakt ist oft enger als zu anderen Fachärzten oder Spezialisten, die nur in bestimmten Situationen aufgesucht werden.

Wie sieht der Berufsalltag als Frauenarzt aus?

Wer als Frauenärztin arbeitet, betreut Mädchen und Frauen bei allen geschlechtsspezifischen Erkrankungen oder Fragen. Dazu kommt die Begleitung während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett.

Die Termine bestehen meist aus der Anamnese, der Untersuchung und der Diagnose mit anschließender Therapie. Bei Beschwerden nimmst du beispielsweise Abstriche oder führst Blutuntersuchungen durch. Auch die Vorsorge im Bereich Krebs gehört in den Fachbereich von Gynäkologen. Sie verschreiben Verhütungsmittel wie die Antibabypille oder setzen die Spirale ein, begleiten aber auch Aborte (Fehlgeburten) oder führen Sterilisationen durch.

Ärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sind auch für die Überwachung von Schwangerschaften und Geburten zuständig. Dabei haben Frauenärzte immer den Zustand von Mutter und Kind im Blick, dokumentieren den Schwangerschaftsverlauf und sind im Kreißsaal zugegen, um die Hebammen zu unterstützen und medizinische Entscheidungen zu treffen, falls erforderlich.

Frauenarzt fu¨hrt Kaiserschnitt durch

Wo arbeiten Frauenärzte?

Typischerweise arbeitet ein Frauenarzt in einer Frauenarztpraxis oder in einer Klinik bzw. einem Krankenhaus. Auch ein Einsatz in Gesundheitszentren ist möglich. Wer möchte, kann als Gynäkologe auch in die Forschung oder Lehre gehen.

Zumeist findet die Arbeit als Frauenärztin in Untersuchungs- und Behandlungsräumen statt. Je nach Arbeitsschwerpunkt führt dich diese Tätigkeit aber auch in OP-Säle oder Patientenräume, um operative Eingriffe vor- oder nachzubesprechen oder Untersuchungen, beispielsweise nach einer Geburt, durchzuführen.

Ausbildung zum Frauenarzt / zur Frauenärztin

Wie läuft die Ausbildung zum Frauenarzt ab?

Möchtest du Frauenarzt werden, dann liegt eine lange Ausbildungszeit vor dir, schließlich kannst du dich erst spezialisieren, wenn du dein Medizinstudium abgeschlossen hast.

Bei der Ausbildung zum Frauenarzt handelt es sich um einen Studiengang, sodass du zunächst Humanmedizin studieren musst. Nach den sechs Jahren Studienzeit und erfolgter Approbation (der Erlaubnis, in Deutschland als Arzt zu arbeiten) folgt die Spezialisierung als Facharzt für Gynäkologie bzw. Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Diese Weiterbildung findet nicht mehr an der Hochschule statt, sondern in einer Weiterbildungsstätte, beispielsweise einer Klinik. Für die Facharztausbildung zur Frauenärztin musst du weitere 5 Jahre einplanen. Erst dann kannst du im Beruf durchstarten.

Was lernt man in der Ausbildung zum Frauenarzt?

Deine Ausbildung zum Gynäkologen ist umfangreich und in verschiedene Fachgebiete gegliedert. Zu den wichtigen Inhalten gehören beispielsweise:

  • Fachgebundene genetische Beratung: Dazu gehört, genetisch bedingte Krankheitsbilder erkennen, dazu beraten und die Diagnose durchzuführen, beispielsweise das Brustkrebsrisiko zu ermitteln.
  • Gynäkologische Endokrinologie: Du gehst Zyklusbeschwerden und -störungen auf den Grund und berätst zur passenden Behandlung.
  • Tumorerkrankungen: Wie du Vorsorgeuntersuchungen richtig durchgeführt und welche Therapiemöglichkeiten es gibt, lernst du in diesem Bereich.

Den Rahmen der Ausbildung bietet die Musterweiterbildungsverordnung der Bundesärztekammer.

Wichtig ist auch eine Weiterbildung in Psychosomatischer Grundversorgung, die mit 80 Stunden im Rahmen der Ausbildung zur Frauenärztin vorgeschrieben ist. Außerdem wirst du in der Notfallmedizin weitergebildet, befasst dich aber auch mit den rechtlichen Grundlagen der Arbeit als Frauenarzt.

Frauenärzte arbeiten im Krankenhaus Frauenärzte begleiten Geburten Frauenärztin in Gespräch mit einer Patientin

Frauenarzt: Voraussetzungen für die Ausbildung

Du findest den Beruf Frauenarzt unglaublich spannend und willst ihn auch ausüben? Dann erfährst du im Folgenden, welche Voraussetzungen du für den Beruf erfüllen solltest.

Schulfächer
  • Biologie
  • Chemie
  • Deutsch
Stärken
  • Stressresistenz
  • Hohes Konzentrationsvermögen
  • Sorgfältige & genaue Arbeitsweise
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: In Praxen, in Krankenhäusern
  • Tragen von Schutzkleidung
  • ggf. Schichtdienst

Ein Studium der Humanmedizin aufnehmen kann nur, wer die Zugangsvoraussetzungen dafür erfüllt. Das ist meist ein (sehr gutes) Abitur, aber die Studienplätze für Medizin werden auch nach anderen Kriterien vergeben, sodass bei entsprechender Eignung sogar ein Studium ohne Abi möglich ist, wenn du beispielsweise eine abgeschlossene medizinische Ausbildung mitbringst.

Wichtig ist aber auch, dass du als Frauenärztin Interesse an der Arbeit mit Frauen und deren geschlechtsspezifischen Erkrankungen mitbringst. Du solltest in der Gynäkologie gerne beraten, aber auch in belastenden Situationen einen kühlen Kopf behalten. Sorgfältiges Arbeiten und genaues Beobachten sind daher ebenfalls wichtige Eigenschaften für angehende Frauenärzte.

Wie viel verdient ein Frauenarzt in der Ausbildung?

Trotz der langen Ausbildungszeit hast du bei der Frauenarzt-Weiterbildung den großen Vorteil, dass du bereits Geld verdienst. Als Assistenzarzt liegt dein Einstiegsgehalt bei rund 4.900 Euro und kann, abhängig vom Tarifvertrag, auf über 6.300 Euro im letzten Ausbildungsjahr ansteigen.

Passt die Ausbildung zum Frauenarzt zu mir?

Gynäkologe ist der passende Berufsweg für dich, wenn du

  • deine Patientinnen ganzheitlich und langfristig betreuen möchtest
  • es dir leicht fällt, ein gutes Vertrauensverhältnis aufzubauen
  • ein medizinischer Beruf dein Traumjob ist
  • du keine Scheu vor ausführlichen intimen Gesprächen hast

Schau dir lieber einen der zahlreichen anderen Berufe bei uns an, wenn du

  • Scham bei Gesprächen über Sexualität empfindest
  • möglichst keinen Körperkontakt zu Fremden aufnehmen möchtest
  • dir einen Arbeitsplatz im Büro wünschst
  • Schwierigkeiten dabei hast, einfühlsam zu kommunizieren

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was dein Traumberuf ist? Dann findest du hier passende freie Ausbildungsplätze im Bereich Medizin ↓

Du kannst dir gut vorstellen, einen der Berufe im Krankenhaus zu ergreifen? Dann informiere dich doch über die verschiedenen Möglichkeiten:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Du willst nach der Facharztausbildung zur Frauenärztin noch weiter lernen oder deine Karriere ankurbeln? Dann solltest du dir eine Weiterbildung genauer unter die Lupe nehmen. Welche Möglichkeiten sich hierbei ergeben, das zeigen wir dir jetzt.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Frauenarzt / zur Frauenärztin

Hast du die Facharztausbildung abgeschlossen, kannst du dich auch über Schwerpunkt-Weiterbildungen spezialisieren. Als Frauenarzt bietet sich der Bereich Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an. Hier betreust du Patientinnen beispielsweise bei hormonellen Dysfunktionen oder beim Kinderwunsch.

Du könntest als Frauenärztin aber auch in einem Krankenhaus die Karriereleiter erklimmen und zum Oberarzt oder Chefarzt aufsteigen. Hier erwartet dich mehr Verantwortung, aber auch ein höheres Gehalt.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Frauenärztin

Wie viele andere medizinische Fachbereiche ändert sich auch die Gynäkologie: Neue Behandlungsmethoden oder Diagnoseverfahren erleichtern den Frauenärzten die Arbeit. Mehr Wissen sorgt aber auch für eine höhere Spezialisierung. Ob du daher eher ein „Allgemein-Gynäkologe“ sein oder dich auf eine bestimmte Art von Erkrankungen oder Behandlungen spezialisieren möchtest, kannst du selbst entscheiden und so Frauen aller Altersstufen helfen, gesund zu bleiben und ihren Beschwerden offensiv zu begegnen.

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Bildnachweis:
„Frauenarzt“ ©sushytska - stock.adobe.com
„Frauenarzt führt Kaiserschnitt durch“ ©Chagin - stock.adobe.com
„Frauenärzte arbeiten im Krankenhaus“ ©Yuri Arcurs - peopleimages.com
„Frauenärzte begleiten Geburten“ ©Gorodenkoff - stock.adobe.com
„Frauenärztin in Gespräch mit einer Patientin“ ©nenetus - stock.adobe.com